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Kommunikation der Stillen

*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Kommunikation der Stillen
Hallo zusammen,

wenn man in den verschiedenen Foren liest, dreht es sich so oft um Kommunikation miteinander. Einer tut es, der andere nicht.

Meine Frage geht hier vorrangig an die „Stillen“.

Der „Stille“, der nicht spricht, nicht sagt was ihn bewegt, auch nicht spricht, wenn der andere es anspricht. Sondern verbleibt in seinem stillen Kämmerlein.

Ergo, einer redet und redet und ist bemüht den Problemen auf den Grund zu gehen und bei dem anderen kommt gefühlt nichts an und auch keine Reaktion.

Beim Problemlöser kommt in der Umkehr an, dass er ignoriert oder das Problem nicht ernst genommen wird, was ich aber nicht glaube, dass das der Grund für die Stille sein soll.

Vielleicht mag hier jemand Stilles von sich erzählen, was ihn dazu treibt, keinerlei Reaktion zu zeigen. Z.B. nicht ins Gespräch einzusteigen und lieber still und starr die „Reden“ seines Gegenübers kommentarlos über sich ergehen zu lassen.

Dies ist eine ernste Frage, um zu verstehen, was in den stillen Köpfen vorgeht. Vielleicht lernen wir „Redner“ dann mal was 🤔.
****Wo Paar
2.753 Beiträge
Der Stille ist still, da es sich bei Rückzug (Schweigen) um Vermeidungsstrategie handelt.
Eine Strategie aus der Kindheit, die zu ihrer Zeit notwendig und wertvoll war.
Leider sind diese Lösungsstrategien im Unterbewusstsein eingelagert und werden selbst bei gutem Willen es anders zu machen sich ihren Weg bahnen.
Je nach Intensität des Auslösers und abhängig von der Fülle an neuen Erfahrungen, wird sich der Aufwand zeigen, diese Muster zu verändern.

In der Sex-Education gibt es ein umfangreiches und leicht bekömmliches Video von Volker Schmidt zu diesem Thema.

Alles fängt mit dem immer wiederkehrenden "warum?" (wozu dient das?) an. Von der immer wiederkehrenden Frage braucht man sich nicht schrecken lassen. Irgendwann kommt man zu einer Antwort...
(Er)

PS.: Ich war auch mal still...
*******nee Frau
3.169 Beiträge
Ich glaube, wir müssen "still" von "still" trennen. Es gibt viele Gründe dafür, dass jemand still ist.
Einer davon mag eine Verdrängungsstrategie sein, meist im Elternhaus erlernt. Konflikte werden nicht thematisiert, man schweigt einfach so lange, bis sie sich aufgelöst haben (oder alles an die Wand fährt).
Es gibt jene, die still sind, weil sie nicht wagen, offen zu reden. Auch das meist etwas, was im Elternhaus erlernt wurde.
Es gibt jene, die Schweigen, weil sie tatsächlich kein Problemempfinden haben und daher auch keinerlei Interesse, den Konflikt zu lösen, der ja der Konflikt des anderen ist.

Mit Typ 2 kann man reden. Aber es braucht Fingerspitzengefühl. Diesem Menschen muss man Mut machen. Ihm zeigen, dass er nicht auf Ablehnung stoßen wird, wenn er redet.
Typ 1 … nun ja, schwierig. Je älter der Mensch, desto unwahrscheinlicher wird es, da eine Lösung zu finden.
Typ 3: Lauf schnell, lauf weit, lauf gut. Aber lauf.

Ich gehöre in Typ 2.
Ich muss mich dann zwingen zu reden. Meist ist es dann schon zu spät.
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Das ist auch mein Gedanke…die Kindheit!

Und ich glaube, dass ohne Therapie bei dieser Problematik niemand anderes, wie liebevoll und verständnisvoll auch immer, das aufbrechen kann 🤔.

Interessanter Tipp…werde mir das mal anschauen. Vielen Dank!
**********eineS Paar
3.875 Beiträge
Manchmal herrscht Stiile, wenn der Eindruck im Raum steht, dass eine Kommunikation zu dem aufgerufenen Thema inhaltlich nichts (mehr) bringt, sondern ohnehin in Frust und Streit enden würde.

Immer dann, wenn beispielsweise einer etwas durchsetzen will, was der andere nicht möchte, und schon mehrfach über dieses Thema gesprochen wurde, Argumente von links auf rechts gedreht wurden und wieder zurück, wenn also die Positionen klar sind, dann zeigt das weiter auf den anderen einreden, dass man ihn und seine Meinung nicht respektiert. Der, der gebetsmühlenartig auf den anderen einredet glaubt offensichtlich, die Argumente des anderen nicht ernst nehmen zu müssen und eine Änderung beim Gegenüber hinzubekommen, wenn er nur ausdauernd genug nervt Wer das erkannt hat und keine Lust hat, auf dieses Spielchen einzugehen, bleibt halt still, denn es ist ja alles gesagt.

S.
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********eineS:
Manchmal herrscht Stiile, wenn der Eindruck im Raum steht, dass eine Kommunikation zu dem aufgerufenen Thema inhaltlich nichts (mehr) bringt, sondern ohnehin in Frust und Streit enden würde.

Immer dann, wenn beispielsweise einer etwas durchsetzen will, was der andere nicht möchte, und schon mehrfach über dieses Thema gesprochen wurde, Argumente von links auf rechts gedreht wurden und wieder zurück, wenn also die Positionen klar sind, dann zeigt das weiter auf den anderen einreden, dass man ihn und seine Meinung nicht respektiert. Der, der gebetsmühlenartig auf den anderen einredet glaubt offensichtlich, die Argumente des anderen nicht ernst nehmen zu müssen und eine Änderung beim Gegenüber hinzubekommen, wenn er nur ausdauernd genug nervt Wer das erkannt hat und keine Lust hat, auf dieses Spielchen einzugehen, bleibt halt still, denn es ist ja alles gesagt.

S.

Ja, das stimmt auf jeden Fall!

Jedoch meine ich tatsächlich nicht, Reden als Durchsetzung der eigenen Interessen. Sondern das Mitteilen eines unguten Gefühls, eines Missstandes in der Beziehung die belastet. Um eben dann gemeinsam eine Lösung zu finden. Liebevoll und Verständnisvoll! Ruhig mit allen Regeln einer guten Kommunikation. Ohne Vorwürfe und dergleichen.

Und trotzdem herrscht Stille 🤔
Es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren und Stille oft mehr sagen, als Worte. Leider wird oft dabei vergessen, dass mit Schweigen zu strafen, was anderes ist es dann letztendlich nicht, oft nicht zum gewünschten Ziel führt und vor allem, was das mit dem anderen macht.
****ody Mann
11.701 Beiträge
Ich war auch mal eher ein Stiller. Ich konnte gut reden, in heiklen Beziehungsfragen aber nicht. Ich schwieg in Auseinandersetzungen, ich schwieg, wenn Erwartungen, Entwicklungen, Pläne an meinen Wünschen und Vorstellungen vorbei liefen. Das ging so lange, bis meine Belastungsgrenze erreicht und ich raus war.

Das führte zu Leidensdruck und zu dem Entschluss, etwas zu ändern. War kein einfacher Weg. Warum das so war, weiß ich nicht. Reden ist ganz, ganz wichtig.
Ich glaube, was @*******n71 meint ist, wenn ein Partner:in zum Beispiel kein Sex mehr möchte und die andere Seite nicht warum. Darauf angesprochen erfolgt Stille.
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ody:
Ich war auch mal eher ein Stiller. Ich konnte gut reden, in heiklen Beziehungsfragen aber nicht. Ich schwieg in Auseinandersetzungen, ich schwieg, wenn Erwartungen, Entwicklungen, Pläne an meinen Wünschen und Vorstellungen vorbei liefen. Das ging so lange, bis meine Belastungsgrenze erreicht und ich raus war.

Das führte zu Leidensdruck und zu dem Entschluss, etwas zu ändern. War kein einfacher Weg. Warum das so war, weiß ich nicht. Reden ist ganz, ganz wichtig.

Magst du mal sagen, wie du da für dich gelöst hast? Dass du jetzt reden kannst?
*******nee Frau
3.169 Beiträge
Bitte nicht nur das 1. Axiom Watzlawicks (ungenau) anführen, sondern auch die übrigen.
Das 2. und 3. Axiom wäre in diesem Kontext übrigens erheblich bedeutsamer.

Zum Nachlesen:
https://studyflix.de/biologie/die-5-axiome-von-paul-watzlawick-2698
Das ist in der Kindheit zu finden ist, finde ich nicht ungewöhnlich. Wie oft haben wir denn gehört „keine Widerworte“
„Du machst, was ich dir sage“ „darüber diskutiere ich nicht“
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******eyn:
Ich glaube, was @*******n71 meint ist, wenn ein Partner:in zum Beispiel kein Sex mehr möchte und die andere Seite nicht warum. Darauf angesprochen erfolgt Stille.

Auch…aber eher generelle Themen.

Z.B.
Man fühlt sich nicht geliebt und ist unglücklich. Oder was einem fehlt. Pläne werden nicht verfolgt, weil bei dem Stillen vielleicht was los ist, der andere aber nichts davon weiß und hängt in der Luft…
******_73 Mann
1.568 Beiträge
Es gibt viele Gründe, "still" zu sein.

Erst einmal musst Du als "Stiller" verstehen, dass es nicht darum geht, Dir einen Vorwurf zu machen. Weißt Du, Du liebst jemanden, willst, dass es ihm gut geht, und er erzählt Dir statt dessen, was Du falsch machst. Es wird eben einfach als Kritik aufgenommen.

Dann kann es zur Folge haben, dass der "Stille" denk, ok, nehme ich zur Kenntnis, werde ich zukünftig vermeiden / anders machen. Da muss man dann nicht darüber weiter reden. Man hat es ja begriffen, Thema durch. NEEEEEE

Alternativ gibt es die Situation, in der der "Stille" dann keine Antwort weiß. Sie hat Recht, war aus ihrer Sicht Mist, aber wie lösen? "Rechtfertigen" ist unter seiner Würde, gerade wenn sie Recht hat. Was soll man sagen? Asche auf mein Haupt, ich gelobe Besserung? Worte sind doch nur Schall und Rauch, Taten müssten folgen, aber welche? ---> Ratlosigkeit, Verzweiflung,
Achtung, Gefahr: Wenn ich keine Lösung finde, wer dann?

Andere Möglichkeit: "Gegenvorwürfe". Vergiss es, so bin ich nicht. Ergo: Klappe halten, schlucken.

Das ganz große Problem ist eben im Kopf davon weg zu kommen, dass es ein "Vorwurf" ist, sondern die Einladung dazu, gemeinsam eine Lösung zu finden, und wenn es nur ist, dass der "Redende" den Eindruck hat, dass er ernst genommen wird. Aber das ist für den "Stillen Macher" ein "gar nichts", denn er nimmt die Partnerin ja ernst, deshalb triftt es ihn ja. Wie gesagt, der Schritt ist schwer.
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******_73:
Es gibt viele Gründe, "still" zu sein.

Erst einmal musst Du als "Stiller" verstehen, dass es nicht darum geht, Dir einen Vorwurf zu machen. Weißt Du, Du liebst jemanden, willst, dass es ihm gut geht, und er erzählt Dir statt dessen, was Du falsch machst. Es wird eben einfach als Kritik aufgenommen.

Dann kann es zur Folge haben, dass der "Stille" denk, ok, nehme ich zur Kenntnis, werde ich zukünftig vermeiden / anders machen. Da muss man dann nicht darüber weiter reden. Man hat es ja begriffen, Thema durch. NEEEEEE

Alternativ gibt es die Situation, in der der "Stille" dann keine Antwort weiß. Sie hat Recht, war aus ihrer Sicht Mist, aber wie lösen? "Rechtfertigen" ist unter seiner Würde, gerade wenn sie Recht hat. Was soll man sagen? Asche auf mein Haupt, ich gelobe Besserung? Worte sind doch nur Schall und Rauch, Taten müssten folgen, aber welche? ---> Ratlosigkeit, Verzweiflung,
Achtung, Gefahr: Wenn ich keine Lösung finde, wer dann?

Andere Möglichkeit: "Gegenvorwürfe". Vergiss es, so bin ich nicht. Ergo: Klappe halten, schlucken.

Das ganz große Problem ist eben im Kopf davon weg zu kommen, dass es ein "Vorwurf" ist, sondern die Einladung dazu, gemeinsam eine Lösung zu finden, und wenn es nur ist, dass der "Redende" den Eindruck hat, dass er ernst genommen wird. Aber das ist für den "Stillen Macher" ein "gar nichts", denn er nimmt die Partnerin ja ernst, deshalb triftt es ihn ja. Wie gesagt, der Schritt ist schwer.

Absolut nachvollziehbar, wie du das beschreibst! 🤔

Danke dafür!
****Wo Paar
2.753 Beiträge
Zitat von *******n71:
Zitat von **********eineS:
Manchmal herrscht Stiile, wenn der Eindruck im Raum steht, dass eine Kommunikation zu dem aufgerufenen Thema inhaltlich nichts (mehr) bringt, sondern ohnehin in Frust und Streit enden würde.

Immer dann, wenn beispielsweise einer etwas durchsetzen will, was der andere nicht möchte, und schon mehrfach über dieses Thema gesprochen wurde, Argumente von links auf rechts gedreht wurden und wieder zurück, wenn also die Positionen klar sind, dann zeigt das weiter auf den anderen einreden, dass man ihn und seine Meinung nicht respektiert. Der, der gebetsmühlenartig auf den anderen einredet glaubt offensichtlich, die Argumente des anderen nicht ernst nehmen zu müssen und eine Änderung beim Gegenüber hinzubekommen, wenn er nur ausdauernd genug nervt Wer das erkannt hat und keine Lust hat, auf dieses Spielchen einzugehen, bleibt halt still, denn es ist ja alles gesagt.

S.

Ja, das stimmt auf jeden Fall!

Jedoch meine ich tatsächlich nicht, Reden als Durchsetzung der eigenen Interessen. Sondern das Mitteilen eines unguten Gefühls, eines Missstandes in der Beziehung die belastet. Um eben dann gemeinsam eine Lösung zu finden. Liebevoll und Verständnisvoll! Ruhig mit allen Regeln einer guten Kommunikation. Ohne Vorwürfe und dergleichen.

Und trotzdem herrscht Stille 🤔

In diesem Fall würde ich von Erstarrung sprechen. Eine von drei elementaren Notstrategien ( gibt schöne Videos auf Youtube zur Polyvagal Theorie).

Nach meinem Verständnis gibt es nur zwei Motivatoren: "Hin zu" und "weg von" oder Liebe und Angst....

(meine Denke, mit keinem Anspruch auf Wahrheit)
*******ter Frau
4.535 Beiträge
Schweigen kann unterschiedliche Gründe haben. Schweigen ist auch Personen bezogen.
Ich muss da unweigerlich an Loriot denken "Ich will hier nur sitzen!"

Es gibt Menschen die haben das Talent Probleme herauf zu beschwören. Schuld sind natürlich immer die Anderen.
Und was mich an "Problemlösern" am meisten nervt. Nicht nur das sie ein ganzes Gespräch mit sich selbst führen. Sie erkennen ein Problem (welches erst etabliert werden muss) im Vorfeld, haben auch gleich die Lösung parat und wollen dann nicht nur vom Gegenüber eine Meinung sondern gelobt werden.

Menschen die das durch Schweigen aussitzen können, sind die wahren Helden.

Mein Tip: Sucht euch Menschen mit denen ihr euch schweigend versteht.
Schöner wäre eine offene Kommunikationsatmosphäre die nicht allein auf "Ich sehe ein Problem und du nicht basiert" sondern Räume für gemeinsame Lösungsansätze bietet, wenn es überhaupt ein Problem gibt. Menschen mit gleichen Kommunikationsmodi und gleichwertigen Erfahrungsschatz lösen Probleme wenn sie entstehen, sie müssen sie nicht erst verbalisieren.

Da es in den meisten Fällen eine Frage des Charakters ist, der sich nicht erst nach 20 Jahren Ehe offenbart, frage ich mich wie man in solche Situationen kommen kann?
Zu einer Kommunikation gehören zwei und es gibt Menschen, die blockieren irgendwann, weil sie sich nicht gehört fühlen.

Ausreden lassen ist auch eine Kunst. Sich gehört fühlen und wahrgenommen. Es kann durchaus vorkommen, dass der Kummunizierer meint zu kommunizieren, aber letztendlich gar nichts hören will. Dann liegt das nicht am stillen Partner.

Nehmen wir hier mal das Forum, wie oft kommt der Satz „kann nicht einfach mal eine Meinung stehen gelassen werden?“

Damit blockiert dieser Mensch, obwohl der Mensch meint zu kommunizieren. Denn ein Dialog kann gar nicht stattfinden. Übertrage ich das Verhalten oder zeige ich auch das Verhalten innerhalb einer Partnerschaft, liegt das nicht unbedingt auf der Stillen Seite, sie wird eher dazu verdonnert.
*******n71 Frau
644 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ter:
Schweigen kann unterschiedliche Gründe haben. Schweigen ist auch Personen bezogen.
Ich muss da unweigerlich an Loriot denken "Ich will hier nur sitzen!"

Es gibt Menschen die haben das Talent Probleme herauf zu beschwören. Schuld sind natürlich immer die Anderen.
Und was mich an "Problemlösern" am meisten nervt. Nicht nur das sie ein ganzes Gespräch mit sich selbst führen. Sie erkennen ein Problem (welches erst etabliert werden muss) im Vorfeld, haben auch gleich die Lösung parat und wollen dann nicht nur vom Gegenüber eine Meinung sondern gelobt werden.

Menschen die das durch Schweigen aussitzen können, sind die wahren Helden.

Mein Tip: Sucht euch Menschen mit denen ihr euch schweigend versteht.
Schöner wäre eine offene Kommunikationsatmosphäre die nicht allein auf "Ich sehe ein Problem und du nicht basiert" sondern Räume für gemeinsame Lösungsansätze bietet, wenn es überhaupt ein Problem gibt. Menschen mit gleichen Kommunikationsmodi und gleichwertigen Erfahrungsschatz lösen Probleme wenn sie entstehen, sie müssen sie nicht erst verbalisieren.

Da es in den meisten Fällen eine Frage des Charakters ist, der sich nicht erst nach 20 Jahren Ehe offenbart, frage ich mich wie man in solche Situationen kommen kann?

Nehmen wir an, die beiden sind nicht schon 20 Jahre zusammen. Und weiter es gibt ein Problem, was nur gemeinsam gelöst werden kann…etwas hat sich z.B. im Umgang miteinander verändert und der eine weiß nicht warum und fühlt sich unwohl. Was wiederum zu weiteren Problemen führen kann…sagen wir mal keine Lust auf Sex. Denn derjenige fühlt sich ja unwohl. Der, der sich verändert hat, hat vielleicht irgendwo anders eigene Probleme, die er aber nicht mitteilt. Er verändert sich nur.

Jede Veränderung hat doch Konsequenzen. „Mobile-Effekt“.

Dann ist die Strategie die Klappe zu halten?

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich bei allem eine ruhige Kommunikation meine…frei von Vorwürfen.
****ba Frau
3.639 Beiträge
Zitat von *******n71:
Das ist auch mein Gedanke…die Kindheit!

Und ich glaube, dass ohne Therapie bei dieser Problematik niemand anderes, wie liebevoll und verständnisvoll auch immer, das aufbrechen kann 🤔.

Interessanter Tipp…werde mir das mal anschauen. Vielen Dank!

Bei dem Wort "aufbrechen" möchte ich anmerken, dass dies aus meiner Sicht ein gewalttätiger Akt ist. Das Nichtreden hat einen Grund. Nimmt man das Nichtreden auf irgendeine Art gewaltsam weg, dann wird sich etwas anderes entwickeln, was als Ersatz dafür dient.

Ich verstehe, dass die redende Person ja genau diesen Grund erfahren möchte. Aber das geht halt nicht. Aus meiner Sicht braucht es im 1. Schritt das Verständnis, das Reden gerade nicht geht. So verrückt das klingen mag, mir hilft es, wenn jemand dann mit mir schweigt. Wirklich innerlich anwesend ist, seinen innerlichen Frieden unabhängig von mir hält und mir so zeigt, dass er/sie damit klar kommt, dass ich gerade mit etwas nicht so klar komme und einfach da ist. Das gibt mir den Raum mich innerlich zu sortieren und dann auch tastende Versuch zu unternehmen, das nach außen zu transportieren. Sei es durch Sprache oder durch ein Lächeln oder eine Berührung.
******_73 Mann
1.568 Beiträge
Zitat von *******n71:

...
Ich habe ja schon erwähnt, dass ich bei allem eine ruhige Kommunikation meine…frei von Vorwürfen.

Du verkennst dabei, dass etwas, das nicht als Vorwurf gemeint ist, als Vorwurf aufgefasst werden kann.
******usB Mann
725 Beiträge
Zitat von *******ter:

Es gibt Menschen die haben das Talent Probleme herauf zu beschwören. Schuld sind natürlich immer die Anderen.
Und was mich an "Problemlösern" am meisten nervt. Nicht nur das sie ein ganzes Gespräch mit sich selbst führen. Sie erkennen ein Problem (welches erst etabliert werden muss) im Vorfeld, haben auch gleich die Lösung parat und wollen dann nicht nur vom Gegenüber eine Meinung sondern gelobt werden.

Menschen die das durch Schweigen aussitzen können, sind die wahren Helden.
Perfekt!

Als "Stiller" Part höre ich mir selbstverständlich jedes vermeidliche Problem an und bin immer wieder erstaunt, was alles als Problem zählt.
Ich sage und gebe einmalig eine Antwort und erläuter dieses auch gerne einmal mehr. Ich verschwende aber keine Stunden an einer "offenen Zahnpastatube".

Im Zuge von Kommunikation - auch hier im Forum - erscheint es mir oft so, dass Kommunikation mit "gelabber" gleichgesetzt wird. Ist es nicht.
Reden ersetzt kein Handeln, niemals.

Was selbstverständlich nicht bedeutet, dass wenn ein wirkliches Problem vorhanden ist, nicht auch drüber gesprochen werden kann und sollte.
Was ist denn ein wirkliches Problem? Das was jemand dafür hält und wenn es für m/w/d keins ist, dann wird nicht darüber gesprochen? Diejenigen, die einfach still sind und ausweichen, realisieren oft nicht, was das mit dem Gegenüber macht. Nur weil etwas für mich kein Problem ist, kann ich nicht davon ausgehen, oder bestimmen, dass es für den anderen keins ist.

Diese Grundlage wird leider mittlerweile auf fast allem angewendet. Denn wenn es kein Problem wäre, dann würde es sicherlich nicht angesprochen werden.

Stattdessen wird geschwiegen, so nach dem Motto „wird schon merken, was Sache ist“
*******nee Frau
3.169 Beiträge
Und wenn das anfängliche Thema nicht für beide ein Problem sein mag, so haben sie spätestens in dem Moment ein Problem, in dem dieses Missverhältnis entsteht.

Was allerdings schwierig ist, dass hier einzig problemorientiert gedacht wird.
Wie wäre es mal - ganz innovativ - lösungsorientiert?

Also nicht: "Ich habe ein Problem.", sondern: "Wie können wir das lösen?"
*********ellte Frau
8.301 Beiträge
Der Redner ist also der Problemlöser?
Ich persönlich kenne beide Seiten, eher mehr die Stille. Redner sind wie Versicherungs Verkäufer, sie wollen dir etwas verkaufen was du gar nicht haben willst und was sie selbst unbedingt loswerden (abladen) wollen. In einer Beziehung sollte meist das Problem auf den Stillen geschoben werden nur um sich nicht selbst damit auseinandersetzen zu müssen. Oder der Stille soll so verändert werden dass der Redner damit klar kommt. Ich als Stille sah immer einen Berg auf mich zu rollen wie eine Lawine und ich wusste gar nicht wo ich anfangen könnte mit einer Gegenrede weil das so viel und umfassend war dass das Tage gebraucht hätte um das zu erläutern und deshalb blieb ich still. Es ist auch eine machtvolle Position den anderen so auflaufen zu lassen. Ich hätte es gerne gehabt dass mein Gegenüber mich so lässt wie ich bin und nicht versucht mich zu verändern oder etwas aus mir rauszukitzeln was ich selbst nicht mal verstehe und auch nicht verstehen will.

Als Redner habe ich die Dinge beim Namen genannt und ein paar Mal behutsam das Gespräch gesucht, wenn dann nichts kam habe ich mich um mich selbst gekümmert und mir klar gemacht dass ich auch gut mit dem Partner leben kann auch wenn ich ihn nicht verändern kann, denn vom Stillen will ich mich nicht in die Machtlosigkeit drängen lassen. Es kann sein dass das zum Bruch führt, aber dann hat es eben nicht gepasst.
Man muss es aushalten lernen die Menschen um einen herum nicht verändern zu können sondern nur sich selbst.
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