Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2598 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1517 Mitglieder
zum Thema
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
zum Thema
Fesselnde Weihnachten: Erotischer JOYclub-Schreibwettbewerb132
Teilnahmezeitraum: 24.09. bis 08.10.2019 Hallo liebe Schreiberlinge…
Mach beim Schreibwettbewerb mit!
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

Ich hatte 6 Tage die Wohnung nicht verlassen. Als ich vor die Tür trat, um die Fortschritte der Schöpfung zu betrachten, drang ein lautes Zirpen wie von Myriaden Zikaden an mein Ohr:

„Herr, bewahre uns vor teurem Benzin, Toilettenpapiermangel, langsamem Internet und dieser grässlichen Coviden-Invasion !“, beteten vor allem die deutschen Menschen inbrünstig.

Zeitgleich hielten die Coviden einen Bittgottesdienst ab und flehten: „ Und schlage den Feind mit Ignoranz und Verschwörungstheorien, auf dass wir uns ungestört in ihm vermehren können, unser Volk erstarke und endlich die Weltherrschaft übernehme !“

Ich drehte mich um und ging wieder hinein.
Die allermeisten Probleme lösen sich ganz von alleine.
*****y30 Mann
1 Beitrag
Jessie, Anna, Weltuntergang

Früher haben sie behauptet, der Weltuntergang wäre was Schreckliches. Niemand kann mir erklären warum. Weil niemand mehr da ist, schon klar. Mein Name ist Jessie. Seit sechs Wochen hab ich die Wohnung nicht mehr verlassen. Gestern hieß ich Anna.
Erste Handlung nach dem Aufstehen: Jessie greift nach Frau Schröders Telefonbuch und schält sich aus den wahnsinnig schönen Laken. Früher hätte ich im Frotteeschlafnanzug geschlafen. Doch mit diesen Laken würde doch nie meine Haut an Frottee verschwenden.
Mit dem Telefonbuch geht Jessie ins Treppenhaus. Dieses Treppenhaus war der Grund, warum ich nach dem letzten, tragischen WG-Versuch hier eingezogen bin. In eine winzige Betonbox, oder laut Makler in ein minimalistisches Loft.
Vor der Apokalypse hab ich Jura studiert. Die Box war doppelt so teuer wie alles, was ich mir vor dem Bachelor leisten wollte. Aber als ich das Treppenhaus gesehen hatte, gab es kein Zurück. Eine richtige Halle! Wie in einem Einkaufszentrum. Oder in einem Gefängnis. Nur netter und ohne die Gitter. Dafür mit einer Glaskuppel, durch die Licht bis nach ganz unten fällt: Auf einen Teich mit fetten, schimmernden Goldfischen.
Der Makler hat sich echt ins Zeug gelegt. Vielleicht hat er hat sogar versucht, mit mir zu flirten. Die Leute machen ja immer ein Geheimnis daraus, damit man ja nicht weiß, woran man ist. Warum macht nicht einfach mal jemand den Mund auf und sagt, dass er was von mir will? Das ist alles so umständlich! Bis heute weiß ich nicht, ob damals die Chance bestand, zu zweit die Dusche auszuprobieren. Also, nur als Beispiel.
Jessie wohnt jetzt edel im Penthouse. Ich hab erst nach der Apokalypse mitbekommen, dass Tim und Struppi vorher hier gewohnt haben. Nette Jungs. Der Große immer schick und hilfsbereit. So einer, der auf der Straße grüßt und dabei lächelt. Sein Freund hat mich mit seinen Locken und den wilden Augen immer an Struppi erinnert. Auf ihrem alten Papierkram steht „Herr Pütz“ und „Herr Hildebrandt“. Aber ich weiß ja nicht, wer wer ist. Es war jedenfalls sehr nett von ihnen, dass sie bei der Flucht vor dem Weltuntergang die Tür offen gelassen haben.
Jessie steht nackt an der Brüstung und blickt hinab auf die hübsche, kleine Welt, die gar nicht wirklich untergegangen ist und ihr ergeben in prächtiger Stille zu Füßen liegt. Sie atmet tief ein. Wieder aus. Sie spürt die sanfte Berührung der warmen Luft am Rücken, den kalten Marmor unter den nackten Fußsohlen. Gleich schlägt sie wie jeden Tag das Telefonbuch auf und sucht sich für einen neuen Tag in der Apokalypse einen neuen Namen raus.
Bis heute war es immer ein tolles Gefühl, hier zu stehen und zu bestimmen, wer ich für die nächsten 24 Stunden sein will. Aber ich kann mich einfach nicht für eine Seite entscheiden. Ich kann mich nicht an alle Namen der letzten Wochen erinnern. Es fühlt sich verkehrt an. Aber Namen sind doch nur für die Anderen da. So geben wir ihnen ein Gefäß für die Erinnerungen und alles, was sie über uns glauben und wissen. Tim und Struppi, Frau Schröder mit der Katze. Der süße Makler. Sonst könnte ich gar nicht mehr richtig an sie denken. Wer denkt an Katrina? Susan? Eleanor? Wer denkt morgen an Anna und an Jessie?
Man soll bei der Apokalypse nicht traurig sein. Das ist Zeitverschwendung und hilft nicht weiter. Ist ja doch niemand da, der fragt was los ist und tröstet. Dann kann man sich die Traurigkeit auch sparen.
Jessie bleibt heute Jessie und überlegt, wie es wäre, immer noch Anna zu sein. Jessie nimmt das Telefonbuch von Frau Schröder, hält es über das Geländer. Sie lässt los. Es dreht sich langsam, öffnet seine Seiten und gibt alle seine hübschen Namen preis. Ein Stockwerk nach dem anderen, das von namenlosen Menschen verlassen ist, zieht an dem großen Buch vorbei.
Anna denkt daran, dass die meisten, die hier gewohnt haben, gar nicht im Telefonbuch stehen. Wer benutzt so was heute überhaupt noch? So viele Namen fehlen dort. Meine Eltern stehen noch drin. Aber mein eigener Name ist nicht drin. Ein lautes Klatschen füllt die Halle. Das Buch liegt aufgerissen im braungrünen Wasser. Die letzten Goldfische hab ich schon vor einer Woche eingesammelt. Anna denkt: Die Apokalypse trifft die am härtesten, die gar nichts dafür können.
Jessie. Anna. Ich schreibe mit Edding an die Wände des Apartments. Jessie schreibt sich schnell und mit Kanten. Anna ist rund und weich. Biss hat sie auch. Ich schreibe Jessie und spüre, wie mein Körper sich anfühlt. Sie ist fest und gerade. Hat kleine, runde Brüste, die es gern mögen, wenn jemand sie mit voller Hand streichelt. Kräftig aber nicht grob.
Anna zieht einem scharfen Fingernagel über die weichen Körperseiten. Er malt rote Streifen auf Weiß. Ihre Brüste sind weicher, hängen tiefer und würden so gern einen warmen Mund füllen. Anna will in warmen, schweren Wogen fließen. Jessie ist leicht und biegsam. Wenn sie vergnügt ist, kugelt sie wie ein verspielter Welpe über den Boden. Doch es ist niemand da, der mitspielt.
Anna will Frühstück.
Es ist Zeit für den frühen Rundgang. Die Stimmung ist anders, seit die Leute weg sind. Es liegt an den offenen Türen. Viele haben die Türen abgeschlossen oder aus Gewohnheit zugezogen. Aber einigen war das entweder egal oder sie wollten für verirrte Seelen eine nette Geste hinterlassen.
Anna ist keine verirrte Seele. Aber sie hat einen gesunden Appetit. Vorzugsweise auf Ravioli aus der Dose. Da unterscheidet sich ein Weltuntergang kaum von einer Abschlussarbeit. Offene Türen gibt es viele. Jessie darf entscheiden, weil sie die Neue ist. Die Ausbeute ist ordentlich: Erbsensuppe mit Knäckebrot. Katzenfutter ist auch da.
Frau Schröders schwarzer Kater streift wieder durch die Halle. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Die Schale liegt unter einem Busch. Als der Kater sein Futter hat, streicht er weiter um meine Knöchel. Also knie ich mich auf den Boden und kraule sein dichtes Fell. Dann ist er zufrieden.
Ich merke, dass ich es nicht bin. Aber ich muss jetzt hoch. Der Mofamann kann jeden Augenblick kommen. Er ist der einzige Mensch, den ich manchmal sehe. Ich schätze, dass er ein Mensch ist. Er hat immer einen schwarzen Helm auf. Er auch könnte ein Zombie oder ein Alien sein. Falls die Mofa fahren. Fast jeden Tag fährt er kurz vor Mittag über die Rollstuhlrampe direkt in die Halle und packt seinen Rucksack aus. Er bringt Bücher und Zeitungen, stapelt sie ordentlich auf und fährt wieder weg. Ich glaube, er ist verrückt. Die Bücher sind es auch. Ich versucht, sie zu lesen. Die Worte ergeben keinen Sinn mehr. Nichts ergibt Sinn.
Er kommt. Ich geh nach oben ans Geländer und schau ihm beim Auspacken zu. Ich glaube, er sieht mich gar nicht. Trotzdem sollte ich ihm nicht zu nah kommen. Er braucht nicht lange. Viel hat er heute nicht dabei. Bevor er geht, streichelt er den Kater. Das ist seltsam. So etwas hat er noch nie gemacht.
Heute ist ein seltsamer Tag. Seit ich den Kater gefüttert hab, bin ich durch den Wind. Unzufrieden. Was soll das heißen? Anna hat keine Ahnung und Jessie ist auch keine Hilfe. Im Apartment zieh ich weißes Papier aus den Schränken und suche Schreibzeug. Ich finde einen wunderschönen Federhalter und versuche, Gedanken aufzuschreiben. Die Feder kratzt und ist schnell leer. Was da steht, hat keinen Sinn. Ich verstehe die Worte. Es sind meine. Aber sie sagen mir nichts.
Mir wird kalt. Ich brauche was zum Anziehen. Und mehr Tinte. Im Schreibtisch finde ich nichts. Auch sonst nirgends. Ich hülle mich fest in den Bademantel von Tim oder Struppi, renne über den Korridor und suche nach einer offenen Tür.
In diesem Teil des Hauses war ich noch nicht oft. Aber ich bin sicher, dass diese Tür abgeschlossen war. Jetzt steckt ein Schlüssel im Schloss. Anna ist neugierig, fürchtet sich aber. Jessie lässt ihr gar keine Wahl. Mit Fingerspitzen dreht sie den Schlüssel und zieht die Tür auf. Im Flur verstreut liegen schwarze Motorradstiefel, Jeans und löchrige Socken. Auch Anna will nicht zurück. Sie schleicht auf nackten Fußspitzen zu einer Tür, aus der Licht in den dunklen Flur fällt.
Jedes Loft hat einen großen Raum mit einer breiten Fensterfront. Die Sonne erfüllt den fast leeren Raum. Auf dem Boden liegt ein Teppich mit dichten, langen Fransen. Der Mofamann hat sich darauf ausgebreitet. Er hat nur noch seinen Helm auf und lässt sich von der Sonne streicheln.
Anna sieht ihn an. Und Jessie sieht in an. Ich höre meinen Atem und seinen und will den Blick nicht losreißen. Erst jetzt begreife, dass er sich genauso fühlt, wie ich. Langsam ahnt Anna, warum er jeden Tag in die Halle kommt: Er kommt, um mich zu sehen.
Die Bücher, sie sind alle nur für mich. Er hat versucht, es mir zu sagen. Und ich kann ihn nicht verstehen. Niemand versteht etwas. So wenig, wie die Worte auf dem Briefpapier. Das ist beim Weltuntergang passiert. Von einem Tag auf den anderen haben wir nichts mehr verstanden. Nichts, was wir uns sagen, ergibt Sinn. Die Leute wurden erst wütend, dann traurig. Schließlich haben sie es nicht mehr ausgehalten und sind davongelaufen. Ich frag mich, wohin.
Als ich näher komme, lässt Jessie den Bademantel von den Schultern gleiten. Er hört mich und bewegt sich nicht. Seine Hände sind voller Schrammen und Schwielen. Sein Körper sieht knotig aus, fest zusammengezogen. Ich möchte wissen, ob ich einige dieser Knoten lösen könnte und wie es sich dann anfühlt.
Ich lege mich neben ihn auf den Teppich. Unsere Hände berühren sich noch nicht. Ich stelle mir vor, wie seine Finger über meinen hungrigen Bauch streifen. Wie meine Fingerspitzen nach seinen verknoteten Muskeln tasten, die unter der Berührung schmelzen. Ich weiß, dass in ihm das Gleiche vorgeht. Unsere Finger suchen sich.
Wir haben so viel Zeit.
Etwas rührt sich in meiner Kehle. Ein fernes Spüren, das mit viel behutsamer Aufmerksamkeit, einmal zu einem Wort wachsen könnte. Ein Wort mit Sinn. Es hat unzählige Formen, eine hübscher als die andere. Anna sagt, es heißt „Schön!“ Jessie glaubt, es bedeutet „Mehr!“ Bald helfe ich ihm, den Helm abzunehmen. Ich fürchte mich davor und ich freue mich darauf.
********side Frau
3 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

******R83 Mann
1 Beitrag
Virenexil, Arbeit im Homeoffice. Schlafwandlerisch tippe ich mich in den Feierabend und ziehe um aufs Sofa, wo ein kühles Bier wartet. Allein monotones Heizungsrauschen untermalt mein Gedankenkarussell, Tage und Erinnerungen zerfließen in dieser unwirklichen Zwischenwelt. Ein paar Zahlen schwirren mir durch den Kopf: Seit 6 Tagen habe ich die Wohnung nicht mehr verlassen. Vor 3 Wochen las ich deine Zeilen erstmals in meinem Posteingang. Seitdem hast du meine Begierde lichterloh in Brand gesetzt. Wie schon so oft zuvor, kehre ich in Gedanken zu unserem ersten Treffen zurück – es sollte auch unser letztes sein …



Es geschah am Vorabend der Pandemie. Kurz, bevor alle sozialen Kontakte zum Erliegen kamen, gelang es uns gerade noch so, ein Date klarzumachen. Vorangegangen war ein rauschhafter Austausch. Wir hatten Sehnsüchte geteilt, seelische Abgründe entblößt, uns mit Poesie umgarnt. Doch je länger wir schrieben, desto stärker brodelte auch unterschwellige Begierde, das unnachgiebige Verlangen, sich gemeinsam fallen zu lassen, noch intensiver zu durchdringen. Nach nichts anderem mehr sehnten sich unsere Körper, als sich endlich einander zu begegnen …

Ich klingele an deiner Haustür, werde eingelassen. Als ich deine Wohnung im 3. Stock erreiche, lehnst du lässig im Türrahmen, gehüllt in eine filigran bestickte, farbenfrohe Bluse, die deine üppigen Rundungen sanft umspielt. Melancholische Rehaugen lächeln mir vielsagend zu. Du dirigierst mich zum Sofa und reichst mir einen Drink.

Bald jedoch schon stockt unser Gespräch, verfängt sich in Banalitäten. Fahrig verschütte ich Wodka Cranberry auf deiner knittrigen Tagesdecke. Ist unsere Chemie verflogen? Haben wir unser Pulver tatsächlich in endlosen Chat-Sessions verschossen? Schließlich verlassen uns die Worte, Stille tritt ein. Wir blicken uns unverwandt an. Tief verschüttet in deinen Augen funkelt ein Glimmern. Plötzlich erkenne ich sie wieder – die ungebändigte Wildheit und Lebenslust, die mich von Anfang an so wahnsinnig zu dir hinzog. Endlich habe ich dich wiedergefunden, und wir sind bereit, unsere Fesseln abzulegen.

Wir kommen uns näher, weiche, feuchte Lippen schmiegen sich noch etwas vorsichtig aneinander. Mit festem Griff drücke ich dich aufs Sofa und beiße sanft in deinen entblößten Hals. Wir küssen uns, berühren uns, versinken und umschlingen uns, greifen und begreifen uns. Hände krallen sich in Fleisch, samtene Haut reibt gegen stachlige Scham.

Begierig packe ich dich, werfe dich auf den Bauch und dringe von hinten in dich ein. Schweiß zerrinnt über deinem Gesäß, tropft auf mein pralles Glied. Jede Faser deines Körpers schreit danach, mehr und noch mehr Lust aufzusaugen, rücksichtslos bis zur Ekstase von mir benutzt zu werden. Das Holz knarzt, du windest dich unter mir. In perfekter Synchronizität mit meinen harten Stößen hallt dein Stöhnen durch den hohen Altbau. Wir drücken, kratzen, reißen, beißen, schreien, zucken, sacken zusammen. Wir atmen schwer. Leere. Keine Worte mehr ...



Ich kehre in die Gegenwart zurück – routinehafter Couchabend. Mein Kreuz ist verdreht, das Bier geleert. Inzwischen – so viel sei verraten – ist das lodernde Feuer, das uns beide damals so verzehrte, leider wieder erloschen. Was zurückbleibt, ist eine glimmende Glut: die Erinnerung an deine Berührungen, deine Küsse, die mich in diesen einsamen Zeiten wohlig wärmt ...
********ubin Mann
5 Beiträge
Seit vier Tagen hatte ich nicht mehr die Wohnung verlassen. Darf nicht mehr arbeiten, draußen in der Welt ist eine Krise. Ein Virus frisst sich aufdringlich durch unsere Gedanken, gräbt in unseren Gefühlen, legt Ängste und tiefe Befürchtungen frei. Drängt uns ein anderes Leben auf. Ein beschränktes Leben, der Spaß ist vorbei, nüchtern geht es darum existenzielle Notwendigkeiten zu praktizieren, um das globale Unheil abzuwenden. Und was ist jetzt mit dem Sex? Wenn du Glück hast, bist du in Beziehung. Aber die anderen, so wie ich, die alleine leben, haben ein großes Stoppschild von den sicherlich sinnvollen Regelungen der Gesellschaft erhalten. Ja, ich lebe alleine, aber dank der Community der Freude, das Joy, muss ich nicht auf ein erotisches Leben verzichten. Die Community, ein Sammelsurium von digitalen Existenzen, die Körper aus Fotos, die mir die Möglichkeit geben, durch deutsche Haushalte zu wildern, lüstern, schüchtern, exzessiv, voyeuristisch sowie exhibitionistisch mittels eines Profils. Voller Begierden und Sehnsüchte, atme ich mich Bit by bit in die sexuellen Erfahrungen anderer. Manchmal erfahre ich Grenzen, nur durch eine simple eMail. Das ist kein wirklicher Schmerz. Oder doch? Egal, weitermachen. Von Neuem lasse ich mich inspirieren, überdenke mich, beschließe neue Pfade im Land der Erotik zu probieren und wenn das Glück hold ist, wird aus einem digitalen Körper ein realer aus Fleisch und Blut, der mir in der Wirklichkeit begegnet.
Aber jetzt? Es scheint unmöglich, einem realen Körper zu begegnen. Ein Virus wacht über uns Einzelgänger, der wir uns vor kurzem noch so vieler Freiheit erfreuten.
Was bleibt. Ich öffne die Seite des glorreichen und von mir heiß verehrten Joy und das angenehme Geräusch verkündet eine Mail im Postfach. Nanu, mit dir hatte ich doch…vor vier Monaten einen kurzen Mailwechsel…Doch das verebbte im Nichts.
Deine Frage: Hatten wir Kontakt, ich kann den Verlauf nicht mehr lesen. Gut, ich als Premierenmitglied kann das, recherchiere in unserem Briefgeheimnis und verrate dir, was die Worte waren, die wir austauschten. Ach so, antwortest du mir digital und fängst ein aufmunterndes Gespräch an. Wir schicken unsere Mails hin und her. Viele. Sehr viele, alles an einem Abend. Wir kommen uns näher. Es ist der vierte Tag eingeschlossen, aber nicht mehr so verschlossen. Etwas pulsiert. Nächsten Tag geht es weiter. Wir kommen uns noch näher. Sympathie entsteht. Klar, Aussehen ist wichtig und ja, ich mag auch BDSM. In beiden Rollen. Ach, du lieber devot, naja macht nichts, entspricht ja sowieso der klassischen Rollenverteilung von Mann und Frau. Darin sind wir uns einig. Die Sympathie wird größer. Tantra, hast du noch nie ausprobiert. Ja, es ist wirklich schön. Diese Nähe, die zwischen zwei Menschen entstehen kann. Unbeschreiblich. Das beeindruckt dich? Hmm, bewegt sich da etwas in meinem Herzen? Ist da eine Chance? Vielleicht für mehr? Tiefgehendes? Der Klang der Stimme ist für dich wichtig. Ja, für mich auch. Telefonieren wir doch. Ja, morgen Abend passt. Was für eine Nähe, denke ich, während ich die Seite vom gepriesenen Erosgott namens Joy schließe. Ich lobpreise dich, Community. Ich glaube wirklich, du schenkst mir eine neue Liebe. Etwas pulsiert intensiver. Mein Leben. Was für ein Gefühl. In diesen Zeiten! Wo ist denn eine Krise!?

Heute ist der sechste Tage meines Exils. Ich war immer noch nicht draußen. Warum eigentlich nicht? Angst vorm Virus? Jetzt, wo ich doch so voller Enthusiasmus bin? Egal, ich denke nur an dich, Geliebte am anderen Ende der eMail Leidenschaft. Abend, es dämmert vor meinem Fenster. Da, endlich. Du rufst an. Aus digitalen Runen wird eine menschliche Stimme. Und oh ja, sie ist herb erotisch, Wildnis im Unterton, wie ich es liebe. Mein Unterkörper vibriert nur beim Lauschen dieser irren Stimme. Es pulsiert immer schneller. Wir erzählen uns unsere Leben und da gibt es so tolle Parallelen, wir müssten uns doch einfach verstehen. Sehen wir beide so. Das Telefonat dauert fast zwei Stunden und jetzt müssten wir uns nur noch verabreden, vielleicht auf einen Kaffee, dann wissen wir wirklich, ob die Chemie stimmt, obwohl sich doch alles schon danach anfühlt. Das passt schon, ganz sicher. Aber Moment, seit sechs Tagen hatte ich die Wohnung nicht mehr verlassen und dafür gab es doch einen Grund. Jetzt, wo ich schon fast glücklich verliebt bin… werden aus den sechs Tagen vielleicht noch mehr Ewigkeiten? Stunde um Stunde, Minute um Minute, Sekunde um Sekunde.
Pulsierendes Warten. Verdammt…. ich öffne wieder die Seite vom Joy und siehe da, so viele Mails hatte ich noch nie.
Sehen wir es doch positiv.
******ady Frau
75 Beiträge
Lust oder Lagerkoller

Kikeriki. Wenn der Hahn in meiner Großstadtwohnung krähte, dann war es Zeit aufzustehen. Ich setzte mich im Bett auf, nahm das Handy und drückte den Wecker aus. Lieber hätte ich mich noch einmal umgedreht, aber das erste Meeting des Morgens würde nicht auf mich warten. Eine Dusche würde mir helfen wachzuwerden, so hoffte ich zumindest. Es gelang. Das warme Wasser lockerte meine Muskeln. Der Duschstrahl massierte meinen Körper, Kopf, Rumpf, Arme, Beine. Ich verwöhnte mich mit dem warmen Strahl, überall...
Dabei dachte ich an den letzten Abend, als ich, entspannt auf dem Sofa liegend, einem Paar beim Spiel zugeschaut hatte. Er verband ihr die Augen, legte ihr ein Halsband mit Leine an, fesselte ihre Hände auf dem Rücken und führte sie an der Leine, eine Treppe hinab in ein Kellergewölbe. Dort warteten weitere Herren in dunklen Anzügen. Mir war auf meinem Sofa am gestrigen Abend mehr nach einer anderen Party gewesen und mit zwei Klicks betrat ich einen anderen Raum. Eine schwarzhaarige Frau in einem roten Latexkleid und schwarzen Heels ließ sich von einer von ihr in einer raffinierten Hängebondage fixierten Blonden mit dem Mund verwöhnen. Die Erinnerung an meine gestrigen voyeuristischen Ausflüge in die Dominanz, gepaart mit dem Duschstrahl, ließ mich kommen. Ein doch recht gelungener Tagesbeginn.
Im sittsamen Businesskleid saß ich wenig später im Büro. Neben mir stand ein frischer Kaffee. Ich begrüßte die Kolleginnen und Kollegen, die wie ich das MorgenMeeting per Klick betreten hatten. Meine Vorgesetzte trug heute eine weiße Bluse. Die war soweit aufgeknöpft, dass die Rundung ihrer Brüste frei zu sehen waren. In meiner Phantasie trat ich nun vor sie, öffnete einen weiteren Knopf und fuhr mit meiner Hand in den Ausschnitt hinein. „Guten Morgen.“ Eine erotische Stimme hatte sie auch noch. Das fand vielleicht auch der junge hübsche Jorge, jedenfalls erwiderte er besonders laut „Guten Morgen“. Die Chefin, Jorge und ich. „Guten Morgen“ sagte auch ich in die Runde, lächelte freundlich und ging innerlich auf eine heiße Reise zu dritt.
Auch dieses Meeting ging zu Ende, wir verabschiedeten uns mit guten Wünschen für den Arbeitstag. Ich holte mir noch einen Kaffee und ging an meinen Schreibtisch. Arbeit gab es genug. Nach zwei Stunden vor dem Bildschirm gönnte ich mir eine Pause. Aus der Handtasche fischte ich meinen kleinen roten Vibrator für unterwegs. Unterwegs zu sein war zwar zur Zeit nur bis in den Supermarkt möglich, aber im Home Office tat er auch gute Dienste. Während der Kleine anfing zwischen meinen Beinen zu surren dachte ich an mein Date am kommenden Abend. Ich war mit einer Freundin verabredet, natürlich wieder per Videochat. Sie wollte mir einige Bondageknoten zeigen. Ihr Mann diente als Vorzeigeobjekt, ich würde erstmal trocken üben. Auch in Sachen Erotik konnte man die neu gewonnene Zeit zu Hause dafür nutzen, etwas von dem anzugehen, was man immer mal hatte angehen wollen. Bei mir stand Fesseln lernen ganz oben auf der Liste.
Nach dem nächsten lustvollen Feuerwerk, dank meines kleinen roten, arbeitete ich weiter an meinem Schreibtisch. Bis mein Magen anfing, zu grummeln. Kein Wunder, es war schon 12 Uhr, höchste Zeit für ein verspätetes Frühstück. Ich ging in die Küche und begann für ein Müsli Obst zu schneiden. Einen Apfel, ein paar Trauben. Ich schälte eine Banane. Wieso dachte ich schon wieder an den jungen Jorge? Ich nahm die Banane in den Mund, lutschte an ihr. Da klingelte das Telefon. Ich legte die Banane liebevoll zur Seite und hielt das Handy an mein Ohr. „Hallo Petra“, das Display hatte mir den Namen der Anruferin verraten. „Hallo, ich muss dich mal stören. Mir fällt die Decke auf den Kopf. Mit einem pubertierenden Jugendlichen und einem im Home-Office nörgelnden Ehemann auf 80 Quadratmeter zu sitze, ich hab voll den Lagerkoller!“ Lagerkoller? Wovon sprach sie? Da fiel mir auf: Seit sechs Tagen hatte ich die Wohnung nicht mehr verlassen.

©QueerLady 2020
****p35 Mann
7.172 Beiträge
Tramp35
ES WAR MAL LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK

Wieder kratzt es von außen an meiner Haustür. Gegen meine Flurwand gelehnt sitze ich dahinter und weiß mir keinen Rat mehr.
Hatten wir das Thema nicht schon so oft durchdekliniert? Und habe ich Dir nicht obendrein genügend deutlich gezeigt, dass Du die einzige für mich bist und ich keine andere Frau neben mir suche?
Gewiss, ich habe Umgang mit anderen Damen, mal geschäftlich - so mancher Kundin muss ich gezwungener Maßen gegenüber treten und so mancher Kollegin komme ich ebenfalls nicht ganz aus -, mal privater Natur - altbewährte, rein freundschaftliche Verbindungen, die ich Dir vorgestellt habe, die Du kennst und einschätzen können solltest, dachte ich.
Und ja, gewiss, ich verhalte mich zu anderen Frauen freundlich-verbindlich, alte Schule, eben ganz so, wie ich das gelernt und verinnerlicht habe. Anzüglich jedoch, das weiß ich genau und das hast Du mir ja auch bestätigt, bin ich anderen gegenüber nie gewesen. Ich will nur Dich, will Dich glücklich machen, Dich lachen sehen und weniger weinen, will Dich küssen dürfen und Deinen Blick strahlen sehen können wie am ersten Tag unserer Begegnung.

Ach, wie einfach und leicht, wie klar und eindeutig war doch dieser Moment gewesen!
Goldene Sonnenstrahlen brannten heiß auf Deine frisch gebadet duftende Haut, umspielten Deinen schönen Körper. Nackt und frei lagst Du rittlings ausgestreckt auf dem Badetuch am märchenhaften Waldsee, in dem ich ans Ufer herangeschwommen kam und zu Dir aus dem Wasser stieg.
Es war sofort in unsrer beider Augen gestanden, dieses unbeirrbare „Ja“ zueinander, diese unstillbare Sehnsucht für- und ungebremste Lust aufeinander. Keine Worte der Annäherung waren nötig, kein verflachendes Geplänkel passte zwischen uns. Wir sahen und lächelten uns nur kurz an, signalisierten das offen gegebene gegenseitige Einverständnis zum ungenierten Beschnuppern, waren sofort gemeinsame Feuer und Flamme und fielen auch schon übereinander her, als gäbe es kein Morgen mehr. Noch heute schmecke ich diesen ersten Kuss der besinnungslos knutschenden Begierde auf meinen Lippen, just als wäre es jetzt erinnern sich meine Finger daran, wie sie dabei mit zärtlichem Griff durch Dein noch nasses Haar strichen, sanft Deinen zarten Hals streichelten, Deine schmale Taille umspielten, Dir den runden Busen kneteten und den so wunderbar festen Po, ja, Deinen ganzen Körper erkunden durften, während Du mir aus tiefstem Bauch ins Ohr atmetest. Es kam uneingeschränkt gänzlich ohne Vorspiel einfach so über uns und obwohl dies auch ein wenig unheimlich war, wollten wir beide doch nur das selbe, ließen uns schonungslos fallen in dieser fast schon surreal anmutenden Situation, gönnten einander keine Sekunde zum Nachdenken und genossen den Augenblick der unumgänglichen Verschmelzung, die uns deutlich fühlen ließ: Wir und niemand sonst sind schlicht füreinander gemacht. Ich kannte noch nicht mal Deinen Namen, hörte zum ersten mal Deine Stimme, als ich bereits tief in Dir versunken war und Du röchelnd in meinen Rachen stöhntest.

Absolut unmöglich, hier von einem Höhepunkt zu sprechen, die Welle unseres gemeinsamen Orgasmus dauerte doch an bis eben vor knapp einer Woche, bis vor unserem ersten Streit, der mich umso mehr ratlos macht, als dass mir der Grund kaum nachzuempfinden ist. Zwar hast Du mir schon erzählt, dass Dich Dein Ex über viele Jahre hinweg lügenhaft mit seiner Sekretärin betrogen hatte und Du Dir deshalb eigentlich schwer tun würdest, neues Vertrauen zu schöpfen, aber wir hatten es doch schon zusammen geschafft, dachte ich.

Erneut kratzt Du von außen an meiner Tür. Ich weiß, es tut Dir leid, aber ich kann einfach nicht mehr weiter. Seit sechs Tagen schon habe ich meine Wohnung nun nicht mehr verlassen, hatte mich im Versuch, Dir meine Treue zu beweisen, kurzerhand hier eingesperrt und Dir den Schlüssel vom Balkon auf die Straße geworfen, doch Du hast ihn nicht finden können.
Nun, Corona erlaubt uns ohnehin nur bedingt, uns einander zu nähern, aber die Kluft zwischen Dir und mir ist dennoch größer, als dieser neuartige Virus.

Ich lausche. Ob Du noch einmal kratzen wirst?
*******Brat Frau
1.834 Beiträge
Morgen

Morgen ist es soweit. Eine erste Begegnung, unter erschwerten Bedingungen, zugegebenermaßen.
Schon einmal war es beinahe dazu gekommen, als alles noch leichter und irgendwie einfacher war, aber damals hatte sie im letzten Moment einen Rückzieher gemacht, Angst vor der eigenen Courage vermutlich.
Eine ganze Weile später ein zweiter vorsichtiger Versuch der Kontaktaufnahme, aber da hatten Beide unterschiedliche Vorstellungen, was das Tempo und die Intensität des Kennenlernens betraf.
Wieder Funkstille.
Sie kann sich gar nicht mehr daran erinnern, wer den ersten Schritt getan, einen unverfänglichen Gruß hinterlassen hatte, aber das ist vollkommen unwichtig.
Keiner von Beiden konnte die Gedanken an das geplatzte Rendezvous verscheuchen, in unregelmäßigen Abständen hatte Jeder das Profil des Anderen besucht, auf der Suche nach - ja, wonach eigentlich?
Vor 2 Wochen war sie bereits in seiner Nähe gewesen, hätte ihn gerne für einen Augenblick gesehen, aber da war er nicht online und hatte die Clubmail nicht lesen können.
Seit 6 Tagen hatte sie nicht mehr das Haus verlassen, nur für kleine Besorgungen in unmittelbarer Nähe.
Aber nun gab es etwas Wichtiges zu erledigen, was keinen Aufschub duldete, wieder im akzeptablen Umkreis, und dieses Mal würde es klappen, davon war sie überzeugt.

Morgen.
*****exe Frau
5.117 Beiträge
Mein erstes Online-Date
Seit sechs Tagen hatte ich die Wohnung nicht mehr verlassen. Ich merke, dass es mir gesundheitlich besser geht. Die Erkältung, wodurch ich ans Bett gefesselt war, scheint vorbei zu sein. Meine Gedanken fangen an, sich wieder um Sex zu drehen. Ich sollte mich freuen, denn draußen scheint die Sonne und es wäre Zeit dies zu nutzen. Sich hübsch anzuziehen, Kleider mit eng anliegendem Stoff zu tragen, meine Kurven und so viel Haut wie möglich zu zeigen. Meine langen, gelockten Haare offen zu tragen, um mit einem viel versprechenden Blick die Männer sichtbar verrückt zu machen. Denn ich lebe nach dem Motto: "Eine Frau sollte nicht geizen, mit dem was Sie zu bieten hat." Das ist bisher gut gelaufen, um einen fremden Mann zu finden, den ich mit zu mir zum nach Hause nehmen konnte. Doch mit der gesundheitlichen Besserung fängt der nächste Horror an. Warum? Es herrscht noch immer eine Ausnahmesituation, eine Pandemie ist vorhanden, mit gesetzlich verordneter Ausgangssperre und Kontaktverbot.

Wie soll ich nun meinen Drang nach wilden, anonymen Sex befriedigen? Ich brauche ihn, den Sex, er hält mich am Leben. Ich muss umdenken, ich muss schnell eine Lösung finden. Heute habe ich noch einen halbwegs klaren Gedanken, doch ich weiß, es wird schlimmer werden. Einige Tage wird mir mein Sexspielzeug helfen, die Lust zu befriedigen. Doch ich sehne mich nach einem Mann. Der Wunsch wird immer stärker werden, durch meine Arbeit werde ich mir keine Ablenkung verschaffen können. Niemand weiß, wie lange die Ausgangssperre und der Kontaktverbot noch aufrechterhalten wird. Gibt es vielleicht im Internet eine Lösung?

Smartphone raus und Suchmaschine an. Doch wonach suchen? Ich versuche es mit "alternativer Sex". Fehlanzeige, ich erhalte Tipps zu Petting, SlowSex, nichts was mir helfen wird. Nächster Versuch, hoffentlich werde ich jetzt mehr Erfolg haben. Die Schlagwörter sind "online Sex finden". Ohje, auch nicht das was ich suche, doch Moment. Klick! Ja hier scheint ein hilfreicher Artikel zu sein. Wow, es gibt die Option des online Sex. Wie soll das gehen? Mal durchlesen. Hört sich gut an. Zuerst online ein Profil mit sexuellen Vorlieben und Wünschen erstellen, ein Bild hochladen und dann ab ins Vergnügen. Das Ganze kostenlos und eine Sicherheitsgarantie der Echtheit und Diskretion der anderen User werden mir auch geboten. Denn ich möchte nicht auf einer billigen Pornoseite landen. Ich versuche es und melde mich direkt auf einer der empfohlenen Seiten an. Ein wenig aufwändig ist es schon, besonders für mich, die online nicht wirklich zu Hause ist. Aber durch eine gute Anleitung des Anbieters klappt es, ich habe mein sexy Profil erstellt. Unter Vorlieben habe ich "spannende Begegnungen" vermerkt. Nun heißt es stöbern. Wo sind seid ihr heißen, willigen Männer?

Uh, das hört sich gut an. Ich habe den Button " Hot or Not" gefunden. Hoffentlich verbirgt sich dahinter aufregende Erotik. Ich bin begeistert, mir werden Fotos und Videos von augenscheinlich attraktiven Männern angeboten. Ich schaue durch die Galerien. Das Foto gefällt mir. Ich klicke drauf und gelange auf das Profil, welches zum Foto gehört und kann ich dem Mann dahinter direkt eine Nachricht schreiben. Ich beginne klassisch, wie auf der Straße mit einem "Hallo, wie geht´s dir?" Als ich den Text abschicken möchte werde ich noch von der Seite gefragt, ob ich ein Foto mit senden möchte. Aber klar! Ich suche ein heißes Foto von mir heraus und versende es mit. Nun heißt es warten, oder? Nein, ich begebe mich wieder in die Galerie. Warum Zeit verschwenden, wenn ich hier wie im Schlaraffenland bin? Mein Vorgehen wiederhole ich einige Male. Plötzlich macht es "ping" an meinem Smartphone. Was war das? Ich habe eine Nachricht. Mein Herz klopft, es schlägt schneller. Es ging viel schneller als erwartet. Ich bin gespannt, wer mir geantwortet hat.

Es ist der erste Mann, dem ich geschrieben habe. Seine Zeilen " Hallo die Dame, jetzt wo ich Sie sehe geht es mir gut. Wie geht es Ihnen?" Ich antworte Ihm, dass ich mich über seine Antwort freue und ihn gerne weiter kennenlernen möchte. Ich frage ihn, ob das überhaupt auf einer Onlineplattform und in der aktuellen Zeit möglich sei, er sei mein erster Kontakt über solch Seite, und abgesendet. Wenige Zeit später erhalte ich eine Antwort, dass er sich wirklich freut, dass ich ihn angeschrieben habe, ihm der erste Eindruck von mir gefällt und fragt mich, was ich mir unter spannenden Begegnungen vorstelle und ob wir nicht beim "Du" weitermachen wollen. Ich denke mir, ja, das "Du" ist perfekt und erleichtert einiges für meine nächste Antwort. Denn jetzt heißt es für mich, alles oder nichts und ich fange an zu schreiben, was in meinem Köpfchen vor sich geht. "Lieber Unbekannter, ich habe Dich gesehen und muss sagen, auch mein erster Eindruck von Dir gefällt mir sehr. Würde ich dir auf der Straße begegnen, würde ich es sicherlich nicht so leicht haben deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Dort hätte ich dich aus diesem Grunde ebenfalls direkt, genauso wie hier, angesprochen. Ich würde dich mit meiner freundlicher, aufgeschossenen Art und meinem hübschesten Lächeln ansprechen und dich in ein Gespräch verwickeln. Du erwiderst mein Lächeln und ich merke, dass die Chemie zwischen uns zu passt. Da es ein sehr schöner sonniger Tag ist, frage ich dich, ob du Lust hättest mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen und mir den Tag mit deiner Gesellschaft zu versüßen? Und abgeschickt die Nachricht.

Wenige Augenblicke später wieder dieses "ping" und deine Antwort ist in meinem Postfach. Ich öffne die Nachricht. Du bist einverstanden und fragst mich, ob ich etwas über mich erzählen mag. Natürlich, denke ich mir und beginne dir zu antworten. So geht es eine ganze Weile hin und her. In meinem Kopf sind wir die ganze Zeit spazieren. Wir unterhalten uns gut und lachen viel. Wie unbemerkt führe ich ihn auf einem schönen Weg in Richtung zu meiner Wohnung. Als wir vor meinem Haus stehen sage ich, dass ich hier wohne und frage ihn, ob er auf einen Kaffee oder Tee mit rein kommen mag. Ich hoffe er sagst ja, ansonsten wäre unser Abenteuer hier zu Ende. Ich werde nicht enttäuscht, er ist einverstanden. Ich schließe die Türe auf und wir gehen die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Das Knistern zwischen uns ist gut zu spüren.

Ich schließe die Türe auf, lasse ihn zuerst eintreten. Er sieht sich um. Ich schließe hinter uns die Türe ab und frage ihn, ob es ok für ihn sei, wenn der Schlüssel stecken bleibt, falls er fliehen möchte. Er umfasst von hinten meine Taille und flüstert mir ins Ohr "Warum sollte ich fliehen? Du bist diejenige die sich in Gefahr begeben hat!". Mein Herz klopft, was passiert? Seine Hände rutschen zu meinen Oberschenkeln am Saum meines Kleides und berühren meine Haut. Ich merke mein Herz wild klopfen und eine angenehme Wärme in mir aufsteigen. Ich versuche mich umzudrehen, doch er lässt es nicht zu. Er bedeckt meinen Hals und Nacken mit sanften Küssen, seine Hände wandern unter mein Kleid. Er fragt, ob ich diese Art Abenteuer meine? "Aber ja, genau solche Abenteuer mag ich am liebsten", antworte ich. "Bitte lass uns in die Stube gehen, dort ist es bequemer". Er dreht mich zu sich um und führt mich rückwärts zur Stube, als wenn er schon einmal bei mir gewesen wäre und den Weg kennt.

Vorsichtig lässt er mich auf mein Sofa niedersitzen. Seine Hände ziehen dabei wie selbstverständlich mein Kleid aus. Ich spüre ein Pochen zwischen meinen Schenkeln. Genau das habe ich mir während unseres Spaziergangs vorgestellt. Er lächelt und sagt es sei erst der Anfang. Ich sitze vor Ihm und möchte meine Hände unter seinem Shirt gleiten lassen, seine Haut spüren, ich mache es. Wow, sein Körper ist so warm, seine Haut so weich. Er hilft mir und zieht sein Shirt aus. Was ich jetzt sehe, verstärkt mein Verlangen. Ich versuche seinen Gürtel zu lösen, um Ihn von seiner Hose zu befreien. Das ist gar nicht so leicht, wenn man aufgeregt ist und sich vor Verlangen kaum noch beherrschen kann. Es gelingt mir. Ich ziehe seine Hose langsam runter und stelle schnell fest, dass er keine Unterwäsche trägt. So einer ist mir noch nie begegnet. Da bin ich nun gespannt, was ich zu sehen bekommen. Nur noch weniger Zentimeter und er steht gleich ganz nackt vor mir. Doch "ping", ich werde aus meinen Träumen gerissen. Er hat mir geantwortet. Was ist jetzt? Es fühlte sich alles so wirklich an und haben wir nicht die ganze Zeit hin und her geschrieben? Anscheinend nicht. Ich lese seine Antwort. "Wollen wir uns nach der Pandemie treffen?".
******mme Frau
60 Beiträge
*joyclub*


Und wieder schaute er in Abstand von Minuten auf sein Handy, welches derzeit seine einzige Verbindung nach draußen war. Er konnte die eingehenden Nachrichten nicht ignorieren. Doch derzeit war etwas anders als sonst.

Sonst war er immer gut drauf, abenteuerlustig und auf der Suche. War ihm ein neuer Kontakt sympathisch, wurde nicht viel hin und her geschrieben. Man verabredete ein Treffpunkt, schaute ob die Realität dem Bild und den Erwartungen, die man online erhalten hatte, stand hielt und kam sich schnell näher. Doch nun tobte sich draußen ein die Lungen angreifendes Virus aus, sodass die Menschen aufgerufen waren, wenn möglich nicht ihre Häuser zu verlassen. Und tatsächlich schienen sich mindestens 80 % der Bevölkerung daran zu halten. Die Ärzte, allgemeine Pflegekräfte und gar Supermarktverkäufer gehörten jetzt mit zur Elite und ein anderer Teil dort draußen war einfach nur dumm. Zwar gab es die ignoranten Idioten schon vorher, aber jetzt vielen sie deutlicher auf. Ein geringfügig schuldbewusstes Grinsen huschte über seine Lippen. Wahrscheinlich waren auch fünf Prozent ihren Hormonen erliegen und die Lust herrschte über den Verstand. Simon seufzte. „Seit sechs Tagen hatte ich die Wohnung nicht mehr verlassen“ dachte er und überflog die Nachrichten auf seinem Handy. „Wenn du dich nicht beeilst, ist ein anderer schneller.“ oder „Die Uhr tickt und die Klamotten fallen.“ lauteten die Worte der Versuchung. Einerseits ärgerte es ihn, dass er auf seine Vernunft hörte und nicht den Lockrufen der Sirenen folgte. Andererseits handelte es sich bei keinem seiner Kontakte um Menschen, die er länger kannte und die ihm wichtig waren. Hierauf hatte er nie Wert gelegt, solange er das bekam, was er brauchte und er musste doch mal in der Lage sein, wenigstens ein paar Wochen auf fremden Körperkontakt zu verzichten. So schwer konnte das nicht sein. Bei seinem wöchentlichen Sportstunden und seiner Ernährung war er auch immer sehr diszipliniert, alles eine Gewöhnungssache. Nur wollte er sich gar nicht daran gewöhnen, selbst Hand anzulegen zu müssen. Wo blieb da der Reiz? Neues Gebiet entdecken und zu erobern und mit Haut und Haaren zu verschlingen, das war, was ihm Befriedigung verschaffte. Nicht das kurzfristige Masturbieren, dem er im Homeoffice vor dem Laptop als Pausenzeitvertreib nachging, wenn seine Gedanken abschweiften, einfach, weil er es konnte. Er dachte an die attraktiven Sekretärinnen, die er im Büro bespaßen konnte und sein Körper versteifte sich. Er seufzte erneut, machtlos, warf den Kopf nach hinten in die Sofalehne und presste seine Handflächen frustriert auf seine Oberschenkel als er auch schon durch ein kräftiges „Ruuums“ aus seinen Gedanken geholt wurde.

Das Tor der Wohnanlage draußen wurde ins Schloss geschmissen. Er schaute auf die Uhr. Es war 21:15 Uhr. Es folgte Treppenstampfen und ein Schlüssel in der Haustür. Dann trat hastig seine Mitbewohnerin in den Flur herein, vor dem großen gemeinsamen Wohnzimmer der WG, die sie sich teilten. Dorothe, wie sie hieß, streifte hastig ihren nassen Mantel ab. Es schien stark zu regnen draußen. Als sie ihn erblickte, murmelte sie scheu ein „Hallo“ und „Entschuldigung“, wegen der Lautstärke ihres Auftritts und huschte schnell vorbei in Ihr Zimmer. Simon sagte nichts und schaute ihr nur nach. Sie redeten nicht viel miteinander und er wusste eigentlich gar nichts von ihr. Da sie im Schichtdienst zu unmenschlichen Zeiten arbeitete, irgendwas in der Produktion, sahen sie sich auch nicht oft. Sie war auch nicht sein Typ, etwas Mauerblümchen, weite Kleidung, oversized Brille, Sommersprossen und eine formwidrige brünette Wuschelmähne auf dem Kopf. Doch als sie gerade an ihm vorbei eilte, waren ihre langen nassen schweren Haare glatt und glänzend durch den Regen. Ihren Mantel musste sie erst viel zu spät übergestreift haben, denn auch Ihre Kleidung war mit Wasser vollgesogen und klebte feucht und leicht durchsichtig auf den Konturen ihres eindeutig weiblichen Körpers. Und auch als sie schon in ihrem Zimmer verschwunden war, lag eine Duftwolke Petrichor im Raum, der Geruch von frischem Regen, ein Duft von Natur, der ihm seit sechs Tagen fehlte und den er jetzt sehr tief einatmete und merkte, wie sich sein Körper entspannte. Eines wurde ihm langsam klar: Bevor er einem Lagerkoller erliegt, sollte er alle Möglichkeiten ausschöpfen, die sich ihm in seiner unmittelbaren Umgebung darboten.
Simon atmete nochmal tief durch, stand auf und ging direkt zu Dorothes Zimmer. „Es wird schon nicht weh tun“ dachte er sich, klopfte kurz an und öffnete die Tür. Dorothe erschrak, kreischte auf und griff reflexartig nach ihrem Bademantel auf dem Bett, um möglichst schnell ihren nackten Körper vor dem fremden Blick Schutz zu bieten. Auch Simon erschrak und machte unbewusst große Augen, jedoch keine Anstalten, die Tür zu schließen. Er hielt inne und sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Mensch, natürlich war er hier nicht im Büro und besuchte nur eine Kollegin im Nebenzimmer. Dorothe musste denken, er hätte überhaupt keinen Anstand. „Äääh.. oh mein Gott, es tut mir so Leid“ stammelte er schnell und überlegte, ob sich sein Bemühen um eine Kontaktaufnahme damit schneller als gedacht erledigt hatte. Das Bild, welches er kurz zu Gesicht bekam und welches er so schnell nicht wieder vergessen würde, war mehr, als er erwartet hatte. Niemals hatte er mit solch gepflegter glatter Haut und so ausgeprägten weiblichen Rundungen gerechnet. Da ergibt das Sprichwort „Kleider machen Leute“ einen ganz anderen Sinn. „Ich habe nichts gesehen.“ log er geschwind und fuchtelte dazu mit den Händen, um seine Lüge zu untermauern. Wahrheitsgemäß fuhr er fort. „Ich habe rein aus einem Reflex heraus gehandelt.“ Dorothe sagte nichts aber Ihr Blick war eindeutig negativ erregt und fragend. Was willst du?! „Also“ meinte Simon weiter, „möchtest du vielleicht einen warmen Tee?“ Jetzt sah Dorothe eindeutig wütend und verwirrt aus und auch Simon musste zugeben, dass es merkwürdig rüber kommen musste, wo sie jetzt schon so lange zusammenlebten und noch nie viel miteinander gesprochen hatten. „Reiß dich zusammen, Mann“, ermahnte er sich innerlich und rief sich ins Gedächtnis, warum er hier in der Tür stand. Er wollte nicht nur Tag um Tag allein mit seinem Laptop zuhause sitzen und auch Dorothe hatte bestimmt wenig Freude daran, raus zu gehen, ständig aufzupassen, keinem zu nahe zu kommen und dann auch noch sich auf die Arbeit zu konzentrieren und somit täglich für andere da zu sein.

„Also nochmals entschuldige bitte“, versuchte er es erneut. „Du sahst so durchgefroren aus, das konnte ich kaum mit ansehen. Wir wohnen nun schon gut ein halbes Jahr zusammen und wissen gar nicht viel voneinander. Wie wäre es, wenn ich uns schnell eine warme Suppe mache und wir uns im Wohnzimmer zusammenfinden? Oder ich bestelle schnell etwas beim Chinesen, das wäre auch eine Möglichkeit.“ Dorothe wirkte tatsächlich etwas erleichtert und überlegte. Noch immer presste sie ihren Bademantel an ihren vollbusigen Oberkörper, der auch der Länge nach die Mitte ihres weiblichen Körpers verdeckte. Wasser tropfte aus ihren Haaren und lief an Armen und Beinen herunter. Simon lächelte und zwinkerte ihr mit dem rechten Auge einladend zu. Er hatte sich wieder gefasst und konnte nun den Anblick auch heimlich genießen. Schließlich wurde auch Dorothes Blick freundlicher. „Also zu der Suppe würde ich tatsächlich nicht nein sagen, vielen Dank. Der Regen hat mich leider überrascht und ich muss dringend unter die warme Dusche. Treffen wir uns in 10 Minuten?“ Am Ende des Satzes lächelte sie Simon zurück. Dieses Lächeln verriet ihm, dass auch sie sich über seine Kontaktaufnahme freute. Außerdem konnte er darin lesen, dass, wenn er sich richtig Mühe gibt, die nächsten Tage zuhause erotischer werden, als sie jemals waren.
Lust und Lagerkoller?

Es hätte wohl niemand erwartet, dass das Jahr 2020 so für uns beginnen würde. Corona hat uns momentan fest im Griff. Erstmals spürbar für mich persönlich war es, als mir bewusst wurde, dass ich erst mal eine ganze Weile keinen Sex mehr haben würde.
Als alleinlebender Single ist diese Zeit mit Ausgangsbeschränkungen und geringen sozialen Kontakten besonders hart. Selbst Dates nur zum Kennenlernen sind bis auf unbestimmte Zeit gestrichen.
Was nun?
Es gibt natürlich Alternativen, wie online Kontakte knüpfen; online Dates – für mich eher keine Option. Ich stehe nicht auf webcam und Tastenerotik. Ich brauche realen Kontakt, ich will nackte fremde Haut auf meiner.
Ich bin eine Frau in ihren besten Jahren. Anfang der dreißiger, unabhängig, Single und die meiste Zeit ziemlich happy damit. Doch nun stellen Kontaktsperre und mangelnder Körperkontakt mich vor ganz neue, ungewohnte Herausforderungen.

Ich tiegere in meiner Wohnung auf und ab wie ein eingesperrtes Tier das den Geschmack des Grases noch auf der Zunge spürt und nicht weiß, wie lange diese Tortur anhalten wird.

Es ist Februar 2020 und ich bin krank, richtig krank. Seit sechs Tagen hatte ich meine Wohnung nicht mehr verlassen. Ich habe ein schlechtes Gewissen in der Arbeit zu fehlen, typisch deutsch eben. Ich kann kaum Essen und verliere an Gewicht. Aufstehen nur um auf die Toilette zu gehen ist so anstrengend, dass mir die Luft weg bleibt.
Ich hege die Vermutung zu diesem Zeitpunkt bereits den Virus gehabt zu haben ohne es zu wissen. Denn das Thema Corona war zu dem Zeitpunkt noch nicht so wirklich bei mir angekommen. Ich bin nicht besonders stark in den sozialen Medien vertreten, was zur Folge hat, dass ich von solchen News immer als Letzte erfahre.
Während alle anderen sich bereits ständig lustige Bildchen hin und her schicken, in denen man das Thema auf die Schippe nimmt, verstehe ich den Witz dahinter nicht.

Mein Chef war kurz zuvor verreist. Als er aus seinem Thailandurlaub zurückkehrte, dauerte es keine zwei Wochen und in der Arbeit waren plötzlich alle krank. Ich so sehr, dass ich eine ganze Woche lang flach lag. Zu diesem Zeitpunkt noch vergeben und am Rande der Verzweiflung, denn was passierte?
Kaum bin ich wieder fit und frisch auf dem Singlemarkt, ganz versessen darauf mich wieder so richtig auszutopen, kommt Corona daher, lacht mir dreckig ins Gesicht und sagt:
Vergiss es!

Zugegeben, anfangs hat es mich nicht allzu sehr gestört. Und ich verstand all die Aufregung nicht. Nach der Arbeit einfach daheim bleiben, easy, kein Problem. Wenn nicht gerade Sommer ist und das Fitnessstudio zu hat, bin ich eine Couchpotato.
Ich gehöre zu den Menschen die die Zeit für sind auch mal genießt und nicht immer unterwegs sein muss. Was sich dennoch anders anfühlt, wenn einem selbst die Option darauf verwehrt wird.

Ich arbeite im Einzelhandel und meine Hauptaufgabe bestand in letzter Zeit fast ausschließlich darin dafür zu sorgen, dass die Kunden sich nicht ständig um Klopapier und das letzte Stück Hefe kloppten.
Ich gehe also wie gewohnt weiter zur Arbeit, wofür ich sehr dankbar bin. Nur Homeoffice wäre für mich persönlich der absolute Horror und würde mich definitiv an meine Grenzen bringen.

Und das Wochenende?

Vor Corona war ich sehr gern auf Swingerevents. Ich habe mich meist die ganze Woche über drauf gefreut. Ich war auf einem der letzten in meinem Liebingsclub, bevor sie dicht machen mussten.
Das ist hart, nun nicht mehr mit Gleichgesinnten an den we's feiern zu können.

Und was bleibt mir?

Nun, ich habe festgestellt, dass ich wenn ich wollte, sehr wohl noch die Möglichkeit auf männliche Gesellschaft hätte.
Ich habe die Wahl zwischen drei Männern: Ben, Fabi und Tom

Ich kenne alle drei Herren aus dem Joyclub. Trotzdem könnten sie unterschiedlicher kaum sein.

Ben ist neu. Ihn kenne ich erst seit kurzem. Er ist mein neustes Spielzeug.
Mit Ben traf ich mich, kurz bevor uns die strengen Regeln der Regierung einen Strich durch die Rechnung machte. Er ist jünger als ich und erinnert mich von der Optik her an den typischen Sunnyboy. Der hübsche Surfertyp mit langen Haaren, der noch die „Bikini Streifen“ seines letzten Urlaubs unter den Boxern trägt. Ich liebe es.
Der Sex mit ihm ist toll, aber ich genieße vor allem die Zeit danach. Wenn wir Arm in Arm in meinem Bett liegen und die Zweisamkeit genießen. Ich fahre mit den Fingerspitzen langsam über seinen ganzen Körper bis er Gänsehaut bekommt. Oder ich reibe ihn mit Massageöl ein und massiere ihn zwischen den zwei Runden die wir mindestens hinlegen.
Der Sex verschaffte mir körperliche Befriedigung. Aber es war vor allem das sich anschließende in den Armen liegen das ich in vollen Zügen auskostete. Die schöne Zweisamkeit. So kenne ich das sonst nur aus Beziehungen. Meine letzte hatte ich im Februar beendet. Zusammenbleiben, nur um die Zeit in der ich krank war nicht alleine überstehen zu müssen war keine Option für mich.

Fabian kenne ich schon länger. Er ist der Typ Mann der fast schon zu schön ist um wahr zu sein. Er ist Model. Blond, blaue Augen, ein hinreisendes Lächeln und eine Stimme zum Dahinschmelzen. Der Traum einer jeden Frau. Wir stehen seit kurzem wieder in Kontakt und haben uns auch wieder getroffen.
An ihm schätze ich am meisten, dass er mir das befriedigende Gefühl gibt unglaublich geil auf mich zu sein. Er sagt es und sein Schwanz zeigt es mir, immer wieder aufs Neue. Der Vorteil zu ihm im Vergleich zu Ben – zwischen Fabi und mir gibt es nicht die schönen Zärtlichkeiten nach dem Sex, aber dafür ist er derjenige für gemeinsame Unternehmungen. Man verbringt auch Zeit außerhalb des Bettes miteinander. Und er steht auf Outdoor, was für mich ein unglaubliches Plus ist. Die nächsten Ausflüge und Schweinereien im Freien sind schon geplant, sobald wir wieder an den See dürfen.

Und zu guter Letzt, Tom.
Ihn kenne ich am längsten. Tom habe ich damals im Club kennengelernt. Auf meiner allerersten Party! Was mich an ihm besonders beeindruckt hat und daran denke ich heute noch – er war der Einzige Typ überhaupt, der die Eier hatte aufzustehen, zu mir rüber zu kommen und mich anzusprechen, obwohl mein Begleiter direkt neben mir saß. UND, obwohl ich ihm im Vorfeld per Clubmail eine eindeutige Abfuhr erteilt hatte.
Nun sah ich ihn live vor mir und dachte:
Fuck, du Vollidiot!
Er gefiel mir auf Anhieb. Sein Mumm, sein cooles Outfit das ihn von allen Männern im Club unterschied und seine lockere Art. Er sprach mit mir so, als würden wir uns schon kennen. Tom ist mit Abstand derjenige mit dem ich absolut auf einer Wellenlänge bin.
Den restlichen Abend warf er mir über die Bar hinweg diesen ganz bestimmten Blick zu, den ich nur als „Dich fick ich schon noch“ Blick bezeichnen kann.
Ich fand es geil.
Natürlich hatten wir Sex, aber erst einige Zeit später, als er mich mitten aus der Pampa besoffen von einem Club und einer miesen Party abholte und nach Hause fuhr. Das rechne ich ihm bis heute hoch an. Auch wenn ich mich äußerst großzügig bei ihm bedankte.
Tom ist auch der Einzige der drei Männer der in einer festen Partnerschaft lebt. Von dieser wusste ich von Anfang an, weswegen eine feste Beziehung zu ihm nie eine Option war, obwohl ich drüber nachdachte, weil er der Einzige ist, in den ich Anfangs auch ein bisschen verknallt war und bei dem es mich störte ihn im Club mit anderen zu sehen.

Könnte ich alle drei Charaktere zusammenschmeißen und zu einem leckeren Männercocktail vermischen, wäre das Ergebnis wohl die Art Mann mit dem ich gern zusammen wäre.

Doch im Moment habe ich nur die Erinnerung an diese schönen Erlebnisse und die kreative Freiheit neue Bilder zu knipsen und mein Profil ein bisschen aufzumotzen für die Zeit nach Corona.
Dies ist mein Lichtblick – die Zeit danach.
Jeder wird sich daran erinnern und jeder wird sie vollkommen ausnutzen!

Ich bin mir sicher, nach dieser schweren Phase voller Entbehrungen und unfreiwilliger Enthaltsamkeit kommt eine Zeit in der wir alle mehr zu schätzen wissen was wir haben und es umso mehr genießen können.
Die nächsten Parties werden legendär.

Bis dahin wünsch ich euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Bleibt bitte alle gesund.
Eure Jordan.
6 days later

Ich öffne die Augen. Liege in Rückenlage. Auf dem Sofa. Meine Wohnung. Was ist passiert? Liegen bleiben. Oh Mann, geht's mir dreckig. Welcher Tag ist heute? Meine Altbauwohnung im dritten Stock erstrahlt im schönsten Sonnenschein. Aber mir geht's echt schlecht. Ich bleibe noch ein paar Minuten liegen und schließe wieder die Augen.
Die Party! Ja, dat war geil. Bis wann? Ich weiß es nicht mehr. Das war Freitag. Und heute? Ich rappel mich auf und gehe in die Küche. Der Durst ist unerträglich, und ich exe erst einmal zwei Gläser Limo.
Auf einmal ertönen draußen Martinshörner. Polizei. Ich gehe ans Fenster. Es ist gespenstisch ruhig und niemand scheint auf der Straße zu sein. Zwei Streifenwagen rasen durch die Straße und verschwinden wieder hinter der Ecke.
Im Haus gegenüber sehe ich eine junge Frau, die mir zuwinkt. Ich winke zurück. Irgendetwas ist anders. Ich suche mein Handy...und finde es schließlich auf der Toilette. Ich habe kein Netz. Merkwürdig. Die Kamera funktioniert. Ich gehe zurück zum Fenster und sehe immer noch die Frau am Fenster. Sie schaut zu mir herüber. Ich zucke mit den Schulten und versuche ihr mit verschiedenen Gesten verständlich zu machen, dass ich gerade aus einem Koma erwacht bin und nicht weiß, was hier los ist. Sie scheint mich verstanden zu haben und verschwindet. Kurze Zeit später kommt Sie mit einem weißen Schild zurück, auf dem etwas geschrieben steht. Ich kann es nicht lesen. Also nehme ich mein Handy und mache ein Bild von der Frau mit dem Schild. Als ich das Bild betrachte und das Geschriebene heranzoome, lese ich..."Virus", "Tod", "Nicht rausgehen", "Vorsicht Bewegungsmelder".
Was soll das?? Da fallen mir auf einmal merkwürdige kleine Kästen rund um die Hauseingänge gegenüber auf. Die waren vorher noch nicht da.
Die Frau gegenüber schreibt wieder etwas auf das Schild und hält es gegen das Fenster. Ich nehme wieder das Handy und fotografiere es ab.
"Totale Ausgangssperre", "Gefahr", "💋".
?? Oh, was hat das denn zu bedeuten? Ich zucke ihr wieder mit den Schultern zu.
Sie zwinkert mir zu und macht eine Blowjob-Handbewegung. Krass.
Cool, wenn sie das Ernst meint. Ich habe seit sechs Tagen meine Wohnung nicht verlassen, bin gerade aus einem Mega-Koma erwacht und scheine hier wegen einer Virusepedemie gefangen zu sein.
"Moment mal" versuche ich meiner neuen Freundin von gegenüber klar zu machen und laufe aus der Wohnnung die Treppen herunter zur Eingangstür. Ich öffne sie vorsichtig und bemerke auch bei uns diese Merkwürdigen Kästen an der Hauswand rund um die Türe. Kleine rote Lämpchen blinken an deren Seite. Bewegungsmelder?
Ich mache einen Schritt auf den Bürgersteig und plötzlich ertönt ein schrilles Alarmsignal. Schieße. Schnell wieder hoch in die Bude. Ich renne die Treppen hoch und gehe wieder ans Fenster. Dort steht immer noch die Frau und zeigt mir einen Vogel. "Bist Du bekloppt?" Da fährt ein Streifenwagen durch die Straße und es ertönt eine Lautsprecherdurchsage. "Bei unrechtmäßigem Verlassen der Häuser wird geschossen".
Was?? Was ist hier los?
"Das habe ich doch versucht zu erklären" deute ich die Gestiken der Frau gegenüber. "Aber ich bin gerade geil und möchte vögeln" verstehe ich jetzt. Geil. So ein direktes Angebot habe ich ja noch nie bekommen.
Ich deute wieder an "einen Augenblick bitte", nehme etwas Werzeug und mein Handy und laufe wieder runter zur Türe. Von diesen Bewegungsmeldern führen Kabel in die Häuser. Und die enden bei uns in einem kleinen Kasten, der neu in unserem Flur angebracht wurde. Ich öffne den Kasten und sehe jede Menge Drähte. Gott sei Dank habe ich ja MacGyverische Fähigkeiten und überbrücke den Stromkreis mit dem Wissen, dass von einer Zentrale aus diese Überbrückung in wenigen Minuten behoben werden kann.
Ich öffne wieder die Haustüre und sehe, dass die Lämpchen an dem Bewegungsmelder erloschen sind. Also nehme ich mein Handy und stoppe die Zeit.
Nach etwa 10 Minuten fangen die Lämpchen wieder an zu blinken.
10 Minuten also. Das ist nicht viel für einen schnellen Quickie mit der Nachbarin...aber machbar.
Ich laufe wieder hoch, und versuche das der netten Dame von gegenüber klar zu machen. "Hey Baby, wir hätten 10 Minuten. Hast Du Lust?"
Und sie winkt mich mit einem Kußmund zu sich rüber.
Cool...also gehe ich schnell ins Bad, putze mir die Zähne in Rekordzeit und laufe wieder runter zu diesem Verteilerkasten im Hausflur. Ich überrücke das System und öffne die Haustüre. Keine Lämpchen Leuchten. Also los. Ich renne über die Straße, da wird mir die Türe gegenüber geöffnet und ich stehe dieser hübschen Frau gegenüber.
"Was ist hier los" frage ich sie. "Tödliches Virus und noch tödlichere Ausgangssperre. Die Bullen schießen sofort. Aber jetzt will ich ficken." Wir fangen an uns wild zu küssen. Ich streichel ihre Brüste, fasse ihr in den Schoß und öffne ihre Hose. Das gleiche macht sie mit meiner und hat schon meinen Schwanz in der Hand.
"Wir müssen uns beeilen" flüstere ich ihr ins Ohr. "Wir haben nur wenige Minuten". Ich ziehe ihre Hose herunter und dringe in sie ein. Jawoll, ich nehme sie von hinten und wir vögeln so drei, vier Minuten.
Mist, die Bewegungsmelder! Ich ziehe in raus und die Hose wieder hoch, küsse die geile Nachbarin und renne wieder zurück ins Haus. Ich beobachte die Bewegungsmelder. Jetzt fangen sie wieder an zu blinken. Ich treffe mich wieder mit der Frau am Fenster.
"War wohl nix. 10 Minuten sind sehr knapp".
"Kein Thema, wir müssen uns nur vorher richtig geil machen, damit es schneller geht". So habe ich sie jedenfalls verstanden.
Also hole ich meinen kleinen Freund aus der Buchse und beginne zu wichsen. Sie zeigt mir einen "Daumen hoch" und fängt auch an, sich zu streicheln.
Also richtig verstanden. So machen wir bestimmt eine Viertelstunde weiter und beobachten uns gegenseitig und machen uns geil.
"Und? Was ist jetzt? Probieren wir es noch mal?"
"Jasiggi" und ich renne wieder runter, manipuliere die Bewegungmelder und hechte wie ein Elitesoldat über die Straße ins andere Haus.
Ich werde wieder von ihr in Empfang genommen und wir machen da weiter, wo wir aufgehört hatten. Wir sind so richtig, den Umständen entsprechend, am vögeln und da merke ich, dass sie wohl kommt. Glaube ich zumindest. Da komme ich auch. Krass. Das war geil.
Hose hoch, Abschiedskuß, und wieder rüber in die eigene Bude.
Ich treffe sie wieder am Fenster und werfe ihr einen Kuss zu.
"Yeah Baby, das war geil. Ich rauche mir erst mal eine..." und verabschiede mich aufs Sofa.
To be continued...
COVID

Diffuses Grau sickerte ins Zimmer und gab den Möbeln Kontur. Hartwig schlug die Decke zurück, tapste auf nackten Füßen zum Fenster und öffnete es.
Es war kurz vor zwei in der Nacht und nichts mehr los. Hier, in ihrer Gegend, wurden abends die Bürgersteige hochgeklappt. Sogar die kleine Kneipe an der Ecke zur Fritz-Reuter-Straße hatte schon geschlossen. Nur auf dem Obotritenring, einige Blocks entfernt, fuhren noch ein paar Autos; aus einem großen weißen Mercedes in der Fritz-Reuter Straße stieg Zigarettenrauch in die Luft und irgendwo jaulte eine Katze, eine andere antwortete ihr - ein verliebtes Zwiegespräch auf katzisch, das erst endete, als wieder eine Polizeistreife vorbeifuhr. Eine von viel zu vielen, doch ihn hatten sie nicht erwischt. Noch nicht.

Von überall her brüllte es ihn an, aus dem Fernsehen, aus dem Radio, aus Zeitungen, selbst aus der Werbung, Dumm-Dumm-Geschosse mitten ins Kleinhirn. Uninspiriert, nahezu gelangweilt, unauffällig, aber stets präsent; Macht, die nichts fürchtete außer, sie zu verlieren. Seit sechs Tagen hatte er die Wohnung nicht mehr verlassen und das waren die längsten sechs Tage seines Lebens gewesen. Er hatte sich aufs Bike gesetzt und war losgefahren.

Er schloss das Fenster wieder und drehte sich um. Wie ein Schleier fielen Joannas Haare bis auf den Parkettboden und genau da glänzten sie in einem Mondstrahl, als wären sie aus rotem Metall. Der Nachttisch daneben war ihre Kleiderablage, zuunterst die Bluse; dann der lange Rock, das seidene Unterkleid; als letztes Büstenhalter und Slip und davor standen, sauber ausgerichtet, ihre Pumps. In dieser Reihenfolge hatte sie sich ausgezogen; nahezu bedächtig unter seinem Blick die Knöpfe der Bluse geöffnet, den Metallreißverschluss auf der Rückseite ihres Lederrocks so langsam nach unten gezogen, als würde dieses Geräusch etwas bedeuten und keine Sekunde hatte sie ihn dabei aus den Augen gelassen. Er sie auch nicht und nicht einen Moment hatte er daran gedacht, die Vorhänge vor das Fenster zu ziehen.

Er legte sich wieder zu ihr. Sie küsste ihn mit geschlossenen Augen auf den Mund und ihre Lippen waren so trocken wie seine. „Habe ich dir weh getan?“

„Dazu hast du zu kleine Hände.“ Er drehte sich ein wenig, um sie anschauen zu können.

„Dann bist du mir nicht böse?“

Ihr Lächeln machte sie wieder zu einem jungen Mädchen. Sie hatte ihn geschlagen, als sie die Lust geschüttelt und sie es herausgeschrien hatte. Oder geschlagen und dann war die Lust gekommen - er wusste es nicht mehr so genau, sein Blut war gerade überall unterwegs gewesen, nur nicht in seinem Gehirn.

Er strich ihr ein paar Haare aus der Stirn. „Doch, bin ich. Aber schon länger. Weil du deine Lederhandschuhe nicht ausgezogen hast am ersten Abend, als du mir die Hand gegeben hast. Das hat mich geärgert. Es war ... kalt.“

„Du Dummerchen, es war Selbstschutz. Du standest in der Tür, hast mich aus den Augenwinkeln angesehen, obwohl du mit meinem Vater gesprochen hast, und da war es schon zu spät. Hätte ich dich berührt, wäre ich noch in der Nacht über dich hergefallen. Hast du das nicht gespürt?“

Nette Vorstellung. Sechzig Kilogramm Frau, die über einen Zweizentnermann herfielen, Mädchenträume einer Zweiundfünfzigjährigen. Es konnte nur eine Lüge sein, aber sie gefiel ihm. „Nein. Ich bin ein Mann. Männer spüren nicht, dafür sind Frauen zuständig.“

Sie lachte leise, schob ein bestrumpftes Knie zwischen seine Beine und zog mit den Fingernägeln eine feuerrote Spur auf seiner Brust abwärts. „Sicher?“

Weiter nach unten ließ sie ihre Hand gleiten, verhielt auf seinem Unterleib und fast schmerzhaft zog sich seine Haut unter ihrer Berührung zusammen. Noch weiter abwärts ... die Finger schlossen sich um sein Glied, erhöhten den Druck ... er stöhnte: „Hey, ich denke nicht ...“

„Hör auf zu denken!“



Er setzte sich vorsichtig auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Unter seinem Blick schlug Joanna die Augen auf und er sagte dass erste Beste, was ihm durch den Kopf schoss: „Meinetwegen hättest du die Strümpfe ausziehen können. Brauchst du sie?“

„Du Dummerchen, Frauen brauchen schon lange keine Strümpfe mehr. Männer brauchen sie ...“

Sie rollte sich zur Seite, streifte ihre Nylons von den Beinen und warf sie achtlos auf das Nachtschränkchen. Dann stupste sie ihn mit einem Finger auf die Nase.

. „Du hast einen Ausdruck im Gesicht, als wäre dir Superman über den Weg gelaufen.“

„Eher Supergirl.“

„Das meinte ich nicht.“

Sie lächelte nicht bei seinem Kompliment. Er auch nicht, weil es keines gewesen war und er wusste, dass sie es auch nicht so verstanden hatte. Er konnte nicht aus seiner Haut heraus. Besser, aus seinem Kopf und der musste denken, immer und manchmal verirrte er sich auf Abwege. Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer und er rieb sich die Schläfen.

„Ich hasse Superman. Dafür, dass es ihn nicht gibt. Die Erde ist voller Wunder und Geheimnisse, die entdeckt oder bestaunt werden wollen. Das hier ist ein Wunder. Dass du neben mir liegst. Milliarden Menschen und dieses Wunder könnte jeden Tag Milliardenmal geschehen. Stattdessen bringen wir uns gegenseitig um, sperren uns aus, reden nicht miteinander, sondern gegeneinander, weil der andere immer der Feind ist. Milliarden werden ausgegeben, um außerirdische Intelligenz zu finden und Billiarden, um die einzige Intelligenz, die wir kennen, nämlich die hier auf der Erde, auszurotten. Es hat schon seinen Grund, dass alle Teleskope, die nach Intelligenz suchen, von der Erde weggerichtet sind.“

„Du glaubst noch an Wunder. Etwa auch an Gott?“

„Ich bin bis jetzt ganz gut ohne ihn klar gekommen. Nach Gott schreien die Leute immer nur, wenn etwas nicht so funktioniert, wie sie es wollten. So lang es ihnen gut geht, scheren sie sich einen Dreck um ihn. Und du?“

„Ich muss nicht an ihn glauben. Ich weiß, dass es ihn gibt.“

„Dann hol ihn mal aus dem Urlaub zurück. Wenn ich mich in der Welt so umschaue, sieht mir das eher nach Teufels Beitrag denn nach Gottes Werk aus. Alles, was Menschen noch einfällt, sind Außerirdische, Superkräfte, Zauberer, Zwerge, Drachen und Vampire; Waffen, Kriege und Bücher über die Liebe in einer Welt nach einem Atomschlag. Das ist nur noch krank. Physik, Mathematik, Biologie - alles wird zum Schlechten benutzt und Menschlichkeit findet nicht mehr statt. Der Mensch ist des Menschen Feind. Es ist zum Kotzen. Die Menschheit ist so degeneriert, dass heutzutage Zwerge lange Schatten werfen und als Leuchten der Gesellschaft gelten, die selbst die dekadenten Römern nichtmal mit ihrem Arsch angesehen hätten. Was so ziemlich alles über unsere Zeit und Gesellschaft aussagt. Wird Zeit, dass Dein Gott wieder an die Arbeit geht.“

Joanna legte ihren Kopf auf seine Brust. „Ich liebe es, wenn du schmutzige Worte sagst. Was wäre denn ein wirkliches Wunder für dich?“

„Dass es in dieser Scheißwelt immer noch Menschen gibt, die an sie glauben, die Hoffnung nicht aufgeben und für sie kämpfen.“

„Darin haben wir Übung, weißt du? Und wir geben niemals auf, seit ungefähr zweitausend Jahren nicht. Da war heute übrigens ein ganz besonderer Tag.“

Plötzlich konnte er doch lächeln, trotz seiner Kopfschmerzen. Irgendwie drehte sie immer alles ins Positive und vielleicht war das der Grund, warum er sie so sehr liebte. Plus und Minus, das Männliche und das Weibliche, die Jungen und die Alten - sie alle gehörten zusammen und keine Polizeistreife dieser Welt würde daran etwas ändern können.

„Ich weiß“, erwiderte er und: „Frohe Ostern.“

RHCSo, Ostern 2020
********atzi Frau
153 Beiträge
Genau vier Wochen ist jetzt her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben.
Ganz liebevoll hast du meinen Geburtstag organisiert und zu meiner großen Freude einen besonderen Mitspieler eingeladen.
Wir hatten ein wunderbares Hotel inmitten in der Stadt, haben den Tag genossen, sind am Nachmittag zu dritt unseren Gelüsten nachgegangen und hatten abschließend ein unvergessliches Essen in einem mondänen Ambiente.

Doch gespürt hat man es an diesem Tag schon – die Stadt war leer, die Straßen ungewöhnlich ruhig und im Restaurant nur wenige Menschen. Auffällig waren zwei weitere Paare, die uns beobachteten und sich fragten, was ich wohl mit zwei so charmanten Herren feierte. Zumal wir keinen Hehl daraus machten, wie wir zueinander standen und es durchaus frivol zuging, was sogar den Kellnern auffiel. Nach und nach wurden die anderen Paare mutiger und der ein oder andere Blick wurde gewechselt. In einer anderen Situation hätte daraus durchaus etwas entstehen können, aber an diesem Abend lag bereits eine gewisse Vorsicht in der Luft.

Nachdem unser Freund uns leider nach dem Essen verlassen musste, haben wir uns in der Nacht ausgiebig genossen und den Körper des Anderen bis ins Letzte erforscht. Noch alles mitgenommen und ausgekostet, ohne Ahnung was kommt.

Am nächsten Morgen hast Du mir gegenüber auf dem Bett gesessen, wir waren schon angezogen und die Trennung stand bevor. Du hast mich gefragt, was ich an Dir fände? An dir, der du doch nichts Besonderes seist, der mir nicht das bieten könne, was ich gewohnt bin? Ich sagte nichts dazu, denn erst jetzt weiß ich, was ich an dir habe. Nun vermisse ich die Berührungen, den Geruch, die Körperlichkeit und ich ahne, dass es wahrscheinlich nie wieder so werden wird wie vorher.

Nun habe ich seit sechs Tagen die Wohnung nicht mehr verlassen und kann vor Verlangen nach Berührungen kaum noch schlafen. Wann sehen wir uns wieder?
*********he_m Mann
2 Beiträge
Erwartungen

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm das es schon kurz vor halb zwölf abends war, eigentlich Zeit um ins Bett zu gehen, aber sie ging ihm nicht aus dem Kopf und er wollte noch nicht schlafen. Schlafen bedeutete, das sie für ein paar Stunden nicht in seinen Gedanken war und dazu hatte er keine Lust.

Die Alternative war ein Glas Wein, seine Playlist die er heute Abend bei seiner Nachbarin um einige Songs erweitert hatte und von denen er wusste, das ihr das ein oder andere Lied auch gefallen würde, sein IPad und die Möglichkeit seine Gefühle zu „Papier“ zu bringen. Seine Gefühle in Bezug auf Sie, die Frau die er noch keine zwei Wochen kannte und die eine unglaubliche Sehnsucht in ihm auslöste. Was war das? Sie hatten noch nicht mal telefoniert und er konnte es kaum erwarten sie zu sehen, sie zu küssen, seine Hand um Ihren Hals zu schliessen, sie an sich heran zu ziehen, seinen Körper gegen Ihren zu drücken und Ihr zu zeigen wie sehr er sie begehrte, wie sehr er sie wollte, sie besitzen wollte, Ihren Körper und Ihren Geist. Seine Erregung machte sich erneut bemerkbar, wie so oft in den letzen Tagen wenn er daran dachte was sie beide vorhatten miteinander zu teilen. Die Vorstellung Ihren Körper mehr oder weniger nackt vor sich zu haben, gefesselt, geknebelt, Ihm ausgeliefert, diese Vorstellung ließ seinen Schwanz zum wiederholten Male hart werden.

Keine zwei Wochen, eine relativ harmlose Mail am Anfang, der Beginn einer extrem vertrauten Kommunikation, der Beginn seiner Sehnsucht. Er wusste, ihr ging es genauso, er wusste noch nicht, was genau zwischen ihnen passieren würde, aber es würde passieren, dessen war er sich sicher.
Das erste Treffen was sie beide haben wollten war reine Formsache, ein näheres Kennenlernen. Aber es ging nicht mehr darum herauszufinden ob sie beide zusammen passen könnten. Es war klar das sie auf so vielen Ebenen miteinander verbunden waren. Es ging nur noch darum herauszufinden wie sie die gemeinsame Leidenschaft in der Vergangenheit erlebt hatte, herauszufinden was ihr wichtig war, welche Tabus sie hatte (auch wenn er glaubte, das es nicht soviel waren wie er anfangs vermutet hatte). Er wollte wissen was sie anmachte. Natürlich wollte er sie in Besitz nehmen, aber er wollte das sie an nichts anderes mehr denken konnte als an das nächste Treffen, an die Aufgaben die er ihr in der Zwischenzeit stellen würde, an die Briefumschläge die sie zwischendurch zu öffnen hatte, mit kleinen Geschenken aber auch mit Aufgabenstellungen von denen er sich noch nicht sicher war ob sie ihr gefallen würden.

Sabine….er seufzte ihren Namen leise vor sich hin während er sich zurücklehnte, einen Schluck von seinem Rotwein trank, die Augen schloss und die Musik auf sich wirken ließ. „I don´t believe in Satan von Aron Wright“, ein schönes Lied, der Stimmung angemessen. Ein Blick auf sein Handy zeigte ihm, das sie auf seine Frage geantwortet hatte. Er hatte sie gefragt, was sie erwartete von ihrem zweiten Treffen, ihrer ersten Session. Ihre Antwort war vage und er musste lächeln. Vage war sie in den letzten Tagen des öfteren gewesen, immer dann wenn er konkreter werden wollte. Immer hatte sie auf das erste Treffen verwiesen, an dem sie mehr erzählen wollte. Er konnte es kaum erwarten und er war sich bewusst, das die aktuellen Beschränkungen, ausgelöst durch die Corona Krise, ihn nicht mehr lange aufzuhalten vermochten. Ihm fiel ein, das er bis zu ihrem zweiten Treffen noch das ein oder andere „Spielzeug“ bestellen musste….neben den Ketten, die er teilweise schon hatte, fehlte ihm noch ein Anal Hook, eine neuer Mundknebel, eine neue Gerte und auch bei den Fesseln musste er schauen was kompatibel mit Karabinerhaken war. Er wusste bereits das sie das Gefühl mit Ketten gefesselt zu werden erregte, sie nass werden ließ. Und auch wenn er nicht vorhatte das alles direkt einzusetzen wollte er vorbereitet sein.

Wie würde sie auf ihn reagieren? Ihm ging es nicht darum sie zu quälen, sie einfach nur zu schlagen, zu fesseln oder zu benutzen…er wollte das der Gedanke an das was er mit ihr vorhatte sie schon halb zum Orgasmus brachte…das sie sich ihm völlig hingab, jeden Schlag mit Lust akzeptierte, jede Ohrfeige von ihm ein Leuchten in ihren Augen verursachte, seine Finger sie zum Orgasmus brachten, einfach nur weil sie wusste, das aus den Fingern auch seine komplette Hand werden konnte. Er wollte sie an ihrem Halsband in die Dusche zerren und er wollte das sie ihm willig auf allen vieren folgte um es kaum zu erwarten das er ihr seinen Saft schenkte.

Und er wollte, das sie sich an seine Brust schmiegte, er wollte sie küssen, immer und immer wieder, er wollte sie umarmen, festhalten und mit ihr gemeinsam runterkommen und die gemeinsame Zeit ausklingen lassen.

Ob sie das auch so sah? Er würde sich überraschen lassen müssen, aber er war gespannt was sie ihm zu erzählen hatte.

So oder so…er wollte sie….
*****ich Mann
7.155 Beiträge
JOY-Team 
Liebe Autorengilde,

ein großes Danke an alle, die sich so zahlreich und kreativ an unserem Schreibwettbewerb beteiligt haben. Es sind unglaublich viele witzige, spannende und hoch erotische Stories entstanden. Damit habt ihr bei allen Mitgliedern für etwas unterhaltsame Ablenkung von den eigenen vier Wänden sorgen können. *top*

Der Wettbewerb ist nun beendet und wir sind bereits dabei, gemeinsam die besten Geschichten und somit die Gewinner zu küren. Ihr erhaltet alsbald von uns Nachricht, wenn ihr euch ab sofort als ausgezeichnete Quarantäne-Autoren vorstellen dürft.

Bis zum nächsten Schreibwettbewerb. *wink*

Liebe Grüße,
Dan_Rich
JOY-Team
JOYclub-Herz
*********tion Frau
268 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Und die Gewinner sind ...
Liebe Schreibende, liebe Lesende,

danke für eure Teilnahme, danke für euer Interesse!

Die Gewinner des Schreibwettbewerbs "Lust und Lagerkoller?" sind gekürt.

Die Plätze 5 bis 2:

5. @*********rn555
Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

4. @******s66
Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

3. @*****y30
Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

2. @****012
Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

Die Plätze 5 bis 2 erhalten
+ eine Veröffentlichung im JOYclub-E-Book "Lust und Lagerkoller?" (siehe auch: https://www.joyclub.de/magazin/erotik/beliebte_bdsm_geschichten_aus_dem_joyclub.html)
+ und einen Premium-Gutschein für ein halbes Jahr oder 1.500 Coins.

Auf Platz 1:
@*****ita
Lust & Lagerkoller? Der JOYclub-Schreibwettbewerb

Der erste Platz erhält
+ eine Veröffentlichung auf der Website des Magazins http://www.separee.com/magazin.html,
+ ein Print-Jahresabo der Séparée,
+ eine Veröffentlichung im JOYclub-E-Book "Lust und Lagerkoller?",
+ ein Sextoy ihrer/seiner Wahl aus der https://www.joyclub-selection.de
+ und einen JOYclub-Premium-Gutschein für ein Jahr.

Gratulation!

Wir danken allen Autoren, vor allem jenen, deren Geschichte hier keine Erwähnung gefunden hat!

Liebe Grüße
Die JOY- und Séparée-Redaktionen
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.