"Er" schreibt...
• Wie habt ihr eure erotischen Fantasien und Wünsche eurem Partner mitgeteilt?
Ich habe meiner Frau in einem offenem Gespräch, in dem ich zumindest einen Teil und die Richtung geäußert habe, über meine Fantasien und Wünsche in Kenntnis gesetzt.
• Welchen schweren Weg seid ihr gegangen, bis ihr den Mut für das Gespräch gefunden habt?
Ob der Weg schwer war weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es war ein Entwicklungsprozess. Über Bilder, Pornos, Blogs usw. etc. ist über 2-3 Jahre in mir das Verlangen gewachsen nicht mehr nur zu lesen und zu schauen, sondern selber auszuleben. Für mich kam nur eine Person dafür in Frage, da ich entsprechendes Vertrauen brauche um mich wirklich fallen zu lassen. Femdom und Keuschhaltung ist allerdings nichts, was man in einer Beziehung einfach mal zwischendurch anspricht, wenn alles restlos Stino und die Ehefrau in Sachen Sexleben eher ein "Mauerblümchen" ist.
Der "schwere" oder "belastende" Weg war die eigene Auseinandersetzung mit den möglichen Folgen dergleichen auf den Tisch zu packen und sich zu offenbaren. Die Gefahr, dass unsere Interessen und Vorlieben derart weit auseinandergehen, dass die Beziehung auf kurz oder lang leidet und vielleicht zu stark belastet werden würde, war durchaus gegeben. Da überlegt man, oder zumindest ich, schon gründlich wie wichtig und unverzichtbar das zu spürende Verlangen ist.
Es wurde aber immer größer und irgendwann war einfach der Punkt da, wo ich bereit war die möglichen Folgen zu akzeptieren, weil das Verlangen und das Bedürfnis nach realem Erleben einfach zu groß geworden war.
• Wie hat euer Partner reagiert - und wie lebt ihr heute?
Kurz und knapp? Sie hat mich kurzerhand für verrückt erklärt. Sie konnte sich darunter so gar nichts vorstellen, aber hörte sich alles an was ich zu sagen hatte, stellte die ein oder andere Frage und fing an nachzudenken. Ich habe nicht alles sofort ungefiltert auf den Tisch gebracht, sondern versucht einen Einstieg zu finden ohne in ihr das Gefühl auszulösen vielleicht "flüchten" zu müssen.
Ich habe damals penibel darauf geachtet sie in keiner Weise unter Druck zu setzen. Mein Verlangen und meine Bedürfnisse sollten deutlich werden, aber sie sollte in jeder Sekunde wissen, dass alleine sie entscheidet was weiter passieren würde, also ob sie vielleicht etwas ausprobiert oder eben nein sagt.
Das Gespräch dauerte einige Stunden und am Ende hatte sie einen minimalen Einblick, denn ich hatte einfach einen Vorsprung von einigen Jahren, in denen ich mich alleine damit schon beschäftigt hatte. Abschließend formulierte ich eine Bitte, da sie weder zustimmend noch völlig ablehnend reagierte... Alles was sie sagte, erfragte und zeigte war, dass sie gerade gedanklich stark überfordert war und erst einmal sortieren musste. Völlig verständlich natürlich.
Am Ende bat ich sie darum, dass sie bitte nicht einfach nein sagen soll, sondern vielleicht das ein oder andere einfach mal mit mir gemeinsam ausprobiert. Sich erst eine endgültige Meinung bildet, wenn sie mich zB. für ein paar Tage verschlossen hat, mich etwas geführt (sicher nur spielerisch damals) hat usw... Ich sagte ihr, dass ich jede Antwort akzeptieren würde, aber ein Nein nachdem sie etwas ausprobiert hat etwas leichter zu verstehen wäre. Das letzte Wort hätte aber alleine sie und sie solle sich Zeit nehmen über alles in Ruhe nachzudenken.
Kurz drauf bestellten wir den ersten Käfig, wo sie selber noch der Meinung war, dass er eh nach wenigen Stunden einfach von mir in die Ecke geschmissen werden würde. Da es im realen für uns beide völlig neue Erfahrungen waren, bewegten wir uns unsicher, tapsten wie kleine Kinder in eine riesige Erlebniswelt und hatten keinen Schimmer was uns so erwartet.
Sie fand wieder erwarten schnell gefallen an dem was ich ihr über meine Wünsche und Sehnsüchte geschildert hatte, so, dass wir recht schnell immer mehr ausprobierten und aus dem Spiel mit der Zeit immer mehr Überzeugung ihrerseits wurde. Aus dem erfüllen meines Wunsches wurde, reale Kontrolle und Machtübernahme ihrerseits, was der eigentliche Traum war und ist.
Heute leben wir in einer ausgewachsenen Cuckoldbeziehung, sind auf dem Weg zur dauerhaften Never Inside und jedwede Kontrolle über meine eigene Sexualität geht in ihren Einflussbereich über.
Eine Entwicklung, die wir uns beide nie hätten träumen lassen, aber es war bis hierhin ein wunderbar aufregender Weg, auf dem wir Probleme und Hindernisse gemeinsam bewältigt und etwas gefunden haben, was wir bei uns beiden so nie vermutet hätten, wenn man sich die gegebenen Positionen anschaut.
• War Offenbaren besser als Verschweigen?
Für uns ganz persönlich und so wie es sich entwickelt hat, war die Offenheit garantiert besser! Allerdings... Wenn es sich nicht so entwickelt hätte, die Beziehung vielleicht daran gescheitert wäre... Naja... Ob etwas am Ende besser war als das andere weiß ich nicht, denn ich habe ja keine Ahnung wie es andersherum gelaufen wäre.
Ich hatte und habe das Glück eine Frau an meiner Seite zu haben, die sich nicht verschlossen und abgewendet hat, weil ggf. Veränderungen anstanden, sondern mitgegangen ist und festgestellt hat, dass sie daraus sehr viel Freude und Spaß sowie Befriedigung ziehen kann. Offenbaren war also in unserem Fall eindeutig eine gute Entscheidung, denn dadurch hat unsere Ehe und Beziehung eine Tiefe erreicht, die wir nicht für möglich gehalten hätten, derer wir uns aber auch nie bewusst geworden wären. Heute sagen wir, dass wir vorher in Sachen Vertrauen und Offenheit an der Oberfläche gekratzt haben und heute buddeln wir immer tiefer, was unsere Beziehung immer enger und inniger macht, obwohl der Blick von außen aufgrund der Cuckoldbeziehung genau das Gegenteil zeigt indem sexuell immer Abstand besteht.
Wir sind glücklich und genießen die Zeit und jeden Entwicklungsschritt, den wir gemeinsam gehen und erleben dürfen/können.
LG "Er" von NeueReize