Dr. Z. - die über Sexualität erhabene Spiritualität des Zölibats ist eine wirklich schöne Idee.
Und? Gelingt es? Ich persönlich kenne niemandem, dem ein oder anderen, hinter dessen Kulissen ich nicht blicke, kann ich es vielleicht glauben.
Ich anerkenne diese Befreiung von der Sexualität allerdings auch nur, wenn sie nicht ABHÄNGIG ist von Kompensation und Ablenkung und sich daraus resultierende Konflikte nicht auf andere Lebensbereiche übertragen werden.
... wenn wir schon über Abhängigkeit sprechen.
Ich bin auch nicht offen dafür Sexualität auf ein Suchtmittel zu reduzieren. Missbräuchlich eingesetzt gewiss.
Sexualität kann aber auch ein Genussmittel sein, wie ein Gläschen Wein am Abend.
Nicht zuletzt, zur Spiritualität führt nicht nur Zölibat, abgesehen davon, dass sich aus zölibatärem Leben nicht automatisch das so wunderbare Ankommen bei sich in einem wunderbaren inneren Frieden ableitet.
Auch Sexualität kann eine wunderbare und auch spirituelle Erfahrung sein. Es ist nun einmal Form der Begegnung, die auf alle verfügbaren Sinnesreize erweitert werden kann.
Mann muss nicht arterhaltend triebgesteuert rammeln.
Man kann sehr wohl, und darin liegt für mich eine wesentliche Partnerschaftsqualität, mittels des ganzen Körpers seinem Partner Zuneigung und auch Teilnahme zukommen zu lassen.
Ich steinige niemanden, weil er nicht mit mir schläft. Aber ich möchte verstehen, warum meine Kontaktaufnahme ins Leere läuft und in meine Richtung keine erfolgt.