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Interview mit dem Tod

nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Interview mit dem Tod
Reporter: Guten Tag, Herr Tod.

Tod: Guten Tag, Reporter. Ich muss Sie gleich am Anfang korrigieren, ich bin weder weiblich noch männlich.

R: Ähm, wie soll ich Sie dann anreden?

T: Einfach Tod.

R: Also gut, Tod. Sie sind ja eigenlich eine imposante, wenn auch etwas magere Erscheinung. Wie pflegen sie ihr Image? Verwenden Sie viel Zeit dafür?

T: Nu-un. Für mich ist Zeit nicht existent. Ich war, bin und werde. Ich bin der Anfang und das Ende. Während wir hier sitzen, vergeht für Sie keine Zeit, sie steht still sozusagen. Sonst könnte ich ja meiner Arbeit nicht nachgehen.
Wie ich mein Image pflege? Hm? Ich glaube, ich habe gar keins. Die Leute mögen mich nicht. Ich bin wie ich bin.

R: Ah, ja? (Reporter ist etwas irritiert) Wann haben Sie sich entschlossen diesen - äh - Beruf zu ergreifen? Sie sind doch quasi etwas Besonderes, niemand sonst macht diese Arbeit.

T: Ich war es schon immer. Wie ich vorhin schon anmerkte, bin ich Anfang und Ende zugleich. Mich hat es schon immer gegeben, um es zu relativieren, seit es Leben gibt.
Als Besonders sehe ich mich nicht, ich bin eine Notwendigkeit. Das Notwendige ist nie besonders und wird von den Leuten nicht gemocht. Jeder braucht den Schnitter oder Sensenmann oder wie immer sie mich auch nennen, die Menschen. Den Tieren ist das egal. Meine Sense ist für alle gleich scharf.

R: Viele unserer Leser haben uns schon die Frage gestellt, warum Sie so viele Unschuldige holen?

T: Ich frage nie nach Schuld oder Unschuld. Schlußendlich kommt mir keiner aus. Ich hole alle, wenn ihre Zeit vorbei ist.

R: Und wann ist das?

T: Na, wenn sie aus ist!

R: Wir Menschen finden es aber nicht fair, wenn Sie Kinder holen, die noch keine Chance auf ein richtiges Leben hatten.

T: Ich kenne mich ja mit dem Leben nicht so aus. Aber ist nicht jedes Leben vollkommen, ganz gleich wie lange es dauert?
Was die Fairness angeht, um solche Begriffe kümmere ich mich nicht. Sie sagen mir nichts, das ist nur für euch Menschen wichtig.
Gehen Sie hinaus und rufen Sie es dem Universum zu. "He, du bist unfair, du darfst keine kleinen Kinder sterben lassen!" Was glauben sie, dass geschieht? Dem Universum ist es gleichgültig, was hier auf der Welt passiert. Ihr seid nicht der Nabel des Universums, auch wenn Ihr's gerne glauben würdet.
Nein, um fair oder unfair kümmere ich mich nicht. Ich kümmere mich nur um die Notwendigkeit.

R: (wirkt ratlos und zögernd - sammelt sich langsam wieder) Hmpf (Räusper) Lieber Tod, Sie machen mir das Interview jetzt aber sehr schwer. Das gerät mir etwas zu sehr ins Metaphysische. Ich weiß nicht, ob das unsere Leser interessiert.

Eine andere Frage. Auf alten Bildern sieht man Sie oft auf einem weißen Pferd reiten. Machen Sie das noch immer so, oder sind Sie auf modernere Fortbewegungsmittel umgestiegen?

T: Ich habe mir wieder einen Schimmel besorgt, schließlich bin ich in nördlichen Gefielden ja der Schimmelreiter. Nein, mit den Automobilen oder Motorrädern hab ich's nicht so. Die stinken und dann hat man mit den Autos noch das Problem mit dem Parken. In Wüsten stellt das ja kein weiteres Problem dar, aber im Dschungel und in der Stadt kann's schon zu einem Problem werden.

R: (will jetzt hastig das Gespräch beenden) Danke für das Interview und auf w......

T: Ja, auf wiedersehen, und das ist Tatsache.

R: Ähm, ja. Hoffentlich nicht zu bald (flüsterflüster)



Hoffentlich haben diese Leser mehr Mumm in den Knochen, als die Leser des Reporters.

Liebe Grüße Hera *wink*
Sag mal, hast Du Verwandte in Wien ?
Ich frag nur wegen dem schwarzen Humor, den ich aus den Zeilen
heraus lese.
Ludwig Hirsch hätte so etwas früher in einem seiner Sprechgesang-
Stücke in ruhiger Stimme mit Augenzwinkern vorgetragen.

Zwei Fragen gehen mir beim Lesen durch den Kopf:

1. Könnten wir das Leben genießen, wenn es ewig wäre ?
2. Genießen wir das Leben im Wissen um seine Endlichkeit ?

Hoffentlich nicht zu philosophisch... *wink*

LG
Berglöwe
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Diese beiden Fragen habe ich mir auch schon gestellt und für mich mit 1. nein und 2. ja beantwortet.

Der schwarze Humor ist mir scheinbar angeboren, auch wenn er nicht immer verstanden wird.

schönen Sonntag wünscht Hera *sonne*
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Gedankenaustausch mit dem Tod.

Eine gelungene Story.

Hmm eigentlich hatten wir ja mal die Chance...damals auf ewiges Leben...
doch das wurde ja zunichte gemacht durch.....und ewig lockt das Weib.

Was wäre gewesen hätte SIE nicht gelockt.....es gäbe ihn nicht den TOD

und ewiges Leben wäre unser gewesen....bestimmt ein anderes, vollkommeneres Leben, so viel mal besser als es heute ist....
und das alles vergangen....nur durch diese verdammte Erbsünde.

Nun liegt es bei uns alleine....ob später ewiglich oder nicht. Durch unsere Einstellung und Glauben zu Gott.

Ich glaub halt an die Bibel....Serena.
****_he Frau
4.081 Beiträge
Eure geschichte bringt mich einerseits zum schmunzeln andereseits zum Nachdenken
Der Tod hatt kein gefühl rennt durch die welt nimmt sich das was ihm gefällt.....(hab die Bina Majamelodie im Kopf lach)
@ serena
Eine von mir völlig ernst gemeinte Frage:

Ist das, was wir als Erbsünde kennen gelernt haben,
möglicherweise als bewusste Entscheidung für das
hier und jetzt und damit gegen die Ewigkeit zu verstehen ?
Wollte Eva das erreichen, als Sie vom Baum der Erkenntnis aß ?

Vielleicht passt die Frage nicht ganz in den Zusammenhang hier,
aber gestellt haben wollte ich sie schon ?

LG
Berglöwe
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Sie war einfach nur ungehorsam und neugierig.

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten;

aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du des Todes sterben....

das sagte Gott zu Adam....laut Bibel....

das kriechende Etwas hat sie dazu verleitet....und Eva hat Adam dazu verführt.

Es war geplant das wir ewig leben sollten.

Nun....seither gibt es nicht hell ohne dunkel...
Gut ohne Böse....
Liebe ohne Hass....u.s.w.

Damit müssen wir nun leben.

Ende der Bibelstunde. Lächel.

sagt Serena.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Meiner Meinung hat der Glaube nicht viel Gutes in die Welt gebracht, mal abgesehen von einigen kulturellen Glanzwerken.

Ich persönlich kann mit der Genesis nicht viel anfangen, weil für mich ja die Frage nach der Sünde nicht wirklich existiert. Die Bibel, wie auch der Koran wurden von Männern für Männer geschrieben und deshalb halte ich sie nicht für wirklich aussgekräftig, was die Moral angeht. ZB. Eva hat die Sünde in die Welt gebracht --> Frau = Sünde.

Nun, mein Text sollte keine Religionsfragen aufwerfen - damit hab ich nicht wirklich was am Hut - sondern die einfache Frage, was ist Tod für mich, ein bisschen beleuchten.

Ich glaube nicht, dass das Leben (nicht nur die Menschen) für die Ewigkeit bestimmt ist. Jedes Lebewesen hat ein "Ablaufdatum" (etwas krass formuliert). Ich weiß auch von meinen Kunden (sehr alte Leute), dass die den Tod schon erwarten, auch wenn sie noch halbwegs fit sind.


Danke für eure Sichtweisen und gut, dass wir alle verschiedene Ansichten haben, sonst wäre das Leben doch langweilig. *wink*

Hera
Wenn Dein Text ein Nachdenken über "Gott und die Welt" anregt,
hat er ein paar Leute erreícht. Ich denke mal, das spricht für sich.

LG Berglöwe
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Ich finde eben, wenn man über das Leben nachdenkt, dann darf man den Tod nicht ausklammern, er gehört dazu, ob uns das nun gefällt oder nicht.

Danke für eure Kommentare, damit habt ihr mich wieder auf eine Idee gebracht. Kann aber noch etwas dauern, bis ihr sie zu lesen bekommt.

lg Hera *knutsch*
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