Da ich Parfüms, also schwere, pudrige oder ölige "Düfte", fast ausnahmlos als penetrant oder übelrichend empfinde, hatte ich lange Zeit Probleme damit einen guten, akzeptablen, und vor allem zu mir passenden Duft zu finden.
Grund dafür ist wahrscheinlich, weil mir die Geschichte des Parfums relativ bekannt ist und ich intensive Düfte daher eher mit Unsauberkeit und Gestank verbinde.
Das Problem erledigte sich nachdem ich mal ein ausführliches Gespräch mit einem Bekannten hatte, der von Beruf Pafümeur ist. Er ämüsierte sich unter anderem darüber, wie viel Geld manche Menschen dafür ausgeben, um ihre Dates mit falschen Gerüchen zu betören und ja keine Note Eigengeruch entkommen zu lassen.
Als Ergebnis des Gesprächs empfahl er mir, jenseits von besonderen Abenden, die man mit bereits geliebten Menschen verbringt, die Finger von Parfüms zu lassen und mich stattdessen eher bei Aftershaves/Eau de Toilettes umzusehen.
Seinem Hinweis nach blieb ich dann bei
Hawkridge und
Lionpride von Old Spice hängen und bin seither dabei geblieben. Mit reinen Parfüms werde ich mich aber wohl nie richtig anfreunden können...
An Frauen mag ich bevorzugt den Eigengeruch oder, wenn es sein muss, einen leichten, natürlichen Duft. Markennamen konnte ich mir diesbezüglich leider nie merken. Die Hauptsache ist jedoch, dass es ein leichter, dezenter Geruch sein sollte, der dem Eigengeruch möglichst viel Raum gibt.
Ich bin der Meinung, dass an der alten Redensart
"sich gut riechen können" weit mehr dran ist als nur der soziale Kontext. Der eigene (frische - also nicht Tage alte) Körpergeruch ist meiner Meinung nach immer noch das individuellste, beste, und zugleich erregendste Parfüm das es gibt.
Mit dem Vorteil, dass er
tatsächlich etwas über den Menschen an sich aussagt - und nicht nur über dessen Wunsch, bloß nicht nach Mensch riechen zu wollen. Das ist aber auch nur meine Meinung und zudem vollkommen wertungsfrei gemeint.