Erfahrungsaustausch Scheidung - Ja/Nein/Vielleicht

Wir hatten immer eine große gemeinsame Bettdecke. In dem Moment, als ich eine eigene wollte, war mir klar, dass meine Ehe am Ende war.

Wegen der Kinder und aus finanziellen Gründen - und auch weil mir der Hintern auf Grundeis ging - hat es noch fünf Jahre gedauert, bis ich gegangen bin... und hab alles gewuppt!

hmm klingt irgendwie traurig ?

Ja, war auch traurig... wenn man nicht mal mehr kuscheln mag..

Ja das meinte ich.. und auch so.. eine Decke, klingt soooo schön

Als meine frühere Partnerin es mir sagte. Das war der Zeitpunkt für das endgültige Ende.

Etwas ausführlicher: Als das gegenseitige Vertrauen weg war, als keine mehr Rücksicht auf den anderen nahm, in mehrfacher Hinsicht. Als jeder nur mehr seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellte.
Das war die Vorgeschichte, aber es dauerte dann noch fast 2 Jahre bis ... siehe oben.

Er von Drachenliebe schrieb

Ein langer Prozess, Therapie, Paarberatung.


Ich erinnere mich, wie ich mir die Frage stellte, wie lange ich noch warten wollte. Warten, dass sich etwas ändert.

Keinen Tag länger war die Antwort.

Ich habe es gemerkt, als uns unser "Beziehungshaus " nach 19 Jahren um die Ohren flog ...weil kein Fundament mehr da war...oder vielleicht nie da war. Nach einigen Schicksalsschlägen hielten die Aussenmauern nicht mehr. Gemerkt habe ich es schon lange...hatte aber nicht die Kraft, es zu beenden. Alles im Leben hat seine Zeit...vor 2,5 Jahren hatte ich dann die Kraft....vorher hätte es nicht gepasst. Heute würde ich anders bauen 😉

Ich stand gefühlt einmal vor der Trennung. Ich ging fremd und hab zugemacht aus Scham- und Schuldgefühlen. Es schien eine Sackgasse ohne Aussicht auf Lösung.
"Gerettet" hat uns tatsächlich, dass mein Mann und ich hier im Joy ausversehen übereinanderstolperten und er mehr oder weniger das Gleiche fühlte.
Und dann konnten wir wieder frei miteinander reden. Und jetzt ist das Vertrauen größer als früher.

3 Situationen...

Geburtstagsfeier meines ersten Mannes. Natürlich habe ich gebacken, gekocht etc...

Die Gäste teilten sich in Männer und Frauen auf. Die Männergruppe redete über Erdbeben-
verwechselten aber einiges. Ich (bin Geologin) fand die Diskussion interessant, wollte mitreden
und wurde von meinem Mann scharf getadelt, dass ich davon nichts verstehen würde.
Die Frauen haben das mitbekommen, und riefen mich mit den Worten- kann ich das Tortenrezept haben,
das ist ja eine tolle Torte, die du da gebacken hast.
(Das war im Schwabenland, alles Schwaben.....)

Meine 3 jährige Tochter stand mit einem Putzlappen vor mir, und sagte: Mama, putz mal richtig.

Sex: Beim Kuscheln fing ich an, meinen Mann nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Nach einer halben Stunde (!) zeigte er eine deutliche Reaktion. Ich freute mich schon, als er sagte- Schatz, ich hab morgen einen wichtigen Termin- drehte sich um und schlief ein.

Das war es dann. (Paartherapie, viel geredet etc...- er hat es leider nicht ernst genommen und war sehr erstaunt, als ich die Koffer packte)

Wir festgestellt haben, dass wir uns nur noch geistig lieben. Wir waren zu jung, um auf das Körperliche zu verzichten, also kam der Entschluss zur Trennung, damit wir Beides woanders wiederfinden.

Bei manchen ist die Lunte erstaunlich kurz

Es wurde nach dem Aha Moment gefragt. Meistens dauert es noch eine ganze Weile, bis man dann wirklich geht.

@TE

Man kann dem EP nicht entnehmen, aus welchem Anlass heraus Du diese Frage stellst, an welchem Punkt Du gerade stehst und in welcher Position Du dich in dieser Angelegenheit befindest. Betrifft es Dich selbst?

Wie Du siehst, gibt es für jeden einen ganz persönlichen Auslöser. Ab dem Tag, wo trotz mehr oder weniger viel Geduld die eigene Schmerzgrenze endgültig und unwiderruflich überschritten wird, gibt es nichts mehr zu kitten. Egal ob man verheiratet, oder einfach nur so zusammen ist. Mich haben z.B. weder der Trauschein, noch die Finanzen davon abgehalten das Drama früher zu beenden. Es gab andere, emotionale Gründe.

Letztendlich hat dann aber der Zufall die Entscheidung getroffen. Es war eine unfreiwillige Nachricht von ihm auf meiner Mailbox. Ein versehentlicher Anruf führte zu einem Livemitschnitt „des Geschehens“. Da hatte ich die Bestätigung dessen, was ich ohnehin schon längst geahnt hatte. Nun konnte selbst er sich nicht mehr herausreden und ich hatte Klarheit. Beharrliches Lügen ist für mich keine Basis für eine gemeinsame Zukunft.

Vom Gefühl her würde ich sagen, diesen Punkt der Erkenntnis, dass es vorbei ist, hast Du schon hinter Dir. Vermutlich (!) möchtest Du es aber noch nicht so recht wahrhaben, womöglich steht auch einiges auf dem Spiel.

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Auch wenn hier nicht explizit um einen Tipp gebeten wird, vielleicht ist es zumindest ein Denkanstoß:

Man sollte in dieser Situation ehrlich zu sich selbst, aber auch dem Partner gegenüber sein, denn es ist nicht nur die eigene Lebenszeit die mit jedem Tag „doch noch etwas länger aushalten“, „ich bin mir einfach nicht sicher was ich tun soll“ und „gute Miene zum bösen Spiel machen“ verloren geht. Man sollte dabei bedenken, dass man dem anderen im Trennungsprozess, durch all diese Gedanken, schon um einiges voraus ist.

Wenn "Ja" zur Scheidung, dann bleibt fair, macht es kurz und möglichst schmerzlos für alle Beteiligten.

Viel Glück

💫

Buchtipp: Trennen oder bleiben?: 28 Wege aus der Sackgasse und Tipps zur Entscheidungsfindung

@*******enna ...beim Lesen hat's mir grad richtig die Luft genommen, das hört sich ja gruselig an!

@*********erker So ähnlich habe ich es auch erlebt. Beischlaf glich in meiner Ehe (bin momentan in Trennung/ Scheidung) fast einer Vergewaltigung. Meine Ex war magersüchtig und ich denke daß da diese asexuelle Komponente herkam. Ich war schon ein paar Jahre nebenher unterwegs um mir das zu holen (mit mäßigem Erfolg) was es zuhause nicht gab. Aber es war nicht nur der fehlende Sex. Die meisten meiner Entscheidungen wurde nicht mitgetragen bzw manchmal sogar sabotiert.
@**l
man geht wenn man bereit ist bzw der Leidensdruck zu groß wird. Vorher versucht man (wegen Kindern, Haus, ....) den Schein zu wahren. So schlug ich mich ca 13 Jahre durch. Und wenn man dann das Glück hat daß einem der richtige Partner über den Weg läuft, dann knallt es einfach. Es ging meiner neuen (JC)Partnerin auch sehr ähnlich. Zudem war ich zuhause eher der Versorger und ansonsten hatte ich eher wenig zu melden. Ein (behindertes) Kind braucht die Mutter mehr, aber ganz auf Zärtlichkeiten verzichten zu müssen war schon hart. Es ist zwar etwas hart für meine Tochter (da sie von der Ex instrumentalisiert wurde und wird) aber die eigene Gesundheit geht vor. Und es ist so schön nicht mehr um Sex/ Zärtlichkeiten betteln zu müssen

Ich wünsche denjenigen die noch nicht so weit sind eine schnellstmögliche gute Entscheidung. Gesundheit ist mehr wert als das sch.... Geld.

Tja ... Henne und Ei ... was war zuerst da:
• Der Frust durch den Fremdgänger, was evtl. zur Magersucht führte
• Die Magersucht, die den Fremdgänger erzeugte

Ich weiß es jedenfalls nicht ...

Als mir klar wurde, dass ich den Rest meines Lebens nicht mehr so weiter leben möchte

Im Nachhinein betrachtet, gab es viele "Wegmarken", die deutlich von einem Ungleichgewicht, von Konflikten und dem "Verfall der Liebe" in meiner früheren Ehe sprachen. Mein Ex musste erst einen Wutanfall bekommen, die Kinderzimmertür eintreten, rumbrüllen und mit geballten Fäusten vor mir stehen (und ja, die Kinder waren dabei), bis mir klar wurde, dass ich es bin, die nun die Reißleine zu ziehen hat.

Hat dann noch etwas gedauert, eine Runde Paartherapie z.B., bis es zur Trennung kam. Viel zu lang dauerte es.

@*******enna

Sehr heftig. Ich musste es drei Mal lesen.

Nun, das nachher zu sagen ist sich selbst gegenüber unfair.
Es dauert solange bis man das Gefühl hat alle Optionen seien erschöpft.

Ich habe gelernt. Nie wieder lasse ich mich auf etwas vertrösten. Und nie wieder über Jahre.

Ja, man handelt immer nur nach seinen jeweiligen Möglichkeiten. Damals schien es mir als wichtigstes Ziel, an der Beziehung zu "arbeiten", die Familie zu erhalten usw. usf.. Am Ende waren nicht nur die Optionen erschöpft sondern ich auch. Auf meine Kosten ging ich diesen Weg zu weit. An diesem Punkt habe ich noch in mir aufzuräumen.

Ich kann mich nur der Erfahrung der Anderen hier anschließen.

Auch bei mir hat es lange gedauert, bis mir Bewusst war, dass die Beziehung am Ende war.
Letztendlich habe ich auf der Arbeit eine Frau kennengelernt mit der ich mich wirklich gut verständlich habe und ich mich eines Tages gefragt habe, warum ich in einer Beziehung bleibe, die keine Partnerschaft mehr hat und mich weigere zum Beispiel der Arbeitskollegin zu sagen, was ich für sie empfinde, also - wenn ich glaube, dass es eine Frau gibt, die Besser ist, für mich, als die mit der ich zusammen bin, warum bleib ich dann in der Beziehung? Das macht doch keinen Sinn.
Als mir das bewusst wurde, war die Beziehung zu Ende.
Übrigens - ich bin nicht mit der Kollegin zusammen gekommen.
Nach dem Aus, habe ich ihr die Gefühlen zu ihr gebeichtet. Wir sind immer noch sehr gut befreundet.

@****ina

bei mir war die "überwundene" Magersucht meiner Ex zuerst da. Und ich habe lange gebraucht bis ich das realisiert habe. Auf Abwegen bin ca seit meiner Joyclub Anmeldung (2007-08) unterwegs. Es hat bei mir etwas gedauert bis ich die Informationen zusammenbekommen habe (welche Portale es gibt, wo was los ist, .....). Meine jetzige Partnerin ist nicht ausgebrochen war aber auch sehr frustriert.