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Liebe und Gerechtigkeit

Liebe und Gerechtigkeit
Liebe Community,

ein intensiv diskutierter Thread ist auf Seite 30 angekommen und lässt mich mit neuen Fragen zurück.

Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?

Und wenn nicht, wessen oder welche Bedürfnisse sind Euch wichtiger und woran macht Ihr das fest.

Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben?

Bitte schön bei der Sache bleiben, wer unter die Gürtellinie möchte, bitte nicht verbal, oral ist okay 😉

*herz*lich
GreenEyes_love
**C Mann
12.098 Beiträge
...ich denke, es zeigt von nicht gerade übermässigem Selbstwertgefühl, wenn man sich die Frage stellen muss: "genüge ich meinem Partner"? Wir legen doch heutzutage grossen Wert auf "Augenhöhe".. Natürlich gibt es auf jeder Seite der Beziehung irgendwelche Stärken oder Schwächen die man aber partnerschaftlich ergänzen kann.... Einzig im finanziellen Bereich sehe ich eventuelle Probleme, wenn die Diskrepanz zu groß ist und der finanzschwächere Part sich abhängig und "gekauft" fühlt und sich stetig unter Druck setzt, dem Anderen zu gefallen.
*********_love:
Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?

Ja. Er dürfte er we in der er ist. Wenn ich darauf bestehen würde das er so ist wie ich ihn mir wünsche, oder er alles tut damit es passt, wäre er nicht der der er ist. Ich liebe den Mann als Mensch und so soll er sein und bleiben.

*********_love:
Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben? 

Darunter würde ich verstehen das ich ihm genüge. An sich stimmt es . Er sagt es mir immer wieder mal.
Was ich bereit bin dafür zu tu oder zu geben hört sich für mich an als müsste ich mich verändern bzw bin mehr oder weniger gezwungen eine Leistung zu bringen. So ist es bei uns nicht.

Wir dürfen die sein wie wir sind. Er ist heute der der er vor 3 Jahren war.
Ich bin die die ich vor 3 Jahren war. Zwar entwickelt ich mich weiter, aber ich ändere nichts an meiner Meinung und Einstellung. Diese Schiene fahre ich seit 2014 und habe nicht vor diese zu ändern. Und die kennt er seit 3 Jahren und es passt.
Also ändere ich nichts sondern bleibe so wie ich bin. Wie er mich kennen gelernt hat.
Wenn ich was verändern würde oder müsste um in der Partnerschaft zu bleiben oder ihn behalten zu können, wäre ich nicht mehr ich. Dann wäre das mit uns vorbei.
*******ust Paar
5.637 Beiträge
Eine Partnerschaft ist eine Förderungsgemeinschaft...
und keine Aufrechnungs- oder Verhinderungsgemeinschaft.
ein sehr schönes thema
die formulierung 'dem partner genügen' finde ich etwas strange. 'sich als paar genügen' erscheint mir passender... und das ist m.e. keinesfalls negativ behaftet.
man lernt sich (im jc?) kennen und mag sich. singles fallen dann doch wahrscheinlich erstmal übereinander her und gehen auf eine wunderbare entdeckungsreise. erleben den partner und die zweisamkeit. neues wird probiert, möglicherweise grenzen verschoben. sollte sich irgendwann herausstellen, dass ein partner dem anderen irgendetwas nicht geben möchte, spricht man das doch an, oder? 'mir fehlt dieses/jenes sehr...' gibt es vll. beiderseits so etwas? in diesem fall würde man sich 'als paar nicht genügen'. trennung? kein gedanke... vll. nimmt man es sich als paar z.b. in einem club, bei einem (hotel-)date, wie auch immer. liebe und lust kann man doch trennen. kann es das liebesleben als paar nicht 'entzerren', wenn man dem partner nicht geben 'muss', was man nicht geben mag? ich denke ja. und kenne paare, die ihre zweisamkeit dadurch noch mehr genießen können, als zuvor...
@*******ust

Hätte ich jetzt auch gesagt, wäre mir nicht begegnet, dass diese Aussage mit der Aufrechnung sowohl eine im Grunde schöne Haltung sein kann wie das Killerargument die Bedürfnisse des Partners oder seine eigenen zu relativieren, statt vollumfänglich anzuerkennen.

Daher interessiert mich die gelebte Wirklichkeit.
*******ust Paar
5.637 Beiträge
die gelebte Wahrheit lautet bei uns seit fast 30 Jahren:
jede/r ist für sein Glück selbst zuständig
und niemals kann jemand den/die andere/n für sein Unglück verantwortlich machen.
jede/r ist für sein Glück selbst zuständig
und niemals kann jemand den/die andere/n für sein Unglück verantwortlich machen.

Auch eine schöne Haltung.

Bedeutet dann natürlich auch, dass beide den entsprechenden Raum haben, sich zu entfalten.

Begrenzung würde das ja zumindest begrenzen... bis ausschließen.
*******ust Paar
5.637 Beiträge
wie gesagt, keine Begrenzungsgemeinschaft
sondern Förderungsgemeinschaft.
Und wenn's richtig gut läuft sogar:
Wunscherfüllungsgemeinschaft!

Das ist die potenteste Form überhaupt
man kann das sogar üben:
Wir haben vor Jahren ein Spiel daraus gemacht,
in Anlehnung an die Geschichte der O.

Eine Woche im Monat hatte "er" einen zweiten Ring an der Hand,
der signalisierte: er hat IHRE Wünsche zu erraten und möglichst zu erfüllen.
Eine andere Woche hatte sie einen zweiten Ring am Finger,
und sie mußte versuchen IHM alle Wünsche von den Lippen abzulesen.
Die beiden anderen Wochen im Monat waren normal
und dem Familienleben gewidmet.
Die Wochen wurden am Anfang des Monat festgelegt
(und zwar so,
dass der Hauptbestimmer in seiner/ihrer voraussichtlich arbeitsreichsten Woche Hauptbestimmer war).

So haben wir gelernt,
wie schön es ist, dem/r anderen Wünsche zu erfüllen.
Und wir kamen beide zu unserem Recht:
eine Woche/ Monat war ER Hauptbestimmer
und konnte auch wünschen,
was am WE gemacht wird.
Eine Woche im Monat war SIE die Hauptbestimmerin
und konnte sich alles wünschen
natürlich im vernünftigen, erfüllbaren Rahmen.
So haben wir ein gutes Tempo für uns beide gefunden.
*********ture Mann
684 Beiträge
Ich neige zur Rücksichtnahme.
(Mir ist bewußt, dass ich das manchmal übertreibe.)
Der Stärkere hilft dem Schwächere, der Schnellere wartet auf den Langsamen.......
In einer Beziehung auf Augenhöhe hat jeder individuelle Stärken und Schwächen,irgendwie im Gleichgewicht. Mit Achtsamkeit zu dem Partner besteht die Möglichkeit sich gegenseitig zu helfen/stützen und auch zu fördern.

Mir kommts so vor, je mehr Liebe ein Mensch in seinem Leben erfahren hat, umso leichter rücken "sekundäre" Bedürfnisse in den Hintergrund.
In einer liebevollen Partnerschaft fällt es dann leichter, auf was zu verzichten.
z.B. Verzicht auf Treue. *zwinker*
Oder das Scheitern des Versuches, das zu ändern, nicht so tragisch zu nehmen.
Verzicht ist aber in der heutigen höher/schneller/weiter/mehr mehr mehr-Zeit,
recht negativ eingefärbt.

Ich erinnere mich gerne an ein JC-mitglied, der den Spruch hoch hielt:
"Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug"

Mein Freund sieht das anders, er kann auf das Bedürfniss Porsche zu fahren, nicht verzichten.
*******ust Paar
5.637 Beiträge
der Schnellere wartet auf den Langsamen...
dann kommt's irgendwann zu ner Schieflage.
und das rächt sich
auf Dauer.
Der Schnellere muß auch manchmal die Möglichkeit haben,
Gas zu geben.
********popo Frau
3.715 Beiträge
Sollte es nicht so sein, dass jeder so sein darf, wie er ist - von Anfang an? Wenn ich mich von der Erwartungshaltung meines Partners erdrücken lasse, um seinen Ansprüchen und Bedürfnissen zu genügen, dann befinde ich mich direkt auf der Zielgeraden, mich selbst aufzugeben.

Liebe und Gerechtigkeit - diese beiden Wörter passen für mich nicht zusammen. Gerechtigkeit in Bezug auf Liebe - den Ansprüchen und Bedürfnissen des Anderen genügen, um seiner Liebe und somit auch von ihm überhaupt geliebt zu werden, gerecht zu werden? Wenn ich mich verbiegen muss, um geliebt zu werden, dann stimmt da etwas nicht und das hat nichts mit dem Partner zu tun.
Ich könnte so eine Beziehung niemals führen, da ich kein System - Mensch bin und ich meine eigene Wahrnehmung nicht unterdrücken würde.
Ich erinnere mich gerne an ein JC-mitglied, der den Spruch hoch hielt:
"Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug"

Mein Freund sieht das anders, er kann auf das Bedürfniss Porsche zu fahren, nicht verzichten.

Wer bewertet denn, für wen wann was genug ist?

Ich habe auch einen Porsche fahrenden Freund und ich freue mich gerne mit ihm.

Der Mann ist Minimalist aber auch Perfektionist.

In der Leidenschaft für sein Auto verbindet er sich mit seiner eigenen Kraft. Ich finde das sehr schön, lasse mich von der tiefen Freude gerne anstecken.

Ich finde selbst eine hohe Qualität in der Fähigkeit zur Zufriedenheit und Dankbarkeit. Das braucht es schon, sonst genügt tatsächlich nie etwas.

Aber wo man da eine Linie zieht, das lasse ich gerne bei jedem selbst.
Sanfte Grüße
Sanfte Grüße und eitel Freude. Und Sonnenschein. Ewige Harmonie möge mit euch allen sein.

Ich habe bisher verstanden, dass Partnerschaft von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägt ist, dass alle Bedürfnisse vorkommen dürfen und jeder so sein darf, wie er ist. Es herrscht Eintracht und Konsens. Bevor jetzt alle ein inbrünstiges "Ommm" singen und gemeinsam einen Matetee trinken, muss mir aber jemand noch etwas erklären:

Wie werden diese wunderbaren Harmoniekonzepte im Beziehungsalltag tatsächlich gelebt?

Pro Monat hat eine Woche der Eine Wunschwoche, eine Woche der Andere, zwei Wochen ist Familienleben. Wie ich das verstanden habe, bezieht sich das aber doch wohl nur auf den sehr begrenzten Bereich der Sexualität und nicht auf die mannigfachen Alltagsentscheidungen, die täglich hundertfach anfallen und das Beziehungsgleichgewicht auf Dauer kippen lassen könnten?

Provokantes Beispiel: Familie XY will ein neues Auto kaufen und Autos (von mir aus auch Porsche) werden traditionell von Herrn Y geliebt und von Frau X bestenfalls als Fortbewegungsmittel und Lastesel betrachtet. Vater Y träumt vom neuen Carrera, Mutter X braucht nur einen alten Passat und führe stattdessen viel lieber vom gesparten Geld in den Urlaub. Kind Y hält zu Papa und favorisiert die Autofarbe gelb, Kind X zu Mama und möchte nach Lanzarote.

Zugegeben, da kommen jede Menge Bedürfnisse vor, mehr als einem lieb sein kann.

Aber nur ein Auto wird am Ende gekauft. Die Frage ist welches. Ein grüner Smart? Dann kommen immer noch Bedürfnisse vor, aber keines wird erfüllt. Ein gelber Carrera? Dann ist aber kein Geld mehr für die Bedürfnisse von Mutter und Kind X da. Bedürfnisse gestrichen. Ein blauer Passat? Dann schmollen Papa und Kind Y den ganzen Urlaub lang.

Selbst bei gelebten Beziehungswochen stelle ich mir das nicht unkritisch vor. "Immer wünscht du dir in deiner Woche Analverkehr und die Bullenpeitsche, du weisst genau, dass ich danach eine Woche nicht mehr sitzen kann."

Meine einfache Frage also, was nützt mir ein hochtrabendes, betont symmetrisches Bedürfniskonzept, wenn in der Entscheidung am Ende (und das ist doch Alltagserfahrung) immer ein Kompromiss gelebt wird, der das Risiko eines Ungleichgewichts natürlich nicht ausschließt?

Ist der Beziehungsschlüssel tatsächlich der der peinlich bedachten Symmetrie, oder nicht eher der des liebevollen, emphatischen Gebens, der Empathie überhaupt?
****tey Frau
241 Beiträge
ja klar
"Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?"

ja natürlich....

ich finde es immer wieder befremdlich wenn erwartet wird, dass paare gleiche bedürfnisse haben. warum sollten sie??

klar ist es nicht schlecht, wenn die bedürfnisse sich zumindest ähneln, aber es ist auch vollkommen ok, wenn jeder seine eigenen hat.

meine frau geht gerne ins fitness zum sporteln - ich bin lieber zuhause auf dem sofa. sollte sie jetzt zuhause bleiben für mich? sollte ich mitgehen für sie? NEIN *herz2* sie macht ihr ding, ich meins, und hinterher freuen wor uns zusammen dass jeder für sich eine gute zeit hatte.

wenn ich nun appetit auf zb burger habe und sie auf sushi - warum sollte sie auf ihr lieblingsessen verzichten oder ich auf meins?

liebe heisst doch nicht kein individuelles wesen zu sein.

auch deswegen führen wir eine offene beziehung. jede mag mal mehr mal weniger sex. und wenn (zb aus hormonellen gründen) einer gerade sex alle paar monate reicht, die andere es aber lieber viel häufiger mag.... warum sollte dann eine verzichten, während der anderen nichts fehlt?

liebe ist freiheit. und nicht dem anderen vorschriften machen oder erwarten, dass er oder sie so tickt wie man selbst. *boogie*
🤔
Spannend das Thema.
Grundsätzlich sollte man den anderen so lieben wie er ist und auch so lassen. Die Liebe ist auch ein Gefühl des Bedürfnis den anderen mit Glück zu erfüllen frei von Forderungen die er nicht erfüllen kann.
Leider versuchen viele ständig den anderen zu verändern, was eigentlich nie funktioniert. Veränderung kommen so oder so mit den Jahren....
Meine einfache Frage also, was nützt mir ein hochtrabendes, betont symmetrisches Bedürfniskonzept, wenn in der Entscheidung am Ende (und das ist doch Alltagserfahrung) immer ein Kompromiss gelebt wird, der das Risiko eines Ungleichgewichts natürlich nicht ausschließt?

Ist der Beziehungsschlüssel tatsächlich der der peinlich bedachten Symmetrie, oder nicht eher der des liebevollen, emphatischen Gebens, der Empathie überhaupt?

*tee*

*omm*

Man soll ja nicht rückfragen... mir erschließt sich aber tatsächlich nicht, wie das liebevolle empathische Geben eine Symetrie ausschließen soll. 🤔

Würde das nicht bedeuten, dass das irgendwie eine einseitige Kiste ist? ... was mich wieder zurück zur Ausgangsfrage führt.

Empathie bedeutet für mich Motive, Beweggründe verstehen.

„Ich will aber“ gelbes Auto, Urlaub etc. verstehe ich nicht. Das ist nicht meine Sprache.

Für mich ist wichtig wirklich zu verstehen, was alle tatsächlich brauchen, das warum.

Dann ist mir wichtig, dass das alle untereinander anerkennen.

Im nächsten Schritt schaut man gemeinsam, über welche Ressourcen man verfügt und sucht nach kreativen Lösungen, möglichst viele Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Kompromisse bedeuten, es muss möglichst viel nachgegeben werden. Nicht so meins.

Ich investiere da tatsächlich lieber recht viel Zeit sogar in dieses Empathie-Dingens und mag auch den verbindenden Effekt der Lösungssuche. Wenn niemand mehr was verteidigen muss, klappt das mit dem zugestehen auch gleich viel besser.

Braucht halt den Invest von Zeit ja. Daher ist Tee dazu eine super Idee dazu.

Schlürf ... *tee*
****nny Paar
1.724 Beiträge
In einer Partnerschaft werden wohl eher selten alle Bedürfnisse von beiden übereinstimmen. Oft ist dann ja so, dass man sich automatisch aufeinander zubewegt oder gezielt Kompromisse findet.

Bewegt man sich von den Bedürfnissen zu weit auseinander im Laufe der Zeit, dann wird's meist sehr schwer, dass unter einen Hut zu bekommen.

Vieles kann man mit Sicherheit gemeinsam dann regeln, dass jeder seine eigenen Bedürfnisse stillen kann. Sollte man sich dafür aber völlig verbiegen müssen , um es dem anderen zu ermöglichen, dann wäre für mich persönlich die Grenze erreicht.

Jeder hat doch seine persönlichen Grenzen was für ihn möglich ist um dem Partner/der Partnerin vieles zu ermöglichen. Müsste ich häufig diese Grenzen überschreiten um meinen Partner genug zu ermöglichen, dann wäre der Punkt erreicht darüber nachzudenken, ob es noch Sinn macht diese Beziehung weiterzuführen.

Wichtig finde ich dabei die offene und ehrliche Kommunikation, denn woher soll man sonst die veränderten Bedürfnisse des anderen kennen. Da hakt es in ganz vielen Beziehungen aber am meisten , weil oft der Mut fehlt, die neuen Karten auf den Tisch zu legen.

Ob man dem anderen genügt, das sollte man eigentlich spüren bzw dann in offenen Gesprächen doch spätestens mitbekommen. Will er oder sie plötzlich ständig Dinge ohne einen selbst tun, dann wird man wohl nicht mehr ausreichend sein. Das wäre für mich dann der Punkt aus der Beziehung auszusteigen.
@GreenEyes_Love
Ich bin eine schlichte Seele, die Anschaulichkeit braucht.

Erkläre mir doch bitte, wie in deiner (für mich noch nicht erkennbar anderen) Realität die Autofrage konkret gelöst würde. Ich akzeptiere auch jedes andere Beispiel deiner Wahl, da bin ich kompromissbereit. Ich möchte verstehen, was am Bedürfniskonzept anders ist, als am Kompromisskonzept.
Dr. Z.

Nach vielen geschätzten Beiträgen, die ich bisher von Dir lesen durfte, glaube ich das nicht.

Natürlich erkläre ich das gerne.

*tee* ?

Ein denkbares Szenario wäre:

Nachdem jeder Raum hatte, nicht nur einfach sein „ich will“ einzubringen, sondern ein echtes Bedürfniss dahinter könnte eine mögliche Lösung zum Beispiel so aussehen:

Davon ausgehend die Ressource ist ein Carrera Budget könnte die Familie feststellen, mit vier Personen ist das Teil so unpraktisch, dass es selbst Papa nervt. Entweder man braucht mehr Budget, um ihn als Zweitwagen zu haben oder das Budget steht zur Verfügung für eine Alternative.

Da entscheidet man sich nicht für irgendeinen Kombi, sondern einen mit bisschen Bums, damit der Papa dennoch ein bisschen Fahrspaß behält. Wenn allen anderen die Farbe egal ist, kann das Teil auch gelb sein. Auf alle Fälle soll er schick sein, damit der Sohn sich voller Stolz von der Schule abholen lässt, warum denn nicht, wenn’s ihn freut.

Bei dieser Lösung bliebe locker Geld für den ersehnten Urlaub, den Mama dringend braucht und warum nicht Lanzarote, wenn das den anderen nicht wichtig ist.

Papa hätte zwar das vermeintlich größte Zugeständnis gemacht, er hatte aber auch den finanziell größten Wunsch.

Es ist doch nie die eine Sache, die gebraucht wird, sondern das, was dahinter steht.

Ich z Bsp reise alleine in den Sommerurlaub. Zugestanden habe ich mir, was mir wichtig war, schöne Location am Meer. Nachgegeben habe ich, was mir nicht wichtig war, welches Meer. Jetzt freue ich mich auf die Ostsee, wo das verfügbar war, was für mich passt.

Kommen mehrere Bedürfnisse zusammen kommt es auch den Beteiligten selten darauf an, dass diese perfekt 1:1 umgesetzt werden.

Wichtig ist aber doch, dass jeder gesehen und verstanden wird.

Und was eine schöne Quelle dieses Verstehen sein kann, was darüber hinaus wirkt.

Bewusst haben, was sich jeder gewünscht hat und warum endet nicht mit Autokauf und beendetem Urlaub.

Da ist dann plötzlich unter dem Jahr mal der ein oder andere Wellnesstag für Mama drin, weil man verstanden hat, dass sie das braucht.

Da wird der Geburtstag vom Sohn auf der Kartbahn gefeiert, den der Tochter im Schwimmbad.

Und spätestens, wenn die Kids vom eigenen Taschengeld dem Papa einen Modell Carrera für den Schreibtisch schenken, wird er seine Entscheidung nicht bereuen, weil er als Mensch mit seinem Bedürfnis eben nicht untergegangen ist. Es wurde nicht vollumfänglich erfüllt, aber er wurde gesehen und nicht vergessen.

Das gilt auch für alle anderen.

Das geht, wenn man das will. Das geht sogar in Familien mit wenig Geld. Es ist das einander sehen wollen und das ermöglichen wollen, was irgendwie geht.
********popo Frau
3.715 Beiträge
Ich lese aus dem Beispiel von https://www.joyclub.de/profile/4503335.dr_zyklothymus.html eigentlich nur den alltäglichen Wahnsinn der heutigen Zeit - nämlich das Anspruchdenken und falschen (Grund)Bedürfnisse jedes Einzelnen in dieser Familie.
Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Wunsch, Bedürfnis und Notwendigkeit.
*****iga Frau
12 Beiträge
Wenn in der Partnerschaft individuelle Bedürfnisse auseinander gehen, dürfen dann alle sein?
Ja, unbedingt!

Wobei es natürlich -je nach beteiligten Personen- auch bedeuten kann, dass es eben nicht zusammen geht.
Dann liegt es aber an demjenigen mit Bedürfnis, frei zu entscheiden, ob es ohne geht.
Ich persönlich würde meinen Partner jederzeit auch dazu ermutigen, sich zu trennen, bevor er leidet. Denn ich möchte, dass dieser glücklich und erfüllt ist, auch wenn das in letzter Folge bedeutet, ohne mich.
(zur Zeit gibt es jedoch nichts Vorstellbares, dass unter "mach ich nicht, will ich nicht, kann ich nicht, es gibt keine Lösung" fallen würde)

Genauso möchte ich andersrum nämlich auch als das akzeptiert werden, was ich bin, brauche und mir wünsche.
Für vieles gibt es gemeinsame Lösungen-so man denn miteinander kommuniziert.
Und zu akzeptieren, dass manches einfach nicht zusammen geht, ist auch ein wichtiger Schritt, den man gemeinsam machen muss.
Was ist gemeint mit „seinem Partner genügen“, woran erkennt ihr seine Zustimmung und was seid Ihr bereit dafür zu tun, zu geben?
Wenn man einander respektiert und akzeptiert in allem, was der Andere ist und neben dem Wir zwei Ichs bestehen können, ohne sich zu verbiegen, dann "genügt" man einander (ich würde diesen Ausdruck allerdings nie nutzen).
Ich selber lebe nach dem Motto:
Was man selber verlangt, muss man auch geben.

Das klingt simpel-ist es aber nicht, wenn man es konsequent lebt.
Gegenbeispiel Kompromiss und Unachtsamkeit:

Es wird ein Vernunftauto gekauft, weil es gebraucht wird. Dass auch dabei noch Teile der Wünsche erfüllt werden könnten, wird vergessen.

Dafür bestimmt aber Papa wenigstens noch, wo der Urlaub stattfindet und die Kinder bekommen zum Tausch gegen ihre Wunscherfüllung ein neues Gadget oder gleich eine Predigt nicht so undankbar zu sein.

Mutter fühlt sich unverstanden, hat aber keine Argumente, schließlich wurde schon das doofe Auto gekauft (als hätte sie sich ein Vernunftauto gewünscht) und Urlaub gibt’s auch. Der kann zwar nicht, was sie gebraucht hätte, aber man nimmt, was man kriegt, schließlich ist das Leben kein Ponyhof.

Alle sind eigentlich frustriert, reißen sich aber zusammen, um das Beste aus dem Urlaub zu machen und am Ende des Urlaubs ist man auch ein bisschen froh nicht mehr den ganzen Tag mit der Truppe verbringen zu müssen.

Gesehen und angenommen fühlt sich keiner. Kompromiss.
....
Denke je höher die eigenen Ansprüche um so schwieriger wird es diesen gerecht zu werden. In der heutigen Zeit ist normal langweilig. Nur was ist normal? Der Mann hätte gerne eine Prinzessin und eine Frau gerne den Prinzen.
Würde eine Starke Frau einen Bettler lieben, oder ein Mann eine Bettlerin. Je mehr Konsum, Luxus und Vollgas Leben um so schwerer fällt es uns mit dem Herzen zu handeln und zu leben. Nahe zu überall wird der gewisse „Kick“ gesucht......
*******e72 Paar
187 Beiträge
Ist es am Ende nicht immer so,
dass Beziehungen scheitern können? Und liegt es nicht immer daran, dass niemand in seinem Leben Konsequent ist? Ist es darum nicht auch wurscht, ob wir nun glauben immer das tun zu müssen, was wir glauben dass es unser Partner erwartet oder wir immer unser eigenes Ding durchziehen?

Welches sind wirklich meine Bedürfnisse? Und welche wirklichen Bedürfnisse hat mein Partner? Kommunikation! Und dann Lösungsorientiert Handeln! Auf Dauer wird ein Egotrip nach dem Motto, wenn beide an sich denken ist ja auch an jeden gedacht in Sackgassen führen. Umgekehrt aber auch. Habe ich selbst erlebt: Man glaubt zu wissen was der Partner will und handelt entsprechend - zwei Problem: Weiß man das wirklich und handelt das Gegenüber auch so?

Vielleicht reicht Papi mal ein Wochenende in einem Porsche auf Leihbasis. Vielleicht geht es auch nur um den Adrenalinkick, den er auf Lanzarote auch anders befriedigen kann? Was ist also wirklich das Bedürfnis? Diese Frage wird zu selten gestellt und auch zu selten wirklich ernsthaft beantwortet. Schon für einen selbst, wie soll das dann erst in einer Beziehung gelingen? Ich bleibe bei meiner Sichtweise - es ist vollkommen egal welche Grundregeln oder Grundvorstellungen bestehen, um eine Beziehung zu führen. Es geht immer um Liebe, Respekt und den gemeinsamen Willen für diese Beziehung gekoppelt mit einer Zielführenden und wirklich offenen Kommunikation. Wenn das nicht von beiden Seiten gelebt wird, scheitert die Beziehung oder wird für mindestens eine Seite unglücklich!
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