die Scheidungsraten wundern mich nicht, wenn manche hier immer gleich nach Trennung schreien.
Tja, lieber Franzose, mit deinen Fragen beschäftigen sich wohl alle diejenigen, denen es so geht wie dir.
Entwicklung ist ganz menschlich, wie viele hier auch schon erwähnt haben, ist sie von Mensch zu Mensch verschieden, was Tempo und Fortschritt angeht- und auch, ob sie überhaupt stattfindet.
Für viele bedeutet die Tatsache, auf einer Entwicklungsstufe zu bleiben, auch Sicherheit. Wenn es sonst schon keine Sicherheiten im Leben gibt, dann muss ich mich auf mich selbst verlassen.
Für mich bedeutet das, das manche Menschen sich in ihr eigenes Gefängnis sperren. Sie leben als Gefangene im eignen Körper und wissen es nicht mal.
Man agiert wie schon immer oder seit jeher. Oder man reagiert, wehrt sich, passt sich an und leugnet oft genug - um den lieben Friedens willen und aus falsch verstandenem Harmoniebedürfnis - seine tiefsten Sehnsüchte. Leider.
Oder sehe ich das falsch?
Nein, liebe Anghanters, das seht ihr nicht falsch.
Manche Menschen vergessen, dass sie selbst für ihr Leben verantwortlich sind und auch, wenn viel Schreckliches in der Kindheit passiert ist, was nie wieder zu löschen sein wird, so kommt doch irgendwann der Zeitpunkt, an dem man seine Vergangenheit loslassen muss und entscheiden muss, WIE man leben will.
Da schlage ich in eine Kerbe mit L_U_X.
Es ist manchmal schwierig, sich den Konfrontationen zu stellen, die sich daraus ergeben, wenn Eltern zu ihren erwachsenen Kindern z.B. sagen: das habt ihr so von uns nicht gelernt, wie könnt ihr das nur tun?!
Letztendlich möchte jeder Mensch so angenommen werden, wie er ist, gerade von seinen engsten ihm Zugehörigen.
Es gibt eben nicht viele, die sich selbst genug Halt und Sicherheit geben können, um solche Zeiten durchzustehen
(kann sicher auch jeder polyamore Mensch ein Lied von singen, da dieses gesellschaftlich auch noch nicht so angesehen ist oder Menschen, die offen zu ihren sexuellen Neigungen stehen, die manchmal vielleicht auch die Gesellschaft die Nase rümpfen lassen)
Einfacher daher gesagt als umgesetzt, das ist mir bewußt.
Aber ich für meinen Teil möchte nicht innerhalb eines Systems leben, zu dem Preis, dass ich mehr Masken trage, als MIR lieb ist.
Uhhh, Franzose, ich bin abgeschweift...sry...
lass deiner Frau Zeit. Nicht alle Wege lassen sich gemeinsam gehen (damit ist keine TRENNUNG gemeint, sondern dass du zuläßt, dass du und deine Frau innerhalb der Beziehung immer noch getrennte Wesen seit, egal wie viel Schnittmenge ihr habt) .
Akzeptiere, dass sie länger braucht oder vielleicht nie an den Punkt gelangt, an dem du gerade bist.
Vielleicht folgt sie dir, wenn du mutig voranschreitest.
Gibt ihr deine Hand, wenn sie diese will und ansonsten lass ihr ihre Freiheiten.
Teile deine Erlebnisse mit ihr, vielleicht lernt sie so, dass nicht alles Neue auch Gefahr bedeuten muss.
Ich wünsche euch viel Kraft und Mut!