Erfahrungsaustausch Scheidung - Ja/Nein/Vielleicht

Inwiefern einseitig?

Das steht "einstig" (also, wie "ehemalig"), nicht "einseitig"

Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil....

Genau in dem Moment war es mir klar, als ich mir keine weitere Zukunft vorstellen konnte.
Das war als mir klar wurde: Etwas positives wird nicht mehr entstehen können.

Oder um es mit einem Wort zu beschreiben:

Perspektivlosigkeit

Nachdem ich jahrelang alles getan habe ihn zufrieden zu stellen, mich zurück gesetzt habe und merkte, ich geh psychisch daran kaputt.
Dann hab ich (wirklich!) auf den Tisch gehauen und hab gesagt, das ich hier und jetzt die Ehe sofort beende.

Ich würde es ähnlich ausdrücken: Erkannt, dass diese Ehe am Ende war habe ich, als mir endlich klar wurde, dass sich nichts ändern wird, dass da kein gemeinsamer Weg mehr zu sehen ist und zu sehen sein wird. Sozusagen als keine Hoffnung mehr bestand, dass sich noch etwas ändert oder etwas Neues, Gemeinsames, Positives entstehen könnte.
Dieser abschließenden Erkenntnis sind allerdings mehrere Jahre des Zweifelns, Hoffens etc. vorangegangenen.

Acht Jahre vor meiner Trennung kam mir zum ersten Mal der Gedanke, wie es wohl wäre, nicht mit ihm verheiratet zu sein.

Aber ... ich bin ein pflichtbewusster Mensch. Man gibt nicht so einfach auf, ich habe ja "bis dass der Tod uns scheidet" geschworen, jede Ehe hat auch trübe Tage ... und dann auch "In dieser Situation kannst Du ihn nicht allein lassen, das wäre unsolidarisch." Also suchte ich Hilfe, las Ratgeberbücher, tat alles, was man mir so vorschlug ...

Es mussten dann noch einige drastische Dinge geschehen (nein, keine körperliche Gewalt), die mich an den Rand einer Depression trieben, so dasss mein Hausarzt mir eine Therapeutin empfahl, die dann in drei Sitzungen aus mir herauskitzelte, was gaaaanz tief als Wunsch schlummerte: dass ich mich trennen will.

Das Gefühl von Befreiung, als ich das mal laut ausgesprochen hatte , fühle ich heute noch.

Mittlerweile haben wir ein friedliches Verhältnis und ich habe vor allem erkannt, warum wir einfach zusammen kommen "mussten", was also mein Anteil an der Sache war. Seitdem habe ich mich auch verändert, was mir erneute Freiheit und Stärke gegeben hat.

Es war ein schleichender Prozess, Marotten die er hatte ärgerten mich irgendwann WIRKLICH, z. B. sein eigenes Fach im Familienkühlschrank, an das niemand durfte...
2016, nach 9 Jahren, kam das erste innere Augenrollen, wenn er mal im selben Zimmer war mit mir.
2017 schlief ich schon komplett auf der Couch.
Doch den Weckruf gab's 2018.
Ich wurde wach, schlurfte ins Bad, schaute in den Spiegel und fragte mich:
WTF machst du hier noch? 10 Tage später sagte ich ihm, dass er ausziehen soll.

Du wirst später vielleicht mal sagen: am Ende war es, als ich einen thread in einem Forum eröffnet habe, in dem ich fragte, woran andere gemerkt haben, dass es zu Ende war.

Als ich völlig verzweifelt und ratlos einen vertrauten Freund ins Haus lies, was seit Jahren nicht mehr geschah, und dieser sagte: "Die Kinder müssen hier raus".
Dann ging alles ganz schnell, Psychologe, Jugendamt, Scheidung, Sorgerecht...

Oder:
viel zu spät, warum merkte ich nicht was alle schon merkten.
Der Satz ist nicht von mir, sondern fällt immer wenn man mit Betroffenen redet.

Als ich mich gefragt habe ob ich die nächsten 30-40 Jahre so weiter leben möchte....

Als mir bewusst wurde, dass ich meinen Mann betrügen würde.

Als ich das Muster unserer psychopathologischen Verstrickung erkannte.

Ich hatte mich gefragt: Was ist die Haupterfahrung, die ich mit ihm mache? Welches Gefühl habe ich am häufigsten im Umgang mit ihm? Antwort: Zurückweisung. Minderwertigkeit. Beides Dinge, die er durch seine Mutter als Kind erlebt hatte. So wie ich durch meine. Seine Methode, mit der Kindheitserfahrung umzugehen: mich an die Stelle seiner Mutter setzen, um an mir seine alte Wut, Verletztheit und Rache abzuarbeiten. (Um das mit ihr zu klären, fehlt ihm bis heute der Mumm.) Das hat ihn emotional entlastet und gewissermaßen gereinigt.
Als ich erkannte, dass ich meine Mutter geheiratet hatte, weil Zurückweisung und Minderwertigkeit das ist, womit ich mich von Kindesbeinen am besten auskannte, war Schluss mit Ehe. Die Mutter kann man sich nicht aussuchen, den Partner schon - nachdem man sich die eigenen pathologischen Partnerwahlkriterien bewusst gemacht hat.

Ab dem Zeitpunkt, wo ich die geistige und körperliche Liebe und Vereinbarung zu diesem Liebes- und Herzmenschen verlassen und beendet hatte.

Dauerhaft hätten wir uns nicht glücklich und zufrieden machen können, zu unterschiedlich und verschieden waren unsere Erwartungen an eine Weiterführung der Beziehung und das Leben. Das war dann für mich schlussendlich auch der ausschlaggebende Punkt, es sein zu lassen und neue Wege in Angriff zu nehmen und zu gehen.

Die Entscheidung war richtig - korrekt - befreiend und entschleunigend für Geist und Körper.

Als ich nach nicht einmal einem Jahr Ehe seine Lügen aufgedeckt habe danach ging alles ganz schnell.

Und bein, es ging nicht darum, dass er fremdfickte.

Auf Lügner habe ich einfach keine Lust.

Sie

Also ich mich nach Jahren des Unglücklichseins fragte ob es noch Liebe ist oder nur Gewohnheit und die Angst vor der dem Ungewissen, der Unsicherheit...

Als ich merkte, dass ich immer mehr "kaputter" ging und es von seiner Seite her definitiv keine Liebe war.
Da überwiegte mein Selbstschutz, die Ungewissheit und die Angst vor dem "was wenn du es nicht schaffst"...
Und siehe da, das Wasser ist überall gleich kalt, egal wo man reinspringt. Wichtig ist, nicht aufzuhören zu schwimmen bis man am (für sich) sicheren Ufer angelangt.

Da waren sie wieder die 3 großen Probleme in meinem Leben...
Frau, Ehe, Sex

Ich war gerade 20 Jahre alt geworden, hatte mit 19 das erste mal Sex... naja, eben absolut unerfahren im Umgang mit Frauen und beim Sex sowieso.
Frau gefunden, zusammengekommen, geheiratet... aber sie hatte ein Problem mit Sex. Eigentlich brauchte sie eher einen guten Freund... aber heute denke ich, sie hatte kein Problem mit Sex, sondern eher mit Sex mit mir.
Für das alles gab es auch Gründe, die ich hier aber nicht öffentlich machen möchte, weil es ja nicht nur mich betrifft.
Insgesamt waren wir 6 Jahre zusammen und wir hatten in der ganzen Zeit vielleicht nicht mehr Sex als man an den Fingern abzählen kann... und in den letzten 1 1/2 Jahren gar nichts mehr...
Ich bin aber in der Zeit niemals fremd gegangen, auch nicht zu Prostituierten... aber für einen jungen Mann von Anfang 20 der schon in den Genuss von Sex mit Frauen kommen durfte, ist die tägliche Selbstbefriedigung keine Alternative. Zumal man jede Nacht neben der Frau liegt die man auch liebt...
Ich musste das einfach beenden... es hat mich krank gemacht.
Mit 26 war ich dann wieder Single... und danach hatte ich tatsächlich erst mit 29 zum ersten mal wieder Sex mit einer Frau (anstatt mit mir selber).

Also was das Thema Sexualität betrifft... die 10 besten Jahre meines Lebens waren für die

Ich hab dann mit 31 zum zweiten mal geheiratet... und bin es bis heute!
Und die 10 Jahre hab ich nachgeholt... weitestgehend in den letzten 5 Jahren hier!
Deswegen liebe ich diese Community und auch alle Damen die ich hier kennenlernen durfte

Ich habe es bemerk als ich mir jeden Krimi absah um den perfekten Mord zu begehen, aber eine normale Scheidung erschien.mir dann doch der schlauer plan zu sei. Obwohl.... Krimis schau ich immer noch man weiss ja nie........ .

@ NoSundance

In jedem Mann steckt etwas Gutes.
Und wenn es auch nur das Küchenmesser ist.

...

Böse...

Ich hab mich vor genau 2 Monaten gefragt, ob ich so, wie ich zu diesem Zeitpunkt lebte und fühlte, die mir vielleicht noch verbleibenden 30 Jahre vorstellen könnte.
Emotional ausgebrannt und leer...
Darauf gab es nur eine einzige ehrliche Antwort....NEIN. Seit 4 Wochen wohne ich in meiner eigenen Wohnung und bin nach 23 Ehejahren von meinem Mann getrennt.
Und es geht mir gut damit. Ich bin glücklich....

Wir hatten uns nach 24 Jahren freundschaftlich getrennt, als wir zeitgleich beide einen Seitensprung hatten.