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Neigungen & Vorlieben: Wie habt ihr's dem Partner gesagt?

*********_love:
Dieser „es gibt ja noch mehr als Sex“ Nummer, wenn man was nicht mag, die „Sex und Liebe gehören zusammen“ Nummer gegenüber zu stellen, wenn sich der Partner dann selbst um eine Lösung für sich bemüht, passt nicht.

Das sehe ich ähnlich.

Die Frage, welche Bedeutung Sexualiät hat ist immens wichtig. Und damit meine ich nicht die Priorisierung. Diese kommt in sehr vielen Posts in diesem Forum zum Ausdruck. Was ich seltenst lese ist, wie Sexualität verstanden wird. Beispiel: "Sexualität ist für mich ein bindungsstiftendes Ereignis." Oder "Sexualität ist Ausdruck meines Wesens." oder "In der Sexualität lebe ich meine Triebe aus."

Schwierig wird es dann, wenn Sexualität innerhalb der Beziehung unterschiedlich bewertet wird. Ist es für den einen Triebabfuhr und für den Anderen ein bindungsstiftender intimer Moment, wird letzterer sich dagegen wehren, das der Andere jene hochheilige bindungsstiftenden und intime Momente mit Anderen verlebt. Und das während der Partner gar nicht versteht, warum man sich so ziert, wenn es doch für ihn nur Triebabfuhr ist.
Beide Verständnisse und Interpretationen, so verschieden sie auch sind, sind gleichermaßen wertzuschätzen und auch gleichermaßen legitim und möglich. Nur zusammen in einer Beziehung existierend funktionieren sie nur in einer Monogamen oder einer polyamoren Struktur, nicht aber in einer monoamoren polygamen Struktur (Swinger).
Die monogame Struktur kann beiden Verständnissen gleichzeitig gerecht werden, weil für den "Heiligen" nichts nach draußen dringt. Ist der "Heilige" polyamor, geht es auch wieder gut, weil "Heiliges" auch außerhalb der Beziehung geschehen kann.
Bin ich monoamor, und mir wird die Polygame Art versucht zu verkaufen (Ist doch nur Triebabfuhr) wird es nicht gelingen. Denn für mich ist Sexualität heilig und die "fremdvögelei" des Partners fühlt sich wie ein Raubbau an der Beziehung und eine Entweihung an.
In diesem Fall wird eine Öffnung der Sexualität für Andere nicht gelingen.

Zuvor müsste eine Umdeutung der eigenen Beziehung stattfinden. Also was eine Beziehung bedeutet und wodurch sie sich definiert. Das ist schwierig. Derjenige, der Abenteuer mit Anderen anstrebt muss dem Anderen ein Dilemma verkaufen. Wenn er Sex mit Anderen haben will, scheint Sex ja wichtig zu sein. Warum soll die Beziehung nicht über dieses wichtige identifizieren? Deswegen kommt ja auch oft dieses "Genüge ich dir nicht" auf den Tisch. Zwangsläufig ist dies die Konsequenz, wenn etwas so wichtig ist, aber mit mir soll es unwichtig sein. Es ist so wichtig, das der andere es zusätzlich noch mit weiteren haben will. Aber gleichzeitig soll es so unwichtig sein, das man nicht seine Beziehung darüber definiert.
Sind die Beziehungsverständnisse so weit auseinander, wird eine Einigung schwerlich gelingen. Meißt läuft es auf eine Trennung hinaus, oder fremdgehen. wobei letzteres eine blöde Idee ist.
Fremdgehen hat keine Exit-Strategie (Man kann damit nie aufhören). Der Partner wird es aber nie tolerieren. Man startet eine Dynamik, die man nie afhalten kann, aber beim Bekanntwerden sofort zum Problem wird. Und das sind viele, viele Jahre, bis der eigene Sexualtrieb versiegt.

Ich halte so eine Konstellation für unlösbar, sie mündet ohne Flexibilität beider Partner in der Trennung. Wenn einer drängelt und der andere bremst ist das nichts entspanntes mehr.

Das Gleiche gilt übrigens für Neigungen. Auch Neigungen sind mit unserem Wertesystem gekoppelt.
Die eine ist mit Inbrunst eine Schlampe, eine Andere ekelt sich davor. "Was ist denn schon dabei?" ist nur für eine der beiden als Argumentation eine Option. Eine hoch masochistische Frau könnte man mit Zärtlichkeiten (bei gleichzeitigen ausbleiben von Schmerzen) echt quälen.

Es gibt keine Position, die erstrebenswert ist. Alle Positionen sind gleichermaßen wert. Es kommt also immer drauf an wer auf wen trifft. Und wie flexibel beide sind. Verfällt nur einer in eine Erwartungshaltung (Wieso darf ich das nicht, ist doch nichts dabei) wird eine Einigung nicht möglich sein, weil es dem Anderen aufnötigt sich zu der Position des anderen zu begeben. Idealerweise sollten sich dann beide bewegen können und sich in der Mitte treffen. Damit beide Positionen gewertschätzt werden.
@****NUM

Richtig. Beides darf sein, beides darf wertgeschätzt werden. DAS passiert aber genau nicht in der Inkonsequenz, wenn alles vermischt wird.

Der Klassiker: Monogames (heiliges) Sex = Liebe Verständnis. Plötzlich wird dem Partner der Wunsch nach Sexualität verweigert, am Besten noch mit den Worten "Du willst immer nur das eine"... Der erlebt das aber nicht als Triebabfuhr, wenn er ein verbindendes Empfinden zum Sex hat, sondern als Liebesentzug. Ein Partner der in der "heiligen" Konstellation nur noch austeilt wenn Wünsche geäussert werden, ist dann plötzlich überrascht, wenn der andere seine Neigungen oder gleich seine komplette Sexualität auslagert?

Ja nun ... ganz ehrlich? Wer so hart seine Schein"heiligkeit" verdrängt, wie sehr kann man den denn vor dem Aufwachen "retten"? Ich denke nicht, dass es die Aufgabe des Partners ist, sich selbst zu verleugnen damit der andere in seiner Blase bleiben kann.

Ich bin ganz bei Dir. Wenn das jeweilige Selbstverständnis so unterschiedlich ist und Entwicklung nicht möglich, dann ist das nicht vereinbar und dann sollte man sich und dem anderen eine Partnerschaft auch einfach ersparen.
*********icht Frau
14.544 Beiträge
also...
ich habe nicht gesagt - mir wurde gesagt...

der moment
als meine damalige beziehungs-frau (mit der ich so geilen sex hatte)
mir sagte, dass sie nun mal die rollen tauschen würde...
(sie: dominant - stark - maskulin...ich: ? - die andere halt)
und genau das sollte jetzt getauscht werden?
hilfe!
sie hat sich neben mir und nicht mit mir anders entwickelt
sie muss ja schon eine zeitlang so gefühlt haben
und dann - auch noch so mitten beim sex diese wahrheit?

von diesem moment an war unsere sexualität gestorben...

so etwas KANN eben auch passieren
*********_love:
Plötzlich wird dem Partner der Wunsch nach Sexualität verweigert, am Besten noch mit den Worten "Du willst immer nur das eine"...

Das geschieht nicht plötzlich und unerwartet. Davor ist etwas passiert. Nur darüber geredet hat keiner.

Was passiert, wenn Sexualität für mich etwas heiliges ist, ich aber enttäuscht realisiere, das es für den anderen mehrheitlich Triebabfuhr ist? Wie würde ich reagieren, wenn ich mich in dem heiligsten Moment unserer Beziehung ungesehen fühle, weil der andere mehr mit seinen Trieben beschäftigt ist als mit mir?
Und wenn dies nicht kommuniziert wird- entweder weil ich es selbst nicht ganz verstehe oder weil der Partner meine Position nicht wertschätzt und einfach "drüberfährt" (Mein Gott, mach das nicht so kompliziert, ist doch nur Sex).


So manche "Beleidigung" und ablehnung wie "Du willst doch nur das Eine" würde ich nicht in den Bereich ablehnung packen. Die sind zuweilen im Bereich Selbstsuggestion besser aufgehoben. Damit ich meine sexualität wegen inkompatibilität töten kann, muss ich Sexualität schlecht machen. Ist wie, wenn man seinen Wert darüber definiert indem man Andere schlecht macht. Der gleiche Mechanismus.

Ich muss für heute Schluss machen. Sonst bin ich versucht mich als Paartherapeut irgendwo ins studium einschreiben zu lassen. Dabei bin ich doch nur Musiker.
@****NUM

Das kann die Geschichte dahinter sein, muss aber nicht. Auch gar nicht mal so unüblich ist, dass der bisherige Sex ohnehin nur der Erfüllung des Kinderwunsches diente und danach nicht mehr notwendig war und vorher auch nur sehr ungern betrieben wurde. Was natürlich auch nicht thematisiert wurde.

Womit ich Dir Recht gebe ist, es gibt eine Geschichte dahinter, die man gediegen vermeidet. Man wird schon wissen warum...

Vermeidung ist ja am Ende nichts anderes als dass man das, was man ohnehin spürt, nicht wahr haben möchte.

Man kann doch viele Talente haben ohne sie auszubilden? Wichtig ist, dass man sich mit dem beschäftigt, was einem selbst wohl tut.
*********icht Frau
14.544 Beiträge
also...
mir stellt sich da einfach nur die frage:

warum leben immer noch so viele menschen unter solchen bedingungen miteinander?

gut...das sage ich aus meiner "heutigen" sicht

aber ich wusste auch schon immer:
niemals heiraten!
niemals kinder!

und das traurige ist:
es wachsen immer noch kinder in solch unglücklichen ehen auf
kinder wie ich...

ich dachte, diese zeiten hätten wir hinter uns gelassen?
****54 Mann
3.576 Beiträge
****NUM:
Das geschieht nicht plötzlich und unerwartet. Davor ist etwas passiert. Nur darüber geredet hat keiner.
*********_love:
Auch gar nicht mal so unüblich ist, dass der bisherige Sex ohnehin nur der Erfüllung des Kinderwunsches diente und danach nicht mehr notwendig war und vorher auch nur sehr ungern betrieben wurde. Was natürlich auch nicht thematisiert wurde.
Konnte es vielleicht auch nicht, weil sich der Kinderwunsch eines echten Begehrens nach Sex bedient hat. Der Wunsch nicht nur Vater des Gedanken sondern auch Vater der Gefühle. Eigennutz der Gene und Du bist mit Deiner Persönlichkeit nur das Vehikel.

**********Heart:
mir wurde gesagt...
der moment als [sie] mir sagte, ... hilfe!
sie hat sich neben mir und nicht mit mir anders entwickelt

Und da liegt der Hase im Pfeffer. Es ist nicht damit getan, dass sich nur die Richtigen treffen müssen, die mit einer kompatiblen Haltung zu und Gewichtung von Sexualität.

Menschen ändern sich und merken es selbst nicht.

Das Dilemma lauert theoretisch auf jeden, der sich einlässt. Selbst-Achtsamkeit und gelungene Kommunikation fördern es schneller zu Tage und ermöglicht einen konstruktiveren Umgang damit.

**********Heart:
warum leben immer noch so viele menschen unter solchen bedingungen miteinander?
...
aber ich wusste auch schon immer:
niemals heiraten!
niemals kinder!

Aber das Dilemma bleibt! Und darum ist es auch das keine Lösung, sich immer nur einzulassen, solange es nicht zu Tage getreten ist.
*********icht Frau
14.544 Beiträge
also...
Aber das Dilemma bleibt! Und darum ist es auch das keine Lösung, sich immer nur einzulassen, solange es nicht zu Tage getreten ist.
Du meinst damit:
immer wieder neue beziehungen anzufangen (sich einzulassen) ohne sich selbst erst mal klar zu sehen, ist eher ungünstig?

ich jedenfalls denke heute so...

nach meinem eher unfreiwilligen single-dasein
(angangs konnte ich es gar nicht fassen, dass hier nichts passendes dabei sein soll)
habe ich mich parallel dazu weiter entwickelt
ich hatte -wie gesagt eher unfreillig- überhaupt erst mal zeit und musse dazu
über mich selbst anstatt über die "neue" beziehung nachzudenken
das war zuerst sehr schwer - heute geniesse ich es
alles losgelassen zu haben - die entschlackungs-kur

ich weiss sehr wohl, dass es da immer noch was gibt
aber mein jetziges wohlbefinden ist mir einfach wichtiger
als ein vielleicht zukünftiges...
****54 Mann
3.576 Beiträge
Wenn ich die Kombination von 'sich klar werden' und 'sich parallel dazu weiter entwickeln ' so verstehen darf, dass das sich klar werden ein ewiger Prozess ist, dann gebe ich dir Recht.

In unser beider Alter könnte man sich damit zufrieden geben, in dieser Situation wie die Grille in der Fabel den Tag zu genießen und sich nur dem Genuss und der Kultur zu widmen.

Aber man kann auch den Mut finden, TROTZDEM - und nicht allein - an dem großen Ameisenhaufen zu bauen, obwohl wahrscheinlich wieder jemand hinein eintreten wird.
**********Heart:
warum leben immer noch so viele menschen unter solchen bedingungen miteinander?

Weil noch mehr nicht unter solchen Bedingungen leben- doch von denen hört und sieht man nichts.
Kein "Hilfe, mein Partner mach dies und das nicht"-Thread
Kein öffentlichkeitswirksames streiten.

Wir Menschen sind so gepolt auf Skandale und Probleme zu schauen, das nichts im Fernseher langweiliger wäre als eine harmonische Ehe. Schaut keiner. Also wird durch Regie sogar nachgeholfen, damit es im Fernseher richtig knallt, und das selbst bei "Reallity-TV-Sendungen". Diesen Mechanismus gibt es natürlich auch im echten Leben.
Problem-Ehen geraten ins Blickfeld, harmonische werden wenig wahrgenommen. Willst du Wahrnehmung, provoziere Streit. Funktioniert als Kind- never change a runnig system.....

Warum leben Menschen unter solchen Bedingungen? Weil sie sich so wahrgenommen fühlen bzw. wähnen. Wer Harmonie sucht, aber alles in der Gesellschaft so drauf eingestellt ist, das es nur bei Krawall wahrgenommen wird- was müsste sich ändern? Und wo liegt eigentlich das Problem? Beim Partner? Bei der Gesellschaft? Ist "die Ehe" das Problem? Würde ich unter den gegeben Umständen das wollen, was ich will (eine harmonische ungesehene Ehe führen)?



**********Heart:
aber ich wusste auch schon immer:
niemals heiraten!
niemals kinder!
Willst du tatsächlich was du willst? Also auch noch dann, wenn die Konsequenz deines Wollens dich ereilt? Wer gerne alleine ist- ist irgendwann in der Situation festzustellen das er immer alleine ist- auch wenn er nicht mehr will. Und mit Beine breit lässt sich auch ab einem gewissen Alter nichts mehr reißen. Die Mechanismen , auf die du dich stützt funktionieren nicht endlos- und schon gleich gar nicht wenn alle sie anwenden.

Sind Kinder das Problem? Sind Ehen das Problem? Was ändert der Ring tatsächlich am Menschen gegenüber? Ist doch noch der gleiche Mensch. Wenn er faul ist, war er es zuvor auch schon.

Was ändert ein Kind? Und kann es sich eine Gesellschaft leisten auf diese "Änderung" fortan zu verzichten? Wenn nein, was macht es so besser, wenn man sich aus einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe ausnimmt? Ohne Steuern zahlen hätte ich auch mehr Geld.

Es gibt Dinge, den entkommt man nicht. Jetzt zeigt sich, ob man in der Lage ist die Flexibilität aufzubringen Dinge zu lösen.


Wenn du alles in vollen Zügen genießen willst, und der andere findet daran Gefallen- wieviel Verständnis hättest du für die Kopie deiner Einstellung? Er trennt sich von dir, weil sich mit dir irgendwas fehlerhaft anfühlt.
Du erfüllst Erwartungen nicht-> weg ist er. Er hat nur ein Leben, und keine Zeit sich mit dir rumzuschlagen, wenns hakt. Und: Es gibt immer eine bessere, und er hält auch immer nach dieser besseren ausschau, auch wenn er mit dir zusammen ist. Außerdem möchte er jederzeit von dir gehen können. Und bedenke- gleich mit welcher emotionalen Wertung du dieses bedenkst- eigentlich schaust du in den Spiegel.
Die Illusion an dem "höher,weiter schneller"Beziehungen ist die Illusion selbst mit dem Tempo mithalten zu können. Irgendwann kommt der Punkt wo du unter die Räder kommst, weil du dein eigenes Tempo nicht mehr halten kannst.

Es sei denn, diese Freiheiten gelten nur für dich.
****NUM:
Willst du Wahrnehmung, provoziere Streit. Funktioniert als Kind- never change a runnig system.....

Nachtrag, das funktioniert auch themenorientiert. Problemthemen verdrängen in der Wahrnehmung alles- als gäbe es gar nichts anderes mehr. So schwingen sich "Sex-Konflikte" zu einem allesbeherrschenden Thema auf. weil Konflikte gesehen werden, die Harmonie aber nicht. 90% Passung wird ignoriert, 10% Konflikte werden zur Welt.

Wir neigen beim Partner genau deshalb zu sehen, was nicht passt. Das was passt, gerät schnell aus dem Blick.
Je mehr Wettbewerb wir Partnerschaft aussetzen, umso niedriger ist die Schwelle zum Leiden unter "Inkompatibilität". Schließlich ist bei 96% Passung die Konfliktquote DOPPELT SO HOCH wie bei 98% Passung. Doppelt so hohe Konfliktquote- nicht auszuhalten.
@****NUM

Das ist mir wieder zu schwarz weiß.

Zu fragen, warum ein glückliches Paar zusammen bleibt, ist doch absurd.

Es ist doch nicht nur einer Sensationsgier geschuldet, Konflikte zu besprechen.

Glück muss man nicht verstehen, da reicht es, dieses zu genießen.

Probleme hingegen löse ich nur dann, wenn ich sie im Kern verstanden habe.

Ich finde auch verständlich etwas verstehen zu wollen, von dem man selbst vielleicht betroffen ist oder war oder was einem begegnet ist und interessiert. Wie die Frage danach, warum Menschen in Beziehungen verharren, in denen alle Beteiligten unglücklich sind.

Dass es auch glückliche Familien gibt spielt doch für die Antwort auf diese Frage gar keine Rolle.

Was der Anteil Sexualität am Glück oder Unglück ausmacht hast Du vorher selbst beantwortet. Das ist individuell, ebenso wie der Wunsch und die Fähigkeit alleine zu sein.

Miteinander sein ist auch die Frage, welchen Preis man bereit ist dafür zu zahlen.

Nicht bereit zu sein, jeden Preis für Gemeinschaft zu zahlen, macht einen noch lange nicht zu einem empathielosen Wegwerflover.

Nur weil es die gibt, muss man Menschen mit Selbstwert und Schmerzgrenzen nicht damit über einen Kamm scheren.
****NUM:
Sind Kinder das Problem? Sind Ehen das Problem? Was ändert der Ring tatsächlich am Menschen gegenüber? Ist doch noch der gleiche Mensch. Wenn er faul ist, war er es zuvor auch schon.

Noch was vergessen:

Wenn ich sage: Niemals heiraten!- ist das logisch?

Funktionieren Beziehung besser, wenn es die latente Drohung von zügiger und unkomplizierter Trennung gibt? Und möchte ich mich mit Personen einlassen, die diese Drohung brauchen und nutzen, damit die Beziehung gelingt?
Möchte ich damit Ohnmacht demonstrieren (Mein Leben treibt mich umher, und ich kann nichts dagegen tun)? Also die feststellung, das man sich auseinanderlebt, und man kann dagegen ja auch gar nichts machen. Aus Gründen der Schuldfrage attestieren sich beide gegenseitig, das man gefesselt ist- so ist keiner am Scheitern schuld. Und gilt dieser Mechanismus auch wirklich für das Leben. Wäre ich genauso tolerant wenn der Arbeitgeber auf mich zu kommt und sagt: "Du nicht mehr, wir haben uns irgendwie auseinandergearbeitet und da kann man ja auch nichts dagegen machen."

Mir deucht, das ist so eine Lebenseinstellung, die nur in Beziehungsfragen. Und nur, wenn es den anderen betrifft. Man selbst will ja nicht schnell abserviert werden.
*********icht Frau
14.544 Beiträge
@****NUM

was ändert ein ring?

eben - gar nichts - also überflüssig

was ändert ein kind?

alles! für mich!

ich hätte an mich selbst den anspruch gehabt, diesem kind einen wunderbaren start ins leben zu ermöglichen...

meine lebens-umstände waren aber so nicht
und deshalb: kein kind
*********_love:
Nicht bereit zu sein, jeden Preis für Gemeinschaft zu zahlen, macht einen noch lange nicht zu einem empathielosen Wegwerflover.

Nur weil es die gibt, muss man Menschen mit Selbstwert und Schmerzgrenzen nicht damit über einen Kamm scheren.

Wo ist das Ursächliche Problem? Gibt es kein "Ich bin zu empfindlich" mehr? Wenn es nicht passt, passt es eben nicht?

Wenn ich zu empfindlich bin, kann ich mich nicht beschweren, das der andere in all seiner Sanftheit immer noch zu grob zu mir ist. Irgendwann wär der Blick in den Spiegel sinnvoller als der durchs Fernglas.
@****NUM

Man könnte umgekehrt fragen, ob es juristische Konsequenzen braucht, um wertschätzend miteinander umzugehen?

Fakt ist doch. In der Rechtssprechung kann ich nichts aber auch gar nichts aus einem Eheversprechen einfordern. Warum also soll ich mir dann darüber hinaus einen solchen Vertrag aufhalsen?

Es gibt sowohl gute langjährige Ehen, wie gute langjährige ehelose Beziehungen.

Ebenso gibt es unter beiden Dächern schlechte.

Gut läuft es, wenn beide aus sich heraus immer wieder aufeinander zugehen und füreinander offen sind und schlecht läuft es im egoistischen Anspruchsdenken.

Das zeigen auch die Beispiele aus diesem Thread.

Paare, die miteinander einen Weg gefunden haben, beiden gerecht zu werden und Paare, die sich damit im Kreis drehen, sich gegenseitig zu frustrieren.

Ehe kann gar nichts. Menschen können etwas, und das müssen sie wollen.
@****NUM

Nein, es gibt kein „ich bin zu empfindlich“. Zu empfindlich für was?

Ich bin zu ... = Ich bin falsch ...

Findet von mir keine Unterstützung.

Wenn jemand selbst das Gefühl hat, sich im Weg zu stehen, dann kann er sich Hilfe suchen, das zu überwinden. Aber sich in Frage zu stellen, weil man mit jemandem nicht zusammen passt und zu glauben, man müsse sich passend machen, entspricht nicht meinem Menschenbild und meiner Beziehungsidee.
*********_love:
Ich bin zu ... = Ich bin falsch ...

Wann bin ich richtig, wann bin ich falsch? Ist es nicht manchmal Zeit zu fragen ob die Umgebung scheitert, oder ob meine Richtigkeiten meine Umgebung zwangsweise zum Scheitern bringen.

Du fragtest glaube ich mal: darf alles sein.

Darf ich mit jedem Bedürfnis um die Ecke kommen. Ich meine auch: ja. Aber darf ich erwarten, das alles getan wird um meinem Bedürfnis zu entsprechen?
Heißt die Benennung eines Bedürfnisses auch: "So ist die neue Lage, tu es- oder ich werde unglücklich und ziehe die Konsequenzen."

Muss ich, wenn ich mit dem Anderen grundsätzlich zusammenbleiben will, alle seinen Marotten folgen. Ist drohende Ünglücklichkeit, so man sein Augenmerk darauf richtet, nicht die permanente Bedrohung für die Beziehung?
Wenn noch ein Machtgefälle dazukommt- wird der Andere nicht schnell mit meinen Bedürfnissen mitgeschliffen. Weil der dominantere die Norm etabliert. Und mit Bedürfnissen kann man sehr dominant sein.

Vielleicht macht man sich in einer "normalen" Beziehung nicht so die Gedanken. Vielleicht bin ich daher so ein Spezialfall, der sich über Dinge Gedanken macht, mit denen man sich üblicherweise nicht beschäftigen muss. Mir fehlt daher die Vorstellung einer normalen Beziehung.
Für mich darf erst einmal jeder sein, wie er ist. Daran ist gar nichts falsch.

Das beinhaltet nicht sein Verhalten.

Ich betrachte Verhalten losgelöst vom Menschen und da akzeptiere ich längst nicht alles.

Es gibt in meiner Denke weder Scheitern noch Schuld.

Es gibt lediglich ein passt oder passt nicht.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Auf welche Weise tritt Dir der Mensch denn losgelöst von seinem Verhalten gegenüber?

Bin ich anders als es in meinem Verhalten zum Ausdruck kommt und welche mir verborgene Ebene spürst Du da auf?
@****54

Nun, nehmen wir das Thema dieses Threads als Beispiel.

Mein Partner konfrontiert mich mit neuen sexuellen Wünschen.

Ich fühle mich davon überrumpelt und verunsichert. Darf ja sein, weil ich darf sein.

Auf dieser Basis kann ich unterschiedliches Verhalten zeigen.

Ich kann z Bsp sagen, dass mich das jetzt gerade überfordert und ich das erstmal sacken lassen muss und wenn ich mich wieder eingekriegt habe, suche ich mit meinem Partner die Auseinandersetzung, damit wir einander verstehen können.

Ich kann das aber auch zum Anlass nehmen, komplett auszurasten, mich nicht wieder einzukriegen und meinen Partner hinzustellen, als wäre er pervers und was weiß ich nicht was.

Bei allem Verständnis für die grundsätzliche Gefühlslage würde ich nicht akzeptieren, dass mir jemand das letztere Verhalten entgegen bringt.

So trenne ich Mensch von Verhalten.
Ich habe das Bedürfnis, wenn ich mich überrumpelt fühle, erstmal ordendlich auszurasten. Das Befürfnis darf doch sein, oder?


Ich weiß, was du meinst. Ich halte die Trennung von beidem in der Praxis nicht immer leicht, weil man sie sogar überrumpeln kann.

"Der Andere wollte doch, das ich ausraste. Der weiß doch, das ich ausraste, wenn ich mit soetwas konfrontiert werde. Hätte er nicht gewollt, das ich ausraste, hätte er mit so einem Scheiß nicht um die Ecke kommen dürfen. Das hat er daher sogar mit Absicht gemacht, weil er weiß wie ich ticke. Und ich bin richtig, sagt sogar Frau Greeneyeslove."

Mal abgesehen von der Dominanzmasche, ist Verhalten oft sehr affektiv und eine Reaktion auf einen Reiz. Du verlagerst die Kontrolle auf die Reaktion auf einen Reiz. Alle Reize (Bedürfnisse) dürfen sein. Die Reaktion muss aber gemäßigt sein. Also eine Reaktionskontrolle.


Das lebt sich sicher entspannt so. Ich bin Reizkontrolle gewohnt um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen. Das hat aber spezielle Hintergründe.

Dazu passende Frage:
Wenn alle Bedürfnisse sein dürfen-> "Ich bin richtig."
Warum gilt das nicht auch für das Verhalten, erst recht wenn das Verhalten Ausdruck meines Wesens ist?
Denn das würde ja heißen, das ich vom Anderen Wesensänderung verlangen kann.
Ich sehe Verhalten nicht als Ausdruck des Wesens.

Für mich ist Verhalten eine Frage der Ressourcen.
... und ja, so kann man miteinander ziemlich entspannt auch Konflikte austragen.
*********nz18 Paar
229 Beiträge
Leute...Leute....Leute... *anbet*

Was hab ich das abgefangen?
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