Smalltalk: Seid ihr gut darin?

Nein.
Fertig.

Ich würde von mir auch behaupten, nicht gut im Small Talk zu sein. Aber was oftmals hilft, ist nur eine winzige Nachfrage zu stellen. Bei einem angedeutetem Interesse erzählen viele Menschen sowieso erst einmal eine halbe Stunde über sich selbst und eigene Belange. Und im Nachhinein sind sie der Meinung, ein super Gespräch geführt zu haben.

wenn ich mir die verschiedensten threads ansehe, mekrt man schon da, wie schwer es manchen fällt, nach der Gangart "smalltalk" zu reden, schreiben.
Smalltalk sollte ja keine Märchenstunde mit dahingeschwindelten Komplimenten sein
Aber die kleinen oder auch mal größeren Kommentare von Joylern lassen in den Forenthreads schon ahnen, mit wie viel oder wenig Leichtigkeit und positiver Einstellung sie sich in das Pingpong der Unterhaltung einlassen.....

Und manche scheinen nur mit sich selbst zu reden, weil sie sich so gerne selber hören. (Nicht Du, L_c, bist gemeint! )

Ich tue mich damit sehr schwer...

Das fängt schon damit an, dass ich die meißten Sachen die 80% aller Deutschen total geil finden, ätzend und öde finde, das fängt bei belangloser Chartmusik an und hört bei Mario Barth auf, ich mag zum Beispiel viel lieber Satire, statt dieser Blödelheinis auf der Bühne die ein 90minütiges Feuerwerk an Belanglosigkeiten Humor nennen von solch cineastischen Meisterwerken wie "Fack ju Göhte" ganz zu schweigen.
Der Deutsche lässt sich eben gern berieseln, und das kann er von mir aus ja auch gern, so wird es in Sachen Smalltalk schon mal echt schwierig. Ich glaube ich bin einfach bisschen seltsam

Grundsätzlich habe ich aber immer ein offenes Ohr für jemanden

...worüber soll ich bitte mit Dir Reden?

Wie soll ich jemanden kennenlernen, wenn ich nicht mit ihm rede? Was ist eine angemessene Zeit, um ein Gespräch zu beginnen? Sorry, ich halte diesen Satz für absoluten Blödsinn...

Natürlich kann man Hemmungen haben, den ersten Schritt zu machen, vor allem in einer ungewohnten Umgebung. Aber man kann sich doch ein kleines Repertoire an Themen zurecht legen, mit denen man sich fit fühlt und kann feststellen, wie das Gegenüber darauf reagiert. Kommt keine Reaktion, ist der Andere eventuell nicht an dir interessiert oder er kommt mit einem anderen Thema für einen Gesprächsbeginn...

mag sein ja.. Aber allein die Frage "Wie geht es Dir?" was soll man auf sowas antworten? soll man lügen und sagen "Danke gut, alles okay bei mir.." oder die Wahrheit sagen und einem Menschen den man kurz kennt mehr erzählen als man vielleicht wöllte...?

Und ich kann mich mit dem Bild total gut identifizieren, weil auch ich eher der stillere bin(und mir das eben auch schon gesagt wurde, du warst so still, war was?) in einer mir unbekannten Gruppe bin, es gibt halt Leute die erzählen innerhalb von 5min jedem der es hören will den kompletten Lebenslauf ohne mit der Wimper zu zucken, und ich nippe am und denke mir "ooookay zu welchen Leute stellst du dich jetzt.."

Es gibt eben die die eh immer gern reden und mit Hinz und Kunz super klar kommen, und dann eben die die erstmal warten....

Ich habe das Gefühl, der eine oder andere versteht was ganz anderes unter Smalltalk.
"Hallo Frau Müller, sind sie heute morgen auch so schwer in die Gänge gekommen, mag wohl am Wetter liegen... Ohja, Herr Müller und dann war es noch so dunkel, ich wäre ja am liebsten liegengeblieben. usw.
Im Prinzip total uninteressante Gespräche, aber total wichtig für ein soziales Miteinander.
Ein oberflächliches leichtes Geplänkel, kann aber ganz schnell sich zu einem ernsten Dialog entwickeln, so sind meine Erfahrungen.

Ich hab ehrlich gesagt noch nie so genau verstanden wo smalltalk anfängt und wo er aufhört....
Und was wird er wenn es tiefer geht, deep talk?
Geht es auch noch smaller als small und was ist er dann ?
Ich mag smalltalk, wenn er nicht to small ist, dann ist noch Luft nach Oben .....
Schön, dass wir mal drüber geredet haben..... 😉

Wem gerade noch der Gesichtsausdruck vom Lachen.... aus dem Keller ansteht....

ist Garantiert falsch bei mir...

ein symphatisches Lächeln lasse ich awwer nie unangesprochen, mir fällt immer ne Bemerkung ein die::: sogleich als Steigbügel für einen Dialektischen Ausritt nutzbar ist...

und wenn Kaaner warm werd zum schnacken... werden Witze erzählt... Hauptsache des Eis wird gebrochen.... gelllle....

Alles Liebe oyo

Ich will eigentlich gar nicht gut darin sein ...

Warum nicht?
Das war schon früher in der Schule so, der stille Nerd, der immer nur daneben stand, hat nie ein Mädel abgekriegt. Die mit dem größten Maul und die Witzigen hatten die besten Mädels.
Ich gehörte zu den Witzigen.

Wie meinte das mal die Dame vom Immatrikulationsamt zu mir:
Da stehen 6 Leute (BWLer, Holzings. ect.) in der Schlange und sagen über 20 Minuten kein Wort. Sobald da zwei meiner Studienrichtung stehen wissen die das nach ca. 5 Minuten und nach 10 Minuten sind neueste Party- und Freizeitangebote der kommenden Tage kommuniziert.

Reden hat manchmal auch Vorteile.

Ich hätte es gerne anders, aber ich bin da ne ziemliche Niete drin. Einerseits hat man jemanden den man nicht kennt nur selten inhaltlich wertvolles zu sagen, andererseits will man ja nicht durch einfaches Gerede ohne Sinn und Verstand auffallen.

Da ist unendlich viel Raum zwischen inhaltlich wertvollem, womöglich fachlich voller Substanz und dem "einfachen Gerede!
small Talk heißt nicht, dass das Niveau des kleinen Gesprächsgeplänkels "small" ist!!!!

Leute, habt ihr noch nie alleine schon an der Kasse durch irgend einen Umstand entfacht eine Unterhaltung mit der kassiererin, bisweilen dann auch mit den anderen Kunden gehabt? Ihr versäumt etwas und die Kassierein hat auch was davon!

Wenn man auf dem Land lebt, weiß man noch eher was Smalltalk ist und wie wichtig Smalltalk für die Gemeinschaft ist.
In den Städten, an in den Kassenschlangen in den riesigen, anonymen Einkaufszentren, ist gar keine Zeit für Smalltalk. In den Städten rennen die Leute gestresst aneinander vorbei, keiner achtet auf den anderen. Alles anonym und arrogant.
Ich weiß, wovon ich rede, ich komme aus der Stadt und bin jetzt auf's Land geflüchtet. Dort, wo die Menschen noch Smalltalk beherrschen.

Ich würde sagen, ja bin ich. Bedeutet das dass ich jeden der sich versehentlich in meiner Nähe aufhält zutexten muss und wenn er noch so deutlich zeigt dass er/sie gerade gar nicht will? Das ist nicht das, was ich unter Smalltalk verstehe - zumindest nicht unter gutem. Das ist wohl wie beim Essen - essen kann man vieles ohne daran zu sterben - aber längst nicht alles schmeckt einem.

Smalltalk ist durchaus eine Kunstform, dazu gehört, ein Gespräch auch erst mal nonverbal anzubahnen und wenn möglich ein Thema zu finden das für den Einstieg auch passt. Smalltalk kann einfach die Begleitung für einen nonverbalen Austausch sein oder ein Herantasten an gehaltvollere Gesprächsthemen.

Wenn ich in einer größeren Stadt bin, und im Supermarkt meine Einkäufe erledige, mache ich das gerne mal an der Wursttheke, einfach mal mit nem Spruch die Atmosphäre aufzulockern. Die meisten Kund*Innen gucken irritiert, die meisten Verkäufer*Innen fangen geradezu an zu strahlen, und gehen offenbar liebend gerne drauf ein....

Ich hasse Smalltalk und stehe dazu, wem ich zu Still bin, dann ist es halt so.
Entweder mag mich jemand so wie ich bin oder lässt es.

Ich mag Situationskomik, besser gesagt aus der Situation etwas heraus.
Aber belanglose Floskel, dadurch wird mir auch keiner Sympathischer.

Wenn man jemanden wirklich kennenlernen will, und es beruht auf Gegenseitigkeit,
dann redet man einfach darüber und schwenkt sehr schnell auf Interessen die man gemeinsam hat.

Dat nennt man dann, wenn der Chemiekasten funkt.


Smalltalk signalisiert für mich 1. kein echtes Interesse 2. Laber Kopf mehr nicht
3. will auf irgendeinen Hintergedanken hinaus.

Wie steigst du denn in ein Gespräch ein, mit der Relativitätstheorie oder einem Referat über die Erosion der bürgerlichen Mitte ?
Ich denke Smalltalk ist einfach eine unglücklichliche Wortwahl für "leichte Konversation" .
Die kann sehr wohl intelligent oder amüsant sein aber eben auch flach und unangenehm. Vermeiden lässt sie sich aber nur durch schweigen oder zuhause bleiben....

Smalltalk - Konversation - Gespräche - Reden = ist für mich nicht das Gleiche!!!



@****te Ja, Stimmt du hast Recht. Bekommst alle Punkte!

Der Smaltalk und Ich...das war/ist schon eine Beziehung wo ich mich erstmal rein finden mußte.

Auf der einen Seite ermüdet mich Smaltalk sehr schnell und überanstrengt mich.

Das Wetterthema "Na ist es bei euch auch so schön oder so regnerisch oder so warm oder so kalt?"
über dem Essensthema
"Na was gibt es denn heut bei euch zu essen?"
bis hin zu den Gesprächen wer den letztens erst verstorben ist oder geheiratet hat oder demnächst ein Kind bekommt
...das sind so die Themen, die mich doch sehr schnell langweilen und was dann bei mir Unkonzentriertheit hervorruft.

Aber und da muß ich mal etwas aufgreifen was ich mal gehört hab...
"sind das nicht die Dinge, die ein soziales Miteinander ausmachen?"

...und so hab ich mich dann dazu bewegen lassen, die mir sehr banalen Dinge doch zu beantworten denn ich brech mir echt keinen Zacken aus der Krone wenn ich sage
"Oh bei uns scheint die Sonne und es gibt xxx zu essen!"

Na und bei dem anderen hör ich, entweder zu oder klink mich gedanklich aus.

Das mit dem Zuhören mußt ich auch erst lernen und manchmal kommt es vor, das mich ein Mensch, tief berührt und ich noch, lange nach dem Smaltalk über diesen Menschen nach denke.

So erst heut geschehen.

Ich und Chris waren am Auto basteln als eine älte Frau mit ihrem kleinen Hund vorbei kam. Der Hund war super am kläffen und die Frau hat sich dafür entschuldigt, das er so laut bellt.
"Er wurde mal getreten und seitdem bellt der jeden an und das ist mir so peinlich"

Und dann fragte sie was wir da machen und ob wir wegfahren und das ist ja toll wenn ein Mann so Arbeiten machen kann und das sie ihren Mann nicht mehr hat und ihn vermisst.

Ein sehr trauriger wehmütiger Gesichtsausdruck legte sich bei diesen Worten über die Frau ...doch dann lächelte sie und wünschte uns einen schönen Tag...
...und ich dachte so bei mir, mit diesen Gesicht hätte es auch heißen können "Danke, das ihr mir zugehört habt"

Ja und so, les ich auch bei Smaltalks in den Gesichtern meines Gegenübers, höre zu, sag im richtigen Moment das Richtige oder mach im richtigen Moment eine richtige Geste/Mimik...und der Dank in Form eines Lächelns/eines glücklichen Gesichts hat mir gezeigt, das ich den Smaltalk nicht hassen brauch sondern, das ich es lernen kann, richtig mit ihm umzugehen und auch unterscheiden kann wann es banal ist und wann nicht.

Manu

...ich finde, es ist auffällig, dass die Menschen aufgrund der virtuellen Kommunikationsmittel immer weniger direkt miteinander sprechen oder anderen zuhören. Alles wird nur noch über das Smartphone kommuniziert. Letztens beim Besuch einer Familie hat die Tocher aus ihrem Zimmer der Mutter eine WhatsApp geschickt, sie möchte ihr etwas zu trinken bringen. Kann die Göre sich nicht selbst etwas holen oder zumindest die Tür aufmachen und ihre Mutter rufen? Gehts noch? Aber das ist kein Einzelfall. In Lokalen posten sich Leute untereinander an, obwohl sie am gleichen Tisch sitzten. Einfach krank, finde ich...

Für mich ist das Smartphone ein wichtiges Kommunikationsmittel. Wenn es um Smalltalk geht, schreibe ich das lieber, als zu sprechen. Es hilft mir vor allem aber auch, Smalltalk zu vermeiden, wenn ich es will, da ich mich mit Smalltalk absolut unwohl fühle. Beim Schreiben bin ich nicht gezwungen, sofort zu antworten, man kann mir den Smalltalk weniger aufstülpen.

Ich bin froh, dass es Smartphones und dementsprechende soziale Medien gibt. Sie erlauben mir, sozial zu sein, ohne "sozial" sein zu "müssen".

Hooray.