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Konkurrenz und Wettkampf in offener Beziehung

Datt scheint eher so ein charakterliches Ding bei Deinem Freund zu sein wenn er alles und jeden als Konkurrenz betrachtet.
Muss man mit ungehen können. Ich könnte und wollte das nicht.

Mein Gatte und ich sind beide Teamplayer. Manchmal sind wir halt bei unterschiedlichen Auswärtsspielen. Allerdings wollen wir beide das Beste für UNS. Da gibt es keine sonderbaren Regeln. Mach was Dir Spaß macht und komm verdammt nochmal zufrieden nach Hause.

Ich wünsche Dir viel Kraft für deinen persönlichen Konkurrenten Im Bett, ihr wollt ja vermutlich miteinander alt werden.
Was genau war der Grund für das Öffnen der Beziehung?

Bei uns war es damals (vor ca. 12 Jahren) tatsächlich die Erkenntnis, dass jeder das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität hat. Das heißt, nur insofern, dass es die Beziehung nicht gefährdet (weil man zum Beispiel weniger Zeit oder Sex mit dem Partner hat).

Das heißt, dass der Partner das Sexualleben des anderen nicht kontrolliert. Warum weiß dein Partner so viel darüber, was du sexuell mit anderen machst? Haben die kein Recht auf Intimsphäre, vor allem wenn du dich öfter triffst? Hast du kein Recht auf Intimsphäre?

Ihr könntet vereinbaren, dass er wissen darf, mit wem und wie lange und wo du dich triffst und mehr nicht. Und der Rest läuft dann ganz normal. Eure Beziehung ist eure Beziehung und was du mit anderen machst, bleibt draußen.

Es gibt auch Don't ask don't tell Modelle, genau aus solchen Gründen.

Er ist neidisch, hat zudem Angst zu kurz zu kommen und die Kontrolle zu verlieren. Du kannst dich dem unterwerfen, aber damit wird das Problem nicht gelöst, weil du damit keine Sicherheiten schaffen kannst.

Was genau habt ihr denn für Regeln?
*********ated Mann
222 Beiträge
******lla:
Er ist neidisch

Wohl eher nicht. Neid ist wenn man will, was wer anderes hat.
*********ated:
Wohl eher nicht. Neid ist wenn man will, was wer anderes hat.


Ich zitiere:

. Es geht ihm allein darum, dass ich eine Erfahrung gemacht habe, die er noch nicht gemacht hat und jetzt hat er das Gefühl, er müsse „nachziehen“, weil er hinterherhinkt. Er rechnet also auf.

*****chi Mann
940 Beiträge
Ich bin mir nicht sicher ob es einen Einblick oder gar einen Ansatz für irgend etwas hier gibt. Doch ist jeder Mensch anders und jede Beziehung einer Schneeflocke gleich einzigartig.

Ich habe ein Pärchen und (seinen) Bruder kennen gelernt, sie leben alle unter einem Dach. Der Bruder ist sozial sehr Dominant und hat meines wissens nach eine frische Trennung auf dem Gemüt. Sie beendet ihr studium/praxis bald. Er hat Job, will jedoch zum Bund.

Bruder und Sie kommen solala klar weil er natürlich Kontrolle wahren will und Autorität. Sie das nicht so mag und dann mal jedes kleine bischen zu einer Reiberei führen kann. Ja gut das Gibts.

Sie sagte mir das Er der richtige sei und Perfekt.

Er sagte mir er liebt Sie über alles.

Yoar so im großen und ganzen doch alles zusche...



CUT!!!


Heute den Anruf bekommen das Er im Grunde nur heulen könnte und Er sowohl Bruder als auch Sie weg haben will um wieder ein inneres Gleichgewicht zu bekommen und sein zu scherben zertrümmertes ich zusammen zu setzten.

holy shit... also von aussen? 0,0 ahnung gehabt das es so in ihm aussieht. Da wir uns wirklich dicke sind, glaube ich auch das niemand ausser mir weiss das es so aussieht.




-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



Und genau hier ist ein Aspekt der sein kann, aber wie immer auch total falsch.

Der Zwang/Antrieb immer der Beste zu sein ist nicht nur einem riesen Ego zuzuschreiben sondern auch einem Verlierer der die Kraft hatte da raus zu kommen.
Um mal einen Comic zu Zitieren.
Thor brauchte Jahrhunderte um von seinem Hammer Mjolnir als würdig empfunden zu werden, so das er ihn heben kann. Und ohne seinen Hammer ist Thor nirgends zu sehen in der Comicwelt und der Mythologie. Doch der Comic Thor, so mächtig er auch ist, so alt er auch sein mag. Jeden morgen nach dem erwachen hat er Angst, er steht auf umschliesst den Hammergriff und hebt Mjolnir hoch. Jeden Tag aufs neu die Angst nicht mehr würdig zu sein, ihn nicht mehr anheben zu können.
Jede wache minute eines jeden Tages darauf bedacht alles richtig zu machen und würdig zu bleiben, ohne jedoch genau zu wissen was ihn überhaupt würdig macht.

Also eine selbst für ihn vollkommene Unbekannte.


Ich(!achtung ich wiederhole ICH) denke es gibt keinen Menschen der seinem Partner alles erzählt, jeden Aspekt seiner inneren, Konflikte wirklich auspackt oder die Wahrheit. Jeder hat in sich einige Wesenszüge, einige Dämpfer oder Dunkelheit die ihn zu dem machen der er ist, die er jedoch niemals jemanden erzählt oder offenbart werden.

Was also der wirkliche Grund ist, warum dein Partner einen Wettbewerb aus dem (Sex) Leben selbst macht kann nur er alleine wirklich erahnen. Und selbst dann sind wir Menschen nicht in der Lage unsere Bedürfnisse vollends zu verstehen.
Vieleicht ist es also eine Art "Hilfeschrei" den er selbst nicht wahr nimmt. Dir zeigen möchte das er weiterhin kontrolle hat, nicht schwach oder verletzlich wirkt (ausser wenn er es will) Das es ihm gut geht und vor Energie strotz, sowohl körperlich als auch sozial und mental... obwohl es ganz anders aus sehen kann.

Ich selbst bin sehr gereizt im moment, wenn etwas im vorfeld verhinderbar wäre oder man mal wieder den kleinen finger gab und die hand zu nehmen standart und erwartet wird. Diese emotional zerrüttung überträgt sich auch auf mein privates Umfeld und es kostet wirklich Kraft den Ball flach zu halten undmeinen Freunden und der Familie unbefangene Freundlichkeit entgegen zu bringen, obwohl es Brodelt (was es nur wegen der Arbeit tut)

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Ob das nun Einblicke, Denkanstöße oder totaler Schwachsinn ist der hier nix zu suchen hat, kannst nur du sagen. Doch vielleicht gibt es Denkanstöße die um ein paar Ecken den richtigen Gedanken aufzeigt.



in ehren
Toyhammer.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
*********ated:
Ich bin einmal so frei und stelle April und Juni gegenüber.

Es stimmt absolut, dass die Stimmung in der Zeit ein bisschen gekippt ist. Oft ist es so, dass ein Problem im Raum steht, wir es über einen bestimmten Zeitraum ausdiskutieren und auf eine vermeintlich gemeinsame Lösung kommen, er aber irgendwann wieder darauf zurückkommt. So habe ich das Gefühl, dass er eigentlich nie wirklich zufrieden mit den Lösungen ist, obwohl er das vorher so kommuniziert hat. Immer wieder werden alte Themen rausgekramt und nochmal durchgekaut und dann weiß ich oft selbst nicht mehr, was für ihn nun okay ist und was nicht, weil sich das manchmal mit der Zeit ändert.
Und ich weiß ja, dass sich Gefühle und Einstellungen ändern können und ich versuche, da mitzugehen, aber es wird manchmal doch ein bisschen anstrengend für mich.


**********ation:

Was genau gibt dir diese anstrengende Beziehung?

Außer in diesem Bereich ist alles in Ordnung. Was das Sexuelle betrifft, so ist es ja auch nicht rund um die Uhr anstrengend, aber eben immer wieder mal Thema und es lässt sich im Grunde immer auf die von mir genannten Problemfelder eindampfen.


*****rys:

ABER, es kommt raus das in eurer Beziehung, die Öffnung, erst seit November 2017 besteht. Das ist nicht sehr viel Zeit. Dafür hast Du aber schon sehr viel umgesetzt und erlebt. Ich erinnere mich an Beiträge in denen Du davon erzählst mehrmals die Woche bei deinen Spielgefährten zu sein.

Es stimmt, lange ist die Beziehung noch nicht offen. Sie wurde aber auch nicht Knall auf Fall geöffnet, sondern über rund 15 Monate ausgiebig diskutiert. Und auch nach der Öffnung herrschte keine "Das ist jetzt so"-Stimmung, sondern es wurde immer weiter geredet und auch Regeln neu verhandelt, weil sich Theorie und Praxis ja doch sehr voneinander unterscheiden können und man nie weiß, wie man nun wirklich mit einer Situation umgeht, bis sie letztendlich mal eintritt.

Persönlich empfinde ich es aber so, dass ich noch gar nicht arg viel umgesetzt habe. Ich habe einen festen Sexpartner gefunden, mit dem ich ein paar Dinge erforschen kann, die mit meinem Freund entweder nicht möglich sind, oder die ihn nicht interessieren, und ich hatte einen Dreier. Letzteres war aber spontan und nicht geplant. Danach habe ich mir auch vorgenommen, erstmal nichts "Neues" mehr auszuprobieren, sondern erstmal bei dem zu bleiben, was ich habe und das zu vertiefen.
Ich bin im Schnitt zweimal die Woche bei ihm, hatte ihn aber auch letztens mal zwei Wochen gar nicht gesehen. Meist bin ich nur um die drei Stunden bei ihm und nicht jedes Mal kommt es dabei zum Sex. Ich habe meinen Freund immer wieder gefragt, ob es ihm lieber wäre, wenn ich meine Affäre nicht so oft sehe und er hat immer wieder gemeint, dass die Frequenz ihm nichts ausmachen würde. Wenn es anders sein sollte, kann ich das nicht riechen, jedenfalls frage ich immer wieder mal nach.


*****rys:

Ich frage mich hier einfach ob die Art wie Du die Beziehung auslebst, wie Du dir die Freiheiten gönnst, deinen eigentlichen Partner nicht überfordert.

Das frage ich nicht nur mich ständig, das frage ich auch ihn ständig. Es ist nicht so, als könnte ich mir das nicht vorstellen. Im Gegenteil, das ist ein immer präsenter Gedanke. Darum habe ich ja auch so viel unternommen, um das Tempo erstmal extrem zu drosseln. Dass ich meine Suche im Joy eingestellt habe, ist zum Beispiel ziemlich schnell passiert, nachdem ich einen regelmäßigen Kontakt dort geknüpft hatte. Nachdem ich das Verhältnis mit meiner Affäre eingegangen bin (und auch da habe ich meinen Freund vorher gefragt, ob das okay für ihn ist), war für mich auch klar, erstmal keine zusätzlichen Sexpartner mehr zu suchen. Der Dreier kam überraschend, aber ehrlich gesagt bereue ich ihn nicht.
Momentan gibt es bei mir nichtmal die Aussicht auf ein Kaffeetreffen, meine Sexualität beschränkt sich wirklich rein auf meinen Freund und meine Affäre und der dritte Mann ist in diesem Sinne kein Thema und auch mein Freund hat kein Problem mit ihm, weil er niemand ist, den ich regelmäßig sehen werde und er außerdem jemand ist, den er mag. Ich war wie gesagt zwischenzeitlich auch zwei Wochen am Stück nicht bei meiner Affäre, sehe ihn auch insgesamt nicht mehr ganz so oft wie vorher (es wird alles einfach ein bisschen ruhiger, spielt sich ein) und aktuell mache ich auch gar nichts Spektakuläres mit ihm. Das Verhältnis wird allmählich freundschaftlicher.

Den meisten Sex habe ich immer noch mit meinem Freund und mit ihm probiere ich auch immer noch das Meiste aus.


*****rys:

Mit wechselnden (wenn auch ausgesuchten) Partnern.

Na ja, wechselnd eher nicht. Es ist einer. Den zweiten sehe ich extrem selten und an dem habe ich auch sonst sexuell wenig Interesse. Die wechselnden Partner hat mein Freund.


*****rys:

ich weiß nicht bzw. bezweifele es, das er in der selben Zeit entsprechend erfolgreich bei Frauen war. Und das bezieht sich nicht auf die Anzahl, sondern eher auf die gefühlte Befriedigung die er aus eurer Abmachung zieht. Ist diese im Gleichklang mit dem was Du uns beschreibst?

Also seit Öffnung der Beziehung hatte er mit fünf Frauen Sex (ich mit zwei Männern), meist über einen Zeitraum von drei bis fünf Wochen. Er meinte, dass er an Frauen außerhalb der Beziehung sexuell schnell das Interesse verliert. Er lernt jemanden kennen, das Verlangen ist groß am Anfang und dann vögelt er auch viel, aber nach ein paar Wochen ist er praktisch "satt" und gut ist's.
Ich weiß nicht, ob ihn diese Intermezzos auf dieselbe Weise befriedigen, wie meine es mit mir tun, aber es kommt mir zumindest nicht so vor, als würde er aus Langeweile vögeln, oder einfach irgendwen. Er mag die Frauen gern, er hat wirklich Spaß mit ihnen, er rutscht nicht einfach nur drüber, aber mir fällt gerade ein, dass er auch sexuell gerne die Rückmeldung bekommt, besonders toll gewesen zu sein. Zumindest ist es so, dass es ihn sehr stolz macht, dass bisher jede Frau zu ihm gesagt hat, er sei der Beste gewesen, mit dem sie bisher Sex hatte.
Ich glaube ja, dass ihm etwas Längerfristiges ganz gut tun würde, aber das ist nicht meine Entscheidung.


*****rys:

Hast Du mal darüber nachgedacht, das Du ihn eventuell überforderst? Das er mitzieht, das er Affären eingeht, um Dir gerecht zu werden?

Wenn ich so darüber nachdenke, glaube ich weniger, dass er versucht, mir gerecht zu werden, sondern eher, sich Bestätigung zu suchen, dass er es immer noch bringt. Das klingt jetzt erstmal böse, aber es ist möglich, dass er die Ängste, ich könnte jemand "besseren" finden, damit kompensiert, dass er von anderen Frauen gerne hören will, dass er genügt, dass er gut, sogar der Beste ist.
Ich versuche, ihm auch oft zu sagen und zu zeigen, dass ich den Sex mit ihm immer noch am meisten genieße und dass er so einige Dinge kann, die niemand sonst kann. Aber vor allem, dass der beste Sex der Welt nichts daran würde ändern können, dass ER derjenige ist, mit dem ich mein Leben verbringen will.


******lla:

Was genau war der Grund für das Öffnen der Beziehung?

Tatsächlich war der Grund erstmal der, ihm eine Möglichkeit zu geben, nicht unter meiner sexuellen Unlust zu leiden. Ganz am Anfang sah es also so aus, dass er sich hätte austoben können, wenn er wollte, aber ich eben kein interesse an Sex generell hatte. Das hat sich aber während unserer Diskussionen mit der Zeit geändert. Und es war dann auch ganz klar: Sollte die Beziehung geöffnet werden, dann für beide und so, dass auch beide damit klarkommen.
Also ich habe ihm nicht einfach gesagt "Jetzt will ich das aber auch für mich und du kannst nichts dagegen tun", sondern mir war sehr wichtig, dass er wusste, worauf er sich einließ und das Thema wurde komplett neu aufgerollt und dann sehr zeitintensiv neu diskutiert und verhandelt. Er wurde nicht ins kalte Wasser geschmissen, sondern war damit einverstanden, dass die Beziehung zu beiden Seiten geöffnet werden sollte. Bevor wir sie geöffnet haben, hatten wir sowieso auch erstmal miteinander viel Sex, haben Neues ausprobiert und waren uns einig, dass unser Sexleben toll ist und genau so weitergehen soll. Und nicht nur unser Sexleben, sondern die ganze Beziehung. Die Beziehung wurde also nicht geöffnet, weil am Ende irgendjemandem etwas "fehlte", sondern wirklich auf der Basis einer freien, sexuellen Entfaltung und dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man mal auswärts vögelt oder jemanden findet, mit dem man irgendeinen Kink auslebt.

Wenn er noch nicht bereit dazu gewesen wäre, hätte ich das Öffnen auch definitiv weiter nach hinten verschoben. Ich gab ihm wirklich alle Zeit, die er wollte und machte das Öffnen der Beziehung von seiner Zustimmung abhängig.


******lla:

Warum weiß dein Partner so viel darüber, was du sexuell mit anderen machst? Haben die kein Recht auf Intimsphäre, vor allem wenn du dich öfter triffst? Hast du kein Recht auf Intimsphäre?

Ihr könntet vereinbaren, dass er wissen darf, mit wem und wie lange und wo du dich triffst und mehr nicht. Und der Rest läuft dann ganz normal. Eure Beziehung ist eure Beziehung und was du mit anderen machst, bleibt draußen.

Zu dem Zeitpunkt, als die Beziehung geöffnet war, hatten wir genau zwei Regeln:
1. Nie ohne Gummi.
2. Wenn sich Gefühle entwickeln, muss darüber geredet werden.

Alles andere, was ich selbst tat, um ihm den Umgang zu erleichtern, habe ich freiwillig gemacht. Wie eben zum Beispiel, dass ich Treffen grundsätzlich nicht auf Zeiten lege, in denen ich auch Zeit mit meinem Freund hätte verbringen können, weil ich nicht wollte, dass er jemals allein zu Hause rumsitzt, während ich mit irgendjemandem Sex habe.
Anfangs war es auch so, dass wir ausgemacht haben, dass es nicht nötig sei, uns zu erzählen, mit wem wir uns treffen und was wir mit demjenigen machen. Es wäre aber okay gewesen, einfach so zu erwähnen, dass man sich mal mit wem getroffen hat, oder dass man jemanden kennengelernt hat. Mehr aber auch nicht.

Bis heute halte ich das persönlich so und alles, was er mir erzählt, erzählt er mir nur von sich aus. Ich frage nie nach.
Umgekehrt war es aber so, dass er diese Regel nach einer Weile für sich ändern wollte. Als ich damals mit meiner Affäre angebandelt habe, habe ich meinem Freund, gemäß unserer Abmachung, das eben nicht unter die Nase gerieben. Er hat es aber rausbekommen und wollte daraufhin nun lieber doch wissen, mit wem ich mich treffe. Und er wollte auch ziemlich schnell wissen, was ich genau mit demjenigen mache, wobei ich keine Einzelheiten, sondern nur Grobes erzähle, weil mir Diskretion zwischen meinen Sexpartnern tatsächlich auch wichtig ist.

Ich finde aber, dass sich seitdem alles nur ins Negative entwickelt hat und ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass es ihm aufgrund seines Charakters gut tun würde, nicht alles zu erfahren. Wenn er nichts weiß, kann er etwas nervös werden, doch wenn er es weiß, gibt es ständig Diskussionen. Mir wäre es lieber, wenn er höchstens wüsste, mit wem ich mich treffe, denn im Grunde kann er zwar damit umgehen, dass ich mit anderen Sex habe, aber weniger damit, was genau bei diesem Sex passiert.


Wir hatten vor etwas mehr als eineinhalb Jahren schonmal eine Paartherapie und das hat und damals ungemein geholfen.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Eine schwierige, wenn auch, wie ich finde, keine hoffnungslose Situation.

Nach meiner Wahrnehmung könnte (und das ist natürlich nur intuitiv), der Knackpunkt tatsächlich in dem Konflikt ratio vs. Emotion liegen. Du neigst dazu, so wie ich es bisher gelesen habe, sehr stark auf die ratio zu setzen. Alles genau betrachten, bewerten, und aus dem was man sich dann zusammen geklaubt hat 'logische' Schlüsse ziehen und dementsprechend Entscheidungen treffen. Für dich scheint das auch (noch?) relativ gut zu funktionieren. Ich kenne das gut, ich habe das nämlich ziemlich lange auch so gemacht *zwinker*

Für einen Partner ist so etwas aber oft sehr viel schwieriger. Beziehungsvereinbarungen die von Seiten des Partners eher rational getroffen werden können auf den anderen sehr leicht distanziert wirken. Da ist es ganz gleich wie sehr er in die Entwicklung dieser Vereinbarungen einbezogen war, es wird sich sehr leicht das Gefühl einstellen dass der Partner rationale und nicht emotionale Betrachtungen voran gestellt hat - und die emotionale Beteiligung ist es dann möglicherweise, die dem Partner fehlt und die er dann bei den anderen Partnern befürchtet. Ich finde, dieses Thema zieht sich schon durch deine ganzen Berichte zur Öffnung eurer Beziehung - es war doch bisher immer Er der emotionale Bauchschmerzen hatte.

Du bist darauf zwar eingegangen, hast Zeit gegeben und Zugeständnisse bei den rationalen Vereinbarungen gemacht - aber du bist der Sache eher logisch und wenig (erkennbar) emotional zu Leibe gerückt. Das ist kein Vorwurf, nur ein Versuch, die Lage aus meiner Wahrnehmung darzustellen.

Emotionalität ist in einer Diskussion fast immer das schwächere Argument, wir neigen dazu es mit unserer 'Logik' zuzubetonieren - aber Gefühle lassen sich nun mal meistens nicht dauerhaft 'überfahren'. Sie melden sich immer wieder zurück, mit einem unterschwelligen Bohren und Nagen ... Das Problem ist, dass man diese unterschwelligen Gefühle oft nur sehr schlecht in Diskussionen einbringen kann ohne die Befürchtung, dass sie 'logisch' vom Tisch gefegt werden.

Ich könnte mir vorstellen dass es euch helfen könnte wenn ihr die Emotionen gleichberechtigt in eure Diskussionen einbeziehen könntet. Ein Gefühl lässt sich, jedenfalls beim Partner, nicht argumentativ beseitigen. Einige können das zwar (wenn auch oft nur begrenzte Zeit) bei sich selbst - aber bei anderen funktioniert das nicht. Das Problem ist, wenn man so ein unbefriedigtes Gefühl in einer Beziehung hat, das man nicht in die Diskussion einbringen kann oder mag weil es eben nicht stichhaltig wirkt, dass man versucht, Situationen zu schaffen in denen die Logik einen bei der Realisierung dieses Gefühls unterstützt - im Grunde so etwas wie self-fulfilling prophecies. Da wird dann so lang an der Situation manipuliert bis sie eben zum Gefühl passt.

Wenn man die Gefühle wirklich mit einbeziehen will muss man sie mindestens gleichberechtigt zulassen - auch wenn man ansonsten eine auf Logik basierende Vereinbarung getroffen hat. Erst wenn man sich auch in den Gefühlen wahr - (und ernst-) genommen fühlt kann man das was sich da aufstaut auch loslassen. Und das kann einfach auch situativ mal ein Tag sein wo man emotional anders reagiert und sagt, normalerweise ist es so, sonst wird es auch so sein - aber heute ist es nun mal nicht so.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
*****de2:
Da ist es ganz gleich wie sehr er in die Entwicklung dieser Vereinbarungen einbezogen war, es wird sich sehr leicht das Gefühl einstellen dass der Partner rationale und nicht emotionale Betrachtungen voran gestellt hat - und die emotionale Beteiligung ist es dann möglicherweise, die dem Partner fehlt und die er dann bei den anderen Partnern befürchtet.

Das finde ich gerade einen sehr interessanten Punkt, damit möchte ich mich gerade ein wenig näher beschäftigen. Denn wenn ich es nicht falsch interpretiere, könnte das mitunter einer der Knackpunkte sein. Da muss ich jetzt aber tatsächlich erstmal ein bisschen nachdenken und mein Verhalten reflektieren. *g*
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Ich sehe in diesem Punkt zwei mögliche Aspekte - zum einen das (mögliche) Gefühl dass du emotional nicht so involviert bist wie er; und damit einhergehend die Befürchtung dass du in einer anderen Beziehung diese Emotionalität entwickeln könntest.

Zum anderen das Problem dass er seine eigenen Emotionen, die ja durchaus auch mal tagesabhängig verschieden sein können, nicht wirklich in den Diskurs einbringen kann. Das ist schwierig wenn einem dann entgegen gehalten werden kann dass man ja alles sehr vernünftig und logisch besprochen hat und du ja auch auf seine sachlich geäußerten Bedenken eingegangen bist. Das kann zu widerstreitenden Emotionen führen wenn er für diese Emotionen kein Ventil findet.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Es stimmt, dass er zum Beispiel sehr lange gebraucht hat, um überhaupt über seine Gefühle zu sprechen. Vor allem seine Ängste und Bedenken. Noch heute passiert es, dass er Dinge, die ihm extrem den Kopf zerbrechen, von mir fernhält, um mich nicht damit zu "belasten". Es fällt ihm schwer zu zeigen, dass auch er einfach nur ein Mensch mit Fehlern und Schwächen ist, der sich Sorgen macht und vor bestimmten Dingen Angst hat.

Das war die ersten Jahre unserer Beziehung sehr schlimm und hat sich durch die Paartherapie enorm verbessert. Allgemein haben wir dort gelernt, besser miteinander zu kommunizieren.

Aber ich denke, es liegt durchaus auch an meiner Art, Dinge logisch und rational angehen und Probleme effektiv lösen zu wollen. Ich erlaube mir Gefühle absolut, bevorzuge aber, dass sie das Ergebnis meiner Vernunft sind, damit ich sie vollkommen und selbstbewusst fühlen und ausleben kann. Es kommt selten vor, dass ich mich emotional so richtig gehen lasse. Das letzte Mal, dass das passiert ist, habe ich mich mit ihm gestritten und dabei dermaßen gezittert, dass ich mich an mir selbst festhalten musste und kaum in der Lage war, ohne Stottern zu sprechen.
Ich fühle Emotionen sehr, sehr stark um will nicht, dass sie mir den Verstand vernebeln.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, auch gerade aus persönlicher Erfahrung. Es könnte aber auch gut sein dass diese bewusste Rationalität euch gerade das Leben so schwer macht denn diesen Umgang mit deinen Gefühlen vermittelst du natürlich im Umgang auch deinem Partner - was es ihm wiederum schwieriger macht, nur aufgrund eines Gefühls zu agieren.

Vielleicht könnt ihr das als eine Art 'Bauchveto' in eure Absprachen mit einbeziehen. Manchmal kann schon das Bewusstsein allein dass die eigenen, vielleicht auch nur situativen, Gefühle so wichtig genommen werden dafür sorgen dass sie sich nicht mehr in solcher Weise auftürmen und Bahn brechen.
******rch Paar
9 Beiträge
Tja, eine (?) offene oder sonstwie bezeichnete Beziehung kriegt man nicht umsonst...
Vielleicht solltet Ihr noch andere Dinge im Leben beachten, außer Euren vielen in- und
aushäusigen Sex-Kapriolen und den damit jetzt verbundenen offenbar endlosen Diskussionen
samt Erklärungs-Versuchen, Verständnis-Problemen, Krankheits-Zuweisungen, Diagnose-
Stellungen, Therapie-Stunden...
etc. pp.
**********ck_01 Frau
69 Beiträge
Deine Schilderungen lassen in meinem Kopf einen Menschen erscheinen, der innen sich seiner selbst sehr unsicher ist. Und daher versucht, durch "messbare" Dinge, wie z. B. als erster etwas erleben, Sicherheit zu gewinnen.

Auch wenn der Verstand weiß, dass Du ihn liebst, ihn nicht verlassen willst / wirst, könnte da innen aufgrund dieser eigenen Unsicherheit diese Gewissheit fehlen.
Oder auch, wenn er gewisse Dinge unbedingt vor Dir erleben will, könnte es sein, dass er daraus Sicherheit schöpfen möchte, um zu wissen, um nachvollziehen zu können, wie "gefährlich" die Situation für ihn werden könnte?
*******wann Paar
1.812 Beiträge
Ich hätte mal ein paar Gedanken zu der Thema. Mein Hintergrund liegt in Meditation, Philosophie etc welches ich jahrzehnte lang praktiziert habe.

Vorweg...
"Der Verstand" gilt als überbewertet. Der Verstand ist ein Konstruct des Egos der dir die Illusion der Kontrolle über dein Schicksal übermitteln soll. Dabei hat man in Leben keine echte Kontrolle, man ist die Umstände ausgeliefert. Das Klügste was man machen kann, ist sich mit der Idee zu befreunden alles los lassen und verlieren zu können und zu erkennen das du eigentlich nichts externes brauchst um glücklich zu sein. Es gibt zwar eine "operativer Verstand" die man benutzt um zu funktionieren, aber die ganze Konstrukte die man aufbaut sind Schall und Rauch.

Warum sag ich dir das? Weil, wie du sagst, assoziierst du dich stark mit deinen Verstand. Verschwächt man den Verstand, so kann man das Herz hören, das eigentliche wahre.

Auch wir haben eine offene Beziehung und offene Beziehungen sind grosse Herausforderungen. So viel ich weiss gibt es nur ein Mittel dass eine solche Beziehung richtig funktionieren lässt und das ist Vertrauen in den Partner. Das heisst in erste Linie ist das Wohlergehen dein Partner an erste stelle, und umgekehrt dein Wohlergehen ist seine erste Priorität. Mit der Zeit wird dieser Vertrauen tiefer und tiefer und ist in der Läge nach und nach die diverse Ängste des Partners zu überwinden.

Man kann nicht, meines erachtens, die Thema einfach rational besprechen und denken dass man somit etwas erreicht hat. Das ist einfach der Ego das versucht vorzugaukeln das alles geregelt ist und unter Kontrolle. Stimmt aber nicht wenn die Ängste da sind, und das sind sie offensichtlich.

Ich zitiere mal eine deine Passagen...
Gut, das ist natürlich eine persönliche Sache. Aber ich selbst werde mein Sexualleben niemals von jemand anderem abhängig machen und würde jetzt nicht auf Treffen mit meiner Affäre verzichten, nur weil mein Freund gerade keine Frau aktiv datet. Denn in dieser Hinsicht sage ich mir tatsächlich: Es ist nicht mein Problem, dass er nur kurze Abenteuer hat und sucht, ich einen Sexpartner aber gerne für eine Weile haben möchte, weil ich keine Lust habe, mich durch zig Männer durchzuprobieren. Er könnte problemlos mehrere Frauen parallel über einen längeren Zeitraum daten, tut das aber nicht und da sehe ich nicht ein, dass ich mich seiner Methode anpassen muss, weil das MIR dann keinen Mehrwert gibt.

Meines erachtens hat das garnichts damit zu tun, sich in den Partner zu versetzen um Vertrauen aufzubauen. Ganz im Gegenteil, es ist rein "ich" bezogen. Wie soll dein Partner irgendwelche Verlustängste überwinden können wenn du dein Ding durch ziehst auf biegen und brechen?

Gibt es eine Lösung? So wie du es oben handhabst, wahrscheinlich nicht weil die Distanz zu einander zu gross wäre. Eine Lösung hängt meines Erachtens von die Selbstlosigkeit ab die ihr alle Beide haben musst und welches ein offenes herz und idealeweise ein stilles Verstand benötigt.

Mit Vertrauen geht alles. Auch wir arbeiten dran und anfangs war es sehr schwer. Alina war anfangs devot und ich habe quasi erstmal eine Domrolle gespielt um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht dass ich mich besonders dominant oder sadistisch fühlte sondern das ich es für notwendig hielt das Vertrauensbasis aufzubauen. Und BDSM war dann ganz sicherlich uns vorbehalten.

Heutzutage läuft unser offene Beziehung gut. Devot ist sie nicht mehr, dieses Verlangen und der Masochistischmus sind wie vom Winde verweht. Wie immer besprechen wir alles und sie hat ihr dates und ich meine. Theoretisch hat jeder ein Veto-recht aber es wird nicht mehr benötigt weil die Verlustängste sind großteils nicht mehr da. Wir agieren miteinander und für einander und wir haben vertrauen.

Hoffe das ganze ist dir irgendwie behilflich, bin selber überrascht dass ich so viel geschrieben habe!

Schreibt ER
Anerkennung
Hallo Kailyn,

ich würde gern ein paar Aspekte aus der Anerkennungstheorie einbringen. Denn wie mir scheint berührt Dein Fall Punkte, die damit vielleicht besser erklärt werden können. Da ich trotz Deiner ausführlichen und reflexiven Posts natürlich nur wenig über Dich und Deinen Liebsten weiß, kann es natürlich auch am Problem vorbeigehen.

Wenn es um Anerkennung geht, macht es Sinn verschiedene Logiken zu unterscheiden in denen wir Anerkennung geben und bekommen. Du kannst für deine moralische und rationale Urteilskraft Anerkennung bekommen, für Eigenschaften und Fähigkeiten geschätzt werden oder für Deinen Charakter geliebt werden. Die Bereiche, und das ist der Knackpunkt, sind allerdings inkommensurabel, das meint, dass Du einen Bereich nicht langfristig durch die anderen Bereiche substituieren kannst.

Um in Eurer Beziehung zu bleiben:
Von Frauen gesagt zu bekommen, er sei der beste Liebhaber ihres Lebens (Fähigkeit), ist etwas anderes als emotionale Nähe. Darunter fallen auch Sexwünsche. Denn für ein "erstes Mal etwas Neues machen" suchen sich die meisten Menschen jemanden, dem sie Vertrauen entgegenbringen. Vertrauen fällt aber unter emotionale Anerkennung. Der Versuch, das mit mehr Sex in der Beziehung (Eigenschaft der Beziehung) zu kompensieren, wird nicht funktionieren, zumindest nicht langfristig.
Denn er bekommt zwar Anerkennung, aber sie ist nicht passgenau. Candide2 hat ja schon darauf hingewiesen und ich würde das unterstützen und fragen: Ist Dein Freund bereit Dir Erlebnisse zu gewähren, die es nötig machen, dass Du emotionale Anerkennungsakte gewährst, die ihm verschlossen bleiben? Oder ist er nur für eine offene Beziehung zu haben, die Euch erlaubt Euch immer wieder eure Verführungsskills und Sex-Fähigkeiten zu bestätigen?
Letzteres würde sehr gut erklären, warum es ihn stört, dass Du Dinge mit Männern machst, die er gar nicht machen möchte und die für Dich neu sind: Du kannst "Liebe" nicht mit "mehr Liebe" übertreffen, diese Form der Anerkennung funktioniert nicht nach dem Prinzip von Aufsummieren und Konkurrenz.
(Kurzer Exkurs, damit wir uns nicht falsch verstehen: Viele fassen unter "Liebe" eine Mischung von Achtung, Wertschätzung und Liebe, wie ich es verstehen würde. Ein guter Liebhaber z.B. nimmt Dein Urteilsvermögen ernst und hat Sexskills. Dennoch folgen sie unterschiedlichen Logiken und können auch widersprüchliche Gefühle auslösen.)

Wenn das so ist, auch hier bin ich nahe bei Candide2, müsst ihr die Kommunikation verändern. Es geht, wie Du ja auch schon gesagt hast, überhaupt nicht um Nummern oder die Bestätigung von Sexskills. Daher hilft auch Deine Beschränkung auf die Affäre nichts. Denn Du behälst eigentlich den Sexkontakt, wo die Probleme liegen.
Deine Aussage, dass Du den Kontakt nicht abbrechen würdest zur Affäre, hat mich übrigens aufhorchen lassen. Denn wenn das Problem dort liegt, ist es gerade diese Zugewandtheit, die problematisch ist. Ebenso problematisch ist Deine Aussage, dass für Dich das alles keine Frage der Konkurrenz ist. Denn damit entziehst Du ihm ja die Möglichkeit zu "obsiegen". Du bist zudem offener, hast weniger Grenzen und bist damit in Eurer Beziehungslogik die "Gute". Du schilderst es auch so, dass Du schon in Vorleistung gegangen bist, es aber nichts gebracht hat.
Ich würde jedoch vorschlagen den Fokus zu verschieben und feststellen, dass ihr eine Diskrepanz habt und diese Diskrepanz ist ein gemeinsames Problem, zu dem ihr auch beide beitragt.

Kurz:
Aus Deinen Schilderungen würde ich den Schluss ziehen, dass ihr unterschiedliche Anerkennungsmuster jenseits der Beziehung anlegt, die zu unterschiedlichen Erlebnissen und Konstellationen führen. Diese Konstellationen wirken auf Euch unterschiedlich ein. Während Du Dich nicht angegriffen fühlst durch seine Art, weil Dich Nummern, Lob für Sexskills etc. nicht in dem Beziehungskern bedrohen, scheinst Du mir eine andere Ebene zu leben, die er nicht so gut wegsteckt.

Könnte das zutreffen?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute! Du weißt ja, wie sehr ich Dich und Deine Beiträge schätze.
*vielglueck* *knuddel*

Brynjar
PS: Kannst mich gerne per PM anschreiben, hier mehr ins Detail der Anerkennungstheorie zu gehen, scheint mir nicht zielführend.
*********rHexe Paar
881 Beiträge
Gedanken...
Vielleicht bin ich zu alt...oder konservativ...
Ich finde es einfach schräg, was ihr da macht. Du und Er.
Gibt es bei euch noch andere Beziehungsthemen, außer wer gerade wann mit wem wie Sex hat? Mehrmals täglich...und dann zum LoverIn, noch ein bischen MMF, Arsch voll, Aua machen und devot sein...
Und wenn man das schon tut: Muß man sich haarklein erzählen, was da mit anderen Partnern läuft? Um ja Begehrlichkeiten zu wecken, Unzulänglichkeiten aufzudecken, Konkurrenz, Angst, etc. zu schüren?

Ich bin da sehr nah bei @*********ated: Ihr fahrt das Ding gerade an die Wand. Und jeder gibt Vollgas.
Den Konkurrenzkampf und Kontrollwahn, den Dein Freund zeigt, sehe ich eher als Symptom dieser Amokfahrt. Er versucht noch irgendwas zu steuern, worüber ihr beide schon längst die Kontrolle verlohren habt.

Mein Tipp: Vollbremsung. Beide. Und dann erst mal die Beziehung sortieren...

LG Maik
****ire Paar
570 Beiträge
Bin enttäuscht...
Ich fand das Thema vom Titel her sehr interessant und ich habe mir deswegen den kompletten, sehr langen Beitrag durchgelesen. Nun bin ich irgendwie ziemlich einttäuscht - ich weise immer noch nicht wieso? *hm*

Vielleicht weil Kailyn's Freund doch sehr speziell ist und die Analyse von Kailyn sehr subjektiv, sehr rational herüberkommt. Daher weis ich nicht ob ich oder irgendjemand hier helfen oder überhaupt was Passendes dazu sagen kann?!

Daher mal eine blöde Frage an Kailyn, hast du mal diese ausführlich Analyse ihm einmal geschildert? Was sagt er dazu? Welche Gefühle spielen dabei mit?

Woher kommt denn dieser Gedenken, der "erste" zu sein, ganz unabhängig von der Qualität. Denn für mich ist "Konkurrenz und Wettkampf" Gedanken eher an Qualität gekoppelt und nicht allein an der Tatsache der erste sein zu wollen, der diese Erfahrung gemacht hat.

Umso mehr ich darüber nachdenken, kommt mir dieser Gedanke total pervers vor. Was wäre denn gewesen wenn Du (Kailyn) schon x Beziehungen und x Sexpraktiken erlebt hättest, schon vor die Beziehung mit deinem Freund? Wärt ihr dann gar nicht erst zusammen gekommen, weil du ja schon alles vor ihm erlebt hattest?

Fire(m) *my2cents*
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
******rch:
Vielleicht solltet Ihr noch andere Dinge im Leben beachten, außer Euren vielen in- und aushäusigen Sex-Kapriolen

Nein, wie haben nämlich außer Ficken nichts gemeinsam, wie wir in fast acht Jahren Beziehung festgestellt haben. *roll*


**********ck_01:

Auch wenn der Verstand weiß, dass Du ihn liebst, ihn nicht verlassen willst / wirst, könnte da innen aufgrund dieser eigenen Unsicherheit diese Gewissheit fehlen.
Oder auch, wenn er gewisse Dinge unbedingt vor Dir erleben will, könnte es sein, dass er daraus Sicherheit schöpfen möchte, um zu wissen, um nachvollziehen zu können, wie "gefährlich" die Situation für ihn werden könnte?

Das ist selbstverständlich möglich. Seiner Erfahrung nach verlieben sich Frauen allesamt beim Sex. Bisher hat zumindest er nicht die Erfahrung machen können, dass eine Frau beim Sex mit ihm Gefühle raushält, sie wollten laut seiner Aussage alle irgendwann mehr.
Ich kann das allerdings sehr gut trennen. Ich habe zwar keinen emotionslosen Sex mit anderen, aber Liebe ist das definitiv nicht. Allein beim Gedanken daran, mit meiner Affäre eine Beziehung zu führen, rümpfe ich die Nase.


*******wann:

Weil, wie du sagst, assoziierst du dich stark mit deinen Verstand. Verschwächt man den Verstand, so kann man das Herz hören, das eigentliche wahre.

Das heisst in erste Linie ist das Wohlergehen dein Partner an erste stelle, und umgekehrt dein Wohlergehen ist seine erste Priorität.

Wie soll dein Partner irgendwelche Verlustängste überwinden können wenn du dein Ding durch ziehst auf biegen und brechen?

Eine Lösung hängt meines Erachtens von die Selbstlosigkeit ab die ihr alle Beide haben musst und welches ein offenes herz und idealeweise ein stilles Verstand benötigt.

Hier gehen unsere Lebensphilosophien sehr stark auseinander.
Ich bin absolut kein Freund von Opferung und lehne diese auch grundsätzlich ab, wenn sie vorausgesetzt wird. Das heißt, dass ich niemals, egal um wen es geht, von jemandem verlangen werde, sich für mich zu opfern und ich mich niemals für einen anderen Menschen opfern werde. Ich werde niemals verlangen, dass jemand seine Bedürfnisse und sein Glück hinter meine stellt und möchte nicht, dass das jemand von mir verlangt.
Ich versuche, meine Entscheidungen so zu treffen, dass ich auf Dinge nur dann verzichte, wenn sie langfristig Sinn ergeben und ich dabei auch mein langfristiges Glück im Auge habe. Impulsen widerstehen, weil sie auf lange Sicht eben unvernünftig sind, aber nicht, weil es dabei lediglich darum geht, jemand anderes Bedürfnisse zu befriedigen und die eigenen komplett zu ignorieren.

Ich kann niemand anderen glücklich machen, wenn es mich gleichzeitig selbst unglücklich macht, oder ich generell unglücklich bin (und ich fände es furchtbar, wenn jemand Glück daraus zieht, dass ich unglücklich bin). Meiner Auffassung nach macht man sein Glück dann komplett von einem anderen Menschen abhängig und ist dieser Mensch nicht mehr da, ist das Unglück vorprogrammiert, weil man sich nicht um sich selbst und sein eigenes Glück, seine eigene "Ganzheit" gekümmert hat, sondern sich nur dem anderen Menschen geopfert und gleichzeitig verlangt hat, dass er sich für einen selbst opfert.

Ich ziehe mein Ding ja auch nicht auf Biegen und Brechen durch. Hätte ich das getan, hätte ich nie den Kontakt mit dem Mann abgebrochen, der meinem Freund solche Bauchschmerzen bereitet hat, der mich aber sehr glücklich gemacht hat. Ich hätte die Vetos nach keinem Sex mit ihm und keinem Treffen mit ihm völlig ignoriert und das getan, was sich für mich selbst gut und richtig angefühlt hätte, auch weil es keinen rationalen Grund gab, der dagegensprach. Gerade bei diesem Thema habe ich meinem Freund, obwohl sein Veto für mich nachvollziehbar und dennoch übertrieben war, den Vorzug gegeben. Das Ergebnis ist, dass ich jetzt sehr unglücklich bin und diesen Schritt ein wenig bereue und ich mich frage, ob sich so etwas ernsthaft für Menschen lohnt, ihr Glück und das, was ihnen Freude bereitet, für die "Bauchschmerzen" eines anderen Menschen zu opfern, egal wie wichtig er ihnen auch sein mag.
Wenn ich diese Opfermentalität generell in meiner Beziehung durchführen soll, ist das keine Beziehung, die ich führen will.


****jar:

Aus Deinen Schilderungen würde ich den Schluss ziehen, dass ihr unterschiedliche Anerkennungsmuster jenseits der Beziehung anlegt, die zu unterschiedlichen Erlebnissen und Konstellationen führen. Diese Konstellationen wirken auf Euch unterschiedlich ein. Während Du Dich nicht angegriffen fühlst durch seine Art, weil Dich Nummern, Lob für Sexskills etc. nicht in dem Beziehungskern bedrohen, scheinst Du mir eine andere Ebene zu leben, die er nicht so gut wegsteckt.

Könnte das zutreffen?

Das könnte definitiv zutreffen, ist allerdings so ein komplexes Thema, dass ich nicht glaube, das mit ihm allein besprechen zu können, also ohne professionelle Hilfe. Weil ich mich damit sehr wenig auskenne.
Ich argumentiere auch ungern emotional. Ich habe das früher immer wieder gemacht und manchmal, wenn es mit mir durchgeht, mache ich das auch heute noch, aber das Problem ist, dass ich beim emotionalen Diskutieren manchmal derart ekelhaft werden kann, dass ich mich einen Moment später selbst nicht mehr mag.
Ich denke, wo es früher (zB in der Paartherapie) darum ging, sich offen mitzuteilen und einander ernst zu nehmen, geht es mittlerweile um sehr viel kompliziertere Formen der Kommunikation und ich bin sicher, dass auch ich meinen Teil dazu beitragen muss, ihn besser zu verstehen.


*********rHexe:

Gibt es bei euch noch andere Beziehungsthemen, außer wer gerade wann mit wem wie Sex hat? Mehrmals täglich...und dann zum LoverIn, noch ein bischen MMF, Arsch voll, Aua machen und devot sein...

Selbstverständlich gibt es auch andere Beziehungsthemen. Ich finde es albern, dass ich das überhaupt erwähnen muss. Als ob wir nichts gemeinsam hätten außer der Vögelei und unser Leben nur aus Sex besteht...


*********rHexe:

Und wenn man das schon tut: Muß man sich haarklein erzählen, was da mit anderen Partnern läuft? Um ja Begehrlichkeiten zu wecken, Unzulänglichkeiten aufzudecken, Konkurrenz, Angst, etc. zu schüren?

Wie bereits erwähnt ist das nicht mein Wunsch gewesen. Ich finde es sogar kontraproduktiv und denke, dass sich gerade deshalb so viel negative Gefühle hochgeschaukelt haben. Wir hatten anfangs ausgemacht, dass man sich überhaupt nichts erzählen muss. Er war derjenige, der sich plötzlich umentschieden hat. Noch heute frage ich nicht nach, mit wem er sich trifft und was er mit anderen macht, weil mich das gar nicht interessiert. Wenn er mir was erzählen will, dann von sich aus.
Aber er fragt häufig nach und will Details wissen, die ich ihm aber auch nicht alle haarklein erzähle, weil ich denke, dass es dann nur noch mehr Theater geben würde und weil ich nicht unter meinen Sexpartnern über den jeweils anderen aus dem Nähkästchen plaudern will.
Es war alles sehr viel entspannter, als wir alles noch für uns behalten haben und ich würde das auch gerne wieder so handhaben, weil ich denke, dass es vor allem für ihn besser wäre. Er ist aber so ein Kontrollfreak, der sich sehr überwinden muss, etwas aus der Hand zu geben.


****ire:

Daher mal eine blöde Frage an Kailyn, hast du mal diese ausführlich Analyse ihm einmal geschildert?

Ja, selbstverständlich. Alles, was ich hier über ihn erzähle, bespreche ich auch mit ihm, ich lese es ihm zum Teil komplett vor und wenn er möchte, auch die Antworten (wobei ich alles, was in Richtung Trennung oder Runterputzen ging, ausgelassen habe, weil es keinem von uns beiden hilft).


****ire:

Was wäre denn gewesen wenn Du (Kailyn) schon x Beziehungen und x Sexpraktiken erlebt hättest, schon vor die Beziehung mit deinem Freund? Wärt ihr dann gar nicht erst zusammen gekommen, weil du ja schon alles vor ihm erlebt hattest?

Das kann ich nicht sagen. Vielleicht ist die Geschichte ganz interessant, dass er seiner ersten Freundin verschwiegen hat, dass er noch Jungfrau ist (er war 19) und sie ihm damals eben sagte, dass er der Beste Liebhaber sei, den sie je hatte. Das ist eine Anekdote, die er auch immer wieder erzählt. Sie hat ihn aber trotzdem nach nur drei Monaten auf ziemlich fiese Weise verlassen und das scheinbar völlig grundlos.

Zu erfahren, dass ich noch Jungfrau gewesen war, als er und ich zusammenkamen, hat ihm aber sehr gefallen. Es gefällt ihm ganz allgemein, wenn eine Frau unerfahren ist, oder sehr lange keinen Sex mehr hatte. So waren die Frauen, mit denen er bisher in unserer oB Sex hatte, allesamt welche, die länger schon keine Beziehung oder Sex gehabt hatten und genau aus diesem Grund war er auch so scharf darauf, mit ihnen zu schlafen.
Wenn ich etwas Neues mit ihm ausprobieren will, muss ich das sehr langsam, sehr einfühlsam und Schritt für Schritt machen, weil er sonst unter Leistungsdruck gerät und sich überfordert fühlt.



Also ich agiere mittlerweile wirklich in absolutem Schneckentempo und das Tempo macht mir auch an sich nichts aus. Was mir etwas ausmacht ist, dass ich die Befürchtung habe, am Ende nichts mehr ohne sein vorheriges Absegnen tun zu dürfen, keine freien Entscheidungen mehr treffen zu können und eine Beziehung zu führen, die sich ganz und gar nach seinen Bedürfnissen und Ängsten richtet.
Ich will seine Gefühle ernst nehmen, denn ich will ja auch, dass es ihm gut geht und diese Beziehung Bestand hat - aber eben offen. Denn es wird mich auf Dauer nicht glücklich machen, eine wesentliche Neigung von mir, die zu meiner Sexualität gehört, unterdrücken zu müssen, weil ich sie weder mit meinem Freund ausleben kann, noch mit jemand anderem ausleben darf.

Dass ich für ihn nun zum ersten Mal einen mir sehr wichtigen Kontakt abgebrochen habe, ist etwas, das mich tatsächlich stört. Mich stört der Gedanke, etwas kaputt gemacht zu haben, das sich nicht mehr reparieren lässt und zu etwas sehr Positivem in meinem Leben hätte werden können. Und das ohne vernünftigen Grund.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Gefühle sind ein vernünftiger Grund! *zwinker*
Sehr vieles von dem was wir tun und was wir begehren wollen wir, weil es sich gut anfühlt, uns vielleicht sogar glücklich machen kann - das gelingt uns mit der Vernunft eher selten *zwinker*

Es ist möglich dass gerade dein 'auf der Bremse stehen' was Einschränkungen angeht etwas ist, was deinem Partner wie eine Entfernung von ihm vorkommt. Vielleicht hat er das Gefühl dass er dir diese Zugeständnisse abringen muss - auch das lässt wieder wenig Spielraum für ein beunruhigendes Gefühl.

Es geht nicht darum, dein Leben ausschließlich nach ihm zu richten, das würde ich dir niemals empfehlen. Aber für euer gemeinsames Glück ist es eben auch wichtig dass beide sich gut dabei fühlen, da darf man die Gefühle nicht in die zweite Reihe stellen nach dem Motto: Aber nur wenn sie gute Argumente haben!

Eine solche Balance ist sicher nicht einfach - es erfordert auch von deinem Partner viel Verantwortung, nicht jedem Impuls und jeder Laune nachzugeben, andererseits aber ungute Gefühle auch nicht einfach hinunterzuwürgen und sie damit immer stärker zu machen. Vielleicht wäre eine Einstufung, quasi wie die ja so oft zitierte Ampel, auch für die Gefühlsfragen eine Idee. So könnte jeder für sich selbst die Dringlichkeit seiner Gefühle mit bewerten, von 'kein Problem' über 'ich fühle mich zwar nicht so wohl dabei, denke aber dass sich das von ganz allein auch wieder gibt' bis hin zu 'das macht mir ständig Bauchschmerzen'. So ließe sich über Gefühle kommunizieren ohne jedes mal gleich einen Zugzwang zu verspüren ...
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
*****de2:
Gefühle sind ein vernünftiger Grund! ;)

In diesem speziellen Kontext ärgere ich mich aber darüber. Ich verlange zum Beispiel nicht, dass man jedes Gefühl vernünftig erklären muss, manchmal funktioniert das nämlich einfach nicht.
Aber ich finde durchaus, dass man, wenn man von seinem Partner verlangt, auf etwas zu verzichten, das ihn wirklich glücklich macht, nicht einfach als alleinigen Grund ein "So halt" angeben kann. Das ist in meinen Augen Willkür und sehr unfair.


*****de2:

Aber für euer gemeinsames Glück ist es eben auch wichtig dass beide sich gut dabei fühlen

Das ist schon richtig. Das ist ja auch der Grund, warum ich mir so viel Mühe geben will. Ich gebe aber auch ganz ehrlich zu, dass ich nicht über alle Punkte hinausgehen kann, auf alles verzichten kann, was mich glücklich macht, nur damit er glücklich ist und ich vor allem allmählich das Gefühl bekomme, dass eigentlich nur ich auf ihn zugehe. So wie es eben aktuell ist, führen die Entscheidungen nur dazu, dass es zwar ihm immer besser damit geht, mir aber immer schlechter.
Und ich finde, dass Gefühle nunmal kein legitimer Grund sind, das Unglück seines Partners in Kauf zu nehmen, nur damit es einem selbst besser geht. Ich nehme sein Unglück nicht in Kauf, ich versuche, aktiv etwas zu verändern, weil ich ja will, dass unsere Beziehung langfristig funktioniert. Er nimmt mein Unglück aber durchaus in Kauf, solange es ihm dabei besser geht. Ich finde das nunmal nicht fair.


*****de2:

Vielleicht wäre eine Einstufung, quasi wie die ja so oft zitierte Ampel, auch für die Gefühlsfragen eine Idee. So könnte jeder für sich selbst die Dringlichkeit seiner Gefühle mit bewerten, von 'kein Problem' über 'ich fühle mich zwar nicht so wohl dabei, denke aber dass sich das von ganz allein auch wieder gibt' bis hin zu 'das macht mir ständig Bauchschmerzen'. So ließe sich über Gefühle kommunizieren ohne jedes mal gleich einen Zugzwang zu verspüren ...

Ich werde diese Idee mal mit ihm besprechen. *g*
*******wann Paar
1.812 Beiträge
Wenn ich diese Opfermentalität generell in meiner Beziehung durchführen soll, ist das keine Beziehung, die ich führen will.

Genau! Ich würde es auch nicht einseitig durch führen wollen. "Opfermentalität" ist in sofern ein schlechtes Begriff als das der Ziel es ist, eine starke lebensbereichende Beziehung am Ende zu haben. Es ist nicht der Ziel, am Ende wie einen Opfer dazustehen!


Entweder der Partner ist so vom Charakter her dass man denkt man kriegt das Problem so gelöst und hat dann ein super gemeinsames leben vor sich.

Oder man traut den Partner eine solche Selbstlosigkeit nicht zu, und lässt das ganze. Weil Selbstlosigkeit angewendet bei ein egoistische Mensch ist wie Perlen vor die Saüe. Es wird einfach misbraucht.

Du sagt dein Partner ist sehr hübsch und Charismatisch. Toll. Und wie sind seine innere Werte?
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Es soll nicht darum gehen dass einer von euch beiden unglücklich ist - und auch nicht darum, dass ihr beide gleichermaßen eher unglücklich seid nur damit es fair ist - aber ebenso wenig wie du deine Gefühle des Unglücklich seins einfach mal so beiseite fegen kannst kann er das möglicherweise ebenso nicht ...

Mir kommt es ein wenig so vor als hättet ihr euch in euren 'Verhandlungen' ein wenig verschanzt und kämpft nun Haus um Haus - Straße um Straße. Du erweckst den Eindruck dass du nicht noch mehr 'Boden verlieren' willst - und ihm geht das möglicherweise ganz genauso ...
Wettbewerb und Ehrgeiz richtig eingesetzt
Wettbewerb und Ehrgeiz setzt man dann richtig ein, wenn es den Menschen im engsten Umfeld auf keinen Fall schadet.
Bei ihm scheint es diese Funktion nicht zu geben. Wettbewerb ist alles worum es geht.

Ob das nun in einer offener oder anderen Beziehung passiert ist völlig egal. Es verletzt einfach und dem sollte man sich nicht ausliefern.
An erster Stelle kommst Du!
Das solltest Du ihm klar mitteilen. Was anderes können Menschen, die mit ihrem Ehrgeiz nicht umgehen können eh nicht verstehen.

Wenn er seinen Ehrgeiz nur auf Kosten anderer - also so wie Du es beschreibst - ausleben kann, dann ist das Ehrgeiz mit einer krankhaften Beimischung.
Denn neben dem Erfolgswillen existiert auch ein Überlegenheits- und Machtwille. Definitiv kein Mensch mit dem man glücklich wird.

Stärke und Energie kann man positiver einsetzen. Es gibt auch den Ehrgeiz darum zu kämpfen, dass alle in der Beziehung wachsen. Das ist dann eine reifere und weitaus klügere Form des Ehrgeizes.
Was er da macht ist noch pubertär. Darüber täuschen ERfolge schon mal weg - im Kern ist es aber trotzdem so.

Auch in offenen Beziehungen ist man durchaus verletzbar. Wenn das passiert dann ist es wie in allen anderen Beziehungen auch. Was einem nicht gut tut und auch nicht zu ändern ist das muss man beenden.
*********rHexe Paar
881 Beiträge
Fragen...
Ich mag nicht auf den ‚Der Typ ist krank‘-Zug aufspringen. Bei näherem Nachdenken über eure Situation kommen bei mir einige Fragen auf:
Ihr habt vor nicht mal einem Jahr eure Beziehung geöffnet. Jeder darf mal woanders schlecken. Hat er gerne getan, Du auch, hat alles seinen Reiz.
Daraus geworde ist: Er schleckt hin und wieder woanders. Du führst Nebenbeziehungen mit Männern, die Du z.T. mehrmals in der Woche triffst. Du formulierst klar, das es da für Dich auch kein zurück gibt, sondern für Dich eher ein polyamores Lebensmodell in Frage kommt.
Du hast ihn also quasi rechts überholt.
Ihm wird gerade klar, das er Dich nie wieder für sich haben wird. Das er im Gegenteil, sogar Deine Liebe möglicherweise wird teilen müssen.

War das so geplant?

Ich habe eher den Eindruck, das ihr da die Büchse der Pandorra geöffnet habt. Aus: ‚Jeder darf auch mal woanders Spaß haben‘ ist etwas völlig anderes geworden. Er versucht Dich zu halten. Und je mehr er es versucht, desto mehr entgleitest Du ihm.

Du hast auf seinen Wunsch/Bedenken hin einen Kontakt abgebrochen. Und hälst ihm das vor? Weil er Dich begrenzen will?

Muß mann/frau auch in einer offenen Beziehung alles durchziehen, was einem gerade in den Kopf kommt, ohne Rücksicht auf Verluste?

Wo soll diese Reise hingehen?

Meine Vermutung: Er hat davor eine Heidenangst. Und das völlig zurecht.

LG Maik
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
*******wann:
"Opfermentalität" ist in sofern ein schlechtes Begriff als das der Ziel es ist, eine starke lebensbereichende Beziehung am Ende zu haben. Es ist nicht der Ziel, am Ende wie einen Opfer dazustehen!

Es ist ein Widerspruch in sich, ein Opfer als Bereicherung zu betrachten. Etwas aufzugeben, das mir wichtig ist, bereichert mich nicht. Und wenn der Grund allein der ist, mit einem Opfer jemand anderen glücklich zu machen, den es wiederum glücklich macht, wenn sich jemand für ihn opfert, ist das für mich - sorry - selbstzerstörerisch.

Darum bereichert es mich auch nicht, wenn ein mir wichtiger Mensch "mir zuliebe" auf etwas verzichtet, das ihn glücklich macht. Ich sehe darin keine Romantik und keine Moral.


*******wann:

Du sagt dein Partner ist sehr hübsch und Charismatisch. Toll. Und wie sind seine innere Werte?

Ich reduziere meinen Partner sicherlich nicht auf sein Äußeres. Ich glaube eher, dass andere das gerne tun. Ich habe mich zu ihm hingezogen gefühlt, noch bevor ich wusste, wie er aussieht und ich bin grundsätzlich so gestrickt, dass der Charakter einen Menschen für mich schön werden lässt (ich bekomme zum Beispiel oft zu hören, was genau ich an meiner Affäre bitte anziehend finde, weil er anscheinend - objektiv betrachtet - für viele kein attraktiver Mann ist). Mein Freund ist nicht nur mein "Lover" oder irgendeine Art Armcandy, er ist mein bester Freund. Er ist der einzige Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen will und ich bezweifle es sogar stark, dass ich jemals jemanden finden würde, der charakterlich auch nur ansatzweise an ihn heranreicht. Ich habe mich vor ihm nie für Beziehungen interessiert und rechne damit, dass ich mich auch nach ihm - sollte das je passieren - nicht für Beziehungen interessieren würde.


*****de2:

Du erweckst den Eindruck dass du nicht noch mehr 'Boden verlieren' willst

Das ist auch richtig, gar keine Frage. Das liegt einfach daran, dass ich in den letzten sechs Monaten derart viel für ihn zurückgesteckt habe, dass ich jetzt dabei bin, auch noch den letzten Krümel zu verlieren, nur damit er glücklich ist.
Ich habe keine Lust, ihm das vorzuwerfen. Und in dieser Form sage ich ihm das so auch nicht. Ich habe keine Lust, in einen Zustand zu geraten, an dem ich ihm die "Schuld" gebe, dass ich nicht glücklich bin, denn immerhin entscheide ich selbst, auf welche seiner Bedingungen ich eingehe und welche seiner Befindlichkeiten ich berücksichtige. Ich muss nichts von dem tun, was ich tue, aber ich entscheide mich bewusst dazu (bis zu einem gewissen Punkt eben), damit es langfristig gut wird. Und zwar für ihn und für mich.

Aber wenn es am Ende so aussieht, dass ich niemandem mehr sehen darf, damit es für ihn keine Konkurrenz mehr gibt, er sich aber weiterhin austobt und seine Bedürfnisse auch außerhalb stillen darf, während ich nicht genauso vollumfänglich glücklich sein darf... Das sehe ich nicht ein. Und ich würde die Probleme gerne lösen, bevor es jemals dazu kommt. Ich will nicht aufrechnen und sagen "Was du darfst, muss ich auch dürfen", sondern es geht mir darum, dass jeder das Recht haben sollte, seine eigenen, individuellen Bedürfnisse zu befriedigen.
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