Beziehung sehr schön, aber sexuell schwierig
Hallo! Ich bin heute auf den Beitrag von Kailyn gestoßen und konnte da viel mit anfangen, da meine Probleme in der (besonders sexuellen) Beziehung zu meiner Frau teils ähnlich sind, wie sie es beschreibt.
Ich habe schon länger überlegt, hier meinen ersten Beitrag zu schreiben oder vielmehr, in welcher Form ich im Joyclub wieder präsent sein kann. Ich habe vor drei Jahren vom Joyclub erfahren und habe ein Profil erstellt. Ich war zu diesem Zeitpunkt eh mit meinem Sexualleben sehr unzufrieden, hatte den Eindruck, nicht weiter zu kommen, hatte Erfahrungen fast ausschließlich mit Prostituierten gesammelt und lediglich eine sehr schwierige und schmerzhafte Beziehung gehabt. Bevor ich mich dann entschlossen habe, über den virtuellen Weg reale sexuelle Erfahrungen zu machen, hatte ich noch eine kürzere Fernbeziehung mit einer sehr religiösen Frau, was mir dann die letzte Entschlossenheit gegeben hat
Ich habe dann mein Profil ausgefüllt, ein Fotoshooting gemacht und hatte erste Kontakte und Treffen - allerdings ist nicht mehr draus geworden. Ich wollte einerseits meine Sexualität weiter entdecken, andererseits aber auch endlich ne richtige Beziehung haben. Ich hatte den Eindruck, dass ich für ersteres hier auf jeden Fall am richtigen Ort bin.
Dann habe ich relativ unerwartet eine Frau kennengelernt und alles ging sehr schnell und fühlte sich stimmig an. Wir sind nun schon seit 1 1/2 Jahren verheiratet und wohnen dauerhaft zusammen. Davor hatten wir ein halbes Jahr eine Fernbeziehung, bis meine Frau aus dem Ausland zu mir ziehen konnte.
Besonders in der Zeit der Fernbeziehung und in den ersten Wochen nach dem Zusammenziehen, haben wir noch oft miteinander geschlafen und ich habe deutlich gemerkt, dass sie mich wollte und den Sex genießt. Aber nach einer Weile wurde es schwieriger und der Sex wurde weniger, was mich sehr belastet hat und sie auch. Mir ist immer mehr klar geworden, das sie nicht das gleiche sexuelle Verlangen hat wie ich und es weitaus weniger braucht. Sie hat aber auch nicht verstanden, warum es oft nicht klappte. Wir hatten dann meist nur Oralverkehr und wenn ihr auch danach nicht war, hat sie nur mir einen geblasen oder runtergeholt. Das war manchmal ganz schön, aber auf Dauer hat mir schon viel gefehlt und oft hatte ich den Eindruck, dass sie eher meine Lust zum Schweigen bringen wollte, damit ich sie in Ruhe lasse und nicht unter Druck setze. Wir hatten deswegen öfter heftige Streits und haben dann langsam Wege gefunden darüber streitfrei zu reden. In den ersten Monaten hat meine Frau vermutet, dass es am Stress lag in einem neuen Land zu sein und die Sprache zu lernen und wie alles funktioniert. Das hat sie sehr belastet und war ziemlich schwer für sie. Außerdem hatte sie manchmal Schmerzen, wenn ich in ihr drin war. Diese Gründe konnte ich gut nachvollziehen und ich habe ihr Zeit gegeben und versucht, sie nicht unter Druck zu setzen - auch wenn es für mich überhaupt nicht einfach war. Wir sind dann auch einmal zum Frauenarzt gegangen. Die Ärztin hat aber nicht wirklich rausgefunden, woher die Schmerzen kommen könnten, nur, dass meine Frau wahrscheinlich von einer Operation Verwucherungen hat, die eventuell Schwierigkeiten bereiten könnten. Sie kam auch nie mit der Pille zurecht - zumindest in ihrer Heimat - und wir haben von Anfang an mit Kondomen verhütet, was ich nicht sehr mag und sie eigentlich auch nicht (sie ist auch immer sehr trocken und hat dann zusätzlich Schmerzen), aber wir haben bisher keinen anderen Weg gefunden und sie zeigt leider wenig Engagement, daran etwas zu ändern, nochmal zum Frauenarzt zu gehen (1x in 16 Monaten!), mehr über die Probleme rauszufinden und sexuell zu experimentieren. Ihre Hausärztin hat ihr dann noch eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert, was wohl auch oft für eine geringere Libido verantwortlich ist. Mit der Zeit hatten wir noch weniger Sex (manchmal nur einmal im Monat oder über zwei Monate nicht), und auch wenn unsere Gespräche darüber offener wurden, hat sich nichts geändert und ich habe mehr und mehr resigniert und meinen Unmut nicht mehr rausgelassen, was uns weniger Streits beschert hat, mir aber gar nicht gut tut.
Als ich meiner Frau am Anfang von meiner Vergangenheit mit Prostituierten und dem Joyclub erzählt habe, hat sie das akzeptiert aber auch klargestellt, dass es vorbei ist, sollte ich jetzt nochmal mit einer Prostituierten oder anderen Frau schlafen. Mit dem Joyclub konnte sie nicht viel anfangen und wollte, dass ich mich abmelde. Als wir uns gerade kennengelernt haben, hatte ich da noch keine Lust zu, aber als es dann ernster wurde, hab ich gedacht: "Was soll's! Wir werden schon so unsere Erfahrungen machen!" Und natürlich - damit es noch schwieriger wird - konnte ich mir von Anfang an vorstellen, mit anderen Frauen zu schlafen und habe nach der Verliebtheitsphase gemerkt, dass das für mich nicht im Widerspruch zur Beziehung mit meiner Frau steht und sie für mich an erster Stelle steht und ich mir nur mit ihr eine partnerschaftliche Beziehung vorstellen kann. Ich habe darüber auch schon ein paar Mal mit ihr geredet, aber das Thema war ihr sehr unangenehm und ich glaube nicht, dass sie doch akzeptieren könnte, dass ich Kontakt mit anderen Frauen hätte und ob das unsere Probleme wirklich leichter machen würde.
Ich liebe meine Frau sehr, kann über fast alles mit ihr reden, habe ansonsten viele Gemeinsamkeiten und wir können viel zusammen machen und habe immer noch starke Gefühle für sie und würde sehr gerne weiter mit ihr in die Zukunft planen und irgendwann eine Familie gründen. Aber ich habe auch Angst, dass die sexuellen Probleme unsere Beziehung irgendwann zerstören könnten und möchte mich noch weiterentwickeln, meine Sexualität frei ausleben können und nicht das Gefühl haben, in einer Sackgasse festzustecken und vor allem den Sex mit meiner Frau wieder genießen können und dasselbe bei ihr sehen.
Ich bin über jeden Rat und Ideen dankbar!
Grüße, micaclap