Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Saunafreunde
949 Mitglieder
zur Gruppe
Tagebücher
153 Mitglieder
zum Thema
Tagebuch einer Nymphe = habt ihr Erfahrung mit Nymphomanie?75
Gestern habe ich den Film „Tagebuch einer Nymphe“ geschaut.
zum Thema
Tagebuch Bound_Dreams51
Mein Herr und ich sind nun schon seit über zwei Jahren ein…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

*Gedanken ~ Tagebuch ~ Teil ~ II*

alle "Wahrheit"
Alle Wahrheit kommt im Zen von innen.

Die Freiheit des Zen
Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht, wie wenn wir von etwas sagen, dies ist nichts oder falsch, und nun, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Auge schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.

G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes
Wahrnehmung
Denn man kann sich den Gefühlen der anderen Person erst dann öffnen, wenn man sich den eigenen Gefühlen geöffnet hat, indem man sie erlebt, würdigt und annimmt. Dann ist man auch viel besser in der Lage, zu beurteilen, ob es angemessen ist, dem anderen zu sagen, dass man sich über ihn geärgert hat. Vielleicht ist man zu dem Schluss gekommen, dass die Wut, die er in einem ausgelöst hat, nur mit einem selber zu tun hat und nicht mit ihm, und verspürt kein Bedürfnis nach einer Aussprache. Oder aber man fühlt, dass man sich etwas vom Herzen reden muss. In diesem Fall wird man nun in der Lage sein, aus der Wahrnehmung seines Herzens heraus die richtigen Worte zu finden, Worte, die für den anderen eine Information sind, mit der er etwas anfangen kann, da sie ihn nicht angreifen oder herabwürdigen.

Safi Nidiaye, Das Tao des Herzens

Herzblut
Rohheit und Härte des Herzens sind die natürlichen Folgen des Stolzes und aller Einbildungen und Anmaßlichkeiten.


Johann Heinrich Pestalozzi
Die Ignoranz in Waffen.
Wie leicht nehmen wir es, ob ein andrer von einer Sache weiß oder nicht weiss, — während er vielleicht schon bei der Vorstellung Blut schwitzt, dass man ihn hierin für unwissend halte.

Ja, es gibt ausgesuchte Narren, welche immer mit einem vollen Köcher von Bannflüchen und Machtsprüchen einhergehen, bereit, jeden niederzuschiessen, der merken lässt, es gebe Dinge, worin ihr Urteil nicht in Betracht komme.

Friedrich Nietzsche

Menschliches, Allzumenschliches II
Ein Buch für freie Geister
(1879)

Nur ein Lächeln
Vielleicht möchte Gott, dass wir die
falschen Menschen treffen, bevor wir
dem richtigen begegnen, so dass wir,
wenn wir endlich die richtige Person
getroffen haben, dankbar sind für
dieses Geschenk. Es ist wahr, dass wir
nicht schätzen was wir haben, bis wir
es verlieren, aber es ist auch wahr,
dass wir nicht wissen, was wir
vermissen, bis es uns begegnet. Wenn
die Türe des Glückes sich schließt,
öffnet sich eine Neue, aber wir
starren so lange auf die verschlossene
Pforte, dass wir das für uns neu
geöffnete Tor nicht sehen. Suche nicht
nach Schönheit; sie ist trügerisch.
Suche nicht nach Reichtum; er ist
vergänglich. Suche jemanden, der dich
zum Lächeln bringt, denn es braucht
nur ein Lächeln um einen scheinbar
dunklen Tag zu erhellen..
"Unsere Heimat ist im Himmel"
Als ich noch in der Volksschule Religion unterrichtete, fragte mich einmal ein Mädchen: Wenn ich eine ganz, ganz lange Leiter habe, kann ich dann in den Himmel hinaufsteigen? Wir Erwachsene lächeln über solche Kinder-Träume, sicher, aber die Frage nach dem Himmel ist so aufregend, daß wir es ja nicht beim Lächeln über Kinder bewenden lassen sollten! "Wir kommen alle, alle in den Himmel...", singen oft Leute mit einem weinseligen Ausdruck im Gesicht.

Aber dann, am nächsten Tag, wären sie peinlich verlegen, wenn man sie fragen würde: Wollen Sie eigentlich in den Himmel kommen? Und wenn ja, was tun Sie, um dorthin zu kommen?
Sind Sie wirklich sicher, daß wir alle - und Sie auch - in den Himmel kommen?

Wollen Sie überhaupt in den Himmel kommen? Ach, was für eine Frage! Eigentlich müßte jeder Mensch alles aus der Hand fallen lassen, elektrisiert von dem Gedanken daran, tausendmal mehr als bei einem riesigen Lottogewinn! Was ist schon Geld, was ein Lotto-Sechser! Der ist vergänglich, und gewinnen können immer nur wenige.
Aber der Himmel ist ewig und allen, wirklich allen erreichbar, im und durch das normale Leben, ohne lange Leiter!

Ich erinnere mich an das Bild des vom Tod schon gezeichneten Onassis.
Aufgeregte Reporter und Fotografen umschwärmten den todkranken und reichsten Mann der Welt, aber sein Blick ging durch die Meute durch, war leer und ohne Hoffnung.
Sein Geld hatte sich von ihm sozusagen schon verabschiedet, ihn vielleicht verhöhnt wie "das Geld" im "Jedermann".
Nichts, gar nichts nützt es ihm - und keinem Menschen der Welt,
wie reich er sein mag.
Das ist kein Wunschdenken von irgendeinem mißgünstigen Pfarrer, der einem die Lebensfreude nicht gönnt, sondern es ist einfach so. Denn in dieser Stunde, die absolut sicher kommen wird, zählt wirklich nur noch die Frage:
"Komme ich, vorausgesetzt es gibt ihn, in den Himmel?"

Was der Himmel nicht ist

In manchen Religionen hat man sich den Himmel wie eine Fortsetzung des irdischen Lebens vorgestellt, nur alles "besser" und ohne irgendwelche Katerwirkungen. Das heißt dann: Nicht eine Frau, sondern viele Frauen, nicht eine häßliche oder herrsüchtige Frau, sondern nur schöne, sanfte, liebe Frauen. Dazu köstliche Speisen ohne Magendrücken und ohne Kalorien-Sorgen. Das dazugehörige Haus ist ein Palast, natürlich ohne Schmutzwäsche. Kurz gefaßt: Immer Urlaub und das ohne die geringste Beanstandung.


Gegen solche "Himmelsträume" steht die Geschichte von dem Mann, der im Jenseits erwacht.

Er liegt unter Palmen, eine angenehme Brise kommt vom Meer, das sich zu seinen Füßen glitzernd ausbreitet, und wenn er ein Bedürfnis hat, eilen Diener herbei und erfüllen ihm jeden Wunsch. Aber nach einiger Zeit ruft er einen der dienstbaren Geister herbei und beklagt sich: Er möchte etwas Sinnvolles tun. Aber der Diener schüttelt den Kopf: Das ist, sagt er, das einzige, was wir nicht haben. Ärgerlich antwortet der Mann: Wenn ihr das nicht habt, möchte ich lieber in der Hölle sein! Zu seinem Entsetzen bekommt er die Antwort:
Ja, was glauben Sie, wo Sie sind?


Eine weise Geschichte!
Denn tatsächlich gibt es kein Vergnügen dieser Welt, das nicht zum unvorstellbaren Ekel würde, wenn wir es immer und ohne Ende "genießen" müßten. Unsere Seele, das kann niemand ändern, ist einmal so geschaffen, daß Vergnügen, Spaß, Unterhaltung sie nie und nimmer sättigen.


Darum braucht es eigentlich auch gar nicht allzu viele Worte der Prediger gegen die Vergnügen und Lustbarkeiten dieser Welt: Sie vergehen ohnehin, und der schale Geschmack bleibt niemand erspart. Die Seele ist für die Liebe geschaffen. Wer daher immer nur die ich-bezogene Befriedigung sucht, wird früher oder später zu leiden beginnen - bis die Entzugserscheingungen unerträglich werden!

Gegen diesen Befund kann man auch nicht scheinbar sehr "sinnliche" Gleichnisse Jesu anführen. Denn wenn dieser vom himmlischen Hochzeitsmahl redet, dann ist das eben nicht die Freikarte für ein überirdisches Feinschmeckerlokal, sondern ein Fest, in dessen Mitte die Braut und der Bräutigam stehen - und damit die Liebe.

Und ganz am Ende dieser Geschichte steht noch:

Als einmal, vor Jahren, irgendjemand in der Gegenwart meiner Mutter über meine mögliche Karriere als Theologie-Professor oder vielleicht sogar als Bischof sprach - ich erinnere mich nicht mehr genau -, lächelte sie gütig und abwehrend in einem:
Die Hauptsache, sagte sie, meine Kinder kommen in den Himmel, alles andere ist nicht wichtig.

Dem ist, so scheint mir, nichts mehr hinzuzufügen.




(Die Geschichte ist vollständig nachzulesen, wer es möchte:

(In Kirche heute. 4/1997,4-7. )

Warten
An einem Ort,
dort,
wo die Träume geboren werden,
dort,
wo die Sehnsucht wohnt,
dort,
an jenem Ort,
warte ich auf dich…



• Angela Roil -
Ich und die Rose warten
Vor mir
Auf der dunkelbraunen Tischdecke
Liegt eine große hellgelbe Rose.
Sie wartet mit mir
Auf die Liebste,
Der ich ins schwarze Haar
Sie flechten will.

Wir warten schon eine Stunde.
Die Hausthür geht.
Sie kommt, sie kommt.
Doch herein tritt
Mein Freund, der Assessor;
Geschniegelt, gebügelt, wie stets.
Der Assessor, ein Streber,
Will Bürgermeister werden.
Gräßlich sind seine Erzählungen
Ueber Wahlen, Vereine, Gegenpartei.
Endlich bemerkt er die Blume,
Und seine gierigen,
Perlgrauglacebehandschuhten Hände
Greifen nach ihr:
"Aeh, süperb!
Müssen mir geben fürs Knopfloch."
Nein, ruf ich grob.
"Herr Jess' noch mal,
Sind heut nicht in Laune,
Denn nicht.
Empfehl' mich Ihnen.
Sie kommen doch morgen in die Versammlung?"

Ich und die Rose warten.

Die Hausthür geht.
Sie kommt, sie kommt.
Doch herein tritt
Mein Freund, Herr von Schnelleben.
Unerträglich langweilig sind seine Erzählungen
Ueber Bälle und Diners.
Endlich bemerkt er die Blume.
Und seine bismarckbraunglacebehandschuhten Hände
Greifen nach ihr:
"Ah, das trifft sich,
Brauch' ich nicht erst zu Bünger.
Hinein ins Knopfloch.
Du erlaubst doch?"
Nein, schrei ich wütend.
"Na, aber,
Warum denn so ausfallend,
Bist heut nicht in Laune.
Denn nicht.
Empfehl' mich Dir".

Ich und die Rose warten.

Die Hausthür geht.
Sie kommt, sie kommt.
Doch herein tritt
Mein Freund, der Dichter.
Der bemerkt sofort die hellgelbe.
Und er leiert ohn' Umstände drauf los:
"Die Rose wallet am Busen des Mädchens,
Wenn sie spät Abends im Parke des Städtchens
Gehet allein im mondlichen Schein ..."
Halt ein, halt ein!
"Was ist dir denn, Mensch.
Aber du schenkst mir doch die Blume?
Ich will sie mir ins Knopfloch stecken."
Und gierig greift er nach ihr.
Nein! brüll' ich wie rasend.
"Aber was ist denn?
Bist heut nicht in Laune.
Denn nicht.
Empfehl' mir dir."

Ich und die Rose warten.

Die Hausthür geht.
Sie kommt, sie kommt.
Und - da ist sie.
Hast du mich aber lange lauern lassen.
"Ich konnte doch nicht eher ...
Oh, die Rose, die Rose."
Hut ab erst.
Stillgestanden!
Nicht gemuckst.
Kopf vorwärts beugt!
Und ich nestl' ihr
Die gelbe Rose ins schwarze Haar.
Ein letzter Sonnenschein
Fällt ins Zimmer
Über ihr reizend Gesicht.


Detlev von Liliencron . 1844 - 1909

Resümee
Goethes Resümee im Alter von 81 Jahren:

„Es ist unglaublich, wie viel der Geist zur Erhaltung des Körpers vermag....Der Geist muss nur dem Körper nicht nachgeben!..“
So konnte Goethe sich immer wieder neu erschaffen aus dem Stirb und werde heraus, als Bezwinger und Wortschöpfer und war doch ein Gepeinigter sein Leben lang.
Die Sprache, hat Heidegger geschrieben, ist das Haus des Menschen, und sich dabei auf einen Vers von Hölderlin bezogen:
„Dichterisch wohnet der Mensch“.
Das hatte Goethe uns voraus und vorgelebt.
Dass die Psychoanalyse nicht an das Phänomen Kunst heran reicht, das betont Adorno (ausdrücklich) in seiner Ästhetischen Theorie:
“Nur Dilettanten stellen alles in der Kunst aufs Unbewusste ab....Im künstlerischen Produktionsvorgang sind unbewusste Regungen Impuls und Material unter vielem anderen.“ (Adorno 1970, S. 21, aus: Gerhard Oberlin: Goethe, Schiller und das Unbewusste, S.45)

Zum Schluss die letzte Strophe aus dem Zyklus: Trilogie der Leidenschaft, entstanden 1823/24, die uns nun nach all dem den tiefen, ganz persönlichen Sinn der Worte enthüllt:



Du lächelst, Freund, gefühlvoll, wie sich ziemt:
Ein gräßlich Scheiden machte dich berühmt;
Wir feierten dein kläglich Missgeschick,
Du ließest uns zu Wohl und Weh zurück;
Dann zog uns wieder ungewisse Bahn
Der Leidenschaften labyrinthisch an;
Und wir, verschlungen wiederholter Not,
Dem Scheiden endlich – Scheiden ist der Tod!
Wie klingt es rührend, wenn der Dichter singt,
Den Tod zu meiden, den das Scheiden bringt!
Verstrickt in solche Qualen, halbverschuldet,
Geb ihm ein Gott zu sagen, was er duldet.

******rot Frau
13.146 Beiträge
Liebe Prosa-, Lyrik- und Gedichtefans!

Nach eingehender Diskussion haben wir uns entschlossen, diesen Forumsbereich neu zu ordnen.

Auslöser ist die zunehmende Zahl von Urheberrechtsverletzungen, die wir als verantwortliche Betreiber dieser Plattform weder unterstützen noch weiterhin vertreten wollen.
Leider war und ist es so, daß "fremde Werke", die überwiegnd urheberrechtlich geschützt sind, oftmals als eigenes Gedankengut ausgegeben wurden. Hinzu kommen die zahlreichen, widerrechtlichen Postings derer, die vorgaben, "unwissentlich" zu handeln.

Zukünftig sind hier nur noch erlaubt:
• eigene Gedichte und Werke
• eigene Illustrationen (Fotos und Zeichnungen) zu den Texten

Abgelehnt werden:
• fremde Gedichte, Werke und Zitate
• sämtliche Illustrationen, für die der Einsteller NICHT die Veröffentlichungsrechte besitzt
• Sammelthreads gleich welcher Art

Für alles, das darüber hinaus geht empfehlen wir euch die Gruppe Gedichte und Lyrik
in der z. B. auch über Werke von Dichtern diskutiert werden kann, die länger als 70 Jahre tot sind. Diese Gedichte etc. unterliegen in der Regel NICHT den strengen Auflagen des Urheberrechts.

Wir sind uns darüber im Klaren, daß diese neue Regelung nicht gleich den Beifall ALLER finden wird, die in der Vergangenheit so gerne ihre Lieblingsgedichte und Zitate hier hinterlassen haben - müssen jedoch aus den o. g. Gründen so handeln.

Gleichzeitig versprechen wir uns dadurch eine höhere Aufmerksamkeit für die Werke unserer Mitglieder, die tatsächlich auf deren "eigenem Mist" gewachsen sind.

Heute schon danke für euer Verständnis!

Das JOY-Team
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.