Partner/in reizt körperlich nicht mehr: Wie damit umgehen?

Ich sehe das ein bisschen anders, man kann ja auch mit jemandem Sex haben den man nicht liebt, wieso sollte man dann nicht umgekehrt jemanden lieben können, mit dem man keinen Sex (mehr) möchte.

Doch ja, sie verändert sich.

Am Anfang ist ja das Verknalltsein, der Vollrausch. In diesem Zusatnd heiraten die Meisten. Wenn der Rausch nachlässt, beginnt man erst, sich wirklich kennenzulernen, ohne rosarote Brille. Wenn einem gefällt was man dann sieht, gleitet man in die Lebenspartnerschaft.

Durch die große Nähe und den gemeinsamen Alltag bleibt allerdings oft das Begehren, das ja von Unbekanntem und unerforschten lebt, auf der Strecke.
Es gibt dann mehrere Möglichkeiten.

Aber, was allen Wegen gemeinsam ist: Man muss drüber reden! Und daran hapert es oft. Ich selbst habe mich auch lange einem Dialog mit meiner Frau verweigert. Aus Angst.

Ich habe dann die Initiative ergriffen und siehe da: ich habe offene Türen eingerannt. Dadurch dass man offen drüber spricht, ist es erstmals auch möglich, über Lösungen zu sprechen.

Die Lösungen können so einiges umfassen, um wieder etwas Distanz zu schaffen, oder einfach auch die Lust auf etwas fremde Haut zu befriedigen.
Man kann die serielle Monogamie leben, eine Distanzbeziehung führen, die Ehe mehr oder weniger öffnen oder gemeinsamen einen SwingerClub besuchen oder, oder, oder...

Man kann auch ganz bewusst Enthaltsamkeit vereinbaren, das kann auch zur Entlastung der Spannungen beitragen.

Das Wichtigste ist tatsächlich: Redet darüber und zwar offen und ehrlich.

Ich verliebe mich in einen Mann nicht alleine wegen der Optik.
DAS hat bisher noch niemand geschafft.

@*****ite ....die "Optik" spielt gar keine Rolle?

Nicht alleine. Ein schöner Mann ist nur ein schöner Mann.
Ausstrahlung ist mir wichtiger.

Würde denn auch nur Ausstrahlung genügen?

Eigentlich sind das hier zwei Themen.

Das eine Thema: Was, wenn man den Partner nicht mehr attraktiv findet? (= Threadthema)
Das zweite: Was, wenn man einen Expartner seit langer Zeit wieder trifft und erschrocken ist über seinen/ihren jetzigen Zustand?

Zur zweiten Frage erst einmal: Daraus ableiten "gut, dass ich mich damals von ihm/ihr getrennt habe, das hier hätte ich schließlich jetzt heute mit ihm/ihr" ist zu kurz gedacht. Denn man weiß i.d.R. ja nicht, was der andere in der Zwischenzeit erlebt hat. Vielleicht war diese Person danach in extrem toxischen Beziehungen und hat sich "Kummerspeck" angehäuft, der niemals notwendig gewesen wäre, wäre diese Person mit einem jetzt noch zusammen. Oder, auch das soll es geben , die aktuelle Partnerin mag Männer mit Plautze sehr und hatte mal so gar nichts dagegen, als er so viel von ihrem leckeren Essen verschlang (mit dem sie kräftig nachhalf ), dass diese dann bei ihm entstand.

Kurz gesagt: Was du als nun unattraktiv empfunden hast, kann jemand anders jetzt gerade als Attraktivitätsmerkmal wahrnehmen.

Dann zur anderen Frage, innerhalb der Partnerschaft.

Zuerst einmal merkt man das ja selbst meist gar nicht so schnell. Wir verändern uns alle optisch, immer wieder mal. Da bleibt halt zu hoffen, dass das eigene Schönheitsideal mit der eigenen Optik ebenfalls sich anpasst und beide in die gleiche Richtung gehen

Kennt ihr doch sicher auch: Ihr seht von euren Eltern Fotos von damals, als sie Anfang 20 waren, und ihr denkt euch "Wow, waren die zwei damals rank und schlank! ", um dann festzustellen, dass sie beide (!) heute locker 30 Kilogramm mehr auf den Rippen haben.
Wenn das der Fall ist, ist das dann eben so. Dann ist es aber ja oft auch so, dass sie sich auch heute noch lieben, auch körperlich, weil sie heute ein anderes Selbstverständnis von Schönheit (außen/innen) haben.

Problematisch wird es dann, wenn sich das in gegensätzliche Richtungen entwickelt.
Wenn sie auf einmal der Meinung ist, abnehmen zu wollen (und es ihr auch gelingt), während er eher auf dem Trip ist "Gemütlichkeit vor Bewegung", sie also 20 kg abnimmt und er 20 zu, dann haben die zwei vermutlich früher oder später ein ernstes Problem.

Das aber sind Dinge, die man dann halt hoffentlich früh genug anspricht innerhalb einer Beziehung.
Was dann aber bereits ein Thema ist, das sich von diesem hier entfernt. Hier geht es ja nur um die Reaktion auf den "Schockmoment".
Nun, innerhalb einer Beziehung würde ich diesen ansprechen und drauf hoffen, dass meinem Gegenüber das ebenso wenig zuvor aufgefallen ist (durch Gewohnheit) und sich selbst darüber erschrickt, sodass man gemeinsam wieder gegensteuern kann.
Außerhalb einer Beziehung bewerte ich das dann nicht explizit. Diejenige wäre für mich dann halt nicht attraktiv heute. Das kann aber ja auch an mir liegen. Sie kann auf mich ja nicht mehr attraktiv wirken, weil sie mich auch nicht mehr attraktiv findet und deswegen dieses "innere Lächeln" mir gegenüber nicht mehr hat. Das aber, dieses "innere Lächeln", macht schon viel aus.

Ich hab es gar nicht msl so selten, dass ich Expartner wiedersehe, wegen denen ich gefühlt eine Ewigkeit unter Liebeskummer gelitten habe und dann denke: "Ernsthaft?? "
Der Zauber ist weg.

Meine Frau war noch nie schlank, hat aber in den letzten Jahren sehr viel Bauch bekommen, mir macht ein sehr großer Po genauso wenig wie große Brueste, ganz im Gegenteil, aber zuviel Bauch toernt mich nicht an, ich habe sehr selten Lust, wenn es dann gelegentlich zum Sex kommt, arbeite ich mit Phantasie, denn fremd gehen, ist keine Alternative, da die Gefühle noch unverändert sind und im Bezug auf das Zusammenleben ist und bleibt sie meine Traumfrau

Wenn mein Partner das über mich schreiben würde...
Ich hoffe sie liest nicht mit.

Da es PTPaar ein Paarprofil ist, wird sie wohl mitlesen....?
Toll solche Offenheit unter Partner.

Klare Ansage 😂😂

Ich weiß nicht ob ich das wirklich lustig finde

Ehrlich mich törnt ein dicker Bauch auch nicht an. Finde Größe und Gewicht sollten zusammen passen. 170 und 110 kg passen nicht. Finde kleine Brüste toll. Jedoch ist der Charkter auch sehr wichtig. Und nein ich verurteile niemand wegen seines Gewichtes, aber mit wem ich Sex habe entscheide ja ich und hier sage ich .

Nicht selten ist das auch einfach nur ganz banale Eßlust ohne ein Symptom für Anderes.

Zu vielem sag ich hier nur!!!!

Unsere Oberflächlichkeit macht uns sehr leicht zu Sklaven der Äußerlichkeiten.

(Ernst Ferstl)

Schönes Zitat, - aber so oberflächlich ist m.E. der Wunsch einen gutaussehenden Partner/in and seiner Seite zu haben nicht.
Die gesamte Welt ist vom Schönheitswahn durchseucht.
Kosmetik, Kleidung, Schuhe, Solarium, Intimrasur, Abnehmdiäten, Friseur, Fitnesstudio, usw. usf. , - dass alles sind Ausgeburten des Schönheitswahns.
Kein Mensch, der sich als Eremit in kanadischen Wäldern von erjagten Tieren ernährt, würde interessieren, wie er ausschaut.
Das Problem ist weitaus komplexer als viele Menschen wahrhaben wollen....

Nun, ganz so vollständig durchseucht kann sie wohl nicht sein. Wenn ich mir so deine gelegentlichen Selbstbeschreibungen in Erinnerung rufe dürfte dein Erfahrungsschatz sonst wohl eher ein rein theoretischer sein ...

Richtig nachvollziehen kann ich deine Einlassung nicht.
Ich bin mit zunehmendem Alter nicht schöner geworden, - das stimmt, ohne jede Frage..
Mein Erfahrungsschatz mit schönen und weniger schönen Damen als meine Begleitung würde ich hingegen eher als real und vielfältig beschreiben, denn als theoretisch....

mein ex hat so einen 7.-8.-monat-schwangerschafts-bauch
die restliche figur normal

natürlich sage ich nicht zu ihm: "Du hast einen traum-body"
einfach weil es nicht stimmt...

da er aber eine zeitlang mein traum-mann war
hat mich das überhaupt nicht gestört

lediglich das ständige "ich muss abnehmen"
hat mich genervt...
weil "naja dann nimm doch einfach ab!"
lag mir da auf der zunge

Also ich trenne mein physisches Verlangen und die emotionale Bindung an Menschen sehr stark voneinander, daher kann es schonmal sind, dass ein Partner zu gewissen Zeiten physisch derzeit uninteressant ist aber ich dennoch seine Nähe genieße und eben nur nicht die Lust auf Sex habe.
Wenn ich sagen kann was mich grad stört spreche ich das auch an, wenn ich weiß, dass es nur eine Phase ist ebenso.
Ich finde eine offene Kommunikation wichtig, denn entweder findet sich dann ein Weg zusammen oder eben nicht, und wenn das nicht der Fall ist passt man eben evtl nicht zusammen auf lange Sicht.

.... der Gegensatz von ungeliebten Erscheinungsbild und gleichzeitigem wirklichem
Spaß beim Sex; ich komm besser mit Leibesfülle klar, als mit verschrumpelter Haut;
...nur wer sucht sich das aus, "man" macht sich ja nicht zu 100 % selbst und ich hab
das Glück nur aus meinen Augen heraus zu schauen, und nicht ganztägig vor einem
Spiegel zu sitzen, der mir meine eigene Unzulänglichkeit zeigt ..

wenn Intelligenz säuft und Dummheit frißt, können sich zwei Dicke begegnen,
die trotz der Gleichheit nichts miteinander anzufangen wissen...

wie mit Veränderung umgehen... ein Blick in den Spiegel kann helfen sein
Selbstbildnis zu relativieren und damit das Anspruchsverhalten zu korrigieren.

Klischees und kulturelle Stereotypen bekommen wir halt 'geschenkt' - dafür müssen wir nichts tun und sie einfach nur passiv konsumieren. Solche Beeinflussungen überdenken und sich zu fragen ob sie denn tatsächlich einen Nutzen für uns enthalten oder ob sie uns nicht möglicherweise von dem ablenken was wir eigentlich gerne möchten erfordert Arbeit. Ist nicht immer bequem, kann aber durchaus lohnend sein.