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Brennen (Toxisches Papier Nr. 67)

**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Brennen (Toxisches Papier Nr. 67)
Es ist da.
Glimmende Feuernester
im sonorigen Flüstern des Fenriswolfes.
Gravidität der Feuerzungen
aus den Tollwutbezirken der Zweigliedrigkeit.
Fensterloser Durchgangsflur behängt
mit impressionistischen Bildern
welche heiser stöhnen und nach Licht lechzen.
Beschattete Tage wie Siedlungen
an denen man
mit Reisegeschwindigkeit achtlos vorbeibraust.
Siechtum des Verzeihens
in den Mangrovenwäldern
des zu Wenigen.
Lockendes, forderndes Aufbrechen
vom Dasein des kontrollierten Risikos
und im Schwelbrand des Instinkts.

Loderndes Aufbäumen des Verlangens nach Befreiung.
Wie ein letztes Zündholz, sorgsam aufgehoben.
Für alle Zeit, wo man denkt und ist.
Aufblitzen des Verstandes im Seufzen der Natur.
Niedriger Flammpunkt geißelt den Morgentau des Verzichts.
Ein Raunen gestauter Sinne.

Unlust der Verweigerung. Unstetiges Verweilen. Undurstiges Verlangen. Unfassbares Begreifen. Unendliches Vorankommen. Unzeitiges Verewigen. Unteilbares Umarmen. Undurchsichtiges Nacktsein.
Erschöpfung ohne Ermüdung. Rauschhafte Flurstücke von Untergang und Auferstehung.

Nichts zu schade sein. Lachen. Weinen. Nichts Hingeworfenes. Laufen. Tanzen. Nichts zu wenig sein. Greifen. Ficken. Nichts zu bereuen. Zittrige Haut. Kalter Schweiß. Nichts zu vergeben. Bitte bleib, schweigender Zweifel. Nichts Vergebliches. Sterben. Stöhnen. Schreien. Leben.

Kein Sein ohne Werden. Kein Werden ohne Sein. Kein Tag des Selbst mehr ohne den Schatten des Wir. Keine Nacht ohne das Leuchten und wachsgeborene Brandmale.

Alles jetzt.
Alles immer.
Alles lichterloh.
Alles.

© Anchises65
Ausgesprochen beeindruckend, Kopfkino auslösendes, nachdenklich machendes Gedicht.

Allerdings gibt es da für mich einen Bruch, ohne dass ich damit die fleischliche Lust, die Begierde aus diesem Text verbannen will. "ficken", darüber bin ich gestolpert......

*blumenschenk* Mira
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Sehr starke Bilder die du hier malst.
Wortgewaltig und wie ein Orkan alles mitreißend. *top*

Ich muss meiner Vorposterin Recht geben - das Wort "ficken" passt nicht in deinen sonstigen Sprachgebrauch, daher stolpert man an dieser Stelle.
"Kopulieren" passt vielleicht besser oder ein anderes Synonym *zwinker*
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Vielen lieben Dank für die Finger, die sich auf die Wunde legen.
Muss dahingehend Farbe bekennen, dass ich mich -gerade in Bezug auf die monierten Passagen- Textfragmenten u.a. aus 1998 bediente (damals indes nur in spoken words serviert). Vielleicht allzu vermessen, als Gaijin einen Haiku zu zergliedern und in einen Fließtext zu wandeln. Da muss man wohl noch ´mal ´ran... *nachdenk*
"Ich bin Niemand. Mein Name ist Niemand" (Ezra W.L. Pound/ Pisaner Gesänge)
Ich werde langsam, aber sicher zu einem Fan Deiner konzentrierten Sprach-, Wort- und Bildschöpfungen, die mal gewaltig, mal zart einsetzen. Und immer noch anschwellen zum Gesang bodenloser Existenz.
Einbruch in der Wortgewalt, irgendwie macht es den Text zwar etwas schwerer zu lesen, dieser Bruch hat dennoch etwas aufbrechend forderndes
*ja* weiter so
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Lyrik darf, ja muss vielleicht gewalttätig sein. Sonst sind es die Menschen.
Wort-Gewalt, oh ja....
Worte sind wie Messer, sie werden losgelassen, treffen ins Ziel. Und sie lassen sich nicht mehr zurücknehmen *nachdenk*
Wow ,ein gewaltiger Vulkanausbruch der Gefülswelten! Klasse!
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