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Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich

Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich
Dieser Satz ist seit einigen Jahren ein fester Begleiter in meinem Leben und auch auf einer meiner HP`s zu finden:

Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich.

Im Poly-Forum ist dieser Satz gerade Thema. Da ich dort kein Gruppenmitglied bin und somit nicht mitschreiben kann, möchte ich diese Aussage einfach mal mit Euch hier diskutieren.

Meine persönliche Meinung schreibe ich dazu ein wenig später.

Freue mich auf einen regen Austausch und vielleicht auch neue Gedanken*blume*
Da würde mich eine konkrete Situation interessieren.

Ich kann den Satz nicht anders interpretieren als " Ich will dir nichts böses, aber mich interessieren nunmal nur meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse." *nixweiss*
...würde ich im ersten Moment aus so sehen wie Kakaoundkaffee. Lediglich im Rahmen von Selbstfürsorge macht dieser Satz Sinn für mich.
Nur wenn ich bei mir bin,
habe ich alles was ich brauche
um lieben zu können...
und nur dann kann ich
beim Anderen sein...

Deshalb entscheide ich mich für den Anderen,
wenn ich in seiner Gegenwart bei mir bin...

und nur dadurch kann der Andere mir begegnen,
nämlich dann, wenn ich bei mir bin...
und er bei sich selber...

deshalb führt der Weg zum Anderen
nur über mich selbst...

Wenn ich mich also für mich entscheide,
dann sage ich ja zu dir!
*******ust Paar
5.644 Beiträge
nur wer gut bei sich ist...
(im Sinne von: bei sich sein, gut in seiner Haut stecken)
kann gut bei anderen sein bzw für andere da sein.

je näher du einem Menschen kommst,
desto mehr Freiheit mußt du ihm gewähren.

liebe deinen Nächsten wie dich selbst
nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben.

Wer nur bei sich ist,
liebt sich nicht selbst genug,
bzw fühlt sich selbst nicht genug geliebt.

Ein Egoist ist jemand,
der mehr Zuwendung nötig hat,
weil er zu wenig Liebe bekommen hat.

*g*
*********erin Frau
329 Beiträge
wozu das "aber"?
Vielleicht ist es das Aber, dass einen in die falsche Denkrichtung lenkt. Denn es ist kein Widerspruch: man kann sich für sich entscheiden, ohne dass es eine Entscheidung gegen den Andern ist. Es lohnt sich, finde ich, wieder mal, über die Worte nachzudenken. Ist es immer eine Entscheidung, oder mehr ein Einstehen für sich selbst? Wichtig scheint mir: was ist mit der Beziehung/einem selbst/dem anderen los, wenn er/sie es als "gegen sich" empfindet, wenn der/die andere für sich einsteht? Etwas läuft falsch, wenn man nicht für sich einstehen mag, weil der andere das als "gegen sich" auffassen würde....
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Der Mensch, der nur sich liebt, fürchtet nichts so sehr,
als mit sich allein zu sein.
(Blaise Pascal)
Danke schon mal
für die ersten Beiträge*g*

Als ich diesen Satz vor einigen Jahren das erste Mal hörte dachte ich: "Wie egoistisch und rücksichtslos kann ein Mensch sein, dass er nur an sich denkt und die Bedürfnisse oder Gefühle des Anderen außer Acht lässt?

Heute sehe ich es anders:
ein gesunder Egoismus ist für jeden von uns von Nöten, um im eigenen Gleichgewicht zu bleiben bzw. wieder dort hin zu gelangen.
Geht es mir aufgrund eines Verhaltens/einer Bemerkung/einer Lebenseinstellung des Anderen nicht gut, denke ich nach und überlege, wie ich die Situation entschärfen oder sogar lösen kann.
Damit mache ich es mir nicht leicht und ich versuche, auch die andere Seite zu verstehen. Gelingt mir das nicht und merke ich immer mehr, wie sehr mich diese Situation/das Verhalten hinunter zieht, muss ich für mich die "Reissleine" ziehen und mich von dieser Situation/diesem Thema distanzieren.
Dabei ist mir bewusst, dass der Andere sich durchaus verletzt oder gekränkt fühlen wird, obwohl ich ihn ja gar nicht verletzen möchte. Ich möchte bei mir bleiben und dafür sorgen, dass es mir gut geht.

Für mich hat das sehr viel mit Achtsamkeit für sich selbst zu tun.
Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen den Anderen als Person. Lediglich die Situation oder das Verhalten stelle ich für mich in Frage.

Durch mein aktives Handeln sorge ich für mich. Das mag beim Gegenüber dazu führen, in eine Opferrolle zu fallen und eventuell sogar passiv zu werden / bleiben. Ein Übel, was von mir ja gar nicht so gewollt und nicht auf denjenigen als Person gemünzt ist.
kakaoundkaffee
Ich will dir nichts böses, aber mich interessieren nunmal nur meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse."

Ich interpretiere ihn anders:

Ich will Dir nichts Böses, aber mich interessieren auch meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse.
Nur wenn ich bei mir bin, kann ich beim anderen sein.

Ist doch schön *herz*
*********erin Frau
329 Beiträge
Hmmm....
...ich verstehe einerseits Deine Überlegung, Catuaba. Andererseits ist in dem Wort Ent-scheidung immer ein Scheiden enthalten. Ist das wirklich immer notwendig und die Folge, wenn man für sich einsteht?

Für mich fühlt es sich an, als wenn Du eher auf den anderen schaust als auf Dich, wenn es darum geht, eine Wahl zu treffen. Und dann wird aus der Wahl eine Ent-scheidung, anstatt dass Du wählst, was für dich gut ist. *g*
Franca_Cosi
Ich glaube, ich verstehe Dich nicht.

Magst Du es mir bitte nochmal anders erklären?*liebguck*
Es geht nicht um: endweder / oder,
sondern um: sowohl / also auch...

die Haltung definiert das aber und den Gegensatz...

und darum geht es meiner "Haltung" nach nicht...

sondern um sein können und verständnis haben
für sich Selbst und für den Anderen...
****eee Paar
539 Beiträge
**********ung17:
deshalb führt der Weg zum Anderen
nur über mich selbst...


*******ust:
nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben.


******ome:
Nur wenn ich bei mir bin, kann ich beim anderen sein.


Holla, hier wird ja direkt einer ganzen Palette von Menschen die Fähigkeit zum Lieben abgesprochen. Da würden mich mal ein paar weitergehende Erklärungen interessieren warum das Eine das Andere bedingt.

Zum Thema: So ein allgemeiner Satz klingt ja erstmal gut und wenn es in Hinblick auf Selbstfürsorge gemeint ist wäre da ja auch nichts einzuwenden. Leider ist das Leben selten so schwarz-weiß als dass der immer greifen würde.
****aba:
Geht es mir aufgrund eines Verhaltens/einer Bemerkung/einer Lebenseinstellung des Anderen nicht gut, denke ich nach und überlege, wie ich die Situation entschärfen oder sogar lösen kann.
Damit mache ich es mir nicht leicht und ich versuche, auch die andere Seite zu verstehen. Gelingt mir das nicht und merke ich immer mehr, wie sehr mich diese Situation/das Verhalten hinunter zieht, muss ich für mich die "Reissleine" ziehen und mich von dieser Situation/diesem Thema distanzieren.
Dabei ist mir bewusst, dass der Andere sich durchaus verletzt oder gekränkt fühlen wird, obwohl ich ihn ja gar nicht verletzen möchte. Ich möchte bei mir bleiben und dafür sorgen, dass es mir gut geht.

Wenn man sich von jemandem distanziert (Kontakt abbricht/verringert oder eine Beziehung beendet) weil er einem nicht gut tut, ist das ganz deutlich eine Entscheidung GEGEN diesen Menschen. In vielen Fällen eine sehr vernünftige Entscheidung, die ich auch nicht egoistisch nennen würde.

Warum also nicht klar Stellung beziehen? Um den anderen zu schonen? Um selbst die unangenehme Situation zu umgehen? Reine Feigheit!

****aba:
Durch mein aktives Handeln sorge ich für mich. Das mag beim Gegenüber dazu führen, in eine Opferrolle zu fallen und eventuell sogar passiv zu werden / bleiben. Ein Übel, was von mir ja gar nicht so gewollt und nicht auf denjenigen als Person gemünzt ist.

Indem du es so drehst, dass der Grund für die Trennung (?) bei dir läge, machst du den anderen zum Opfer, und nimmst ihm die Möglichkeit, seinen Anteil daran zu reflektieren und die eigene Verantwortlichkeit anzuerkennen.

Dem anderen tut man besseres, wenn man ihm sein verletzendes Verhalten bewusst macht, damit er zumindest im Nachhinein die Chance hat, daraus zu lernen. (Es sei denn, man hat mit einem psychisch kranken zu tun)
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Für...
etwas oder Jemanden zu sein beinhaltet auch immer ein Bekenntnis zu sich selbst.
Jede Entscheidung zum "Für" setzt auch immer eine Entscheidung voraus, sich aus der Stagnation zur Generativität zu bewegen, soll heißen: Die Liebe in die Zukunft tragen...
Ein "Dagegen" kann (aber muss nicht unbedingt) eine Umkehrung desselben beinhalten...
Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich

Ich weiß nicht, von wem der Satz stammt und in welchem Kontext er steht.

Ich sehe darin keinen Egoismus, sondern interpretieren es so, dass man auf seine eigene Integrität (Werte, Glaubenssätze etc.) achten sollte, statt sein Selbstwertgefühl von Fremdbestätigung abhängig zu machen.
*********erin Frau
329 Beiträge
sag mal ein Beispiel...
Magst Du es mir bitte nochmal anders erklären?*liebguck*
..

Was von dem, was ich geschrieben habe, möchtest Du noch mal erklärt haben, Catuaba?

Es zu erklären würde mehr Zeit kosten, als ich habe, ehrlich gesagt. Es ist mehr eine generelle Denkweise - weg vom Schwarz/weiß hin zu einem sowohlalsauch, zu einem friedlichen nebeneinander in gegenseitigem Respekt....
Vielleicht hast Du ein Beispiel?
********er75 Mann
6.738 Beiträge
Um den Satz einzuordnen kommt es auf die Situation bzw. den Lebensbereich an, auf den sich diese Haltung bezieht.
Wenn es sich um grundlegende Lebenseinstellungen handelt und ich mit:
Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich.
ausdrücke, dass ich nicht bereit bin an dieser Stelle, bei essenziellen Neigungen und Grundeinstellungen Kompromisse für eine Beziehung einzugehen, es also darum geht zu sich selbst und seinen eigenen Neigungen und grundlegenden Bedürfnissen zu stehen, dann entspricht das auch meiner Einstellung.

Hier geht es nicht um Egoismus sondern um Ehrlichkeit und die Bereitschaft bzw. die Erkenntnis, dass z.B. bestimmte Neigungen und Veranlagungen - wie Polyamorie, BDSM, Bisexualität oder Homosexualität - auch einem Partner zuliebe, oder einer Partnerschaft zuliebe nicht unterdrückbar oder verleugenbar sind. In einem solchen Fall ist es eine Entscheidung für mich und meine Bedürfnisse, aber eben nicht gegen meine Partnerin in Person, selbst wenn es defakto darauf hinausläuft, sondern gegen die Partnerschaft, also gegen das UNS.
Ganz kann ich mir den Satz an dieser Stelle dann aber doch nicht zu eigen machen, da ich eine derartige, schwerwiegende Entscheidung indirekt auch im Interesse des Partners/ der Partnerin treffe, sie also vielmehr FÜR UNS treffe.

Ich entscheide mich also für meine Identität, dafür ehrlich und aufrichtig zusein, zu mir und meinen Bedürfnissen zu stehen, gleichzeitig treffe ich damit eine Entscheidung die auch die Partner betrifft und auch weitreichende Folgen für Sie hat, ich löse damit aber auch eine Situation, die unweigerlich zum Konflikt führen würde.

Für das Verhalten und Zusammenleben in einer Beziehung, für den Umgang miteinander im Alltag ist dieser Grundsatz für mich nicht anwendbar. Hier geht es nicht um mein Selbstverständnis, meine Neigungen, meine Veranlagungen, meine Identität, hier geht es dann um einfachere Dinge, wo ich eben auch Kompromisse eingehen kann. Hier entscheide ich mich dann für das UNS und nicht für MICH.
kakaoundkaffee
Warum empfinde ich bei Euch gerade einen aggressiven Unterton?

Wenn man sich von jemandem distanziert (Kontakt abbricht/verringert oder eine Beziehung beendet) weil er einem nicht gut tut, ist das ganz deutlich eine Entscheidung GEGEN diesen Menschen.

Nein, ich entscheide mich NICHT gegen einen Menschen, sondern gegen die Situation, aus der ich mit diesem Menschen so nicht rauskomme. Damit stelle ich nicht ihn in Frage, sondern z.B. nur sein Verhalten bzw. die Situation, die mein Leben in diesem einen Moment belastet ( was ja durchaus auch in mir begründet liegen mag).

Warum also nicht klar Stellung beziehen? Um den anderen zu schonen? Um selbst die unangenehme Situation zu umgehen? Reine Feigheit!

Feige ist der, der sich einem Problem nicht stellt und Ausreden sucht. Genau das -denke ich zumindest- mache ich nicht. Ich stelle mich einer Situation und überlege, was sie mit mir macht. Oftmals kann ich einen anderen Gedankengang zulassen der mir eine andere Sicht auf die Dinge vermittelt. Manchmal klappt das aber nicht. Was ist denn dann daran feige zu sagen, dass es mir so, wie es dann gerade ist, nicht gut geht und ich gerade dann besonders auf mich aufpassen muss?

Indem du es so drehst, dass der Grund für die Trennung (?) bei dir läge, machst du den anderen zum Opfer, und nimmst ihm die Möglichkeit, seinen Anteil daran zu reflektieren und die eigene Verantwortlichkeit anzuerkennen.

Wer redet denn hier von Trennung? *nono*

Warum unterstellt Ihr mir gerade, dass ich "es so drehe"? Dann würde ich manipulieren, mache ich aber nicht. Ich kann sehr wohl meinem Gegenüber sagen, dass mir was nicht passt oder er sich gerade sch.... verhalten hat...sehr direkt sogar*g*

Schwierig: mein Problem liegt scheinbar gerade darin, Euch zu erklären, dass meine Entscheidung für mich nicht an einer anderen Person festzumachen ist sondern an seinem/unserem Verhalten liegt oder eben nur in der Situation begründet ist.
Übrigens:
Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich.

Im Poly-Forum ist dieser Satz gerade Thema. Da ich dort kein Gruppenmitglied bin und somit nicht mitschreiben kann, möchte ich diese Aussage einfach mal mit Euch hier diskutieren.

Meine persönliche Meinung schreibe ich dazu ein wenig später.

Freue mich auf einen regen Austausch und vielleicht auch neue Gedanken*blume*


Es soll hier nicht um mich persönlich gehen....kein Grund vorhanden*g* Wie schon geschrieben: diesen Satz habe ich im Poly-Forum entdeckt und möchte ihn hier einfach nur nochmal zur Diskussion freigeben.

Also bitte nüscht hineininterpretieren, was nicht ist *zwinker*
*********chen Frau
2.613 Beiträge
Ein Beispiel...
...aus „Achtsam Konflikte lösen“....

Beide leben zusammen, lieben sich und sind glücklich.
Eines Tages beginnt sie mit dem Rauchen. Er mag es überhaupt nicht, weder an ihr noch im Haus.

Er teilt ihr folgendes mit:
Ich liebe Dich und will mit Dir zusammen sein. Den Rauch Erträge ich nicht, so kann ich nicht mit Dir in einem Haus leben.

Wenn Du weiter rauchen willst, dann tu das, ich verurteile das nicht.
Aber ich werde dann ausziehen, da ich den Rauch nicht ertrage. Das möchte ich eigentlich nicht, denn ich will mit Dir zusammen leben.

So weist er sie nicht zurecht, beschimpft oder droht ihr.
Aber er zieht klar eine Grenze für sich was er für sich ertragen kann und was nicht.

Sie hat dann die freie Entscheidung - ohne Vorwurfshaltung.

Er entscheidet sich für sich - nicht gegen die Partnerin an sich.

Ich denke das passt zu dem zitierten Satz ganz gut.

Grüssle

Stahlwittchen
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Selbstfürsorge
****aba:
Ich entscheide mich für mich, aber nicht gegen Dich.

© Christian Morgenstern:
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben.


Beide Sätze bedeuten nichts anderes als Selbstfürsorge. In der Psychologie wird damit die Fähigkeit gemeint, mit sich gut umzugehen, zu sich selbst gut zu sein, sich zu schützen und nach sich selbst zu schauen, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, Belastungen richtig einzuschätzen, sich nicht zu überfordern oder sensibel auf Überforderungen zu bleiben. Es sind die Grundlagen der psychischen Gesundheit. Und dies wiederum ist die Voraussetzung, damit Körper, Geist und Seele im Einklang bleiben.
Ohne Kontext
ist es sehr schwer einen einzelnen Satz zu werten.

Meine erste Empfindung daher: Trostpflaster!

Wenn mir ein geliebter Mensch diesen Satz sagen würde, dann wohl in einem Kontext der klar macht: Hier ist meine Linie, ich würde gerne mit dir gehen, kann es aber nicht ohne mich selbst zu sehr aufzugeben.
Der Satz sagt: Die Priorität liegt bei mir.
Höre ich diesen Satz, dann stehe ich vor der Entscheidung.

Oder auch nicht... es könnte sein, dass es nur ohne mich geht.

Mir fehlt da echt der Kontext.
Zweifelsfrei wurde eine Entscheidung gefällt.
Heißt das "mich" meine Wünsche, meine Bedürfnisse?
Oder ist das bereits eine klare Trennung: hier steh ich und dort stehst du ?
Dann nämlich gebe es kein "wir"?

Ich kann es drehen und wenden, ich würde es nie so ausdrücken und kann daher nicht so recht verstehen, was der Satz sagen will.

Um ein Beispiel zu bringen, aus meinem Leben:
Als mir bewusst wurde, dass ich mehr für einen anderen Mann empfinde, als dieser Umstand und die beginnende Beziehung zu diesem Mann in unserer Ehe zu Sprache kam, da sagte ich: "Ich will das nicht aufgeben."
Mir lag ein "ich kann nicht" auf der Zunge, aber das traf und trifft es nicht.
Korrekt war "wollen" oder "ich kann nicht ohne erhebliche Einbußen meiner Wünsche".

Ich sagte aber auch: "ich will uns nicht aufgeben, ich will keine Trennung, ich brauche dich nicht, aber ich will dich".

Hätte ich bereits entschieden (so und nicht anders), dann hätte ich evtl oben genannten Satz gesagt.
Ein wenig von: Friss oder lass es, so mach ichs.

Wäre klar gewesen, dass mein Mann diesen Weg nicht gehen will, wäre ein klares "er oder ich, aber nicht beides" von ihm gefallen, dann hätte ich eine Entscheidung getroffen.

Es macht einen Unterschied, ob ich sage wie wichtig mir ein eigenes Bedürfnis, ein Wunsch ist, oder ob ich bereits meine Entscheidung "dafür" getroffen habe.
Im ersten Fall besteht Verhandlungsmöglichkeit, im zweiten nicht.

Im zweiten Falle ist es eben auch eine Entscheidung gegen den anderen, falls er mein Bedürfnis nicht erfüllen kann oder will.
Das ist die unausweichliche Konsequenz.
****car Paar
2.001 Beiträge
Für mich hört sich das an, wie eine Wende! Früher hast du alles mitgemacht und deine Meinung nicht wirklich vertreten und heute möchtest du dich genau so einbringen.
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