Was bedeutet es ? Nun - das hängt wie immer bei so etwas von denen ab, für die es eine Bedeutung hat oder haben soll. Und das sehen bestimmte Gruppen ganz anders, als andere Gruppen. Es gibt eben nicht das "große schwarze Buch des BDSM". Daher hier einige Aspekte (die Dir bei Deiner spezifischen Frage aber leider nicht weiterhelfen werden).
Im Buch gibt es diese Bedeutung
gar nicht. Wenn es eine solche gibt, stammt sie also eher aus der Defintion bestimmer BDSMler - und die weichen naturgemäß oft voneinander ab.
Im Buch heißt es zu dem Ring:
"Der Mann hielt ihr nun eine kleine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger passte. Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere Reif, ähnlich der Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei Speichen, die spiralenförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten."
O trägt den Ring also am linken Ringfinger. Die Männer im Buch tragen solche Ringe
gar nicht. Nur die devoten „Sklavinnen“ tragen im Buch diesen Ring. Er wird ihnen im Rahmen ihrer Ausbildung verliehen. DEr Sinn dahinter (im Buch): Die Ringträgerinnen sind verpflichtet, sich jedem Mann, der die Bedeutung des Rings kennt, zu unterwerfen.
In der ersten Verfilmung des Buches kam man auf die Idee, einen ganz anderen Ring zu benutzen (den Ring mit dem kleinen Ring daran). Diesen Ring fanden viele BDSMler in Deutschland cool und kamen auf die Idee, so einen Ring als "Erkennungszeichen" zu tragen. Dabei ging es aber zunächst gar nicht um "Ich bin Top" oder "Ich bin SUB". Es ging einfach nur um ein Erkennungszeichen: Der, der den Ring trägt, ist ein BDSMler.
Die "Schlagzeilen" waren damals das einzige deutsche BDSM Magazin. Es brachte BDSM-Interessierte zusammen (das war Ende der 80er Jahre). In den ersten Ausgaben ging es viel darum "Wir sind viele. Wie erkenenn wir uns ?". In der vierten Ausgabe der "Schlagzeilen" (Sept. 1989) brachte dann "Eisen-Jörg" die Idee auf, alle BDSMler in Deutschland könnten doch so einen Ring tragen. Der Ring von ihm wurde in diese Ausgabe das erste Mal abgebildet und verkaufte sich sehr schnell sehr gut. Auch hier gab es damals Null Bezug zu "Links oder rechts tragen" oder "DOM so - SUB so." Es war schlicht ein Erkennungszeichen für BDSMler egal welcher Art. Die meisten trugen ihn links (egal ob DOM oder SUB), weil das eben im Buch so war (und wenn ich mich richtig erinnere auch im ersten Film).
Erst später kam die Idee "DOM so - SUB so", die sich aber nie so richtig durchsetzte. Die Idee damals war "DOM dann rechts", was aber bei Rechtshändern die Schlaghand war. Manchmal dann keine gute Idee. Einige kamen dann auf "DOM links, SUB rechts", was aber ja dem Buch widersprach und sich schon daher nicht flächig durchsetzte.
Ein weiterer Aspekt: In der Schwulenszene gab es den "Hanky Code". Bestimmte Codes, die angaben, welche Vorlieben der schwule Mann hatte (im Ursprung durch Taschentücher in den hinteren Hosentaschen). Einer der Codes war: Taschentuch in der linken Hosentasche => Aktiv / Bottom. Taschentuch in der rechten Hosentasche => Passiv / SUB.
Übrigens: Den "Ring der O", wie er in Deutschland recht präsent ist (also der Ring mit dem kleinen Ring) ist nur hier wirklich populär und wird in fast allen anderen BDSM Szenen der Welt abgelehnt.
Es gibt z.B. das "Emblem Project", das sich zum Ziel gemacht hat, den Ring der O und seine Bedeutung sehr nah an das Buch zu bringen und alle anderen Versuche ablehnt. Dies ist außerhalb Deutschlands fast überall populär. Auch hier gibt es übrigens keine klare Definition für "DOM so - SUB so". Aus den oben genannten Gründen.