Clubbesuch, private Dates? Wo liegen die Vorzüge?

Ist das nicht generell ein immer größeres Problem, dass sich Menschen verabreden und dann einfach nicht erscheinen? Fällt mir auch in anderen Zusammenhängen irgendwie immer häufiger auf.

Gestern haben wir mal den ersten Clubbesuch als Paar gewagt (großes Lob an meine Frau, dass sie sich darauf eingelassen hat). Das Ergebnis: Eine ganz andere Atmosphäre als Paar.
Man kann unter sich bleiben, kommt viel leichter mit anderen in's Gespräch, fühlt sich irgendwie selbstbewusster und kann nicht anders, als manche der Solo-Männer mit Mitleid zu bedenken, so sehr und vergeblich müssen sich diese abmühen (müssen).

Das Angebot in Clubs scheint ideal auf Paare zugeschnitten zu sein, da ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend.

Kein Wunder also, dass besonders Paare (oder selbstbewusste, gut aussehende, charmante Single-Herren, die keine Schwierigkeiten haben, Anschluss zu finden) dazu raten, "es einfach mal auszuprobieren" und locker mit der Situation umzugehen. Man könnte jetzt sagen: "Die haben leicht reden".

Umgekehrt meinte aber auch meine Frau, dass es sowohl Solo-Herren als auch -Damen zum Teil recht schwer haben könnten: Als einzelner Mann kann es echt schwierig und mühsam zu sein, andere auch nur anzusprechen, ohne gleich entsprechende Blicke zu ernten, und als einzelne Frau ist man unter Umständen die ganze Zeit damit beschäftigt, Männer abzuwehren, mit denen man nichts anfangen möchte oder könnte.
Als Bi-Mann kann ich auch den Punkt sehr gut nachvollziehen. Dazu gab's gestern Abend auch interessante Beobachtungen zu machen.

Interessant (für die Themenfrage) fand ich auch, wie ein Paar berichtet hat, dass sie sich nur noch anonym in Clubs anmelden und auch hier nicht mehr aktiv sind wegen Stalkern und üblen Mails. Das sei auch ein Grund, wieso sie nicht mehr private Dates verabreden, was ich wiederum dann sehr schade finde, wenn auch verständlich.

@******014


Die Erfahrung haben wir gestern auch gemacht, da das "Stopzimmer" außer Betrieb war.

Das meinte ich, als Paar kann man das gut machen, verfällt aber sehr leicht und irgendwie automatisch in eine Art "Gönnerhaltung", da man sich sehr schnell als "Premium" oder "Alphatiere" sieht. Bin ich denn irgendetwas "Besseres", nur weil ich mit Partner/in da bin? Vielleicht würde man das nicht so sehen, handelt aber automatisch und ganz unterbewusst anders.
Soll kein Vorwurf sein, ich fand das interessant, selbst zu erleben, wie es einem da gehen kann.
Positiv sagen könnte man auch, dass es natürlich immer angenehmer ist, wenn man in Begleitung irgendwo ist, anstatt alleine zu sein. Und im Swingerclub gilt das wahrscheinlich noch viel stärker als anderswo.

Ich schätze mal, wenn ich nochmals alleine als Mann einen Club besuchen sollte, dann wahrscheinlich nur, wenn ich mich zuvor mit einem Paar oder sonst jemandem dort verabredet hätte - auch wenn dann immer noch die Gefahr besteht, dass das Paar vor Ort sagt: "Oh, nein, tut mir leid, da haben wir dann doch etwas Anderes erwartet."
Aber die Gefahr besteht ja immer.

Vielleicht noch als Anmerkung:

Ich bin generell jemand, der "Ellenbogen"-Mentalität und ein "Sich-durchsetzen-Können", vielleicht sogar auf Kosten anderer, nicht wirklich gut findet oder gut beherrscht, egal in welchem Zusammenhang.

Und wenn man Single-Männer in Clubs beobachtet, fällt einem vor allem auf, dass viele sich ganz anders verhalten, als sie wahrscheinlich in Wirklichkeit sind, weil sie denken, sie müssten das. Und das ist etwas, was ich immer schade finde.
Wer nicht charmant flirten kann, kann das eben nicht, oder erkennen, dass jemand nichts von einem möchte.