Zeit wurde es - ein MEHR an Sicherheit
Lange genug hat es ja gedauert, Frankreich und die Schweiz sind die jüngsten Vorgänge, aber in den USA und soweit ich weiß auch Holland und etlichen afrikanischen Ländern, gab es die Tests auch schon vorher. Wenn man bedenkt, das es zuverlässige Tests schon mindestens seit den 90ger Jahren gibt, ist es doch „verwunderlich“ wieso es so lange gedauert hat. Aber die Diskussion dieser Frage ist mgl.-weise ein separates Thema. Ich wollte Euch schon nach Euren Erfahrungen im Umgang und im Einsatz mit dem Test fragen, nun habe ich gesehen, daß dieses Thema bereits angesprochen wurde - prima! Ich finde das sehr wichtig.
Meine waren jedenfalls stets positiv (und ich blicke da auf 20 Jahre Erfahrung zurück), da es einfach ein MEHR an Sicherheit gibt. Und meinen Partnerinnen hat es stets eingeleuchtet und die Erleichterung und Entspannung war somit beiderseits. Erst den Test = ein freierer Kopf = mehr Genuß!
Natürlich muß man vorher wissen, was der Test testet und was nicht:
Der Test detektiert im Blut (es gibt auch Speicheltest, soweit ich weiß in den USA, aber mit denen kenne ich mich nicht wirklich aus) vorhandene Antikörper gegen das HI-Virus. Hat man Antikörper, heißt das, das man auch das Virus hat. Auch wenn diese durch Medikation unter die Nachweisgrenze gesunken sein sollten – die Antikörper bleiben.
Antikörper bilden sich also nach einer Infektion bzw. Ansteckung, und das kann bis zu drei Monate dauern, wenngleich es in den meisten Fällen schon nach einigen Wochen geschieht, und somit ein Test ein positives Ergebnis anzeigen würde. Aber die drei Monate gelten als sichere Grenze.
Der Test selber ist sehr sicher, das heißt, ein negatives Ergebnis ist zu 99,9% auch negativ, das gleiche gilt umgekehrt auch. Aber es kann natürlich auch (leider wie immer – die Gaußkurve gilt einfach) auch falsche Ergebnisse geben. Deswegen wird von Hersteller-Seite auch stets betont, daß man ein positives (in Bezug auf das Vorhandensein von Antikörpern) Ergebnis stets von einem medizinischem Labor bestätigen lassen sollte. Die haben zudem de Möglichkeit, nicht nur auf Antikörper zu testen, sondern auch auf des Virus selbst, mittels einer RNA-Analyse (PCR-Test). Im übrigen gibt es Studien aus den USA, die zeigen, daß sich bislang niemand wegen einer nichtpsychologischen Betreuung in
status nascendi, das Leben genommen hat. Das soll m. E. nur bange machen...außerdem kann es sich ja jeder selber aussuchen, ob er den Test machen will, oder nicht. (siehe auch Paul Ehrlich Institut - Homepage)
Das Drei-Monats-Fenster gilt es also zu bedenken, aber ein MEHR an Sicherheit gibt es allemal. Denn man muß das ja nicht im Ausschlußverfahren sehen, sondern kann es ja auch als Ergänzung betrachten. Dennoch wurde in der Vergangenheit von Seiten der Behörden, gerade dieses Argument angeführt, also das der nicht 100%en Sicherheit, um den Test in Deutschland nicht zum Verkauf zuzulassen. Aber bei Kondomen scheint denen diese Argumentation nicht von Belang gewesen zu sein, denn was der Pearl-Index ist (hat übrigens nix mit meinem Namen zu tun
, sollte jeder der mit Kondomen verhütet (wovor auch immer) unbedingt wissen; das kann jeder der es nicht weiß leicht selber herausfinden, das wird hier sonst zu lang bzw. noch länger. Aber das Kondome auch nicht 100% sicher sind, weiß ja wohl jeder. Was soll also dieses suggestive "Kondome schützen", und wo bleiben eigentlich die Werbeplakate für den Test??? Früher hieß es doch immer"Gib AIDS keine Chance". Wat denn nu?