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Neigungen & Vorlieben: Wie habt ihr's dem Partner gesagt?

*******dien Frau
84 Beiträge
@NeueReize
Ich hatte und habe das Glück eine Frau an meiner Seite zu haben, die sich nicht verschlossen und abgewendet hat, weil ggf. Veränderungen anstanden, sondern mitgegangen ist und festgestellt hat, dass sie daraus sehr viel Freude und Spaß sowie Befriedigung ziehen kann.

Was wäre nun aber geschehen, wenn Deine Frau diesen Weg trotz allen Verständnisses und guten Willens nicht hätte mitgehen können, weil es ihr völlig wesensfremd gewesen wäre?

@**le

Für mich hört es sich bei solche Diskussionen oftmals so an, als wäre der "verweigernde" Part von Haus aus stur, intolerant, verständnislos, egoistisch (diese Liste kann beliebig erweitert werden) und von daher schuldig, da er/sie nicht ermöglicht.

Aber - kann wirklich jeder jedem Alles ermöglichen, weil er den anderen liebt und ihn nicht einschränken möchte? Die Masochistin wird auf einmal sadistisch oder umgekehrt - der Dominante wird auf einmal devot - der 100 %-ige Hetero findet auf einmal Gefallen am eigenen Geschlecht (auch diese Liste kann beliebig erweitert werden).

Und dies, weil der andere es doch so schrecklich gerne möchte.
*******dien:
Aber - kann wirklich jeder jedem Alles ermöglichen, weil er den anderen liebt und ihn nicht einschränken möchte?

Partner A: "Wenn mein Partner mir alles ermöglichen will, dann lässt er mich meiner Lust nach fremder Haut nachgehen!"

Partner B: "Wenn mein Partner mir alles ermöglichen will, dann erfüllt er mir den Wunsch nach exklusiver Sexualität!"


Wird dem einem gegeben was er sich wünscht, wird es dem anderen gleichzeitig genommen. Und wer will sagen welcher Wunsch legitimer ist.

Oft ist so ein Schritt der Öffnung auch Verhandlung und braucht viel Wohlwollen gegenüber dem Partner für seine Ängste und Veränderungen. Mit der Meinung, das die eigenen Wünsche selbstverständlich sind, kann man viel kaputt machen. Mein Bedürfnis nach fremder Haut ist genauso viel wert wie das Bedürfnis der Partnerin nach entgegengesetzter Entwicklung. (Beispiel)

Hier zeigt sich dann die Fähigkeit zur Wertschätzung Anderer, trotz gegenteiliger Auffassung. Wer jahrelang sich gegenseitig eingetrichtert hat, es gäbe immer nur EIN Richtig, löst zwangsweise einen Konflikt vom Zaun. Im Kampf muss dann ermittelt werden, wessen Meinung die richtige ist. Und natürlich hat der Andere unrecht. Schon allein, weil ich darauf bestehe das einzig richtige zu wollen. Bestehe ich darauf das einzig richtige zu wollen, impliziert das automatisch, das mein partner das Falsche will, wenn er mal anderer Meinung ist. Wogegen er sich auflehnt. Kriegstreiberei ist das.
"Er" schreibt...
*******dien:
@********eIch hatte und habe das Glück eine Frau an meiner Seite zu haben, die sich nicht verschlossen und abgewendet hat, weil ggf. Veränderungen anstanden, sondern mitgegangen ist und festgestellt hat, dass sie daraus sehr viel Freude und Spaß sowie Befriedigung ziehen kann.


Was wäre nun aber geschehen, wenn Deine Frau diesen Weg trotz allen Verständnisses und guten Willens nicht hätte mitgehen können, weil es ihr völlig wesensfremd gewesen wäre?

Das ist eine gute Frage, die ich mir oder wir uns so einfach auch nicht beantworten können, denn wir sind keine Hellseher. *g*

Fakt ist, dass ich mit ihr das Gespräch gesucht habe, weil das Verlangen so groß war meine Fantasien real ausleben zu können. Den Wunsch hatte ich allerdings nur im Zusammenhang mit ihr. Hätte sie gesagt, dass es für sie nichts ist, wäre mein Verlangen unbefriedigt geblieben und hätte sich mutmaßlich weiter gesteigert.

Wir hätten geredet und versucht Lösungen zu finden. Vielleicht wäre es eine Option gewesen sich außerhalb der Beziehung mit ihrem Einverständnis auszuleben und Erfahrungen zu sammeln, aber ob sie damals einen solchen Schritt gegangen wäre und damit hätte umgehen können, wissen wir nicht. Aus heutiger Sicht würde sie diesen Schritt ohne weiteres erlauben, aber damals? Es wäre eine völlig andere Ausgangssituation und es ist unmöglich zu sagen ob es eine Möglichkeit gewesen wäre, die auch funktioniert hätte.

Am wahrscheinlichsten ist, dass diese Diskrepanz in den Vorlieben und Bedürfnissen auf kurz oder lang belastend für die Beziehung geworden wäre. Worin das am Ende gemündet hätte? Keine Ahnung...
Welchen Weg und ob wir überhaupt einen gefunden hätten dies unter einen Hut zu bringen steht in den Sternen.

Dieser möglichen Tatsache war ich mir aber vor dem Gespräch bewusst und ich bin dieses Risiko eingegangen, denn wenn ich nichts gesagt hätte, hätte es die Beziehung kein Stück weniger belastet, da ein großes Bedürfnis, ein großer Wunsch und das entsprechende Verlangen unterdrückt worden wäre. Ich wäre auf kurz oder lang unzufrieden geworden und das Ergebnis wäre vermutlich kein anderes gewesen. Eine belastete Beziehung, die nicht mehr wirklich glücklich ist und/oder gut funktioniert.

Am Ende konnte ich also "nur gewinnen", indem ich das eigentlich selbstverständliche Vertrauen aufbringe der Frau mit der ich Kinder habe und mein Leben teile, von meinen innersten Wünschen und Bedürfnissen zu erzählen. Nur damit hatte ich die Chance, auf welche Art und Weise auch immer zumindest einen Teil dessen was mich so sehr reizte auch erleben zu können.
Mich selbst verleugnen und verbiegen um etwas sehr schönes nicht zu gefährden wäre ein Zeit gegangen, hätte das schöne aber sicher nicht schöner gemacht, sondern auch nur belastet.
Menschen verändern sich, so auch ich und ich bin froh, dass ich das Glück habe (da kann ich mich nur wiederholen), eine Frau an meiner Seite zu haben, die sich damit auseinandersetzt und sogar selber sehr großen gefallen an dem gefunden hat und findet, was sich in meiner Sexualität verändert hat damals.
So verändern wir uns nun gemeinsam und entdecken Seiten und Vorlieben, die wir uns selber kaum vorstellen konnten. *g*

LG "Er" von NeueReize
*******dien Frau
84 Beiträge
@Neue Reize
;o) Alles richtig gemacht. Ihr hattet das große Glück, einen gemeinsamen Weg zu finden und doch konnte/durfte/musste jeder bei sich bleiben.

Mir stellen sich bei solchen Themen immer ein stückweit die Nackenhaare hoch, wenn von der eigenen WEITERentwicklung die Rede ist, was impliziert, dass der andere in seinem Amöbenstadium verblieben ist.

Ich empfinde es für mich so, dass es eben Veränderungen gibt - und das nicht nur in sexueller Hinsicht, bei denen der Partner außen vor bleibt, weil es so überhaupt nicht dem eigenen Empfinden/Sein entspricht.

In keinem Fall gibt es für mich die SCHULDFRAGE.
*******dien:

...
Mir stellen sich bei solchen Themen immer ein stückweit die Nackenhaare hoch, wenn von der eigenen WEITERentwicklung die Rede ist, was impliziert, dass der andere in seinem Amöbenstadium verblieben ist.

Ich empfinde es für mich so, dass es eben Veränderungen gibt - ...

Ich sehe Weiterentwickeln nicht als Fingerzeig, eher als gemeinsam eigene Wege aktiv suchen und gehen.
Wir haben unsere Erotik schon weiterentwickelt, mehr als es mit den jeweiligen Partnern vorher möglich war, oder gewollt war.

Ein besseres Wort fällt mir dazu nicht ein *frieden*
Ist halt einfach aktiver als "mal auf sich zukommen lassen".
sollten nicht erstaunt sein, wenn ihre für Ewigkeiten nichts wissende Frau aus allen Wolken fällt, anstelle in Begeisterung auszubrechen. Sollten sich Paare nicht gemeinsam genauso entwickeln wie jeder für sich alleine? Gerade in der Sexualität?

Das "plötzlich" auftauchende Bedürfnis nach "bi-sexuellen Erlebnissen" wirft aus guten Gründen vielerlei Fragen auf, die Reaktion darauf ist verständlich.

Von mir gibt es kein Verständnis.

Man kann aus allen Wolken fallen, ja...

... sich aber über Wochen und Monate nicht mehr einzufangen, nicht mehr zu einer respektvollen Gesprächs- und Streitkultur zu finden.

Dem Partner bei jeder Gelegenheit eine Verachtung vor die Füße zu rotzen, als hätte er ein Verbrechen begangen...

Sorry, nein. Von mir kein Verständnis. DAS ist einfach nur noch kranker Scheiß.

Ein gesunder, erwachsener Charakter sollte in der Lage sein, sich nach ein paar Tagen vom ersten Schreck zu erholen und sich miteinander auseinandersetzen. Selbstverständlich auch kontrovers, aber im Rahmen einer gesitteten Streitkultur und nicht in einer Vendetta hängen bleiben.

Wer keine Gesprächs- bzw Streitkultur hat, kann sich für sowas Unterstützung holen.

Man verliert doch nicht jeglichen Respekt vor einem angeblich geliebten Menschen, nur weil dieser Wünsche äußert.

Das ist ja in Ordnung sich davon überrumpelt zu fühlen und/oder das nicht teilen zu wollen.

Das ist aber keinen Grund derart auszuticken wie die Ehefrau aus dem Beispiel von @**********_Alex .
*******dien Frau
84 Beiträge
@KAAMUKATA
Was ich meinte und was meine Nackenhaare in die Höhe schnellen lässt, sind Einzelpersonen, die der Meinung sind, sich aufgrund der individuellen Veränderung ihrer ureigensten Wünsche WEITERentwickelt (sprich zum Besseren entwickelt) zu haben, während der wenig geneigte Partner zurückgeblieben (böse böse böse) ist.
*********_love:
Man verliert doch nicht jeglichen Respekt vor einem angeblich geliebten Menschen, nur weil dieser Wünsche äußert.

Ist es immer ein "Wünsche äußern", von gegenseitigem Respekt getragen? Oder mischen sich in der Kommunikation von Wünschen nicht manchmal auch noch Beta- Botschaften mit ein. "Ich möchte mit Anderen. (weil mit dir nicht)"

*********_love:
Das ist aber keinen Grund derart auszuticken wie die Ehefrau aus dem Beispiel von @**********_Alex .

Ob die Frau von Herr Alex austickt, kann ich dir nicht sagen. Die Art, wie Herr Alex von seiner Frau redet, so verständlich emotional auch das Thema ist, macht mich mehr als skeptisch, das die Sachlage nur auf fehlende Bereitschaft der Frau zurückzuführen ist. Auf mich wirkt es , das auch diese Frau ein Knacks weg hat, an dem Herr Alex in seinem Hang zu fataler Rigerosität und begleitender Abschätzigkeit, wenn seinem Wunsch nicht entsprochen wird, nicht ganz unbeteiligt ist. Der verständlichste Wunsch führt auch bei mir zu spontaner Taubheit, wenn er mit dem Brecheisen eingetrieben wird.
Manche Dinge gibt es nur auf Geschenkbasis. Und das gerne. Wenn meine Frau Fantasien ausleben will, die Beziehungsabsprachen verändern, dann gibts das nur auf Geschenkebasis oder auf Verhandlungbasis. Sollte meine Frau meinen auf Veränderungswünsche ihrerseits einen "Rechtsanspruch" zu haben- bekommt sie was ihr zusteht: keine Veränderung. Wer mich zwingt, wird merken das ich mich nicht zwingen lasse. Und ich mich auch nicht belatschern lasse.

Geschenk heißt: Kein Rechtsanspruch

Verhandlung bedeutet: ich muss meinem Gegenüber auch etwas anbieten, was er (!!!!!!!) für erstrebenswert hält.
@****NUM

Auf dieser Basis führe ich keine Beziehung, höchstens ein Geschäft.

Wir sprechen immer noch von einem Interessenkonflikt mit einem geliebten Menschen (so dem so ist).

Wenn mir die Herangehensweise nicht gefällt, kann ich dazu was sagen und auch einen anderen Umgang miteinander einfordern.

Das hat null mit dem Gesprächsinhalt zu tun.

Aber nichts, absolut gar nichts rechtfertigt das geschilderte Verhalten.

Mir ist durchaus auch schon Verhalten begegnet, was für mich in keinster Weise gestimmt hat. Das ist für mich aber noch lange kein Grund das toppen zu wollen.

Ich kann auf beiden Seiten Dinge nicht okay finden, aber dass ein Verhalten die Entschuldigung für ein anderes sein soll, nein.

Erklärung ja, Entschuldigung nein.
@*******dien

Ok, in dem Sinne verstanden kann ich das verstehen.

Bei mir war das eher so, dass ich mit mir "ins Gericht" ging:
• Ticke ich noch richtig?
• Stimmt etwas mit mir nicht?
• Sie ist super sexy, und ich Trottel will mehr?
• Was setze ich auf's Spiel?

Hab mich aber dann trotzdem getraut einfach mal "anzudeuten" und dann auf Nachfrage mehr zu sagen. Wollte sie ja nicht "überfahren".
Tja, erst mal war sie verwundert, dann kamen eben die Zweifel.
Und dann haben wir uns (bildlich gesprochen) an den Händen genommen uns sind zusammen ins "kalte Wasser gesprungen".
Man sollte das alles nicht zu verbissen sehen, klar kam es zu "nicht so schönen Erlebnissen".

Mit einer Prise Humor und Entdeckergeist versehen, kriegt man zusammen doch alles irgendwann hin, auch den Weg zu sich selbst.
*******dien Frau
84 Beiträge
@Kaamukata
Immer wieder schön zu lesen, wenn Paare es schaffen, gemeinsam neue und unerwartete Wege zu gehen 😃
Einfach mal seine Süsse mit unters Kuscheldeckchen nehmen und mal leise sagen wie schön alles mit ihr ist und welche Dinge man gerne mal erleben möchte😉💕
****ot2 Mann
10.234 Beiträge
Ein schöner thread....
Ich meine allerdings, dass da auch ein wenig eine Rolle spielt, was denn da genau die Neigung oder Vorliebe ist.

Lust auf fremde Haut ist z.B. ja nun was Anderes als Lust auf einen SC-Besuch und "öffentliche Vögelei".

Und damit alle Leser mal was zum Lachen und auf die Schenkelklopfen haben: Ich "stehe" (schon seit Anfang der 80ziger Jahre) auf einen akkurat rasierten Schambereich - ...auch bei Damen meines (passenden) Alters.

Was ich da in meinem Leben, als ich nach dem Ende meiner Ehe begann zu daten, und meist mit komplett unrasierten Damen im Bett landete, und das Thema mit aller Vorsicht ansprach, schon alles gehört habe, ist wirklich kaum glaublich:

1. So etwas machen doch nur Porno-Schauspielerinnen und das ist doch total unnatürlich.
2. Kann es sein, dass Du eine verkappt pädophile Neigung hast, wo du ja offenbar auf haarlose Kinder-Mumus stehst? (fragte mich eine 55jährige Dame)
3. Nein, Intimrasur kommt für mich nicht in Frage, was soll mein Frauenarzt von mir denken.
4. Nein, Intimrasur kommt für mich nicht in Frage, was soll meine Tochter (sic!) von mir denken?
5. Nein, da fühlte ich mich bei einem Saunabesuch dann irgendwie zu nackt...

Und als ich mal meinte, dass ich alle weiblichen Argumente gegen Intimrasur kennen würde kam: :

6. Nein, dann fühle ich mich als eine alte Frau, der die Schamhaare ausgegangen sind *rotfl*

Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Beitrag belustigen konnte und freue mich über Dankeschöns.

Diese Argumente habe ich wirklich in meinem lieben langen Leben so oder sinngemäß hören dürfen und sie sind nicht frei erfunden, so viel Phantasie habe ich gar nicht... *g*
Kannst du das bitte nochmal schreiben, ich hab die Stelle zum Lachen nicht gefunden.
*********kend Paar
13.022 Beiträge
Die Stelle zum Lachen hab ich nun auch nicht gefunden aber eines festgestellt. Nämlich das jeder viel zu oft darüber nachdenkt was alle anderen von ihm denken würden. Das ist wahrscheinlich der Käfig in den wir uns viel zu schnell sperren lassen.

Was könnte meine Frau darüber denken wenn ich gerne in Frauenklamotten vögeln würde. Was denken meine Kinder wenn ich in den Swingerclub gehe.
Was denkt mein Chef über mich wenn ich mich im Erotikportal anmelde.

Wir sind quasi Gefangene unserer eigenen Denke. Es wäre vielleicht an der Zeit mal nur an uns selbst zu denken.

g/w
**********ucher Mann
4.829 Beiträge
Bei mir ist es so, dass ich seit ewigen Zeiten polyamor fühle, nur damals kein Wort dafür hatte und es weder mir noch anderen erklären konnte. Dann gab es vor 10 Jahren eine Sendung im WDR Nachtcafé und ich hörte zum ersten Mal das Wort Polyamorie. Meine Frau hat die Sendung mit mir zusammen gesehen und ich sprach es an und sprach es aus, wie ich fühle. Doch ich bekam nur zu hören, das sei spinnert, krank und nicht zu tolerieren.

Ich habe das Wort dann gegoogelt und bin auf die entsprechende Gruppe hier im Joy gestoßen, habe mich angemeldet und erfahren dürfen, dass es noch viele andere "Kranke" wie mich gibt, die sich jedoch gar nicht so krank damit fühlen.

Gespräche zuhause waren kaum möglich und wurden im Keim erstickt. Also blieb ich im Joy und habe mich hier umgesehen. Und es kam, wie es kommen musste: Ich habe mich verliebt. Wir haben uns getroffen und einen schönen Tag miteinander verbracht. Ohne Sex, den wollten wir uns aufheben.

Am Abend zuhause habe ich dieses für mich schöne Erlebnis 'gebeichtet' und es gab einen riesen Streit, so dass die Fetzen flogen. Ein Vorhangteil fehlt seitdem in unserer Küche und eine Zuckerdose existiert nicht mehr.

Dann habe ich meiner neuen Liebe von dem Streit zuhause erzählt und sie hat sich zurückgezogen. Wir haben zwar bis heute noch Kontakt, doch unsere aufkeimende Liebe wurde auf eine freundschaftliche Ebene verbannt, was ich sehr schade finde.

Tja, seitdem beichte ich nicht mehr. Ich rede offen über meine Bedürfnisse und meine Lebens- und Liebeseinstellung, aber Details von Treffen mit Menschen, die diese Einstellung teilen, offenbare ich nicht mehr. Ist nicht perfekt, aber geht auch.
DerNichtraucher, bitte nicht falsch verstehen, aber so ganz vergleichbar ist Polyamorie mit "Neigungen und Vorlieben" nicht wirklich...

Und doch, wenn man es denn schon "immer irgendwie gewusst" hat: wieso macht man nicht irgendwann den Schritt und lebt das Leben ganz so, wie man es insgeheim eh schon immer wusste? Der/die Partner/in konnte/kann doch eh rein gar nichts davon wissen und darf doch sehr wohl sehr überrascht sein?

Bei gravierenden Unterschieden sind Kompromisse kaum möglich... und schon ist das mit den Gemeinsamkeiten kaum mehr machbar. Wieso tut man sich und dem anderen das an? Es mag das Lösungsprinzip "aufeinander zugehen" geben, nur: ist das immer möglich?
**********ucher Mann
4.829 Beiträge
@****ee:

Nun, ich empfinde meine Polyamorie als Neigung. Ich neige dazu, mehrere Menschen nebeneinander gleichwertig und vorurteilsfrei zu lieben.

Und zu meiner gelebten Polyamorie gehört auch die Treue zu meinen Partnerinnen. Ich laufe da nicht weg und sehe vor allem auch keinen Grund dafür. Meine Lieben bestehen ja und wollen gelebt werden, auch die zu meiner Frau, selbst wenn wir uns in einem gewichtigen Punkt uneinig sind. Und sie sieht ebenso keinen Grund für eine Trennung, denn wir lieben einander nunmal, nach wie vor.
*********icht Frau
14.546 Beiträge
ich kann nur meine geschichte dazu erzählen - zu den eingangs gestellten fragen...

ich war diejenige, die mit phantasien überrascht wurde
beim sex - mittendrin - ich war einfach nur baff - und geil
(weil es "zufällig" genau meine waren, nur hatte ich die vorher noch nie jemandem erzählt)

das war vor ca. 15 jahren

und

aus heutiger sicht ein richtiger "durchbruch" für mich

es mag vielleicht hier im joy nicht so üblich sein
aber ich habe mich lange jahre wegen dieser phantasien sehr geschämt
und konnte deshalb sex auch nicht so geniessen
wie ich es heute tue...
(auch wenn ich dafür immer noch viel vertrauen brauche)
*******tion Mann
9 Beiträge
Wünsche und Neigungen dem Partner mitteilen: schweres Thema
Tja, dies ist nicht so einfach. Männer und Frauen sind verschieden, was ja auch gut ist, aber es ist sehr schwer dem festen Partner das zu sagen was man möchte. Genauso ist die Ehefrau Mutter der Kinder und dadurch eine "geheiligte".
Ich habe einige Jahre Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt und könnte ein Buch darüber schreiben. Dies kam daher, weil ich beruflich hier involviert war.
Fazit ist jedenfalls, dass die Phantasien beide Partner haben und auch Wünsche, aber aus Achtung voreinander darüber nicht gesprochen wird. Meist einfacher sehen dies hier sich die Wünsche zu erfüllen die Männer, die sich oft in eine Affäre lügen, um die Sexualität auszuleben oder durch bezahlten Sex die Bedürfnisse zu befriedigen. Frauen haben zu diesem Schritt oft Hemmungen und Gewissensbisse. Es wäre schön, wenn man hier offener wäre.
*********icht Frau
14.546 Beiträge
aber...
ich möchte trotz meiner "positiven" erfahrung nochmals betonen,

dass diese entscheidung wirklich jede/r für sich selbst abwägen und entscheiden muss

und dass genau dies sehr schwer sein kann...

die einen sind halt zufrieden,
wenn sie sich ab und zu austoben
wenn sie eine "geliebte" finden
oder...oder...

wer es wirklich will
(und dafür gibt es einen guten grund:
jeder von uns hat nur EIN leben und DARF selbst über sich bestimmen)
tja, der/die schafft das auch!

dafür gibt es hier AUCH viele beispiele...
@JackEmotion
Du schreibst:

Fazit ist jedenfalls, dass die Phantasien beide Partner haben und auch Wünsche, aber aus Achtung voreinander darüber nicht gesprochen wird. Meist einfacher sehen dies hier sich die Wünsche zu erfüllen die Männer, die sich oft in eine Affäre lügen, um die Sexualität auszuleben oder durch bezahlten Sex die Bedürfnisse zu befriedigen. Frauen haben zu diesem Schritt oft Hemmungen und Gewissensbisse. Es wäre schön, wenn man hier offener wäre.

Ich glaube, dass Du beim ersten Punkt mit den Wünschen recht hast, widerspreche aber bei Deiner Ansage, dass sie sich oft in eine Affäre lügen. Ich meine, dass sich das im 21. Jahrhundert die Waage hält und die Affären bei Männlein und Weiblein gleich sind.
****ot2 Mann
10.234 Beiträge
Kannst du das bitte nochmal schreiben, ich hab die Stelle zum Lachen nicht gefunden.

Nun, zum Beispiel ist es doch zum Brüllen komisch, wenn eine Frau Ü50 einem Mann Ü50 vorhält, seine "Vorliebe" für Intimrasur wäre ein Hinweis auf eine "verkappt pädophile Neigung", - komischer geht es doch eigentlich nicht mehr.... *rotfl*
*********llon Frau
358 Beiträge
... so einfach ist es nicht immer ...
In jeder Beziehung sollte Offenheit und Kommunikation zu den Grundlagen gehören.
Bei uns ist es so, dass Sex von Anfang an wichtig war, so dass es einfach ist offen zu sein, Wünsche und Fantasien zu teilen, das eine und andere auszuprobieren.

Trotzdem sind wir erst durch ein anderes Paar auf das Thema fremde Haut und Swingerclub gestoßen. Nach 15 Jahren Beziehung.
Wir haben uns einen Rahmen gesteckt. Ausprobiert. Manches wiederholt, anderes nicht. Den Rahmen erweitert. Grenzen verschoben. Langsam. Und sehr viel, sehr offen geredet.

Von Anfang an war klar, dass wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Womit sich einer von uns nicht wohl fühlt, wird nicht (mehr) stattfinden. Denn Ziel ist nach wie vor, dass es uns beide kicken soll.
Wir haben das Glück, immer noch, Neues und "Alt"bewährtes zu haben, das uns beiden sehr gut gefällt. So fällt es nicht schwer, auf etwas zu verzichten oder/und nicht auszuprobieren.
Und das seit weiteren mehr als 15 Jahren.


Was aber, wenn es nicht so läuft?
Leider kennen wir Menschen für die es nicht so einfach ist.
Die sich lieben, sexuell aber ganz unterschiedlich sind? Eine/r im Lauf der Zeit gerne mehr/anderes möchte?
Klar, in einer guten Beziehung kann man darüber reden. Wenn aber eine/r diesen Weg nicht mitgehen möchte/kann? Viele setzen immer noch Sex mit Liebe gleich und sind daher nicht in der Lage die Beziehung für den Partner öffnen zu können.
Was also dann?
Verzichten? Fremdgehen? Den geliebten Menschen verlassen?
Viele setzen immer noch Sex mit Liebe gleich und sind daher nicht in der Lage die Beziehung für den Partner öffnen zu können.
Was also dann?
Verzichten? Fremdgehen? Den geliebten Menschen verlassen?

Ich würde sagen, einen Tod muss man sterben...

Ich denke die meisten Probleme entstehen, weil diese Sex und Liebe Frage selektiv beantwortet wird und nicht konsequent.

Entweder gehört es konsequent zusammen oder konsequent nicht.

Dieser „es gibt ja noch mehr als Sex“ Nummer, wenn man was nicht mag, die „Sex und Liebe gehören zusammen“ Nummer gegenüber zu stellen, wenn sich der Partner dann selbst um eine Lösung für sich bemüht, passt nicht.

Dann könnte man umgekehrt auch argumentieren, wenn es nicht ausreichend Sexualität gibt, gibt es nicht ausreichend Liebe.

Ich denke als Paar sollte man ein gemeinsames Verständnis von seiner Liebesidee haben.
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