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Caspering, die freundliche Art von Ghosting

****ni Frau
898 Beiträge
Ghosting, Caspering, No-Contact, Silent Treatment....ohje.

Ich finde es sehr seltsam, wie sich dieser Strang entwickelt hat. In gefühlt jedem zweiten Posting lese ich etwas von toxisch bzw um die psychologische Definition von Verhaltensweisen, die die meisten Menschen an sich selbst nicht ausprobiert wissen wollen. Natürlich spricht nichts dagegen, sich selbst zu hinterfragen und zu schauen, was man beim nächsten Mal anders machen kann, aber eine offenbar rein intellektuelle Auseinandersetzung mit den (möglicherweise in dem Zusammenhang vorhandenen) eigenen Fehlern, ändert ja auch nichts daran, dass sich Jemand, der einem sehr wichtig war, wie ein Arsch verhalten hat und ohne ein klares Wort einfach ging. Und ich weiß nicht, ob es hilft, den Gedanken "Was für ein Arsch" dabei völlig aus den Augen zu verlieren, indem man sich nur noch mit sich selbst beschäftigt. Abgesehen davon, ist es schwer, sich mit sich selbst und seinen möglichen Fehlern zu beschäftigen, wenn man gar nicht weiß, welche das sind und was genau zur Trennung führte. Beim Ghosting kann man ja eben nur mutmaßen, warum der Andere ging. Um mal eines der Beispiele aufzugreifen: ging er, weil ich zugenommen habe? Ging er, weil ich dadurch beim Sex vll etwas unlockerer wurde? Ging er, weil ich nur jammernd vorm Spiegel stand und nichts anzuziehen hatte? Oder hatte sein Gehen mit alldem, worüber er sich in der Vergangenheit mal beklagte, nichts zu tun, und in Wirklichkeit gibt es eine Neue? Womit soll man sich auseinandersetzen, wenn man nicht weiß, was los ist?

Aus meiner Sicht ist der Grund für ein Ghosting völlig egal. Die bloße Mitteilung, dass es das nun war, müsste eigentlich immer drin sein. Das muss ja nicht mal eine Endlosdiskussion sein. Klare Ansage, um mal bei vorhin schon genannten Beispielen zu bleiben: "Du trinkst zuviel. Ich habe Dir x mal gesagt, dass ich so keine Beziehung kann/will und Du hast nichts geändert. Ich bin weg. Alles Gute und Adios" kann ja wohl drin sein. Wenn DANN der Andere keine Ruhe gibt, kann man immer noch total ausweichen und die Nummer blockieren etc." Wobei das Alkoholiker-Beispiel von meinem Leben vermutlich so weit entfernt ist, wie ein Sternerestaurant von einer Dose Ravioli. Und ich finde auch nicht, dass solche ja schon eher extremen Beispiele für so eine Diskussion passend sind.

Der einzige wirklich akzeptable Grund für ein Ghosting wäre Gewalt in einer Beziehung. Dass man da beim Gehen nicht unbedingt einen Zettel mit seiner Adresse hinterlässt, ist mehr als logisch.
Ich persönlich finde es auch reinigend, direkt nach einer Trennung mal zu denken "So ein Arsch" oder so. Wut kann auch reinigend wirken, sich bei Freunden ausheulen, sich tagelang im Bett verkreichen usw usw usw.
Jeder geht mit seiner Trauer anders um und das ist auch völlig in Ordnung so *top*
********chaf Mann
7.487 Beiträge
JOY-Angels 
In Wahrheit ist es doch gaaaanz anders: Wer ghostet oder caspered trennt sich auf diese Weise effizient und endgültig von einer toxischen Person mit toxischen Verhaltensweisen in einer toxischen Beziehung.

Nö. *aetsch*

Du übersiehst, dass der Ghoster selbst die toxische Person sein kann.
Zudem kann man sich von einer toxischen Person auch anständig, ohne Ghosting, trennen. Es ist kein Naturgesetz, dass man gegenüber einer solchen zwingend Ghosting betreiben muss. Ich behaupte mal ganz dreist, dass dies in der Mehrheit der Fälle nicht notwendig ist! Und deswegen Ghosting wie Caspering (als die Vorstufe desselben) in der Regel nicht notwendig ist.

Zum Thema selbst, finde ich derzeit extrem spannend! *ja* Mr_Ausziehvogel kennt sich offensichtlich mit den Fachbegriffen der einzelnen Unterschiede sehr gut aus, das ist durchaus hilfreich *top*, unterm Strich aber mag ich hier auch einfach nur hinzufügen, dass es letztlich ja doch nur um eines geht:
Gefühle.
Wenn die verletzt werden, ist es letztlich wurscht, ob es Ghosting, Caspering oder irgendwie sonst heißt.
Dann war es schlicht nicht in Ordnung.
@*******agon: Das Thema NPS wurde von Dir wieder aufgegriffen. Ich habe, was andere Begriffe betrifft, lediglich differenziert und den Kontext genauer erklärt, eben weil hier sehr viel durcheinander gewirbelt wird und eben nicht alles Ghosting ist.

Wenn man über dieses sog. Caspering und Ghosting redet und es vergleicht, sollte man schlicht wissen, was es bedeutet und aus welcher inneren Position heraus alles geschieht.

So ist es daher auch ein wichtiger Unterschied, ob jemand, der gefestigt und selbstbewusst ist, eine Beziehung verlässt, weil er merkt, dass der andere ungesunde Persönlichkeitsanteile in sich trägt. In der Regel wird er dann aber nicht ghosten, sondern kurz klären, dass Schluss ist. Denn jemand mit Empathie und sozialer Kompetenz ist sich bewusst, dass gerade das fehlende Warum bei sehr vielen Menschen dafür sorgt, dass sie nicht gesund und angemessen mit einer Beziehung oder einem Kontakt abschließen können. Und er hat den gesunden Maßstab, dass er umgekehrt auch so behandelt werden möchte.

Man muss sich ja gerade in sehr frischen Beziehungen nicht per romanform erklären. Wer in sich ruht und die Grenzen anderer respektiert, wird dann einfach ein "es passt leider nicht" akzeptieren. Oder auch ein Argument wie: "Ich höre auf mein Bauchgefühl."

Selbstverständlich gibt es das, was hier als "gutes Ghosting" missverstanden werden will. Nämlich ein rigoroser Kontaktabbruch zum echten Selbstschutz, wenn sich jemand als gefährlich herausstellt. Beispielsweise, weil Du merkst dass er ein Psychopath ist. Aus Selbstschutz kann es dann wirklich eine echte Notwendigkeit sein, dass Du wirklich kommentarlos einfach weg bist.

Aber diese nachvollziehbare Notwendigkeit ist beim "klassischen", echten Ghosting eben nicht der Fall. Wie gesagt: man will es einfach haben und sich eine Klärung sparen. Auch um bei Bedarf wieder alle Optionen zu haben. Passenderweise möchten solche Leute umgekehrt natürlich nicht so behandelt werden.
********chaf Mann
7.487 Beiträge
JOY-Angels 
Denn jemand mit Empathie und sozialer Kompetenz ist sich bewusst, dass gerade das fehlende Warum bei sehr vielen Menschen dafür sorgt, dass sie nicht gesund und angemessen mit einer Beziehung oder einem Kontakt abschließen können.

Damit hast du letztlich die perfekte Definition des Ghostings präsentiert:
Wenn dem Gegenüber das Warum verwehrt wird, dann ist es reines Ghosting.
Und genau dann auch besonders schmerzhaft, im schlimmsten Fall vernichtend.

Bei Caspering wird das Warum ja genannt.

Weswegen es hier ja auch Meinungsunterschiede zwischen dir und mir gibt: Du sagst dann, dass es kein Ghosting mehr ist. Und hast damit zum Teil auch recht. Gibt es keine Blockaden, ist dem auch so.
Nur, wenn die Person zusätzlich noch blockiert, ist dem nicht so! Dann steht dieses Warum nämlich sehr wohl noch auf der Agenda! Weil sonst nur Menschen blockiert werden, die man nicht leiden kann, ist eben dieses "Warum" noch im Hirn und sofort da: "Warum nur, warum hasst diese Person mich jetzt auf einmal so sehr?"
Just, weil dieses Warum dann doch wieder da ist, nenne ich genau dieses Phänomen dennoch "Ghosting".
Wenngleich per "Caspering" (gibt bestimmt eine bessere Vokabel als dieses Modekonstrukt) leicht abgeschwächt.
****ni Frau
898 Beiträge
Naja, warum blockiert man Jemanden? Weil man die Befürchtung hat, der Andere könnte Kontakt aufnehmen und einem wahlweise was vorheulen oder einen beleidigen. Und das vll immer wieder! Dieses Risiko umgeht man mit einer Blockade.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Man blockiert auch gerne mal jemanden, um sich nicht weiter rechtfertigen zu müssen. Das kann Selbstschutz sein, wenn der andere tatsächlich trotz Aussprache nicht lockerlassen will, es kann aber auch einfach nur fieses Verhalten sein, wenn man jemanden abspeist und eigentlich weiß, dass das nicht in Ordnung ist.
*******race Frau
473 Beiträge
****ni:
Naja, warum blockiert man Jemanden? Weil man die Befürchtung hat, der Andere könnte Kontakt aufnehmen und einem wahlweise was vorheulen oder einen beleidigen. Und das vll immer wieder! Dieses Risiko umgeht man mit einer Blockade.

Genau das!!!
@Mr_Ausziehvogel
**********vogel:
Selbstverständlich gibt es das, was hier als "gutes Ghosting" missverstanden werden will. Nämlich ein rigoroser Kontaktabbruch zum echten Selbstschutz, wenn sich jemand als gefährlich herausstellt.
Genau das sehe ich zunehmend als gegeben. Deswegen erwähnte ich den Begriff Ehrdelikte. Mittlerweile äußert sich verletzter Stolz nicht mehr nur in Form des Nachstellens, sondern auch als üble Nachrede in sozialen Netzwerken. Selbst Racheakte wie Falschanzeigen wegen sexueller Belästigung sind keine Seltenheit mehr.
****ni Frau
898 Beiträge
*******ter:

Genau das sehe ich zunehmend als gegeben. Deswegen erwähnte ich den Begriff Ehrdelikte. Mittlerweile äußert sich verletzter Stolz nicht mehr nur in Form des Nachstellens, sondern auch als üble Nachrede in sozialen Netzwerken. Selbst Racheakte wie Falschanzeigen wegen sexueller Belästigung sind keine Seltenheit mehr.

Und inwiefern verhindert man sowas durch Ghosting? Wenn der Verlassene so negative Tendenzen hat, sind die doch auch (oder gar erst recht) da, wenn der Andere nicht "anständig" Schluss, sondern sich stattdessen ohne ein Wort medial und real aus dem Staub macht.

Wobei ich es okay finde, Jemanden, von dem man sich trennt, in den sozialen Netzwerken zu blockieren. Wichtig ist nur, die Trennung überhaupt als solche bekanntzugeben.
*******race Frau
473 Beiträge
********chaf:
Du übersiehst, dass der Ghoster selbst die toxische Person sein kann.
Zudem kann man sich von einer toxischen Person auch anständig, ohne Ghosting, trennen. Es ist kein Naturgesetz, dass man gegenüber einer solchen zwingend Ghosting betreiben muss. Ich behaupte mal ganz dreist, dass dies in der Mehrheit der Fälle nicht notwendig ist! Und deswegen Ghosting wie Caspering (als die Vorstufe desselben) in der Regel nicht notwendig ist.

Jain.

Am Ende einer toxischen Beziehung wird es überproportional oft (im Vergleich zu einer gesunden Beziehung und deren Ende) vorkommen, daß der toxische Partner wieder beim Ex-Partner "andocken" will. Manchmal nur mit Belanglosigkeiten. Aber häufig läuft es auf Vorwürfe, Gejammer oder ähnliches hinaus. Und es hinterläßt bei dem empathischeren Partner ein schlechtes Gefühl. Deshalb hat der keine andere Wahl als den toxischen Partner (vorübergehend oder für immer, das sei mal dahingestellt) auszuschließen um sich selbst zu schützen. Eben dicht zu machen. Zu blockieren.

Der nicht-toxische Partner wird aber i.d.R. auch nicht ohne jegliche Erklärung einfach dicht machen. Sondern eher caspern statt ghosten. So lange nicht ein eklatant eindeutiges Fehlverhalten vorliegt (inflagranti erwischt oder sowas). Das blocken auf allen Kanälen ist dann also Selbstschutz, nicht Bestrafung.

Und nein, den Ex-Partner zu blocken ist nicht zwingend notwendig, weil es eine toxische Beziehung war. Aber oftmals ist eine toxische Beziehung eben eine On-Off-Kiste und da weiß man schon aus Erfahrung, was in Off-Phasen an Nachrichten auf einen einprasselt. Und da geht Selbstschutz ganz klar vor "Nettigkeit" gegenüber dem Ex-Partner.

*my2cents*
********chaf:
Du übersiehst, dass der Ghoster selbst die toxische Person sein kann.
Zudem kann man sich von einer toxischen Person auch anständig, ohne Ghosting, trennen.

So sorry! Im Eifer des Gefechts ist mir die Notwendigkeit hier zwingend ein Ironie-Schildchen beizufügen, verlustig gegangen.

Aber was mir durchaus notwendig erscheint - bei aller hysterisch psychologischen Pathologisierung von sich aus dem Staub-Machen in diesem Thread -, ist ein bisschen Nachhilfe in Gutmenschentum: Es gibt keine toxischen Menschen!
Allenfalls toxische Verhaltensweisen ... Denn sonst gäbe es auch eindeutig gute oder böse Personen.

Und zum anderen wird geflissentlich übersehen, dass jedes Beziehungsende immer eine Kränkung und Enttäuschung ist - die allerdings auch immer eine Vorgeschichte hat.
Auch deshalb ist ein Ghost oder Casper (als der vermeintlich Schlechte oder Böse oder Verursacher von Leid), auch nur einer, der mit seinem Ghosting oder Caspering reagiert auf das, was alles vorher gelaufen ist.

Insofern: Wer hat mit was den Ghost heraufbeschworen?
@L_Anni
****ni:
Und inwiefern verhindert man sowas durch Ghosting? Wenn der Verlassene so negative Tendenzen hat, sind die doch auch (oder gar erst recht) da, wenn der Andere nicht "anständig" Schluss, sondern sich stattdessen ohne ein Wort medial und real aus dem Staub macht.
In dem man nicht noch Salz in die Wunde streut. Was erwartet man auch? Dass der Enttäuschte sagt "Alles klar, hab verstanden, mach's gut"? Es entsteht ein emotionales Gespräch aus Enttäuschung, Hoffnung, Trauer und Wut (Hass).

Ich rede hierbei nicht nur von einer Partnerschaft, sondern auch von Bekanntschaften und Kontaktanfragen.
Könnt ihr nocht einen Thread zum Thema toxisch aufmachen?
****ni Frau
898 Beiträge
*******ter:
Was erwartet man auch? Dass der Enttäuschte sagt "Alles klar, hab verstanden, mach's gut"?

Ja, ehrlich gesagt, erwarte ich am Ende eines Gesprächs genau das. Natürlich muss ich beim Schlussmachen aushalten können, dass es den Anderen unglücklich macht, dass vll auch Tränen kommen und dass er noch Fragen hat. Dann beantworte ich die, so gut es geht und ohne gemein zu werden. Möglicherweise hatte ich bisher Glück beim Schlussmachen. Psychos, die mich verfolgen oder mein Umfeld manipulieren, kenne ich nicht. Ich halte sowas auch nicht für die Regel.
Ist auch nicht die Regel ... dass es en Fall einer Beziehung emotional werden kann, ist normal ... Hass und Beleidigungen aber nicht.

Bei oberflächlicheren Kontakten darf man genau das erwarten: akzeptieren und alles Gute wünschen, und dass es entspannt und freundlich bleibt, falls sich die Wege wieder kreuzen sollten.

Ghosting ... richtet Schaden an. Die über die Traurigkeit über das Ende von etwas hinaus gehen. Ich finde, hier kann man eher mit (für den Ghoster) unangenehmen Folgen rechnen. Ich z. B. würde mich niemals an jemanden rächen, würde mir nichts geben, nur „vergiften“ ... habe es aber selbst erlebt, wie sich jemand an mich gerächt hat wegen einem Ghosting, wobei man sich nicht persönlich kannte und keine Interessebekundung meinerseits stattgefunden hatte. Neben dem Entsetzen war ich erschrocken, was ich da durch schlichte Unaufmerksamkeit angerichtet hatte.
**********_2020 Mann
1.533 Beiträge
Eine Beziehung anständig beenden
scheint nicht mehr die Regel zu sein. Und bei jede echten Beziehung entsteht Enttäuschung, Schmerz, Wut, Trauer, ...

Der, der die Beziehung beendet ist emotional im Vorteil, da er die Trennung einleitet. Und sollten nicht starke Gründe vorliegen, dann sollte der Gedanke der Rache keine Rolle spielen.

Das enttarnte Fremdgehen kann natürlich beim Betrogenen erhebliche emotionale Reaktionen hervorrufen.

@*********ghts

Ghosting ... richtet Schaden an. Die über die Traurigkeit über das Ende von etwas hinaus gehen.

Dem kann ich nur zustimmen.
Bevor ich mich emotional auf einen Menschen einlasse, guck ich schon mal genau hin, wie seine letzten Trennungen verlaufen sind.
Da gibt es durchaus Muster.
**********_2020 Mann
1.533 Beiträge
In epischer Breite erzählt?
@*****ite

Wann läßt man sich auf eine Person ein?

Und das Gegenüber erzählt Dir dann treuseelig in epischer Breite, daß er ein emotial ungefestigt ist und er einen nach dem anderen Scherbenhaufen verursacht hat bzw. daran beteiligt war?
*****hio:

Aber was mir durchaus notwendig erscheint - bei aller hysterisch psychologischen Pathologisierung von sich aus dem Staub-Machen in diesem Thread -, ist ein bisschen Nachhilfe in Gutmenschentum: Es gibt keine toxischen Menschen!
Allenfalls toxische Verhaltensweisen ... Denn sonst gäbe es auch eindeutig gute oder böse Personen.


Es geht hier (bzw. mir) nicht darum, Menschen zu verteufeln. Deshalb schrieb ich auch vorher schon, dass es Menschen gibt, die für Dich toxisch sein können. Ich kann deshalb auch gut verstehen, dass es hier im Thread Menschen gibt, die sich zurecht als normales, gefestigtes und vollkommen überraschtes Opfer einer solchen Handlung betrachten. Oder welche, die im eigenen Handeln eine echte Notwendigkeit für einen unkommentierten oder blockierten Kontaktabbruch sahen. Wir sind alle erwachsen und am Ende des Tages muss jeder für sich selbst wissen, ob er mit sich im Reinen ist.

Wenn man aber nun über solche Handlungen wie Ghosting tiefergehender spricht, dann kann es eben in Folge dessen nahe liegen, dass auch das Thema der toxischen Beziehung Sinn ergibt. Auch wenn manche das hier bemängeln. Das Wissen über ein Detail wie das giftige Benzin ist nützlich, sicher ist für manche aber auch das ganze Auto interessant, wo es manchmal reingeschüttet wurde.

Und um das Randthema einer solchen Beziehung zumindest für mich abzuschließen, möchte ich noch sagen: Das hat nichts mit Hysterie zu tun, und ja, auch nichts mit Gut und Böse. Das Toxische ist wissenschaftlicher bezeichnet eben tatsächlich das Pathologische in der Beziehung oder im einzelnen Verhalten. Pathologisch kann es nun beispielsweise sein, dass der Eine zuviel nimmt und immer mehr nehmen will. Es kann aber auch genauso pathologisch sein, dass der Andere ein ungesundes Maß an Geben-Wollen in sich trägt und dies nicht erkennt. Ihm fehlt die nötige Selbstliebe oder Selbstbestätigung, die er vom anderen will. Und der andere will seine Bedürfnisse, im Regelfall das, was er als Liebe und Selbstbestätigung definiert, vom Gebenden. Pathologisch ist es, wenn beide nicht loslassen können und sich gegenseitig nur benutzen, um ihre in sich ungesunden Muster auszuleben.
Es ist in diesem Fall hilfreich, wenn man fairerweise erkennt, dass sich in einem solchen Fall beide Menschen gegenseitig manipulieren, um an ihre Ziele zu kommen. Und am Ende haben sie leider nichts. Der eine ist leer und bleibt zurück, der andere zieht weiter, weil er die Beziehung als nicht mehr erfüllend empfindet.

In einer echten toxischen Beziehung leisten also beide Menschen ihren entsprechenden Anteil durch ihre sich ergänzenden Anteile. Und beide Menschen sind auf ihre Art betrachtet unglücklich. Sie meinen den Egoismus, den sie im Laufe ihres Lebens als Überlebensstrategie entwickelt haben, nicht böse. Alle streben nach Glück, niemand hat verdient unglücklich zu sein. Im Grunde ist es dann der fehlprogrammierte Irrtum, der die entsprechende Person antreibt, WIE sie an dieses Glück kommen will. Was natürlich gewisse Handlungen nicht entschuldigt. Aber immerhin erklärt. Auch für Menschen, die vollkommen überrascht vom unerklärlichen Ghosting sind und denen sowas passiert, obwohl sie in sich völlig gefestigt sind. Das kann dann ein großer Trost sein.

Wenn Du nun also von jemandem in der Anfangsphase geghostet wurdest, weil Du seine Bedürfnisse nicht befriedigt oder seinen "Normen" entsprochen hast, dann sei, wie ich schon in meinem ersten Beitrag hier schrieb, einfach froh. Wie gesagt, diese Handlung sagt mehr über den Handelnden aus, als über den, der sich schlecht behandelt fühlt. Und sie hat Dir vielleicht nur Schlimmeres erspart.

Hier soll sich bitte niemand angegriffen fühlen. Jeder wird für sich die Antwort wissen und fühlen, wie gut er das Trennen und das Verarbeiten für sich selbst handhabt. Letztendlich ist das alles ein Teil des Lebens, das gemeistert werden will. Freu Dich also auch, wenn Du es für Dich gut machst, im Frieden mit Dir bist und dabei niemandem unnötig schadest. Oder mit Klammern auf die Nerven gehst. *g*
**********vogel:
Das Toxische ist wissenschaftlicher bezeichnet eben tatsächlich das Pathologische in der Beziehung oder im einzelnen Verhalten. Pathologisch kann es nun beispielsweise sein, dass der Eine zuviel nimmt und immer mehr nehmen will.

Bisschen mehr Nüchternheit .... Narzissmus und Bindungsangst sind wissenschaftliche Begriffe in diesem Kontext .... Ghosting und Caspering haben gewiss mit Pathologie und Toxizität nichts zu tun.

Nur weil jemand aus Einsicht und Erfahrung weiß, dass Worte verloren sind und sie sich deshalb schenkt, bedarf als Begründung ganz sicher keine solche Geschütze, die auf jeden Fall wertend, abwertend sind (da sie per Definition krankhaft zerstörerische Qualitäten aufweisen - auf jemandes Gefühlen rumzutrampeln ist sicherlich nicht schön, aber noch lange nicht krank).
Nicht einmal Beziehungsmuster, Co-Abhängigkeiten, Stereotypen haben etwas damit zu tun, dass ich den Kontakt abreche, wenn ich von jemandem einfach genug habe, weil´s nicht passt - sondern nur damit, weiter keine Energien sinnlos vergeuden zu wollen.
*****hio:
Bisschen mehr Nüchternheit (...) Nicht einmal Beziehungsmuster, Co-Abhängigkeiten, Stereotypen haben etwas damit zu tun, dass ich den Kontakt abreche, wenn ich von jemandem einfach genug habe, weil´s nicht passt - sondern nur damit, weiter keine Energien sinnlos vergeuden zu wollen.

Es ist Dein gutes Recht Deine Meinung dazu zu haben, wie Du Deine eigenen Strategien im Umgang mit anderen rechtfertigst. Und da ich es anders erklärt habe, als Du es gerade verdrehst, entscheide ich mich bewusst dafür, keine weitere Energie mehr sinnlos mit Erklärungen zu vergeuden. Weil das dann wirklich zu sehr vom Thema wegführt. *g*

Was dann aus reinen Selbstschutz mein Ausdruck von No-Contact zu diesem Ausufern ist. Also kein Ghosting. *zwinker*
**********_2020 Mann
1.533 Beiträge
Wohl eher ein Generationsproblem
"Aber was passiert denn, irgendwann, plötzlich, dass einer es nicht mehr für nötig hält, sich zu melden? Meist, und das ist frustrierend, kann aber auch einfach beruhigen, gibt es keinen guten Grund. Deswegen wird der Geist ja auch zum Geist, er hat nichts Sinnvolles zu sagen über seine Beweggründe. Denn es sind die üblichen: Es wird zu ernst, Angst vor Nähe, es droht der Zeitpunkt, zu dem man sich mal offiziell zum anderen bekennen müsste. Der Geist hat keine Lust mehr, will seine vielen anderen vermeintlich unendlichen Möglichkeiten ausleben, Beziehungsmodelle testen und maximale Freiheit bei minimaler Verbindlichkeit erleben – all diese Befindlichkeiten der Generation Y „um die dreißig“ eben."

https://www.welt.de/icon/art … etzlich-nie-mehr-meldet.html


Die Unverbindlichkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Verantwortungsignoranz und die Worthülse der permanenten Freiheit, dessen Kern letztendlich ja nur die innere Leere der Person ausdrückt.

Aber Ghosting und andere Wortkreationen passen sehr gut hier zu dem Portal.

Und Mr_Ausziehvogel in dem Du einer Diskussion mit Malochio entziehst, schlägt Du in die gleiche Kerbe lediglich auf einer anderen Ebene.
Deswegen wird der Geist ja auch zum Geist, er hat nichts Sinnvolles zu sagen über seine Beweggründe. Denn es sind die üblichen: Es wird zu ernst, Angst vor Nähe, es droht der Zeitpunkt, zu dem man sich mal offiziell zum anderen bekennen müsste. Der Geist hat keine Lust mehr, will seine vielen anderen vermeintlich unendlichen Möglichkeiten ausleben, Beziehungsmodelle testen und maximale Freiheit bei minimaler Verbindlichkeit erleben – all diese Befindlichkeiten der Generation Y „um die dreißig“ eben."

Also das erlebe ich aber auch in schöner Regelmäßigkeit bei der Generation um die 50, nach 10-15jahren Ehe.
Gut, die schaffens vielleicht gerade noch zum rum kaspern, aber vorher haben sie dir auch nur das Blaue vom Himmel gelogen.
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
Und das Gegenüber erzählt Dir dann treuseelig in epischer Breite, daß er emotial ungefestigt ist und er einen nach dem anderen Scherbenhaufen verursacht hat bzw. daran beteiligt war?

Wenn man zuhören möchte und gewillt ist 1+1 zusammen zu zählen...

Es gibt Menschen, die erzählen Dir, dass sie während der Partnerschaft über Internetportale versucht haben einen neuen Partner zu finden und jetzt frisch geschieden und Singel sind, weil es dem Ehepartner dann doch aufgefallen ist und die Affäre auch nix festes wollte. Oder ihre vorherige beziehung war on/off ohne selbstreflektion des eigenen Anteils oder ihre Beziehungen halten max 3 jahre oder man wäre sehr lange mit einem boarderliner zusammen gewesen.

Jetzt müssen sie sich enrscheiden. Gleich an das Universum retournieren, sobald die Nachricht kommt oder denken, du bist ein anderer mensch, in kombi mit dir wiederholt sich das nicht. Man darf Menschen nicht vorverurteilen. Wurde sicher nicht so gemeint. Und es ist doch gerade so schön. Das wird sicher ganz anders mit Dir. Leider nein.

P.s. um die 40 passiert das auch. Hat nix mit 30igjährigen zu tun.
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