Ich bin großer Freund von High Heels und 'Nylons' (gar nicht mal die echten). Da werd ich aber mal so richtig spitz. OK, Erklärung: sieht in meinen Augen toll aus, fühlt sich schön an.
Aber ich finde beides eben auch geil, wenn ich selbst der Träger bin. Nur warum?
Meine beste Freundin beschäftigt sich als Psychotherapeutin und Doktorandin genau damit in ihrer Forschung. Wir haben viel Literatur dazu diskutiert und ihr Wissen mit meiner Therapieerfahrung und meinen Diskussionen mit meiner Therapeutin abgeglichen.
Das ist unser Wissensstand:
Wir arbeiten in unserer Sexualität in irgendeiner Form unsere Knackpunkte in der Kindheit ab. Wir stellen nach oder wir kehren ins Gegenteil.
Ich dachte immer, ich hätte eine glückliche Kindheit gehabt. Mit einem Borderliner als Stiefvater und einem Alki als leiblichen Vater und einer sehr bedürftigen Mutter war dem aber nicht so.
Mein BDSM kommt wohl daher, dass meine Mutter vorgelebt hat, dass Beziehungen schmerzhaft sein müssen (emotional, weil bescheuerte Partnerwahl) - aus Selbstschutz scheine ich das manifestiert und in kontrollierte Bahnen gelenkt zu haben. Ich leide also nicht emotional unkontrolliert unter einem beziehungsinkompetenten Mann, sondern bewusst und gerne unter einem kompetenten Dom. Zusätzlich stelle ich nach, was mir in der Kindheit gefehlt hat. Klein sein dürfen, beschützt werden, wertgeschätzt werden, etc.
Ziemlich komplex das Ganze.
Mein Mann litt sehr unter einer besonders ängstlichen, einengenden Mutter, die keinen Freiraum zuließ und immer und überall alles kontrollieren musste. Er fesselte schon mit 6 die ersten Barbies
Zu den Nylons: Wir haben einen Fall besprochen, in dem ein Mann einen Gipsfetisch hat. Er hat in seiner Kindheit einfach nur Liebe und Fürsorge erfahren, als er sich den Arm gebrochen und eingegipst hatte. Fetisch besiegelt.
Ich hab auch keinen Spaß an der Aufklärung meiner Neigung gehabt. Hätte ich drauf verzichten können. Half aber beim generellen Verständnis einiger Baustellen.