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Verzicht aus Liebe ... wie schafft ihr das?

******_me Frau
360 Beiträge
@BICINUM
(wicked_me:
Wenn in einer monogam angelegten Beziehung einer der Partner die sexuelle Exklusivität plötzlich als einen Verzicht auf andere Partner empfindet, ist das ein Problem.)

Ja, aber warum wird es plötzlich zum Verzicht? Was hat sich verändert, das es zum Verzicht wurde? Und warum hat dies sich verändert?

Ach, was weiß ich denn! *lach*

Die kurze Antwort ist m.E.:
Es gibt ein Spannungsfeld zwischen dem Wunsch begehrt und umworben zu werden und dem Bedürfnis nach Stabilität und Kontinuität. Das Gras auf der anderen Seite des Zauns erscheint bekanntlich oft grüner und was man erst einmal hat, verliert scheinbar oft an Wert.

Man kann sich einerseits einen Partner wünschen, der auch das zerrupfte Elend, das man morgens aus dem Bett ins Bad schleppt, liebevoll betrachtet und es diesem Partner andererseits übel nehmen, dass er/sie einen nicht mit derselben Gier betrachtet, wie der Kollege/die Kollegin der/die einen immer nur im Bestzustand zu sehen bekommt.
Man kann sich einerseits jemanden wünschen, der einen mit allen Macken und Fehlern akzeptiert und dann das Gefühl angekommen zu sein plötzlich als ein Fehlen von Spannung empfinden.

Diese Grundproblematik wird zu dieser Zeit und an diesem Ort der Welt nicht geringer.
Wir sind alle ziemlich "satt". Alle Grundbedürfnisse sind befriedigt, Selbstverwirklichung ist das höchste Ziel und die permanente Gier nach mehr wird akzeptiert, wenn man sie "Hedonismus" nennt.

Zufrieden sein ist ziemlich out.
Schaut euch doch an, wie negativ wir alle den Begriff "Verzicht" bewerten. Verzicht wird nicht als die Stärke angesehen, Impulskontrolle auszuüben, Prioritäten zu setzen oder sich zu entscheiden, sondern als die Schwäche, nicht alles einzufordern, was man eventuell haben könnte.


Eine Vielzahl an Möglichkeiten kann eben auch zu der latenten Sorge führen, etwas zu verpassen, wenn man nicht alle ausschöpft.
Darf ich mit meinem Job zufrieden sein, obwohl ich noch Aufstiegsmöglichkeiten hätte? Fehlt es mir dann nicht an Ehrgeiz?
Darf ich einen ordinären Orangensaft trinken, obwohl ich auch den Grünkohl-Goji Supersmoothie mit Chia-Topping bestellen könnte?
Verspiele ich womöglich meine Chance auf ewige Jugend und Schönheit? *panik*
Darf mir ein Partner ausreichen, obwohl auch polyamore Beziehungen oder völlig bindungsloses Rumgevögele gesellschaftlich akzeptiert werden? Entgeht mir da was?
@**b

BICINUM,

und wieder habe ich das Gefühl, man will mit diesen Erfahrungen mehr sein als ohne diese. Dabei wird suggeriert, das die Erfahrungen eben auch schlecht oder sogar sehr negativ sein konnten.
Hauptsache aber Erfahrungen.....um was?
Um mitreden zu können?
Um erklären zu können wie weiterentwickelt man ist?


och, das ist simpel...
das hat nur einen ganz profanen grund! *klugscheisser*


pimp up my ego... *snob*
womaninblack
vielleicht spielt es auch eine Rolle, wenn man sich einmal vor Augen führt was alles geklappt hat, weil es einen Verzicht gab.
Hier kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, daß der Verzicht auf Sex irgendwie
zum all beherrschenden Thema wird.

*danke*
*****969 Mann
4.411 Beiträge
liebe und sex
das gesamtpaket zwischen mann und frau sollte hat schon passen
**********t2017 Paar
235 Beiträge
wir verzichten generell auf nichts,
was nicht heißt dass wir alles haben wollen oder gar müssen. Wir haben gemeinsame Bedürfnisse die unsere jeweilige persönliche Veranlagung betreffen. Aber wir haben auch welche jeder für sich die der andere nicht zwingend teilt.
Das heißt man durchläuft einen immer anhaltenden nie endenden Lernprozess, schafft sich generell eigene Freiräume ohne Eifersucht des anderen Partners.

Diese soweit es innerhalb der von uns gesteckten Tabus und Grenzen betrifft leben wir es aus.
Und zu Tabus und Grenzen sei folgendes gesagt. Tabus sind bei uns fix und unveränderbar.
Grenzen jedoch nicht, da man in den Jahren dazulernt und diese sich auch aufgrund gemachter positiver Erfahrungen verschieben.
******_me:
Eine Vielzahl an Möglichkeiten kann eben auch zu der latenten Sorge führen, etwas zu verpassen, wenn man nicht alle ausschöpft.

Ist ja wohl auch logisch in einer Gesellschaft, in der man selbst für sein Glück oder Unglück oder Chancen verantwortlich gemacht wird.
Das Problem ist, dass einem irgendwie suggeriert wird, das man alles haben oder machen kann, wenn man sich nur genug anstrengt. Ist aber nur bedingt so. Viel wird dann einfach als persönliches Versagen wahrgenommen, obwohl es keines ist.

Hier werden auch permanent Beispiele genannt, an denen man zusammen arbeiten kann, weil beide wollen. Aber wenn einer partout nicht kann?
Was ist bei Krankheit des Partners? Kein Empfinden des Verzichts?

Natürlich durchleben wir alle Veränderungen und natürlich ändern sich dadurch Bedürfnisse. Und das Leben schlägt mitunter richtig hart zu.
Ich muss auf Dinge verzichten, da hab ich aber einfach keine Wahl. Was ist, wenn ich aber die Wahl habe?

Also ich steh auf Selbsterfahrung, wie egoistisch so wie das hier verteufelt wird. Aber erst dadurch hab ich angefangen, mich selbst überhaupt wahrzunehmen. Nur Leben, um andere zufrieden zu stellen oder zu funktionieren? nee will ich nicht mehr. Das ist zu viel Verzicht, den ich selbst nicht mal gespürt hab.

Und da mir in meiner Partnerschaft genau das ermöglicht wird, ich angenommen werde, wie ich bin, kann ich tatsächlich verzichten und das gleiche geben.
*********ture Mann
683 Beiträge
Zum Beleben,
hier mal eine musikalisch/künstlerische Umsetzung des Themas, brandneu und recht passend, finde ich:



"Suizide" am Ende des Liedes steht, denke ich eher für Selbstaufgabe.
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