Männer machen gerne unanständige Laute
Tja, wer kennt das nicht? Rülpsende, schnalzende und pfeifende Männer, die sich umso mehr freuen, je unanständiger ihre Laute wirken und mehr Aufmerksamkeit man ihnen schenkt.
Ich glaube, dieses Phänomen trifft man besonders häufig bei jungen oder eher unkultivierten Männern an und in verstärktem Maße, wenn Männer unter sich sind. Kultiviertere Männer bemühen sich meistens, ohne allzu derbe Laute auszukommen, aber selbst bei ihnen gelingt das nicht immer.
Gehen wir mal der Ursache auf den Grund:
Die Wurzel dieses Verhaltens finden wir in der Steinzeit. Bei der Jagd ist es nämlich sehr hilfreich, wenn man Tierstimmen täuschend echt nachmachen kann. Die Bildung von nichtsprachlichen Tönen war früher also ein wichtiges Kriterium für Jagderfolg oder Misserfolg. Um die Tierstimmen nachmachen zu können, muss man seine Sprachwerkzeuge vielfältig trainieren und dazu gehören alle Arten von Lauten.
Es gibt übrigens auch heutzutage erheblich mehr männliche Stimmenkünstler als weibliche. Statt auf der Jagd wird diese Fähigkeit dann auf der Bühne genutzt.
Ein besonders eindrucksvolles Überbleibsel der Tierstimmennachahmung zu Jagdzwecken ist die Tradition der Hirschrufer, bei der ein röhrender Hirsch nachgeahmt wird. In dieser Disziplin gibt es auch deutsche und europäische Meisterschaften. Die Meister des Hirschrufens widmen dieser röhrenden Kunst einen großen Teil ihres Lebens und trainieren regelmäßig möglichst hirschähnliche Töne auszustoßen, nicht unbedingt zur Freude ihrer Ehefrauen.
Vom Jungenalter bis zum ausgewachsenen Mann muss man früher und heute mit Kehle, Mund und Zunge alles trainieren, was an Lauten möglich scheint. Da sind solche von selbst entstehenden Pfiffe natürlich sehr faszinierend und wollen verfeinert werden.
Hinzu kommt noch, dass Männer sich mit der Intensität ihrer Laute messen können und Vergleiche untereinander spielen ja eine sehr wichtige Rolle im Leben von Männern.
Heutzutage kommt wohl noch die entsetzte Reaktion der Umwelt als Anreiz hinzu.
In der Schule brachten die Pfiffe enormen Respekt von seitens der Mitschüler ein.
Und die jungen Mädchen sind später angemessen schockiert, wenn die jungen Männer laute, unanständige Töne zum Besten geben. Diese Töne wirken zwar nicht anziehend (was vielen Männern wohl gar nicht so bewusst ist), aber sie sichern wenigstens teilweise die Aufmerksamkeit.
So kommt es, dass sich die Laute bis heute so erfolgreich halten konnten.
Fazit:
Akzeptiert am besten, dass unanständige Laute für Männer normal sind. Sie stecken tief in ihren Genen, wurden in der Jugend noch intensiviert und im Alter nur noch verfeinert.
Männer sind sich der abstoßenden Wirkung der unanständigen Pfiffe gar nicht richtig bewusst, sie wissen bestenfalls, dass sie "verboten" sind, was sie ja noch verlockender macht.
Nur Männern mit starker Selbstkontrolle (Das sind nur wenige Exemplare!) gelingt es, sich das hinterher pfeifen abzugewöhnen.
LG
Sie von feinpoppenhh