Gibt es eine neue Prüderie?
Unsere Welt wird immer offener, zumindest denk man das. Aber ist das wirklich so?Ich habe viele Freunde die deutlich jünger sind und wenn ich mir deren Meinungen anhöre, klingt das irgendwie ganz anders.
Die Übersättigung des Alltags mit Sex hat teilweise zu einer Abkehr von der Erotik geführt. Sinnlichkeit ist wie es scheint bei der Jugend micht mehr Salonfähig.
Die Badeanzüge sind hoch geschlossen, wie seit den 60er nicht mehr und einige meiner Bekannten bringen das Thema Kein Sex vor der Ehe wieder ins Gespräch.
Ausschlaggebend für diese Beitrag war -ohne Witz- eine schriftliche Liste mit Themen, die meine Freunde unter 30 zusammengestellt hatten mit Themen, die man nicht mehr besprechen wolle. 80% der Themen hatten einen erotischen Hintergrund und waren teilweise nach unseren Maßsstäben hier im Joxclub extrem harmlos.
Daher meine Frage. Empfindet Ihr das genauso?
Verschwindet die Freigeistigkeit und der Spirit der 68er Generation aus der jungen Generation?
Hier mal ein Zitat aus der Badischen Zeitung vom 27. April 2016:
"Hippies, Popper, Punks? Fehlanzeige. Deutschlands Teenager sind kaum noch rebellisch und stehen nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Sinus-Instituts auf das, was für junge Leute früher ein Schimpfwort war:
Mainstream.
Rebellion war vorgestern: Teenager in Deutschland suchen der neuen Sinus-Jugendstudie zufolge den engen Schulterschluss mit der Elterngeneration. Für soziale Absicherung nähmen Teenager eine noch größere Nähe zur Welt der Erwachsenen in Kauf als die "Generation Golf" vor ihnen, interpretiert Jugendforscher Klaus Hurrelmann das Ergebnis. "Das geht schon in Richtung Überanpassung."
Forscher werten den ungewöhnlichen Kuschelkurs der Jugendlichen, den es so seit der Nachkriegszeit nicht mehr gab, nicht als Bequemlichkeit. Sie deuten die spürbare Sehnsucht nach Halt und Geborgenheit vielmehr als eine Reaktion auf Wirtschaftskrisen, Terrorgefahr und eine unübersichtlichere, globalisierte Welt."