Der Drang nach "höher, schneller, weiter", der heute viele Menschen beherrscht, hat natürlich auch im Sexualleben Einzug gehalten. Man gibt sich nicht mehr so schnell zufrieden, mit dem was man hat. Man will immer mehr, viele wollen "Alles". Das hat natürlich auch mit der Pornoindustrie (überall und ständig verfügbar) und Plattformen wie dem Joyclub zu tun. Bescheidenheit ist heute leider keine Zier mehr.
Ich habe schon frühzeitig gewusst was ich will und was nicht. Natürlich habe ich mich auch durch Pornohefte inspirieren lassen und einiges, was ich da gesehen habe, ausprobiert. Wenn sich die Gelegenheit bot. Wenn nicht, dann war es auch kein Weltuntergang.
Wenn ich einen Partner oder eine Partnerin hatte, dann äußerte ich natürlich schon meine sexuellen Wünsche. Wenn der Partner etwas davon ablehnte, dann akzeptierte ich es. Der Partner (oder die Partnerin) war mir dann doch wichtiger, als irgendwelche sexuellen Spielereien.
Heute habe ich das Gefühl, dass viele Menschen es nicht mehr akzeptieren können oder wollen, wenn der Partner irgendeine sexuelle Spielart ablehnt. Man sieht das schon an den vielen Threads hier im Joyclub, die mit der Frage anfangen: Was soll ich machen, wenn der Partner ....
Der Sex wird mit der Zeit nicht langweiliger, weil man im Bett immer das Gleiche macht. Es ist der Partner, der vielen Menschen mit der Zeit langweilig wird, weil man jeden Morgen das gleiche Gesicht am Frühstückstisch sieht. Traurig.
Viele Menschen glauben, ihre Ehe/Partnerschaft dadurch wieder in Schwung zu bringen, indem man neue Sexualpraktiken ausprobiert. Oftmals wird der Partner dazu genötigt. Oftmals ist purer Egoismus im Spiel.
Ich habe auch schon geglaubt, immer wieder Neues ausprobieren zu müssen. Aber immer wieder musste ich feststellen, dass mir das, was ich eigentlich schon immer mochte, doch am liebsten ist.
Meine sexuellen Vorlieben sind schon immer recht vielseitig, so dass es noch nie einfach war, einen Partner zu finden, der alle meine Vorlieben bedienen konnte. War aber auch nie ein Problem für mich, deswegen fremd zu gehen, habe ich immer abgelehnt. Man kann auch ein glückliches Leben führen, ohne "Alles" ausprobiert zu haben.
Mein Sexualleben muss sich nicht verändern. Diese Hatz nach "höher, schneller, weiter" macht nicht glücklich, im Gegenteil.