Süßes oder Saures!
Zunächst: Erdbeertörtchen und demnach wohl auch Erdbeertoertis sind zum Vernaschen da. Da gibt es kein Vertun! Genauso wie Schnurlibärli, foetzchen80 (Namen frei erfunden - Namensgleichheit mit aktiven oder ehemaligen Joy-Clubberinnen wären rein zufällig) und alle anderen Diminutive liegen Mädchen/ Frauen mit einem mutmaßlich dermaßen infantilen Selbstbild Schaltjahre von den Erwartungen eines Mannes an eine adäquate Partnerin enfernt.
Immerhin, Erdbeertoerti, an Deine Geschichte kann ich mich nicht erinnern und so kann ich mich beruhigt-entspannt zurücklehnen, vorerst noch einmal mit makellosem Image davon gekommen zu sein...
Gleichwohl möchte ich eine Geschichte zum Besten geben, die vor langer, langer Zeit Anfang und Ende in einem anderen Forum fand und ein wenig grenzwertig anmutet - die außerterrestrischen Geschichten behalte ich natürlich für mich.
Ich traf nach einiger Zeit der netten Schnatterei per Mail und ebenso netter Plauderei am Telefon eben jene Frau, mir der ich, wie gerade geschildert, so nett per Mail schnattern und ebenso nett am Telefon plaudern konnte. Nun trug es sich zu, dass wir uns an einem schön neblig-traurigen Novemberabend zum Essen in einer mir bis heute unerschlossenen Stadt verabredeten. Unser Himmel hing nicht voller Geigen, zumindest habe ich keine sehen können, aber ich hatte auch weder finstere Gedanken noch Unsinn im Sinn. Wir aßen also hochkultiviert und palaverten dementsprechend lediglich in den gelegentlichen Kaupausen abwechselnd ganz nett miteinander.
In diesem Restaurant musste man schon damals zum Rauchen austreten. Damals hatten sich die wenigen Nichtraucher auch noch nicht zu einer militanten Miliz zusammengeschlossen und so begab es sich, dass mir meine Begleitung, obwohl eben Nichtraucherin, freundlicherweise folgte. Während wir so dasaßen, zufrieden und schweigsam ganz nett vor uns hinphilosophierten, rauchte ich.
Nach einiger Zeit betrat wirbelnd und Wind machend eine Frau - wohl so um die 40 - unsere gemischte Raucherecke und gesellte sich zu uns. Schneller als sie kam, waren alle umhersitzenden Gäste ins Gespräch mit dieser Frau vertieft. Sie war belesen, gereist und verstand es einfach zu faszinieren. Mich jedenfalls. Das bemerkte irgendwann auch meine Begleiterin, denn ich hatte sie wohl schon geraume Zeit vergessen, und bat, sich verabschieden zu dürfen.
Ich lege meine Hand aufs Herz, mich unsagbar elend fühlend keinen Moment gezögert zu haben, meiner 1. Begleitung auf der Stelle wieder meine volle Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Dennoch wollte sie zumindest die Lokalität wechseln. Wir schlenderten ein bisschen durch die Straßen, sie war inzwischen deutlich entspannter, und als sich der Nebel zu Tropfen verdichtete, suchten wir Zuflucht in einer absoluten Spelunke, deren Wände seit 30 Jahren keine frische Farbe mehr gesehen hatten, ebenso wie die Fenster seit ungefähr dem gleichen Zeitraum kein Tageslicht mehr durchgelassen hatten. Versifft, verraucht, aber leider nicht verrucht. Immerhin waren wir alsbald vollständig assimiliert und als Zeichen unserer Adaption fingen wir an, mit der Wirtin und den drei übrigen Gästen Kölsch und Schnaps auf Ex zu trinken. Es dauerte auch nicht mehr lange und wir hatten alle einen im Tee, was sich meiner Erinnerung nach daran festmachen lässt, dass meine Begleitung und ich anfingen erstaunlich leidenschaftlich miteinander zu knutschen.
Irgendwann, aber definitiv noch in derselben Nacht, brachte ich sie zu ihrem klapprigen Damenrad, verabschiedete mich von ihr ordentlich schicker und stolperte hernach irgendwie noch in mein Hotel zurück.
Offenbar hatte sich meine Begleitung das Ergebnis dieses gemeinsamen Abends anders vorgestellt, aber mit Sicherheit dessen Verlauf, denn noch am selben Tag brach sie jeglichen Kontakt mit dem Hinweis ab, dieser würde ja nun keinen Sinn mehr machen...
@*******eite: Vielleicht fühlte sich der ehemals scheinbar perfekte Mann ebenfalls innerlich von Dir "abgestoßen", dass er die Form verlor. Das wissen wir jetzt nicht. Nur, manchmal frisst Dich das Leben und dann wiederum frisst Du es.
@**e, die meinen an ein solches Date solle man trotz vorhergehenden intensiven vertrauten Austausches ohne große Erwartungen herangehen: Ich finde den Ansatz falsch, insbesondere dann, wenn vorher stotterfrei miteinander telefoniert werden konnte und die gegenseitige Anziehung von beiden gleichermaßen empfunden wird. In einem solchen Fall drängt es sich doch geradezu auf, möglichst schnell die in der Virtualität erreichte Nähe wieder herzustellen. Eine fast schon aufgesetzt wirkende Umarmung gleich zu Beginn leistet meiner Erfahrung nach hierfür einen wunderbaren Dienst.