Nach 90 Minuten war alles vorbei
Seit rund zehn Jahren bin ich sterilisiert. Durchgeführt hat die Operation mein Urologe, der auch die Krebsvorsorge macht, im Krankenhaus.
Der Grund: kein Kinderwunsch und Beteiligen an der Verhütung. Vasektomie des Mannes ist ein minimaler Eingriff im Vergleich zur Sterilisation der Frau oder der dauernden Hormonmanipulation.
Die Operation: inklusive Anmeldung, Vor- und Nachsorge war ich rund 90 Minuten im Krankenhaus. - Das Rasieren erledigte ich schon zu Hause. - Dann eine kurze Beschreibung des Eingriffs durch den Arzt, Betäubungsspray auf den Sack (weil ich so 'ne Memme bin) und , wie vorher schon beschrieben, zwei Spritzen zur lokalen Betäubung in die Hoden. Von den Schnitten, dem Herausziehen der Samenleiter mit durchtrennen, veröden (das riecht verbrannt) und vernähen habe ich nicht viel mehr gemerkt als beim bohrenden Zahnarzt. Ich unterhielt mich dabei mit dem Doc und der Studentin ;-), schwitzte ziemlich viel und war ganz froh, als die beiden mit mir fertig waren. Anschließend ging ich einen Kaffee trinken und in der Stadt einkaufen. Die Hoden haben sich noch zwei Tage mit einem leichten ziehenden Gefühl bemerkbar gemacht und ich hatte blaue Flecken am Sack (Ärzte langen ja manchmal kräftig hin). Der Faden löste sich selbstständig auf. Nach einigen Wochen gab ich zur Überprüfung des Erfolgs Ejakulat ab - da zappelte nix mehr.
Mein Bruder ließ die OP einige Jahre vor mir durchführen. Er ließ sich einen Tag auf der Couch pflegen und brauchte 'nen Eisbeutel.
Die Kosten lagen damals bei rund 100 DM. Das kommt sicher darauf an, wie es der Arzt der Kasse verkauft.
Vorher: Sollte Mann sich den Schnitt reiflich überlegen und sich möglichst umfassend informieren. Auch wenn es ein sehr persönlicher Schritt ist, muss die Partnerin mit einbezogen werden.
Nachher: Meinem Schwanz ist es egal, ob er mit oder ohne Samen spritzt. Körperlich und psychisch spüre ich keine Veränderung. Alles was danach an negativen Folgen eintreten kann, ist wohl psychologischer Natur.
Und ehrlich, Kinder können wenn Meinung oder Partnerin wechseln auch auf andere Art in die Familie kommen. Da sollten wir die eigenen Gene nicht so wichtig nehmen oder rechtzeitig was für die Zukunft zurücklegen.
Gruß, xango