Ist es wirklich sinnvoll viel miteinander zu kommunizieren, oder redet man dabei Angelegenheiten tot ?
Zwischen sinnvoller Kommunikation und totreden liegen viele Welten...
Eins der Kernprobleme in Beziehungen ist dass das "wir müssen reden" erst auftaucht, wenn einer ein "Problem" für sich ausgemacht hat.
Ab da gehts ans Eingemachte, die Stimmung wird ernst, ein bisschen wie eine Kriegserklärung...
Ich favorisiere ja regelmäßigen Informationsaustausch über das jeweilige Empfinden/Befinden in der Beziehung. Insbesondere auch darüber, was man gut und toll findet. Worüber man sich gefreut hat, wofür man dankbar ist.
Wenn dieses "Reden" immer mit Problemen assoziiert wird, mit "einer machts falsch", mit "einer will was anderes", braucht man sich nicht wundern, dass "Reden" so schwierig ist.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die oft zu findende Überredungsstrategie.
Ich rede und rede, aber es ändert sich nichts!
Tja, was fehlt?
Erklären, Fragen, Zuhören.
Drehen sich Gespräche im Kreis, dann hapert es gewaltig am Zuhören und aufeinander eingehen.
Zuhören darf/sollte auch gerne mit zusehen kombiniert werden - man sieht beim Reden sehr gut, wie das gegenüber das Gesagte auffasst.
Und kann dann eben notfalls umformulieren, ergänzen...
Damit das was man sagt auch so ankommt, wie man es meint!
Nur weil man dieselbe Sprache spricht, heißt es nicht, dass man Worte und Formulierungen auch auf die gleiche Art gebraucht und versteht.
Reflektieren ... auch noch ein wichtiger Punkt. Über das Gesagte nachdenken, über die Art und Weise und die eigene Reaktion bzw des anderen.
Wenn der andere "nicht mit sich reden lässt", dann hat man selbst nicht die richtigen Worte gefunden und evtl auch ein "falsches" Ziel verfolgt.
Wollte man reden, zum Zweck des besseren, gegenseitigen Verständnis (und dadurch besseres Miteinander) oder wollte man nur die eigene Sicht erklären und die gewünschte "Lösung" durchdrücken?
Es braucht gar nicht immer harmonische Lösungen und Kompromisse. Man kann prächtig zusammen durchs Leben gehen obwohl (und auch weil) man unterschiedliche Standpunkte hat.
Man muss nicht immer überzeugen oder sich überzeugen lassen... vieles kann (mindestens für eine Weile) einfach "stehen" gelassen werden.