@sovereign:
Die Therapeuten, die ich bislang kennen lernen durfte, sind sehr wohl so drauf wie ich schrieb. Sollte es andere geben, die etwas besser differenzieren können, dann lasse ich mich gerne belehren
Genau das ist das Problem, und genau das ist "schuld" daran, dass du so schwarzweiß gemalt hast.
Du hast weiter oben schlicht behauptet, dass alle Therapeuten so wären wie du es beschrieben hast.
Aber gerade das stimmt eben nicht!
Ich habe direkt und indirekt Kenntnis von vielen Therapeuten erlangt - und da waren keine zwei gleich.
Es kann so sein wie du beschreibst, sovereign. Weswegen sich auch niemand blind auf einen Therapeuten verlassen sollte, sondern kritisch hinterfragt, was sie sagen. Genauso wie es Zicke hier auch tut.
Es ist aber oft genug auch möglich, dass sich Therapeuten sehr wohl etwas dabei denken. Und auch große Erfolge erzielen, indem sie ihre Klienten selbstständiger machen als sie es zuvor waren - und, ja, auch selbstbewusster, sich ihrer selbst eher bewusst, sich selbst und ihrer Stärken.
Du magst es nicht so erlebt haben, das heißt aber nicht dass es sie nicht gibt.
Und lass dir gesagt sein: Diese -anderen- Therapeuten gibt es auch.
Du kommst zum Therapeut und er stellt fest, du bist rot.
Rot ist aber äußerst bedenklich und ein lebenswertes Leben ist bitteschön grün.
Im Laufe der Behandlung mit Ziel "grün" kristallisiert sich aber Blau heraus - shocking!
Tja, und ob du es jetzt glauben magst oder nicht - das ist nicht eine Ausnahme, sondern eher die Regel in Therapien!
Klient sagt: "Ich komme wegen A hier in diese Therapie und möchte B erreichen."
Therapeut sagt: "Ok, B ist als Ziel in Ordnung, also gucken wir mal, wie wir da hinkommen."
Und was passiert? - In der Therapie stellt sich heraus, dass nicht A das Problem ist, sondern C - und auf einmal stellt sich heraus, dass als Lösung dazu D passt.
Und so endet die Therapie, weil Klient auf D zustrebt und ein tolles Leben führt.
Prädikat: DURCHGEFALLEN! Nicht therapierbar! Patient ist unbelehrbar! HÖCHST Rückfallgefährdet!
Ok, diese Erfahrungen hast du offensichtlich gemacht, weil es Therapeuten gab die recht verbohrt und theoriegläubig waren.
Aber auch da: Es sind nicht alle so!
Ich selbst beispielsweise kam mit einer akzeptierten Neigung bezüglich Bondage aus einer Therapie, obwohl ich sie doch loswerden wollte und sie deswegen angefangen hatte
Zu welcher Sorte dieser Therapeut jetzt gehört, können wir beide nicht wissen. "Sei wachsam" ist sicher nicht verkehrt, "mache aber nicht gleich dicht, du kannst dir ja erstmal seine Begründungen anhören" aber auch nicht, und dabei heraus kommt ein "zieh deine eigenen Schlüsse,
du bist diejenige die mit deinen Entscheidungen leben musst", und wenn das gelingt am Schluss, dann hat sich die Therapie auf jeden Fall gelohnt.
Zu emilyskipp noch eine Kleinigkeit:
BDSM ist keine Krankheit und nicht Therapiebedürftig, da sind sich wohl fast die meisten einig.
Es ist keine Krankheit, stimmt. Kann aber manchmal wie so vieles andere auch krankhafte Züge annehmen. Auch Sex kann es sein, wenn jemand sexsüchtig ist.