Ich bin mit alten Schriften erzogen, in denen es überall heißt, der Mensch habe einen Körper, Geist, Seele bekommen, seine Sinne, sein Vermögen zu glauben, zu hoffen, zu lieben ... und so ziemlich zum Schluss habe er auch noch seine Sexualität bekommen.
Die Frage ist nun, ethisch das Richtige im Sinne der höchsten Autorität mit diesen Geschenken anzustellen.
Mittlerweile hat das "Bekommen" einen Bedeutungswandel bekommen und passt hervorragend in die heutige Epoche - wie eine neue Vokabel aussagt, die ich gestern lernte - "wie Arsch auf Kübel":
Sicherlich steht "Sex bekommen" für die anonymisierten Monaden, die damit die Illusion menschlicher Nähe vermittelt bekommen.
"Sex bekommen" spiegelt aber auch eine Haltung von kaum erwachsen zu nennenden Personen, für die Leben eine Art Einkaufsbummel ist, bei dem man wie ein Kleinkind nur zu schreien braucht und man bekommt seine Bedürfnisse hedonistisch großartig befriedigt (im Idealfall ohne große Gegenleistung - die 30 € Standardhonorar bei einer Hure, für die das Abspulen eines ganzen Pornofilms verlangt wird, spricht dazu Bände).
In beiden Fällen ist klar, dass Sex eine Ware ist, die gehandelt, angeboten, feilgeboten, veräußert und bezahlt wird, die man im Tauschhandel (Partnerschaft heißt in diesem Szenario "Win-Win-Situation") bekommt.