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Ist die Unterwerfung der Sub Ausweg aus dem Maria-Dilemma?

*******e72 Paar
187 Beiträge
Also ich finde das Thema spannend und es ist bereits viel richtiges dazu geschrieben worden. Selbstverständlich sind die Gründe warum jemand seine Sexualität auslebt, wie er es eben tut höchst individuell. Trotzdem lassen sich eben an einigen Stellen zumindest "Sammel-Beweggründe" identifizieren. Mir persönlich ist der Begriff des Maria-Dilemmas zu überhöht und es stellt sich die Frage, ob der Religiöse Bezug des Pudels Kern trifft, denn als ungläubiger Mensch sehe ich die Bibel eher als ein Werk von Menschen, die auf diese Weise das Gemeinschaftsleben organisieren wollten.

Also sprechen wir über Weltbilder, die durch Sozialisation geprägt sind. Und somit können wir sicher das Thema hier über den BDSM hinaus erweitern. Denn auch ich stelle immer wieder fest, dass wir doch unsere Sexualität häufig eben im Kontext dieser Weltbilder leben. Entweder als Abgrenzung hierzu oder im Fügen oder mit einem Bild nach außen, das im Inneren komplett anders gelebt wird *zwinker*

Und machen wir uns doch nichts vor - dem kann sich kaum jemand entziehen! Wie reagieren wir denn als Eltern, wenn unsere 15jährige Tochter mitteilen würde, dass sie heute Abend mal auf ne ganz wilde Party geht, wo sie das Ziel hat sich von allen Jungs der Klasse mal so richtig genüsslich Durchvögeln zu lassen? Vermutlich würden die wenigsten Eltern sagen: Ok viel Spaß, denk an die Kondome! Damit prägen wir natürlich unsere Kinder, die dann einen Umgang für sich damit finden müssen. Die Einen eben so und die anderen eben so! *zwinker*
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Entwicklung hier im thema,
es macht Freude zu lesen und gibt mir Gedankenanstöße die ich vorab nicht hatte.

Komm_spielen hat zu dem Thema wirklich den Auslöser bei mir gedrückt und
Old Odin hat die Sache wunderbar auf einen Punkt gebracht

Die religiöse Bindung ist ein " altes Beispiel " in meinen Augen diese hin-und her
gerissen sein zwischen das darf ich und das darf ich nicht wird dort doch nur
mit einem Namen benannt ..Maria - dingens ..
die Thematik allerdings finde ich auch ganz ohne diesen Hintergrund spannend
Das war lediglich ein Gedanke, eine Idee, die mir persönlich, ohne selbst devot zu sein, ermöglichte solch einen Unterwerfungswunsch nachzuempfinden.
Mir (sie schreibt) ist dieser Gedanke auch schon öfter gekommen, vor allem in persönlichen Gespräch. Das „Dilemma“ muss einem ja nicht bewusst sein, es erscheint mir als eine mögliche Triebfeder mit mehr oder weniger Federkraft.

Lässt sich übrigens problemlos auf die dominante Seite drehen:
Mir sind nicht so wenige Männer begegnet, die mit dem Heilige/Hure-Dilemma mehr oder minder bewusst zu kämpfen hatten.
Brachte man die sexuelle Interaktion in einen d/s-Kontext, fühlten sie sich deutlicher wohler. Die (gewünschte) Hure rutschte im Ansehen Richtung Heilige, denn sie tut wie befohlen und nicht weil sie lasterhaft ist.
Also ich kann von mir sagen, dass bei mir nicht die Unterwerfung das Ausleben meiner sexuellen Begierden ermöglicht (so verstehe ich das Maria-Dilemma), denn die Unterwerfung selbst gehört zu meinen sexuellen Begierden.
Ich habe zB nie das Bedürfnis gehabt, Dutzende von Männern zu haben, ich möchte einfach einen haben, den ich verehren kann und mit diesem dann wilden, animalischen, körperlichen Sex und eine intensive Verbundenheit.
So eine Unterwerfung unter einen Mann wird jedoch gesellschaftlich verachtet in der heutigen Zeit. Frau soll sich nicht unterwerfen.
Das ist daher mein Problem, nicht die sexuelle Begierde an sich.

Insofern:
Ja, ich glaube durchaus, dass manche Frauen im Maria-Dilemma stecken. Ich zähle mich nicht dazu.
*******987 Frau
8.512 Beiträge
. und diese (inneren Blockaden, Ängste, Unfähigkeiten) haben nichts mit
• Religion/Kirche
• Erziehung
• Gesellschaft
(Vermittlung von Moral- und Verhaltensnormen)
zu tun? *nachdenk*

Nein, ehrlich gesagt leider nicht. Ob meine "Probleme" in der Hinsicht durch meine leicht autistischen Tendenzen, meine im Alltag dominierende Asexualität oder andere seltsame Verkabelungen in meiner Seele zu tun haben, kann ich weder auseinander halten noch richtig beurteilen, aber ich bin 100% sicher, dass es nichts mit den Menschen um mich herum oder mit "der Gesellschaft" an sich zu tun hat. Leider, denn das könnte man überwinden, innere Fehlverkabelungen sind für mich schwieriger, da man sie nicht wirklich beheben sondern nur managen kann.
*********hexer Mann
12.659 Beiträge
@ Talpa_1987

Danke für deine ergänzende Erläuterung. Diese ist für mich nachvollziehbar und ich dachte mir schon das du es so begründen wirst.
Mercy
Da spielt die Geschichte eine große Rolle. Frauen, die sexuelle Lust empfanden (18. Jhd) und zeigten, galten als "krank", hysterisch (Gebärmutterwanderung), Pakt mit dem Teufel (Hexenjagt) uvm.
Alles ausgedachte Diagnosen vom männlichen Geschlecht, um die Frau natürlich nicht als gleichwertigen Menschen betrachten zu müssen. Damit die Gebärmutter nicht wandert, müsse die Frau regelmäßig Sex haben.

Heute hört sich das Alles krank an...

Beschneidung, Unterdrückung, Zwangsehe...Das geschieht Heute immernoch.

Es ist sehr interessant, dass damals Frauen für ihre Unabhängigkeit kämpfen mussten, bis Heute noch, und dass gerade Unterwerfung so "modern" ist.
Wer natürlich darin seine Freiheit findet, dem sei es gegönnt.
Jedenfalls galt die Frau immer als schmutzig, wenn sie offen sexuell aktiv war (Weswegen Huren als schmutzig bezeichnet werden und wurden). Die nicht Schmutzigen (Jungfrauen) konnte Mann ehelichen.

Ohne Begierde sein = attraktiv für ihn, da er über ihre Lust bestimmen kann. Er kann sich mächtiger, erfahrener fühlen

Zurück zum Heute:
Unterwerfung ist sicherlich kein Ausweg, da sich die Frau nun freiwillig dem Manne unterwirft, und sich demnach nicht von seinen sexuellen Vorstellungen entkoppelt. Sie will immernoch das was er will und weiss immernoch nicht, was sie will. Sie zieht ihren Selbstwert aus seiner Bewertung.
Wovon will sie sich denn befreien, wenn sie freiwillig immernoch auf seinem Schoß hockt?

MfG
Zitat von *******erd6:
Also ich kann von mir sagen, dass bei mir nicht die Unterwerfung das Ausleben meiner sexuellen Begierden ermöglicht (so verstehe ich das Maria-Dilemma), denn die Unterwerfung selbst gehört zu meinen sexuellen Begierden.
Ich habe zB nie das Bedürfnis gehabt, Dutzende von Männern zu haben, ich möchte einfach einen haben, den ich verehren kann und mit diesem dann wilden, animalischen, körperlichen Sex und eine intensive Verbundenheit.
So eine Unterwerfung unter einen Mann wird jedoch gesellschaftlich verachtet in der heutigen Zeit. Frau soll sich nicht unterwerfen.
Das ist daher mein Problem, nicht die sexuelle Begierde an sich.

Insofern:
Ja, ich glaube durchaus, dass manche Frauen im Maria-Dilemma stecken. Ich zähle mich nicht dazu.

Das ist das Emanzipations Dilemma.
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
allein unterwerfen ist aktiv von dem ausgehend das das tut.
Im Gegensatz zum unterworfen werden, das ist die " Gegenseite " treibendes Element "

Ohne Begierde sein = attraktiv für ihn, da er über ihre Lust bestimmen kann

da habe ich was anderes im Kopf , lustlos sein weil ich nicht begehre , keinen Antrieb habe
was zu erleben und was soll da für einen Mann atraktiv sein? eine durch Ehe legetimierte
Vergewaltigung ? oder einen " toten Fisch " zu vögeln ?

Es könnte sein das ich das falsch verstehe oder verstanden habe .
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Keineswegs
Zitat von ********osis:
... die Frau ... will immernoch das was er will und weiss immernoch nicht, was sie will. Sie zieht ihren Selbstwert aus seiner Bewertung ...

Da missverstehst du die Motivation, das grundlegende Konzept, die damit oft verbundene sexuelle Befreiung, sowie die für viele darin mögliche vielschichtige und intensive Befriedigung der gelebten Devotion im BDSM-Kontext, wie sie viele heutzutage praktizieren und erleben, aber gewaltig.

Und 'viele' sind hier alle, die wir persönlich kennen, und auch die überwiegende Mehrheit derer, die sich hier im Forum und den Gruppen dazu äußern.

LG, Fix & Foxy
*****din Mann
737 Beiträge
ganz bewusst OHNE jedwede spekulation oder vermutung über die individuellen antriebe oder situationen.

diese in anführungsstrichen "befreiung" durch unterwerfung KANN (betonung liegt auf kann) etwas freisetzen, was ich mal mit brachliegenden sexuellen ressourcen umschreiben möchte.

grundvoraussetzung ist allerdings eine funktionierende basis. die kann sehr kleinformatig sein, bspw nur für den verlauf einer session. aber ohne funktioniert es nicht.

bdsm egal in welcher form oder auspägung taugt niemals zum kitt einer toten beziehung.

kein thema, bdsm kann tote fische wiederbeleben, aber nur wenn beide noch ein gemeinsames aquqrium haben.

von daher hüte man sich davor ursachen/schuldzuweisungen zu formulieren. hinterlässt immer nur verletzte und tote.

Odin
********iggs Paar
350 Beiträge
Aus meiner Perspektive kann ich sagen das es das bei mir durchaus gegeben hat.

Ganz am Anfang meiner Sexualität (so mit ca 15/16) fand ich es durchaus ansprechend mich ein wenig „fesseln“ zu lassen. (BDSM ala FSoG 😉)

Einerseits weil es „in mir steckt“,Schon immer ein Teil meiner Bedürfnisse war ; andererseits aber durchaus auch, weil ich damals nicht gut in der Lage war meine Bedürfnisse auszudrücken und Sexualität nicht selbstbewusst genießen konnte.

Mittlerweile haben wir uns weiterentwickelt, haben BDSM eine ganze Weile aus unser Liebesleben rausgelassen; und sind nun Glücklicher damit als je zuvor.

Selber habe ich aber ein Weilchen gebraucht um meine Sexualität selbstbewusst ausleben zu können, und hat es mir „geholfen“ zu Entdecken was ich wirklich mag.
********iebe Mann
10.396 Beiträge
Ich kenne dieses Dilemma vorerst einmal rein aus der katholischen Theologie. Die hatte ja immer schon ihre Probleme mit Frauen und Sexualität. Und die katholischen Theologen stellten zwei zentrale Frauenfiguren aus dem Neuen Testament einander als Antagonistinnen gegenüber: Die reine, keusche, unbefleckte Maria, und die Hure und Sünderin Maria Magdalena. Die aber von Jesus angenommen wurde und die erste war, die seine Auferstehung sehen durfte. (Tatsächlich sagt die Theologie heute, dass mindestens 3 verschiedene Frauen in dieser einen M. Magdalena subsummiert wurden, aber das führt hier zu weit hinaus.)
Ich bin außerdem davon überzeugt, dass M. Magdalena für Männer viel interessanter ist als die "langweilige" Maria.

Jedenfalls war der Frauenbild zumindest der katholischen Kirche (bei den anderen Konfessionen kenne ich mich zu wenig aus) immer geprägt von der Heiligen und der Hure. Frau konnte entweder das eine oder das andere sein, anzustreben war natürlich die Heilige.
Nachdem aber die Hure sexuell viel anziehender ist, wollten konservative Männer beides: im Schlafzimmer die Hure - natürlich nur für sich selber - und überall außerhalb die Heilige. Das war die fast unlösbare Aufgabe für die Frau in traditionellen Beziehungen. In der dienenden Rolle war sie natürlich auf jeden Fall, aber im Bett sollte sie genau das sein, was sie außerhalb nicht sein durfte. Das ist, kurz gesagt, das Dilemma.

Dort, wo das Dilemma noch besteht, könnte durchaus ein BDSM-Rollenspiel die Lösung dafür sein. Eine sich unterwerfende sub, die beide Rollen in sich vereinigt und, je nach Forderung durch den Dom, spielen kann.
Ich sehe das Dilemma nur in unserer aufgeklärten, säkularen Gesellschaft einfach nicht mehr. Sowohl das traditionelle Frauenbild als auch die stark bestimmende Rolle der Religion und der Kirchen sind größtenteils verschwunden, was ich auch gut finde. Somit besteht auch kein Bedarf mehr an einer Auflösung eines nicht mehr existenten Dilemmas.
Aber wenn wir über dieses Beispiel hinaus gehen: Ja, in einem Rollenspiel darf man auch Dinge, die außerhalb "verboten" sind. Gesellscahftliche Tabus werden durchbrochen und neue definiert. Das kann man auch für diesen Fall so praktizieren.

Er von Drachenliebe schrieb
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich kannte die Bezeichnung Maria-Dilemma nicht. Wie @*****din schön anmerkte, fürchte ich auch, dass der Begriff hier einige fehl leitet.

Aber natürlich existiert dieser Zusammenhang. Da es ebenfalls hier bereits angesprochen wurde, möchte ich die Geschlechterrollen tauschen. Denn das ist bei Männern, die in die Rolle des Subs gehen genauso.

Es ermöglicht mit dem vorherrschenden Rollenbild zu brechen. Besonders in der Sexualität liegen unsere Unsicherheiten. Wo es mir im Alltag sehr leicht fällt und es fast ein Markenzeichen ist, Rollenbilder zu brechen, fällt es mir in der Sexualität schwer, gegen die Ablehnung meiner Sexualität aufzubegehren. Dazu gezwungen zu sein zu tun, was man sich selber wünscht, sich aber nicht traut, ist befreiend.

Worin das besteht, ist eigentlich egal. Sehr viele BDSM Spiele basieren sogar genau darauf. CFNM, CMNF, Sklavenmärkte, Public Disgrace, Erziehung uvm. Das Spiel mit Scham. Denn warum schäme ich mich? Weil es der Norm widerspricht. Weil es sich nicht gehört. Weil es schlampig und verdorben ist.

Und genau da sind wir bei dem Maria-Dilemma. Es braucht keinen christlichen Fundamentalismus um solche Normen wirken zu lassen. Frauen, die wild rumvögeln, sind gesellschaftlich nicht anerkannt. Männer, die exhibitinistisch sind genauso wenig. Es wird als eklig deklariert. Das passiert ja auch hier im Joy.

Da ist es natürlich mächtig, wenn jemand anders Lust darauf hat, mich dazu zu zwingen es auszuleben. Die Begierde des anderen (des Dominanten) ist die Erlaubnis so zu sein, wie man ist.

Ich fürchte ein weiterer Grund, weshalb diese Motivation so weit von sich gewiesen wird, liegt darin, dass ein/e Dom damit zum Dienstleister, ja zur/m Wunscherfüller/in wird.
********iebe Mann
10.396 Beiträge
Zitat von *********elen:
"[Das Dilemma entsteht] wo der internalisierte [(d.h.von der Frau als Teil ihres Selbstbild angenommener)] Anspruch der Gesellschaft an die Frau, rein, keusch und selbst begierdelos zu sein wie die heilige Mutter Maria, auf die lustvolle Realität der in allen Frauen steckenden Maria Magdalena prallt.

Das ist für mich der Kernsatz dieses Dilemmas. Und genau dieses Dilemma existiert für mich in unserer Gesellschaft, einige Randbereiche ausgenommen, nicht mehr. Weil es diesen gesellschaftlichen Anspruch auf Reinheit und Begierdelosigkeit nicht mehr gibt. Kein Mann verlangt noch von seiner zukünftigen Frau, als Jungfrau in die Ehe zu gehen. Im Gegenteil, er möchte eine Frau, die ihm sexuell etwas bieten kann.

Ich lese in einem anderen Forum ein ähnliches Thema mit. Da wird viel mehr beklagt, dass die Gesellschaft jungen Leuten den Druck auferlegt, sexuell so aktiv wie möglich zu sein, egal ob sie mit Herzen und Seele dabei sind oder nicht. Das geht wieder in die ganz andere Richtung.

Also, kein Dilemma im eigentlichen Sinn mehr. Wenn es darum geht, dass Unterwerfung Hemmungen überwinden helfen für die eigenen Wünsche öffnen kann, d'accord. Aber das ist immer die Frage, wie stark die Hemmungen sind und wie weit sich sub darauf einlassen will. Meine hat z.B. das Tabu Homosexualität. Sie sagt, sie könnte nie mit einer anderen Frau, das ist ein absolute Tabu für sie. Da hilft auch kein D/s.

Er von Drachenliebe schrieb
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Für mich sind Frauen besonders interessant, die beide Frauentypen, Maria und Maria aus Magdala, die nach weiteren Annahmen vermutlich mit Jesus vermählt war, vereinen, von Lisa Fitz zum Beispiel als Heilige Hur bezeichnet. Ich hatte das Glück, in letzter Zeit solche kennenzulernen, auch solche die den zweiten Pol extrem, aber heimlich vertreten. Wenn man moralische Zeigefinger weglässt, erfährt man Hochinteressantes und Brisantes aus den Lebensläufen. Interessant auch, dass Frauen sich gerne auch ohne Top devot ausleben.
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
Die Begierde des anderen (des Dominanten) ist die Erlaubnis so zu sein, wie man ist.

Ich fürchte ein weiterer Grund, weshalb diese Motivation so weit von sich gewiesen wird, liegt darin, dass ein/e Dom damit zum Dienstleister, ja zur/m Wunscherfüller/in wird.

So lange " meiner " mir sagt wo es wie lang geht , er also bestimmt, sich seine Wünsche erfüllt, selbst wenn die mehr als nur partiell deckungsgleich mit meinen Wünschen als sub sind, ist er Zwar " Wunscherfüller " aber es sind seine Wünsche...wenn er Spass hat zu erleben wie ich komme, spritze , weil er das Erlebnis klasse findet, ist das doch fast
ein symbiose und wenn er mich vorher einfach mit Schmerz abstellt, dann wieder hochfährt,
dann wieder abstellt und das wiederholt ..weil das seine Wünsche sind mich willenlos macht
in dem Wechselbad der Gefühle komm ich irgend wann komplett unkontrolliert und das gefällt ihm weil er mich so beherrscht ich absolut wehrlos bin in dem was geschieht ..
obwohl mein Wunsch zu kommen erfüllt wurde...aber zu seinen Bedingungen .
*****a_S Mann
7.261 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******mlos:
Ist die Unterwerfung der Sub Ausweg aus dem Maria-Dilemma? ... Das habe ich in einem Thema vergleichbar so gelesen*

Also erst mal vielen Dank für diese psychologische Frage bzw. diesen Diskussions-Anstoß. Nun sprichst du davon, von diesem Effekt gelesen zu haben, setzt ein Sternchen, aber dann keinen Literaturverweis! - Und wenn ich google, finde ich nix. Also ich wundere mich schon über einen psychologischen Begriff, den man nicht findet. Anders zum Beispiel, wenn man unter dem "Romeo und Julia Effekt" googelt. Also: Handelt es sich überhaupt um ein anerkanntes psychologisches Phänomen, über das man in wissenschaftlicher Literatur lesen kann oder ist das ein selbsterfundener Begriff eines Lebensratgeber-Schreibers?

Aber nun meine inhaltliche Antwort: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Effekt ein Teil dessen ist, wie insbesondere junge Frauen zum BDSM kommen. Jemand anders hat hier beschrieben, dass dies doch heutzutage kaum wirken könne, weil die jungen Leute doch eher den gesellschaftlichen Druck hätten, möglichst sexuell aktiv zu sein. Ich denke HIERIN liegt ein Dilemma, wobei der Maria Effekt nur die eine Seite dessen ist. Also: Es gibt den geselllschaftlichen Druck (über Insta&Co, peer-group) auf junge Frauen, möglichst sexy zu sein, bei dem gleichzeitigen Druck, nicht als "Schlampe" zu gelten. Das ist ein Dilemma!

Dieses führt u.a. dazu, dass sich Frauen sexy präsentieren, aber dennoch den Männern den ersten Schritt lassen. Und ich denke, es wirkt auch auf junge Frauen ein, die sexuelle Lust erleben wollen, aber damit einhergehend auch Schuldgefühle haben. Die quasi "erzwungene" (bei gleichzeitiger Entscheidungs-Freiheit) sexuelle Hingabe der Devotion im BDSM und ggf. noch mit einhergehender "Bestrafung" ist hier ideal, um solch ein Schuldgefühl zu umgehen. Dieser Effekt lässt bei steigendem sexuellen Selbstbewusstsein nach, was zumindest ein Teil einer Erklärung dessen sein kann, warum so viele junge Frauen angeben, devot zu sein, und die etwas älteren zumindest statistisch relevant nicht mehr so deutlich.
Mitgehangen mitgefangen?
selbst wenn die mehr als nur partiell deckungsgleich mit meinen Wünschen als sub sind

Wie würde sich das Verhältnis zwischen Sub und Dom verändern, wenn diese Deckungsgleichheit, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr bestehen sollte oder über die Zeit abnimmt?
Wie lange würdest einen als "Herrn" akzeptieren wenn Du so gar nicht auf Deine Kosten kommst? Will sagen, ist der Dom wirklich frei, oder ist Deine Devotion an Bedingungen geknüpft? Wie fixiert bist Du wirklich an die Person des Herrn? Habt ihr Euren Dom schon mal gewechselt, warum?
*******987 Frau
8.512 Beiträge
Wie fixiert bist Du wirklich an die Person des Herrn? Habt ihr Euren Dom schon mal gewechselt, warum?
Die Fragen sind so interessant, dass sie einen eigenen Thread verdienen. Könntest du das einrichten?
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
@ komm spielen... wenn Du mich selbst fragst ...ich bin seit fast 3 Jahren auf dieser Reise und erfahre jedes mal etwas das ich vorher so noch erlebt hab ..wenn das nicht mehr ist, kann ich Deine Frage vielleicht beantworten.

Ja ich hab schon andere Doms gehabt; die wollten mich " dressieren" und das entspach nicht meinen Vorstellungen, ich konnte denen nicht folgen, weil es keine Begleitung auf dem Weg gab ... da wär ein Hund gut gewesen. Deswegen hab ich gewechselt und dann einen gefunden der " alles " anders machte, keine Strafen, keine Regeln, der haut mich
weil es ihn geil macht und er bedient damit meinem Masoschismus es ist eine winwin Situation nur so einenhatte ich davor nicht, es liegt tatsächlich an ihm ... er eschließt mir Praktiken die ich vorher nicht mochte, bricht meine
Tabus nicht , versucht sie mir wegzunehmen, führt mich an Grenzbereiche zeigt hinüber auf die andere Seite und baut Brücken auf denen ich diese Abgründe überwinden kann, zwingt mich nicht und läßt mir Zeit, akzeptiert auch wenn ich nicht gehe..
deswegen ...

Deine Anregungen sind bedenkenswert Komm spielen, werden auch in Teilbereichen treffend sein haben aber zur Zeit keinen Einfluß, weil ich das anders erlebe, als Du Dir das vorstellst.
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
mir scheint es das Du den Advocatus Diaboli hier gibst ..beim letzten Thema...

mir liegt dies und das ja komplett fern, aber Maria dingens ....

und jetzt ...Du hast damit nix am hut , aber was wäre denn wenn...
@ Milena_S
Handelt es sich überhaupt um ein anerkanntes psychologisches Phänomen, über das man in wissenschaftlicher Literatur lesen kann oder ist das ein selbsterfundener Begriff
Es gibt, wie so oft in der Wissenschaft, die Beschreibung des gleichen Dillemas aus der männlichen Perspektive. Freud nannte es den "Madonna Complex". Über die weibliche Perspektive lassen sich bestimmt noch einige Doktorarbeiten oder meinetwegen Lebensberatungsbücher verfassen. *zwinker*
Weiter oben habe ich meinen original Post zitiert. Ich glaube mehr "Literaturverweis" liegt diesem Thread erstmal nicht zugrunde.

Es gibt den geselllschaftlichen Druck (über Insta&Co, peer-group) auf junge Frauen, möglichst sexy zu sein, bei dem gleichzeitigen Druck, nicht als "Schlampe" zu gelten. Das ist ein Dilemma!
Genau, daß Frauen begehrlich, sprich sexy im Sinne von "fuckable" sein sollen ist ja alt und wird heute durch die ständige Beweislast über insta und co noch verstärkt.
An der gesellschaftlichen Position der weiblichen Begierde aber hat sich leider so viel noch nicht verändert.
*******mlos Frau
2.474 Beiträge
Themenersteller 
An der gesellschaftlichen Position der weiblichen Begierde aber hat sich leider so viel noch nicht verändert.

Doch, wir sind mitten drin ...die Me too debatte macht es möglich, das sich Männer
besser überlegen ob sie die " soo gewünschte Begierde " voraussetzen dürfen; das
ist eine sehr bedeutsame Veränderung; nur eben nicht die die ich deinem Themenbeitrag
unterstelle
Die Frau sucht sich schließlich ihren Dom aus und wenn sie über kurz oder lang nicht auf ihre Kosten kommt wird sie sich doch (hoffentlich) einen neuen suchen, um in dessen Verantwortung auszuleben was sie an Begierde hat.
Die Aufgabe des Dom wäre es demnach zu erspüren welche Gelüste seine Sub befriedigt haben möchte und das dann in Übernahme aller Verantwortung ihr zu befehlen.
Damit das psychologisch funktioniert, darf das eigentlich umgekehrte Machtverhältniss (Er als Steigbügel zu ihrer Lust) möglichst nie offensichtlich werden. "


Solche Fälle gibt es durchaus und werden im BDSM-Jargon als "toppic from the Bottom" genannt.
Es sind aber die Ausnahmen.

Submission bedeutet übrigens nicht ausschließlich Unterwerfung, sondern auch Unterordnung und der Wunsch danach ist, soweit ich es überschaue, eher anzutreffend.
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