@****d66
Was mir bei Deinen Postings aufgefallen ist, ist die Wortwahl "ich würde sagen". Ich mag diese Wortwahl nicht, weil ich entweder etwas sage oder es lasse! Das klingt so , alsob Du Dir Deiner Sache eh nicht sicher bist, aber aufgrund gemachter Erfahrung zu dem Schluß gekommen bist und jetzt nachfragen möchtest, ob es anderen auch so erging.
Meine etwas provozierende Frage wäre hier, ob man nicht feststellen könnte, dass die Frau in einer Beziehung, eben als potenzielle oder reale Mutter der Kinder, eben ein bisschen als wichtiger erachtet werden könnte als der Mann?
Trifft sicher bei den Männern zu, die sich ihre Partnerin als Mutter der Kinder "aussuchen" und nicht als Lebensgefährtin.
Und die Probleme damit haben die Partnerin beim Sex und die Mutter der Kinder unter einen Hut zu bekommen.
Doch was ist z.b. mit Paaren, die gar keine Kinder wollen? Die würden Deine Theorie schon über den Haufen werfen.
Ist dies teilweise schon Realität?
Oder ist das eine Art radikal-emanzipatorisches Machotum, also nur eine vorübergehende Laune quasi als Gegenpendel zur jahrhundertelangen Unterdrückung der Frau, also jetzt mal kurzzeitig umgekehrt?
Also das mit dem kurzfristig wird wohl nichts werden, Es ist zwar richtig, daß früher der Mann das Sagen hatte und die Frau gar keine Recht auf eigene Sexualität hatte, aber die Zeiten sind ja wohl vorbei.
Und Männer, die diesen Wandel nicht realisiert haben, werden auf Probleme stoßen, wenn sie auf eine Frau treffen, die weiß was sie will und vor allen Dingen, die eben auch weiß, was sie nicht will.
Würde sich eine Frau so etwas wünschen, dass sie sich selbst (d.h. ihre Wünsche und Bedürfnisse und Erwartungen ans Leben) ein bisschen wichtiger nehmen darf als ihren Partner, und dass ihr Partner sie selbst ebenfalls ein bisschen wichtiger nehmen sollte, als seine eigenen Bedürfnisse?
Nein, würde ich nicht, denn genauso wie meine Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden, werden es seine auch. Und wenn sie enmal nicht übereinstimmen, dann wird ein Kompromis gesucht, mit dem BEIDE gut leben können.
1. Es gibt sicherlich ein Defizit, was Männer über ihre (vor allem die "moderne" Rolle) in einer Beziehung lernen (von den Eltern und dem Rest der Gesellschaft). Dadurch mag relativ häufig ein gewisses Defizit bei bestimmten Kommunikationsfähigkeiten und dadurch bedingt, am Interesse, so zu kommunizieren, entstanden sein.
Mag auf Dich zutreffen, aber auf meinen Partner nicht, besonders was das Interesse angeht. Außerdem sind Menschen lernfähig. Hier im JC werden Dir einige über den Weg laufen.
2. Männer werden von Frauen häufig mit unangemessenen Forderungen bedrängt, denen sie teilweise wegen (1.) nicht gewachsen sind, es aber gleichzeitig auch nicht schaffen, die unberechtigten Anteilen von sich zu weisen.
Unangemessenen Forderungen.....da wäre erstmal die Frage was ist angemessen?
Und wieso sollte ein Mann es nicht schaffen die unberechtigten (?) Anteile von sich zu weisen, im Job muß er das z.b. auch, sonst hat er bald keinen mehr.
Diese Forderungen können beispielsweise Forderungen nach einem besonders intensiven emotionalen Gefühlsausdruck liegen, während gleichzeitig aber immer noch die Rolle des Mannes als dominanten, kontrollierte und überlegene Person gefordert ist.
Also ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch.
So ein Mann wird aber sicher nicht die Formelierung "ich würde sagen" gebrauchen , sondern der redet Tacheles.
Es fehlt in der Gesellschaft eindeutig ein nachvollziehbares Leitbild für Männer, sich diesen Spagatanforderungen zu stellen und sie zu managen, zunächst für sich selbst und danach auch für die Partnerschaft. Es gibt zwar grobe Leitbilder (der sog. "Neue Mann" usw., aber keiner weiß, wie das genau aussieht, und gleichzeitig ist es auch wieder ein unerreichbares Idealbild)), die aber wegen ihrer Schwammigkeit und ihrem Idealbildcharakter auch schnell scheinbare Defizite (an einer oder beiden Seiten des Spagats) sichtbar werden lassen.
Auch hier gehst Du wohl wieder von Dir aus, denn anderen Männer haben damit kein Problem, denn sie haben sich dieser neuen Herausforderung gestellt.
Gleichberechtigung heißt ja auch nicht, das Frau vergessen soll das sie Frau ist und Mann vergißt das er Mann ist. Es heißt nur, daß die ehemalige Rollenverteilung wegfällt und beide Verantwortung für ihre Partnerschaft übernehmen
3. Ich glaube, dass Paartherapeuten häufig zum Verbündeten der Frau mit ihren teilweise überzogenen Forderungen gemacht werden, und das Frauen dies bei Paartherapeuten schnell versuchen, und dass viele Paartherapeuten sich da teilweise unangemessenerweise drauf einlassen,
Ein guter Therapeuth zeichnet sich durch seine Neutralität aus!
weil sie hauptsächlich von der Frau bezahlt, d.h. beauftragt werden, und 2. Paartherapeuten als Männer z.B. über die Fähigkeiten verfügen, die bei anderen Männern "defizitär" sein können, trotzdem kann es unangemessen, diese Sache so zu handhaben, dass der Mann gefälligst diese "Defizite" erstmal komplett auszuräumen habe.
Wichtig ist doch das Defizit als solches, also der Mangel. Und ist es nicht logisch, den auszugleichen? Was hat Dir da so große Probleme gemacht? Ganz davon abgesehen, daß man ja auch einen weiblichen Therapeuthen wählen kann.
Jeder hat auch ein gewisses Recht auf Bereiche, in denen nicht ständig die denkbar optimale Kommunikationsleistung erbracht werden kann.
Es ist eben Vertrauenssache inwieweit man sich dem Partner öffnet. Verschließt man sich, kann man allerdings nicht mehr davon ausgehen, daß man auch verstanden wird.
Solche Bereiche gibt es bei Frauen auch, nur für Frauen sind solche Aspekte selbstverständlich und werden auch durchgebrettert (Zickigkeit usw., Zickentreffen)
Wenn keine guten Argumente kommen, greift man schnell auf althergebrachte Floskeln zurück, das ist mir zu billig!
Ich halte es da eher mit dem Spruch
"ich liebe das Gefühl dir alles sagen zu können, vermittel mir nicht den Eindruck dir alles sagen zu
müssen !
Paartherapueten könnten hier auch notgedrungen den Kräften des Marktes zum Opfer fallen, dieses irgendwie "miese" Spiel der weiblichen Übermacht mitspielen zu müssen; ist auch eine Frage der Perspektive.
Kann sich genausogut einfach um ein Vorurteil Deinerseits handeln und davon gehe ich aus!
Wenn Männer manchmal dazu neigen, weniger über Probleme in Beziehungen reden zu wollen, kann das auch damit zusammenhängen, dass Problemdiskussionen nicht immer der Weg zu Lösung sind, sondern Probleme sogar verschlimmern können.
Was nicht auch dazu führen kann, daß das Verschweigen eines Problems auf lange Sicht dazu führt, daß die ganze Beziehung kaputt geht.
Der Unterschied ist jedoch, daß man handeln kann, wenn ein Problem besprochen wird.
Naja, soweit, die Frage wäre, wie das mit eben dieser Wichtigkeit der Frau in einer Beziehung zusammenhängt, bzw. was denn z.B. Wünsche sind, die eine größere Wichtigkeit einer Person begründen können.
Gar nicht!
Wenn man den Partner/in nicht als Ergänzung sieht zu etwas, was einem selbst fehlt, sondern als Bereicherung, weil man gelernt hat auf eigenen Füßen zu stehen und ihn/sie damit nicht als Krücke mißbraucht bzw als Erfüllungsgehilfe des eigenen Glücks, dann
erübrigt sich das von Dir angesprochene "ein bisschen wichtiger" weil es eben nicht einseitig ist!
WiB