Das Ende von BDSM in einer Beziehung?

ist bei Freunden so passiert.
Die Ehe wackelt seit 2 Jahren allerdings noch...

Auslöser war eine Polizeikontrolle mit anschl. Gerichtsverfahren,
wo ER auf einmal in seiner gesamten Existenz gefährdet war.
Auch eine existenziel bedrohliche Krankheit kann so ein Auslöser sein!
Das ganze so sicher geglaubte Gefüge
erweist sich auf einmal als brüchiges Kartenhaus.

Da helfen nur:
gute Freunde, die helfen können pder sowas schon mal erlebt haben
eine Paartherapie...
reden reden reden
und der ganz feste Glaube (und Wille) daran:
• dass es möglich ist, die Beziehung auf neue Füsse zu stellen,
• dass die Beziehung es wert ist, auf neue Füße gestellt zu werden.

Ausserdem braucht man Lust und Neugierde zur Entwicklung,
bei sich und bei der Partnerin/dem Partner.
Auf einmal ist der Dom "nur noch" der gleichberechtigte Mann
und die Dev "doch tatsächlich" die gleichberechtigte Frau (oder andersrum).

Am besten kommt man wohl damit klar,
wenn man die BDSM Zeit als Phase begreift
und nicht als ewige Lebensphilosophie.

Was soll schon passieren?
Die Beziehung hält oder geht in die Brüche.

Dinge ändern sich. Menschen ändern sich. Immer wieder. Das hält die eine Beziehung aus, die andere scheitert daran.

Um diese Frage spezifischer zu beantworten bzw. um zumindest fundiert über Tendenzen oder Wahrscheinlichkeiten spekulieren zu können, braucht es eine genauere Beschreibung der Umstände.

Wir denken, unsere Beziehung würde es überstehen. Sicher gäbe es Gründe für eine solche Entwicklung und diese fallen kaum plötzlich vom Himmel. Und sicher würden wir auf dem Weg zu dieser Situation und Entscheidung schon so viel davon miteinander erlebt, gefühlt und mitgeühlt haben, dass es unsere Gemeinsamkeit und Liebe füreinander nicht erschüttern würde.

LG, Fix & Foxy

Eine Allgemeingültige Antwort wird es sicher nicht geben.
Zum Einen denke ich, dass es darauf ankommt, wie die BDSM-Beziehung war. Bestand das Machtgefälle von Anfang an?
Hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt?
24/7 oder nur im "Spiel"
Es gibt da ja zahlreiche Möglichkeiten und im Laufe dee Zeit entwickeln sich beide immer weiter.
Wenn es dann zerbricht... Da kann es auch viele Gründe für geben und auch Wege, Probleme können sich einschleichen und man entfernt sich Stück für Stück oder es gibt einen extremen Auslöser... Vertrauensverlust?

Und dann der Weg zurück...
Nun, mich würde wirklich interessieren, ob es Erfolgsberichte von einem Zurück gibt...
Wobei ein Zurück ja eigentlich falsch ist, sagen wir, ein wieder Aufleben eines schönen und funktionierenden Machtgefälles.
Oft folgt die Trennung.
Ich kenne aber auch einige, die zusammen bleiben. Sich neu sortieten und gemeinsam einen Weg suchen. Dieser kann aber nur individuell unter betroffenen ausgemacht werden. Erfolg? Ich weiß es nicht Probleme kommen immer irgendwann auf, wäre doch eigentlich schade, wenn jede BDSM-Beziehung allein dadurch zusammen gehalten wird oder!? Aber es bricht unter Umständen ein wichtiger Bestandteil weg.

Gibt solche Erfahrung.

Das was passieren kann, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Ist auch besser so...

Hm. Ja, es gibt solche Erfahrungen. Und nein, es ist/war nicht Ende der Beziehung.

Beziehung lebt, dh verändert sich. Wenn sie das nicht tut bzw nicht kann, dann ist es keine Beziehung (mehr) und man/frau trennt sich.

So einfach ist das.

Grundpfeiler: Liebe, Zuneigung und Respekt

Man braucht kein SM für diese Fragestellung. Mehr oder weniger jede Liebesbeziehung kommt an einen Punkt, an dem Sex, Intimität und der ganze Sums kippen.
Daß so viele Paare sich dann trennen oder diesen Aspekt ihres Lebens voneinander abspalten, zeugt nicht notwendig davon, daß diese Phase nicht gedeihlich und gewinnend gemeinsam durchlebt werden kann. Es zeugt möglicherweise nur davon, daß bisher die Wenigsten wissen, wie sie das anfangen sollen oder dazu bereit sind.
Das ist auch kein Wunder.
Historisch gesehen ist die ín unserem Kulturkreis gegenwärtig vorherrschende Art der Paarfindung und -bindung relativ neu. Und auch der Wegfall der ökonomischen Zwänge, die ein Paar bisher zusammenhielten, geschah erst etwa eine Generation vor den meisten der bisherigen Diskutanten dieses Threads.
Ergo:
Wir haben noch keine kulturelle Erfahrung, wie wir mit diesem Problem umgehen. Gegenwärtig dominieren zahlenmäßig die Strategie der Seriellen Monogamie, gefolgt von der Abspaltung. Das sind aber nicht die Einzigen. Ich mach mir Hoffnung, daß meine Generation hinreichend große Erfolge auf einem dritten Weg hinlegt, um die nachfolgende zu inspirieren.
Wir sprechen uns dann in zweihundert Jahren wieder.

Also, ich fände es erschreckend, wenn ohne BDSM alles vorbei wäre, da würde sich mir die Frage stellen, nach welchen Kriterien hab ich mir eigentlich den Partnern ausgesucht? Weil er der Drescher vor dem Herrn ist? Da zählt doch noch mehr oder irre ich mich da?

So wie ich eine BDSM-Beziehung verstehe, basiert diese weniger auf das Ausleben von gemeinsamen sexuellen Erlebnissen, sondern auf das dafür notwendige Vertrauen.
Ohne dieses Vertrauen und ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse und Grenzen des Partners, kann doch BDSM nicht wirklich in einer Beziehung ausgelebt werden. Korrigiert mich bitte, wenn ich hiermit falsch liege.

Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass selbst wenn BDSM in der Beziehung wegfallen sollte, dass gegenseitige Vertrauen weiterhin vorhanden sein müsste.
Dieses sollte so groß sein, dass es jeden Wandel innerhalb der Beziehung tragen müsste.
Schließlich war es sogar stark und gewachsen genug, um eine BDSM-Beziehung zu tragen.

Für die Beträge bis hier hin.
Ich sehe das ähnlich wie CiJay. BDSM ist für mich keine Beziehungsbasis.
Gemeinsame Werte, Einstellungen und Ziele sind die Basis. BDSM kommt hinzu.
Spannend finde ich den Ansatz von Katernoster. Unsere Lebenserwartung hat sich in den letzten hundert Jahren verdoppelt. Wie funktionieren Beziehungen über einen solchen Zeitraum? Die klassischen Beziehungskonzepte kommen da an ihr frühes Ende...
Vielleicht kann man ja auch BDSM als serielles oder limitiertes sexuelles Konzept betrachten...

LG Maik

Das Machtgefälle ist doch in den meisten BDSM-Beziehungen ohnehin nur eingebildet.
Da steht keine echte Macht dahinter - sobald Einer von Beiden nicht mehr dran glaubt verfliegt es.
Darüber sollte man sich von Anfang an klar sein, wenn man aus einer BDSM-Spielbeziehung mehr macht.

Wie man damit umgeht, das hatten wir vor wenigen Tagen in einem anderen Thema:
Frage an Erfahrene: Virtuelle Dominanz vs. reale Dominanz