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Grenzen verschieben - worin liegt der Reiz?

Grenzen verschieben gehört für mich dazu.
Wenn Sub eine Grenze gesetzt hat, weil er etwas noch nie gemacht hat, finde ich das Dom schon den Versuch starten sollte diese zu verschieben.
Was natürlich mit viel Gefühl passieren sollte.
Beispiel: Für mich war eine Grenze von der Partnerin Anal genommen zu werden, weil ich es einfach nicht kannte. Dann lernte ich eine Frau kennen die ihren SUB gerne mit einem Strapon benutzte. Sie hat ganz langsam angefangen mit den Fingern zu ertasten wie ich reagiere. Ohne den Versucht die Grenzen zu verschieben müsste ich heute noch auf ein wahnsinniges Gefühl verdichten.
Was für mich gar nicht geht ist das überschreiten von Grenzen ohne Rücksicht auf Verluste. Zum Beispiel wenn Sub absichtlich bis aufs Blut gezüchtigt wird wenn er das als Grenze definiert hat. Auch das habe ich schon erlebt, diese Beziehung dann aber auch sofort beendet.
Letztendlich liegt der Reitz darin neues kennenzulernen, es kommt halt immer auf das wie an
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********a_91:

Echte Dominanz impliziert letztendlich auch das Ausüben von Handlungen ohne Erlaubnis des dominierten Parts, sonst ist es nur eine gespielte Dominanz die tatsächlich keine ist.

Das finde ich nicht. Dominanz lebt erstmal nur von einer Kontrollverschiebung zugunsten des dominanten Parts. Diese Verschiebung lässt sich mit Einwilligung des submissiven Parts herstellen, aber auch gegen seinen Willen durchsetzen. Beides ist Dominanz, da Dominanz einen Zustand/eine Beziehung zwischen zwei Individuen darstellt, keine Charaktereigenschaft.

Ich persönlich gehöre aber auch zu denen, die anerkennen, dass Dom und Sub sich gegenseitig Wünsche erfüllen und Bedürfnisse befriedigen und dass das überhaupt nichts Schlimmes ist, oder gar irgendeine "Dominanz" untergräbt. Der eine braucht den anderen, um sich ausleben zu können und ohne beiderseitigem Einverständnis läuft das nicht.


Ich finde nicht, dass es per se unbedingt notwendig ist, Grenzen zu verschieben, wenn beide gerne und lustvoll innerhalb ihrer Grenzen spielen.
@****yn

Also ich teile erst mal grundsätzlich deine Meinung, das jeder das machen soll was er will und ihm Spaß macht. Ich meine damit, ich vertrete nicht die Ansicht dass alles wie ein Drehbuch in vorgesehene Bahnen verlaufen muss. Darüber hinaus ist eh alles subjektiv, wie soll da für alle das Gleiche gut sein.

Aber um jetzt unseren Meinungsunterschied nicht ganz zu relativieren, würde ich jetzt auf folgende Aussage von Dir mit Fragen bezug nehmen:
"Diese Verschiebung lässt sich mit Einwilligung des submissiven Parts herstellen."

Meiner Meinung nach steckt hier die Frage aller fragen versteckt, nämlich in dieser "Einwilligung". Wie ist diese Einwilligung zu verstehen und wie findet sie statt? Was willigt man genau ein? Inwieweit ist diese Einwilligung eventuell Illusion? Ich mein dass das sich so besser anhört ist klar.

Bei dem ganzen spielt meiner Meinung auch eine Rolle wie viel Liebe in dem ganzen steckt. Man sollte nicht unterstellen das jede vom Dom ausgeübte Dominanz nur das Wohl der Sub im Sinn hat bzw. da kann auch eigene Befriedigung gesucht werden, ohne dabei immer das große Einfühlungsvermögen zum Anderen zu besitzen, insbesondere um so weniger das alles auf Liebe basiert.
***en Mann
169 Beiträge
BDSM, das ist für mich ein Weg, für den sich (meistens) zwei Menschen entschieden haben, den sie gemeinsam gehen, wobei einer führt und der andere sich darauf verlässt, verantwortungsvoll dominiert zu werden. Aber: Wie schon Wilhelm Busch wußte: „Schön ist es auch anderswo und hier bin ich sowieso“. Was hinter dem Horizont ist, das verführt, lockt, ist sicher auch, vielleicht sogar noch interessanter als das Hier und Jetzt. Diesen Weg dann auch zu gehen, verstehe ich unter Grenzüberschreitungen. Natürlich kann ich mich dabei verirren. Sub kann sich auf unbekanntem Terrain nicht gut fühlen, Angst haben, bocken. Dann gibt es genügend Mittel, sie zu überzeugen, dass es der richtige Weg ist. Wichtig dabei ist, zu erkennen, ob es nun Angst ist, Renitenz, oder ob ich dabei bin, ein Tabu zu ignorieren.Ist das Der Fall, dann muss ich Manns/Dom genug sein, um ein paar Schritte zurück gehen und nach einem anderen Horizont suchen.
***aa Frau
412 Beiträge
...ich bin noch recht neu im BDSM-Geschehen und lese das immer wieder mit dem Grenzen verschieben und/oder übertreten...

...leider verstehe ich aber grade garnicht, wie so was aussieht...

...ist damit gemeint, wenn meine körperliche Grenzen nach 10 Rohrstockschlägen eigentlich erreicht ist, dass ich noch 2 mehr bekommen und er dann erst aufhört??

...oder geht es schon darum, dass ich es nicht toll finde, wenn er mich anspuckt und er es trotzdem immer wieder tut???

...ich komme nicht ganz mit der Definition von Grenzen verschieben, dehnen, erweitern, übertreten klar...
an den bzw mit den aufgaben zusammen wachsen ..so wäre meine Beschreibung ...

am Beispiel von anspucken ...jemandem damit zu versöhnen, die scheu nehmen, die
negative einstellung umkehren; es bedeutet nicht ausschließlich etwas zu tun, was der
andere nicht möchte oder nicht zulassen kann; es sollte damit einhergehen dem den
weg zu zeigen auf dem der folgen kann ...
Mit dem richtigen Partner , der richtigen Partnerin , kannst du immer Grenzen verschieben.... weil du lernst gemeinsam zu fliegen , vertraust und dich hingibst .

Das berühmte Gespräch danach, am besten am nächsten Morgen, ist dann wohl der ideale Abschluss .

Achtung und Respekt ist für alles verantwortlich.
Am Ende geht es nicht um die Überschreitung, sondern um den Wunsch Neues zu erforschen.
Die Macht dies tun zu können, entspringt der Öffnung gegenüber eines fremden Willens, der somit Teil des eigenen Wollens wird. Also eine innere Inbesitznahme, die das Fühlen und Wollen der Sub leitet. Dies zu erreichen bedarf neben einem hohen Grad an Empathie das Vertrauen in den dominanten Part.
Somit ist die Grenzüberschreitung Manifest der Verschmelzung von Hingabe und Macht und somit ein absolut erstrebenswertes Ziel und dient der Vervollkommnung einer innigen D/s Beziehung.
Wichtig dabei ist und für mich der eigentliche Kick, das es ihr Wunsch ist. Denn der Reiz und die Unwiderstehlichkeit devoter Lust, liegt für mich im Mysterium des ihr innewohnenden Paradoxum.
Gruß
********ious Mann
3.000 Beiträge
Zitat von ****ack:
Wichtig dabei ist und für mich der eigentliche Kick, das es ihr Wunsch ist. Denn der Reiz und die Unwiderstehlichkeit devoter Lust, liegt für mich im Mysterium des ihr innewohnenden Paradoxum.

Das nennt man den Metakonsens, auf gut deutsch- mach mit mir was ich nicht will! Diese Ambivalenz, diese innere Zerrissenheit, erfährt und lernt man auch erst kennen, wenn man gewohntes Terrain verlässt. Das gilt für beide!

Im romantischen Sinne kann man kann man es als gewagtes Abenteuer berschreiben, wo man sich nicht mehr sein kann, ob und auf wen man sich noch verlassen kann. Hinter den Grenzen ist man trotz Teamgeist mit sich selbst allein. Wie kommt man aus der Nummer wieder raus? Kommt man überhaupt wieder (als Team) raus? Federn lassen können beide. Und nein- nicht alles was man danach nicht noch mal erleben will, war und ist deswegen schlecht! Man macht halt seine Erfahrungen und lernt daraus. Und in "extremen" Situationen wächst man auch mal über sich selbst hinaus. Im besten Fall schweiß das zusammen, andernfalls weiß man, mit wem man besser nicht mehr überm Gartenzaun steigt...

Es ist primär diese Ambivalenz, mit der man sich auseinandersetzen will, das Vertrauen in den anderen wird hier überschätzt, da man ja nicht wissen kann, ob und wie er dann reagiert. Nicht selten muss auch der "Held" mal gerettet werden. Diese Situation hätte es aber auch nicht gegeben, wäre man nicht hinter seine Grenzen gegangen.

Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um das Gegenteil einer Session, einem verabredeten Spiel. Hier kann man wenigstens noch authentisch sein und die Dinge abseits eines Drehbuchs erfahren und darauf reagieren. Da gibts keine Ampel, kein Safeword, kein Not-Aus- hinter den Grenzen bleibt man entweder zurück oder wird raus geholt. Wobei- das ist weder Wettbewerb noch Survival! Vertrauen hin oder her- wer diese Ambivalenz nicht spürt / spüren will, sollte sich besser ans Drehbuch halten.

Andererseits, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird- man muss ja nicht gleich meilenweit rausgehen, die Frage ist nur, ob man auch mal überhaupt überm Zaun will und sehen, was dahinter so alles ist. Schließlich wächst das Gras dort ja grüner und Monster sind auch nicht in Sichtweite. Da kann man doch mal rüber, oder nicht? Man muss halt aufpassen, dass man sich nicht plötzlich mit seinen eigenen Monstern konfrontiert sieht- darüber wird auch der vertrauenswürdigste Dom der Seite überrascht sein! Du weißt nie was Dich erwartet. Das kann eine Offenbarung sein oder auch ein Albtraum.

Hinter den Grenzen- das ist so was wie "draussen spielen gehen"! Zurück kommt man mit verschlissenen Klamotten, verdreckt und durchnässt, hungrig, durstig, müde. Das hat uns doch zu dem gemacht, was wir heute sind. Nur die Terrains sind heute andere... *zwinker*
Grenzen
Grenze = Soft Limit, an dessen Rand man sich bewegen kann, das für Sub sehr unangenehm und/oder mit großer Überwindung verbunden ist und bei entsprechender Reizung durchaus zu einem Abbruch/Absturz führen kann.

In oben genannten Kontext ist die Grenze keine. Das denken wir wie folgt.

Grenzen sind Randbereiche mit einer 0/1 Schranke. Also 0= innerhalb, 1= Überschritten - in einem völlig neuen Bereich stehend.

Unser Verständnis von Dominanz fordert gerade eine solche harte Grenze. Das Argument liegt nahe an dem Anspruch des Sub.
Diesen Anspruch, das Sub eben nicht "spielerisch" und mit einer gewissen Leichtfertigkeit in den Dialog treten darf. Das möchten wir im Umkehrschluß auch nicht leisten.

Wäre auch witzig einfach, das Sub eigenmächtig beginnen würde Fehler zu machen, welche zu der ersehnten Bestrafung/Auslösung führen.

Die mentale Arbeit innerhalb der Gefälle liegt weit vor der "mechanischen" Auseinandersetzung. Also, kein sexueller Dialog/Rollenspiele etc.

Anders natürlich wenn es definitiv ein "Spiel" ist. Also im Bereich der Lustgewinnung durch sexuelle Unterwerfung. Aber das würden wir ablehnen. Es wäre nicht wahr für uns beide.

Von daher ist ein verschieben der Grenzen für uns niemals möglich. Streng betrachtet, ist es ein verantwortungsvolles Maß an Gewissheit, Souveränität und Verlässlichkeit.

Wenn Sub das nicht empfangen könnte, wäre unsere Position in Frage gestellt. *zwinker*
****xt Mann
794 Beiträge
Ich wehre mich immer wieder gegen Begrifflichkeiten auch wenn ich sie akzeptiere.

Sind BDSM-Grenzen wirklich Grenzen? Ich denke *nein*

Grenzen umschließen ein Gebiet setzen eine Linie, die man nicht überschreiten kann / darf / soll. Mit dem Wort verbinde ich immer etwas unverrückbares. Warum ist es sonst eine Grenze?

Aber das trifft es doch nicht ich sehe das Leben eher wie einen Supermarkt ... bitte nicht lachen *g*

Es gibt Regale die ich mag oder nicht mag ... Kunst, Oper, Rockkonzerte etc.
Es gibt Produktgruppen die ich mag oder nicht mag ... BDSM, Nassspiele, Rollenspiele etc.
Es gibt Produkte die wir mögen oder nicht mögen ... Klammern, Peitsche, Rohrstock etc.

Ist es nicht so, das im laufe der Zeit sich einfach auch der Geschmack ändert. Man liest eine Geschichte. Dann denkt man ... mhhh ... könnte was sein ...

Bei Partnern "sucht" man sich im "Supermarkt" gemeinsam aus, was man mag und ausprobieren möchte oder auch nicht. Wenn der eine ein "Produkt" hat, das der andere nicht mag, bedeutet es doch nicht das der andere nicht doch im Laufe der Zeit neugierig wird.

Kurz und gut ... ich verschiebe keine Grenzen sondern verändere "nur" das Menü *koch*

Frage: Warum gibt es noch kein BDSM Kochbuch *grill*
@****xt

Es gibt ein Kochbuch - nennt sich „schwarzes Buch“, ist ein sagenumwobener Mythos und keiner weiß ob es jemals jemand wahrhaft gesehen, geschweige denn gelesen hat. *zwinker*

BDSM ist alles, jedenfalls kein Mythos. Eher ein Segment einer Realität in farbigen Facetten, welche ebenso farbig interpretiert werden.

Und das macht es interessant, besonders in Bezug auf die Fragestellung der TE. *juhu*
****eis Frau
1.261 Beiträge
Für uns ist der Bereich um die Grenze interessant. Dieser ist breit und man weiß oft nicht genau, wo man sich befindet. Auf alle Fälle sehen wir das nicht, als wären wir Computer, mit 0 und 1. Die Grenze ist keine scharfe Linie, sondern ein breiter Graubereich.

Meiner Erfahrung nach ist das Oszillieren im Graubereich so spannend. Das erfordert Fingerspitzengefühl vom Dom und große Aufmerksamkeit. Dann erlebe ich es so, dass es mich nicht wirklich überfordert, sondern es ist wie nach der Achterbahnfahrt--huch, hab ich mich gefürchtet, aber geil war es doch!
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen.....

Tabus sind wir mich Praktiken, die von Sub abgelehnt werden, oder Die ich ablehne.
Hierzu zähle ich ZB. Kaviar ,Blut, Nadeln, bleibende Schäden und noch etliches mehr.

Grenzen, die man noch nicht kennt, weil man es nur in der Phantasie durchgespielt hat, müssen halt ausgetestet werden.
Manchmal stellt sich aber auch heraus, dass eine Phantasie besser ein Phantasie bleiben sollte.
Andersrum kann aus einem Tabu aber auch ein Lustvolles Spiel werden wenn es richtig gemacht wird.

Ein fiktives beispiel:
Eine "ungestühme" Person versucht bei einer Frau, die daran interesse hat, zu fisten.
Die Person geht dabei so ungestühm vor, dass Frau höllische Schmerzen hat und davon nichts mehr wissen will.
Nun kommt nach Jahren eine andere Person und spielt mit der Frau. Dabei geht er sehr vorsichtig und mit viel Zeit vor, dass die Frau so erregt ist, dass es dann klappt und der Frau es gefällt.
Schon hat man die Grenze verschoben und erweitert.

Es ist immer eine Frage, wer macht was und vor allem wie.
Was bei einem ein Nogo ist, kann bei einem anderen sehr reizvoll sein. Einfach, weil das WIE anders ist und Frau auch immer aufgefangen werden kann und muß wenn es nötig ist.

Darum bekommt Frau auch immer ein Savewort, mit dem sofort alles gestoppt wird.
********il77 Mann
9 Beiträge
Grenzen zu verschieben, finde ich durchaus reizvoll, weil es ein Zeichen der Macht ist, die ich als Dom über meine Sub habe. Weil das aber schon sehr intim ist, geht es nur, wenn man sich gut kennt. Das ist ein Grund, weshalb ich großen Wert auf den Austausch mit potenziellen neuen Subs lege.
****n98 Mann
51 Beiträge
Richtig, das erfordert ein sehr gutes Kennen! Ansonsten gilt für mich Tabus sind Tabus! In einer Session würde ich die nie überschreiten, man kann aber darüber reden, warum die Tabus bestehen. Und dann langsam und vorsichtig herantasten, wenn es wie oben geschildert auf schlechten Erfahrungen beruht. Neues zu erkunden, ist natürlich sehr reizvoll (und da ist es egal, ob auf Seite von Sub oder Dom). Das ist für mich aber keine Grenzüberschreitung. Darum gehe ich mit einer neuen Sub, verschiedene Szenarien und Praktiken durch und klassifiziere sie als, 1) toll, das liebe ich, 2) ja, ist OK, 3) mag ich nicht so (nutze ich gern für Strafen) 4) weiß nicht, würde ich aber mal probieren (das sind die o.g. neuen Dinge zum ausprobieren) und 5) absolute Tabus. Und ja, ich halte in diesem Kontext ein Safewort für sehr sinnvoll.
********ious Mann
3.000 Beiträge
Grenzen und Tabus- was bedeutet das überhaupt? Fragste zehn, kriegste zehn verschiedene Antworten *zwinker*

Bei "Tabus" ist es sehr oft so, dass man sich fragt, wo da überhaupt noch Platz für Grenzen ist, wenn praktisch alles ausserhalb der Komfortzone schon tabu ist!? Und ich frage mich, was das dann noch mit BDSM zu tun hat?

Tabus sind unverhandelbar, sollten aber nicht mit einer Liste von "will ich nicht" verwechselt werden! Denn die Erfahrung zeigt, dass sich dann doch so manche Tabus in Wohlgefallen auflösen. Wie ernst lässt sich ein solches "Tabu" dann noch nehmen?

Grenzen sind seltener eine klare Linie, eher ein mehr oder weniger breiter Graubereich. Man kann also in diesem bleiben oder eben auch darüber hinaus. Und natürlich ist es möglich, dass sich gewisse Grenzbereiche verschieben lassen, andere kaum oder gar nicht. Das hängt von der Person, Praktik, Tagesform uva Faktoren ab.

Um es mal mit dem Autofahren zu vergleichen:
Tabu- mit 100 durch die Innenstadt (versteht sich ja von selbst!)
Komfortzone- immer schön Strich 50, so kommt man sicher ans Ziel...
Grenzbereich- den Bedingungen angepasst ist bis 100 erlaubt und ggf möglich
Grenzüberschreitung- Rennstrecke, Skills und Risiken gegeneinander antreten lassen.

Nehmen wir an, Sub will nicht gefesselt werden, da sie sonst Panikattacken bekommt. Tabu?
Man könnte ja dran arbeiten, sich eine gewisse Grauzone schaffen und ggf. mal auf Risiko gehen. Möglich dass sich hier Grenzen dann auch mal verschieben, Klare Linien sich auflösen. War das dann ein Tabu(bruch)?. Was man vorher nicht für möglich hielt, hat man doch geschafft, indem man sich der Herausforderung gestellt und sie gemeistert hat. Tabus meistert man nicht, Tabus sind unberührbar! Da kann man doch einfach mal sagen, fesseln ist mir eine persönliche Grenzüberschreitung, an der ich nicht rütteln will und gut ist. Klare Linie ziehen statt ständig vom Absolutismus Tabu zu sprechen!

Sind die Begriffe nun erst mal definiert und verstanden, kann man sich der Frage zuwenden, warum man denn nur immer an den Grenzen rum gezerrt werden soll? Das ist doch kein höher, schneller, weiter- oder doch? Nein, denn es geht sich nicht ums schnöde Weiterkommen, es geht sich darum Erfahrungen zu machen, die man innerhalb seiner Komfortzone und ausserhalb seiner Tabus eben sonst halt nicht machen kann! Dazu muss man schon in seinen Grenzbereich, denn nur findet das statt, was dann mit einem passiert! Die Frage ist eher- was sucht man da und gedenkt man hier zu finden? Vielleicht die Antwort auf die Frage, warum man pervers ist und BDSM einem erregt? *zwinker*

Einfach um festzustellen, dass man trotz seiner "abnormalen" Sex. doch ein ganz normaler Mensch ist, der einfach Spaß an der Freud haben kann und darf? Eben dadurch, dass man hier mit seinen eigenen Konventionen brechen kann und darf und das auch gut so ist! Das fällt dann (hier) unter BDSM, wo man auch diese seine Facette ungetrübt ausleben kann und damit mit sich im reinen ist und bleibt. Darum geht es, mehr ist das nicht. Dabei bleiben sogar Tabus gewahrt und viele Grenzen sind keine mehr. Sex. Selbstverwirklichung sozusagen. Dafür muss man hier und da natürlich auch mal über den eigenen Schatten springen.

Ich behaupte sogar, dass man nur in seinem Grenzbereich, sich selbst am nächsten ist und genau das auch eben manchmal mehr oder weniger spüren will oder muss! Nur hier erfährt man wirklich was über sich selbst und das ist, je nachdem, mind. aber immer eine Offenbarung! Man entdeckt hier auch unschönes, das will ich gar nicht verhehlen, aber es überwiegen doch die positiven und konstruktiven Erfahrungen.

Wenn man sich gut genug kennt, kann man solche Ausflüge immer noch als ein Abenteuer beschreiben. Man entdeckt ja auch so immer wieder mal neues und anderes. Der Reiz liegt aber darin, den beiderseitigen Grenzbereich zu entdecken und zu erkunden. Das ist dann absolutes Niemandsland, wo vorher noch keiner war und beide nicht wissen können, was sie erwartet und passieren kann! ... *zwinker*
****n98 Mann
51 Beiträge
Eine sehr gute Differenzierung von Grenzen und Tabus, denen ich in dieser Form absolut zustimme!
Warum ich Grenzen gerne verschieben möchte?

Für mich ist Routine ein Killer und Stillstand ein No Go. Das ist im realen Leben so und in meiner Beziehung zu ihm.

Ich möchte wachsen und nicht stehenbleiben in meiner Komfortzone.

Mein Eindruck ist, dass wir in unserer Gesellschaft sehr gerne auf Nummer sicher gehen wollen und die Bequemlichkeit einen immer höheren Stellenwert einnimmt.

Aber was bleibt denn noch, wenn wir nicht bereit sind über den Tellerrand hinaus zu gucken. Wenn die Neugierde stirbt, es keine Motivation mehr gibt sich weiterzuentwickeln? Wenn wir in unseren Denkmustern festgefahren sind und es uns immer schwerer fällt uns von Gewohnheiten und bekannten Mustern zu verabschieden.

Grenzen verschieben, bedeutet für mich Wachstum. Dafür braucht es Neugierde, Vertrauen, Motivation, Risikobereitschaft, Selbstreflektion.

Und es schenkt mir eine große Befriedigung, wenn ich Grenzen mit ihm und durch ihn lerne zu verschieben. Es macht mich glücklich, dankbar, stolz und treibt mich an wie einen Motor.
*******olf Frau
2.445 Beiträge
Zitat von *********slos:
Da kann man doch einfach mal sagen, fesseln ist mir eine persönliche Grenzüberschreitung, an der ich nicht rütteln will und gut ist. Klare Linie ziehen statt ständig vom Absolutismus Tabu zu sprechen!

Tabus haben, wie schon mehrfach geschrieben, einen unantastbaren Charakter, jeder Top hält sich in der Regel an Tabus. Bei Grenzen sieht es anders aus, die werden, wie hier auch oft geschrieben wurde, gerne ausgereizt und verschoben. Wenn Sub jetzt das von Dir als Beispiel genannte Fesseln nur als "persönliche Grenzüberschreitung" deklariert und nicht explizit als Tabu, wird Dom immer wieder dran rütteln, es immer wieder versuchen, Sub doch noch fesseln zu können. Da hilft es der Sub definitiv nicht, eine klare Linie zu ziehen, wenn sie Fesseln absolut ausschließt - sie wird es als Tabu deklarieren müssen.

Aber davon mal abgesehen, helfen einem auch Tabus nichts, wenn man an die falschen Menschen gerät *lach*

Zitat von *********auty:
Für mich ist Routine ein Killer und Stillstand ein No Go.

Jede verschobene und überschrittene Grenze ist irgendwann Routine und somit ein (Lust)Killer. Dann geht die Jagd nach der nächsten Grenze zum Überschreiten weiter. Wo soll das enden?
Nein, mir ist das nicht grundsätzlich wichtig. Und was ich klar als für mich nicht praktizierbar erklärt habe (was eigentlich noch mal? *gruebel*) ist Tabu. Aaaber ... wenn er es im richtigen Moment richtig anstellt und mich dazu bringt, eine Grenze zu überschreiten ... ist das irgendwie geil! *lol* Ob das jetzt Sinn ergibt, weiß ich nicht.
********ious Mann
3.000 Beiträge
Zitat von *******olf:
Jede verschobene und überschrittene Grenze ist irgendwann Routine und somit ein (Lust)Killer. Dann geht die Jagd nach der nächsten Grenze zum Überschreiten weiter. Wo soll das enden?

Das endet im besten Fall darin, dass das so neu erschlossene Land jenseits der Grenzen (und der Komfortzone) immer weitere und neue Überraschungen bereithalten kann. Es geht doch nicht darum eine Grenze zu reissen und direkt dahinter stehen zu bleiben. Die Mühe hätte man sich sparen können. Die Frage ist- wie und wohin gehs dahinter weiter- jetzt, da diese Grenze gefallen ist! Das ist kein jagen, das ist ein erschließen. Wozu sollte man denn Grenzen verschieben oder einreissen, wenn man vorher schon keine Ahnung hat, was man anschließend davon hat? Und selbst wenn sich dahinter nichts erschließen lässt, kann man immer noch sagen- so weit ging noch niemand und wirds auch nicht mehr. Man sollte hier eher Entdecker- und Pioniergeist besitzen, eine Jagd ist wieder was ganz anderes.
Die Möglichkeit der Grenzüberschteitung gibt dem Dom mehr Macht, insofern mehr ausgestrahlte Dominanz. Ich finde das devote Selbstempfinden in der Beziehung wird so gestärkt. Also das wahrgenommene Machtgefälle, die empfundene Übergabe von Verantwortung und Kontrolle.

Daneben ist jede Grenzerfahrung eine neue Erfahrung. Und es kribbelt dann mehr, mehr Adrenalin und neuempfundene Stimulation mit Bewusstseinserweiterung.

Wobei natürlich eine Grenzerfahrung nicht per se positiv sein muss. Deshalb kann es natürlich auch negative Aspekte geben, wenn Dom allein nur an sein Lustgewinn fokussiert ist und negative Auswirkungen auf die Sub ausblendet. Aber ich denke in der Realität wird es oft kein schwarz-weiss Bild geben. Insofern wird man bei einer überwiegend positiven Grenzerfahrung auch negative Aspekte in Kauf nehmen müssen.
*******olf Frau
2.445 Beiträge
Zitat von *********slos:
Zitat von *******olf:
Jede verschobene und überschrittene Grenze ist irgendwann Routine und somit ein (Lust)Killer. Dann geht die Jagd nach der nächsten Grenze zum Überschreiten weiter. Wo soll das enden?

Das endet im besten Fall darin, dass das so neu erschlossene Land jenseits der Grenzen (und der Komfortzone) immer weitere und neue Überraschungen bereithalten kann. Es geht doch nicht darum eine Grenze zu reissen und direkt dahinter stehen zu bleiben. Die Mühe hätte man sich sparen können. Die Frage ist- wie und wohin gehs dahinter weiter- jetzt, da diese Grenze gefallen ist! Das ist kein jagen, das ist ein erschließen. Wozu sollte man denn Grenzen verschieben oder einreissen, wenn man vorher schon keine Ahnung hat, was man anschließend davon hat? Und selbst wenn sich dahinter nichts erschließen lässt, kann man immer noch sagen- so weit ging noch niemand und wirds auch nicht mehr. Man sollte hier eher Entdecker- und Pioniergeist besitzen, eine Jagd ist wieder was ganz anderes.

Sorry, aber für mich klingt das mit den ganzen Grenzverschiebungen nach einer Jagd. Es muss immer außergewöhnlicher sein, es muss immer mehr kicken, höher, schneller und weiter.

Spätestens, wenn das bereits Erschlossene nicht mehr für den sexuellen Kick ausreicht, weil langweilig und zur Routine mutiert, wird an der nächsten Grenze geschraubt und gedreht.

Und bei all der ganzen Jagd wird gerne mal vergessen, dass nicht jeder Mensch gewillt ist, (noch weitere) negative Erfahrungen in Kauf zu nehmen in der Hoffung, es möge mal eine positive Erfahrung sein. Eine recht umfangreiche Komfortzone ist je nach Tagesform durchaus abwechslungsreich *nachdenk*
Hmmm....

Warum muß das austesten, verschieben und erweitern von Grenzen etwas negatives haben???
Wenn man zb. ein neues Gericht nicht probiert, wird man es nicht wissen ob es einem Schmeckt

Manchmal muß man etwas ausprobieren um zu erfahren, ob man etwas gut findet oder nicht.

Zumal bekommt bei mir jede Dame ein Savewort, mit dem Sie jede Aktion sofort beenden kann.

Im übrigen spricht man hinterher darüber, wie es einem gefallen hat oder eben auch nicht.

Ich denke, dass es aber wichtig ist, die Grenzen BEHUTSAM auszutesten.
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