Der Begriff der "Ritterlichkeit " oder Courtoisie stammt aber auch aus den Hochzeiten des Minnesangs, in dem Frauen als überirdisch zu verehrende Wesen verklärt wurden...
Naja... Der Minnesang war aber keine gelebte Realität. Die angesprochene Frau war in der Regel auch eine, die (meist vom Stand her) sowieso unerreichbar war. Aber viel davon war schlicht und einfach Fiktion. Die echten Frauen – vor allem die, die nicht adlig waren – wurden in dieser Zeit sicher nicht als überirdisches Wesen verehrt.
Frage an die Herren (nicht hierarchisch gemeint - ein Herr ist jemand, der sich auch nicht in der Nase bohrt, wenn er sich unbeobachtet wähnt, schreibt Curt Goetz):
Wenn Euch eine Kollegin oder eine Bekannte sagt" Fesch , oder gut, siehst Du heute aus" - glaubt ihr dann gleich, die will etwas von Euch?
Wenn Euch eine Kollegin oder eine Bekannte sagt" Fesch , oder gut, siehst Du heute aus" - glaubt ihr dann gleich, die will etwas von Euch?
Ich, als Frau, denke das auch nicht gleich. Es kommt dabei auf die Gesamtsituation an. Allerdings finde ich den Vergleich auch schwer, weil es meistens (!) nicht zur männlichen Lebensrealität gehört sehr oft Komplimente fürs Aussehen zu bekommen, angegrabscht zu werden, sehr oft angeflirtet zu werden, von jemandem festgehalten oder verfolgt zu werden, der körperlich überlegen ist, sich zu fürchten, wenn man nachts alleine nach Hause geht usw.
Natürlich geht es auch nicht allen Frauen ständig so – aber die meisten Frauen kennen solche Situationen. Viele Männer erleben das eher selten.
Entsprechend sind die Gedanken dabei auch oft andere.
Dennoch kann ich von unserem Er behaupten, dass er sich durchaus über Komplimente freut, ABER dass es auch bei ihm natürlich darauf ankommt, von wem sie kommen und wie sie geäußert werden. Wenn die wesentlich ältere, leicht ungepflegte Kollegin zu ihm sagt, dass sie seine langen Haare „geil“ findet, ist das jetzt auch nix, weshalb er Luftsprünge macht.
Nicht, weil er denkt, die will was von ihm, sondern weil er es schlicht unangenehm findet.