In meinem/unserem Fall ist es ganz eindeutig nicht so, dass meine Keuschhaltung mangelnde Zuwendung kompensiert. Ganz im Gegenteil: die Zuwendung, die SIE mir ohnehin tagtäglich zuteil werden lässt, wird in Phasen der Keuschhaltung sehr deutlich verstärkt.
Wir setzen meine Keuschhaltung spielerisch ein, z.B. in Zeiten, in denen es aufgrund ungünstiger Randbedingungen mal nicht zum Sex gekommen ist (gemeint sind wenige Tage), sich ein Ende dieser Phase aber abzeichnet. Auf der "Zielgeraden", die wir dann beide ohnehin schon stark erregt und voller Verlangen zurücklegen, "verordnet" SIE mir hin und wieder meine Keuschhaltung. Dann trage ich z.B. einen Tag lang einen Peniskäfig, um beständig daran erinnert zu werden, dass meine Erlösung ausschließlich IHR gehört.
Dieses Werkzeug meiner Unterwerfung an solchen Tagen ständig zu spüren, ist außerordentlich erregend. Diese nochmalige Steigerung meines Verlangens wiederum erregt SIE ebenfalls sehr stark, denn SIE weiß, was dann in mir vorgeht und wie sehr ich SIE begehre - und das macht SIE verrückt vor Verlangen.
Ich bin mir manchmal nicht sicher, wen das Begehren nach Erlösung dann stärker quält: SIE, die mit dem Schlüssel die Kontrolle meiner Lust in IHREN Händen hält - oder mich, der sich der Kontrolle seiner Lust durch SIE vollständig unterwirft? Das Finale ist dann jedenfalls sehr emotional und befriedigend.
Ich besitze ohne Probleme soviel Willenskraft und Selbstdisziplin, dass ich mich meiner Enthaltung ohne Weiteres auch rein durch das verbale Versprechen unterwerfen könnte. Verlangt SIE mir dieses Versprechen ab, unterwerfe ich mich meiner Zusicherung, nicht Hand an mich selbst zu legen. Ohne Wenn und Aber!
Wie zwei sich liebende Menschen mit einer solchen Form der Keuschhaltung umzugehen vermögen und welche Gefühle und Gedanken sie in ihnen auslöst, lässt sich offen und ehrlich kommunizieren. Eine einzige Wohltat!
Ein eventuelles Fremdgehen steht für uns überhaupt gar nicht zur Debatte.