Zunächst einmal solltest Du Dir zugestehen, einfach mal eine Zeit lang einen "Durchhänger" zu haben.
Dir geht es gerade nicht gut. Das ist normal und völlig legitim.
Ja, es gibt diese seltsame Erscheinung des Zeitgeistes, dass man gefälligst zu funktionieren hat und nichts so peinlich ist, wie das "Geständnis", dass es einem nicht gut geht, der Tag nicht toll und erfolgreich war und man gerade nicht fröhlich und optimistisch ist, aber das ist nicht Dein Fehler, sondern das Problem dererer, die die zuckergussfreie reale Welt hinter dem verlogenen "I'm fiiiiiiiine!" nicht aushalten.
Du sprichst von "seit ein paar Tagen". Das halte ich noch nicht für besorgniserregend.
Ich kenne Deine genaueren Lebensumstände nicht und glaube nicht, dass es ratsam und zielführend wäre, die hier zu erörtern, aber aktuell scheinst Du das offensichtlich immer wieder auftretende Gefühl der Einsamkeit durch Aktionismus betäuben zu wollen.
Das ist eine verlockende weil sofort wirksame Maßnahme, löst aber das eigentliche Problem nicht (deshalb tritt das ja immer wieder auf) und wirkt, wie Du selbst bemerkt hast, immer nur so lange, bis Du erschöpft bist.
Es gibt viele Gespenster mit dem Namen Einsamkeit.
Ein nie richtig verarbeiteter Verlust, die Ahnung, dass die meisten Freundschaften nur Kontakte für "gutes Wetter" sind, der Wunsch nach einem Partner oder Kindern, das Gefühl, nicht gebraucht zu werden ebenso wie das, immer eine Rolle spielen zu müssen, um anerkannt und geschätzt zu werden.
Du solltest herausfinden, was ursächlich für dieses Gefühl von Einsamkeit ist.
Deshalb werden die Vermeidungsstrategien Dir dauerhaft nicht helfen.
Wenn Du merkst, dass Du das nicht allein schaffst oder nicht weißt, wie Du Deine Einsamkeit überwinden kannst (Wenn der Zustand anhält oder -wie es ja zu sein scheint- immer wieder nur vorübergehend in den Hintergrund tritt.), nimm therapeutische Hilfe in Anspruch.
Es gibt Leute, deren Job es ist, Menschen in Situationen wie Deiner zu helfen.
Glaube mir, niemand studiert Psychologie, weil der Statistikteil so faszinierend wäre oder man beim Bäcker über die möglichen Auswirkung von Läsionen im orbitofrontalen Cortex plaudern möchte.