Für einen lieben Partner kann man sich schon mal ändern, damit bliebt man im Ich, wenn man das macht, weil man spürt, dass es gut für die Beziehung ist.
Den Satz "Ich bin ich" kann ich wirklich nicht mehr hören, denn als Lebensmotto taugt er m.E. dazu, jede Beziehung zu zerstören.
Bei solchen Aussagen bin ich inzwischen skeptisch
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"Für einen Partner" lässt schnell das Gefühl von Leistung entstehen und führt schnell zu Konflikten, wenn dann Gegenleistungen ausbleiben. Und wenn daraus Erwartungshaltungen entstehen - sei es dass etws für mich gemacht wird oder dass ich für gemachtes eine Gegenleistung erwarte - dann ist der Hintergrund in der Regel ein egoistischer Wunsch nach einem persönlichen Vorteil, der nichts mit Liebe zu tun hat.
Daher finde ich, das wichtigste ist, dass man auf Verständnis achtet. Man kann über Wünsche reden, aber dann kann man davon ausgehen, dass sie bekannt sind. Und auch wenn sie dann nicht umgesetzt werden, muss man verstehen, dass der Partner sich dazu seine Gedanken gemacht haben wird. Und ganz gleich wie er sich entscheidet - sei es für sein ICH, indem er seine Macken beibehält oder er für sich entscheidet dass ihm der Wunsch des Partners wichtiger ist - die Entscheidung liegt bei ihm . Und nur wenn ein Mensch von sich heraus die Entscheidung trifft und nicht für einen anderen können Spannungen (z.B. die Erwartung von Gegenleistungen) vermieden werden.
Für mich ist deshalb ein wesentliches Element von partnerschaftlicher Liebe Verständnis für die Entscheidungen des anderen zu zeigen, zu versuchen sich in ihn hineinzuversetzen und auch zu akzeptieren, dass Entscheidungen getroffen werden, die uns nicht gefallen.
Schwierig wird es aber dann, wenn diese Entscheidungen dazu führen, dass Bedürfnisse in der Partnerschaft ungedeckt bleiben. Sehnt sich ein Partner nach Romantik, während der andere durch seine Macken regelmäßig die Stimmung sabotiert kann dies zu schwerwiegenden Problemen führen
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