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Eine Rückblende

Eine Rückblende
Er an Sie – SMS irgendwann im Juni …
„Ich laufe seit Stunden mit einem Phantasiegedanken mit Degen durch die Gegend. Hätte lieber von Dir küssen lassen...“
und später: „Da sitze ich nun im Sonnenschein und freue mich, dass ich Dir begegnet bin...“

Es begann mit einem eher unverbindlichen Wechsel von Emails. Es folgte ein Treffen in einem Restaurant ihres Heimatortes– offiziell, weil er sie für das Sommerfest seines Tennisclubs buchen wollte. SIE hatte extrem hohen Nachholbedarf. Zeitweise erschien ihr ein Tag ohne Blind Date als verlorener Tag. Deshalb wurde sie nach dieser Besprechung , bei der es zwischen ihnen schon ein wenig geknistert hatte, offensiv. Sie lotste ihn an einen ruhigen Platz im Grünen und versuchte einen Blow Job. Aber er wehrte ab... Sie wusste damals noch nicht, dass „französisch“ mit Totalaufnahme der Traum JEDES Mannes ist – und dass es viele Frauen gibt, die das nicht mögen. SIE mochte es von Anfang an - und bei IHM erschien es ihr später intimer und inniger als das, was man im Deutschen temperamentloserweise als „Beischlaf“ bezeichnet. SEINE Frau mochte es auch
nicht... und so war die Faszination, die für ihn von ihr ausging zunächst eine rein sexuelle. Aber die Beziehung wuchs und wandelte sich … fast unmerklich... sie sahen sich selten und schrieben sich oft. Und ihre Mails wurden im Laufe der Zeit inniger und zärtlicher. Voll Sehnsucht nach Gehalten-Werden von ihrer Seite... voll Sehnsucht nach Verstanden-Werden von seiner.
Der Sommer dieses Jahres war sonnig und warm und sie war viel unterwegs. Einerseits weil sie versuchte, sich mit einer ausgefallenenen Geschäftsidee selbständig zu machen – andererseits weil sie erste Gehversuche im Erotikgewerbe unternahm. An vier Vormittagen in der Woche fuhr sie in den Nachbarort und setzte sich im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses in einem normalen bürgerlichen Wohnviertel vor die Webcam. Und sie stellte fest, dass ihr dieser Job gefiel – auch wenn sie nicht häufig aufgerufen wurde. Aber sie genoss es , wenn sie merkte, dass sie bei irgendwelchen Männern, egal wem, Begehren hervorrufen konnte. In dieser Zeit traf sie IHN gelegentlich – sie fuhren irgendwo hin und liebten sich im Freien – im Schutz hoher Bäume, verborgen vom hoch stehenden Mais im Maisfeld oder irgendwo auf einer einsamen Wiese... das behielten sie bei, bis ihre Liebe ein gewaltsames Ende fand... wann immer ihre Zeit und das Wetter es zuließ. Zuletzt war es ein ganz bestimmter Platz in einem lichten Kiefernwald, nicht weit von ihrem Haus. Und oft sagte sie zu ihm: „Wenn ich nicht mindestens einmal mit Dir unter den Bäumen liegen konnte, war der Sommer für mich kein Sommer...“ . Sie liebte das Gefühl des lauen Windes auf ihrer nackten Haut und den Anblick seines Gesichts, auf die die durch die Zweige leuchtende Sonne ihre Lichter warf. Seine gebräunte Haut, denn er war im Sommer viel im Freien – und der leichte Duft seines Rasierwassers... das Leuchten seines rotblonden Haares in der Sonne... es war für sie der Sommer schlechthin, den sie da umarmte. - Im ersten Jahr ihrer Begegnung schickte er ihr irgendwann im September eine SMS: „Ich wünschte, wir lägen jetzt in einander verschlungen unter einem Baum. Die letzten Sonnenstrahlen streicheln uns, wir trinken einander, sättigt Lust....“ Ihr wurde heiß, als sie das las....

Zwischendrin gab es immer wieder Phasen, in denen ihn sein Gewissen plagte und er sagte, das alles dürfe gar nicht sein. So auch gegen Ende dieses Jahres, als er drauf und dran war, eine erste gemeinsame Nacht mit ihr abzusagen. In einem Anflug von Ärger löschte sie alle seine SMS und viele seiner Mails -und bedauerte das später zutiefst. Aber diese Anfälle von schlechtem Gewissen dauerten nicht allzu lange – und irgendwann sagte er ihr, dass sei SEINE Angelegenheit. Sie verstand und sprach ihn nicht mehr darauf an – und sie begriff auch sehr schnell, dass die beste Art, ihn zu halten, war, ihn an der langen Leine laufen zu lassen und keine Forderungen zu stellen.
Wenn sie ihm sagte, wie sehr sie sich sehne und wie traurig sie sei, dass sie sich nur so selten sehen könnten, dann sagte er oft: „Spiel jetzt nicht das Arme Ich. Das tut Dir nicht gut – und uns auch nicht...“.Eines Tages schickte er ihr einen Brief, in dem stand: „Du lässt mir die Freiheit – in der Bewegung und in Gedanken...“ und das gefalle ihm bei ihr. Die Freiheit.... zunächst war es ja so gewesen, dass er einer unter vielen war. Flüchtige Episoden mit denen sie versuchte, sich von der lähmenden Obsession für einen ehemligen Kollegen zu kurieren und von denen bei ihr keine Spuren blieben. Die meisten hätte sie längst vergessen, wenn sie nicht irgendwann angefangen hätte, Buch zu führen. Aber diese Sucherei und das rastlose Herumzigeunern von Mann zu Mann hörte auf, als sie IHM verfiel und er zum Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens wurde. Aber es dauerte lange, sehr lange, bis sie so viel Vertrauen zu ihm fasste, dass sie es hinnahm, wenn er mal eine Zeitlang ein wenig auf Distanz ging.
Gegen Ende ihrer Beziehung, als er sich schon lange aus dem aktiven Berufsleben zurürckgezogen hatte und nur zweimal in der Woche in seine alte Firma fuhr, um dort die finanziellen Anglegenheiten für seinen ehamaligen Seniorchef zu regeln, verschoben sich die Gewichte. Nun war ER es, der um SIE warb – der ihr sehnsüchtige SMS schickte, der ihr sagte, wie sehr er sie begehre, der sie eine Zeitlang regelmäßig besuchte – alle 14 Tagekam er für eine gestohlene Stunde zu ihr... – am leidenschaftlichsten war sein Werben um Sie als er mit seinem ältesten Sohn in Spanien wanderte – rund 14 Tage vor seinem gewaltsamen Tod... In dieser Zeit schickte er ihr freizügige Bilder von sich, auf denen er stolz die ganze Pracht seiner Männlichkeit zur Schau stellte, und einmal fand sie auf ihrem Smartphone eine Sprachnachricht vor, in der er mit vor Leidenschaft bebender Stimme sagte: „Ich bin geil auf Dich....“ Aber es sollte zu keinem Treffen mehr kommen....der Tod trennte sie, bevor sie ihr Begehren hatten erfüllen können.
Aber zu Beginn war SIE es, die IHM huldigte, die ihm hingerissene Mails und SMS schrieb und seinen schönen alterslosen Körper pries. Als sie sich kennenlernten, hatte sie noch an dieser unglücklichen Liebesgeschichte herumlaboriert. Durch die Arbeit vor der Webcam und das Echo, das sie auf ihr Profil in den unterschiedlichsten Partnerbörsen bekam, gewann sie langsam aber sicher an Selbstbewusstsein. Und irgendwann war ihr Erlebnishunger und ihr Nachholbedarf gestillt. Sie stellte fest, dass nach vielen Dates nur ein fader Nachgeschmack blieb, weil es außer dem Sex nichts gab, was sie mit diesen Männern verband. Und dann eben ER. Ein „Mann auf den Zweiten Blick..:“ - so sagte er von sich selbst. Etwas über mittelgroß, muskulös, ein klares und kluges Gesicht, gewinnendes Auftreten... und eben etwas, das sie zunächst nicht benennen konnte... aber in dem Augenblick als er ihr schrieb: „Liebe im landläufigen Sinne kann ich Dir nicht geben. Aber Zuneigung, Respekt, Deine Seele....“ da begann sie ihm zu verfallen. Ihre Seele... niemand sonst hatte danach gefragt. Zunächst war es für beide nur ein eher unverbindliches Geplänkel gewesen. Sie hatte keine Fragen gestellt, aber angefangen zu recherchieren, als sie seinen Namen wusste. Und irgendwann hatte er angefangen, von sich zu erzählen. Von seiner Familie, von seiner Arbeit, von dem was IHN bewegte, von seinem sich langsam herauskristallisierenden Hang zm Spirituellen... und das alles wurde zu einem immer fester werdenden Band zwischen ihnen, das schließlich über das rein Erotische weit hinausging..
Zur Jahreswende schrieb er ihr eine ausführliche Mail, die ihr die Tränen in die Augen trieb: :“Wenn ich gewusst hätte, dass ein „Nein“ auf Deine Frage „Sehe ich Dich wieder?“ nach unserem ersten Zusammensein in diesem Sommer noch alles hätte beenden können, komme ich ins Grübeln. Und wenn ich in die liebenden Augen meiner Frau schaue, komme ich mir schäbig vor.... aber andererseits fühle ich , dass zwischen uns etwas entsteht, dass ich nicht ändern will und mag. Ich lasse es einfach gesehen, und denke an Dich voller Zärtlichkeit. Und bleibe auch in Zukunft: Dein begleitender Freund...“ Er blieb es 12 Jahre lang - bis zu seinem plötzlichen Unfalltod ....
*********49_rp Mann
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Eine Rückblende
Eine sehr tiefgehende, berührende und mich aufwühlende Geschichte zugleich, in der ich mich in Vielem wiederfinde - nur oft in umgekehrten Rollen.

Das Ende war bei mir nicht körperlich gewaltsam, sondern seelisch und psychisch. Es hat mich gebeutelt. Ich habe gelitten wie ein Hund und konnte über ein Jahr nicht loslassen.

Ein langer und schwerer Weg, auf dem mir freundliche Seelen als weise Wegbegleiter/in zur Seite standen, die mir wieder "auf's Fahrrad halfen" und am Ende konnte ich in Liebe gehen und gehen lassen.

Dabei hat mich das Leben Eines gelehrt: Jedes Ende birgt einen neuen Anfang in sich.
Danke für...
... die positiven Rückmeldungen... das Ganze soll so eine Art Erinnerungsbuch werden.
Ich habe auch schon einen Prolog geschrieben... er ist allerdings sehr drastisch... wenn Interesse besteht, stelle ich ihn hier gerne zur Diskussion...
Prolog - nicht erotisch aber notwendig...
... wenn man die Geschichte INSGESAMT verstehen will...
„Auch das Schöne muss sterben...- Prolog zu einem unvollendeten Roman

31. Oktober 2016, 11.50.

Die tief stehende Herbstsonne leuchtet von einem fast wolkenlosen Himmel und vergoldet die Hochfläche der Soester Börde.Auf der Bundesstraße 516 zwischen Soest und Werl rollt der mittägliche Stoßverkehr: Mütter, die ihre Kinder aus der Schule oder vom Kindergarten abholen, Hausfrauen, die vom Einkaufen kommen, Mitarbeiter von Pflegediensten auf dem Rückweg von ihrer morgendlichen Runde, Lieferanten und Servicemitarbeiter unterwegs zum nächsten Kunden...
Der kleine rote Citroen schießt ungebremst aus einer Seitenstraße auf die Kreuzung - mitten in die stetig dahin rollende Autokarawane.
Dumpfes Krachen und das Splittern von Glas.
Drei ineinander verkeilte Kleinwagen tanzen ein makaberes Ballett - kreiseln umeinander, demolieren die Wegweiser am Straßenrand und kommen schließlich zum Stehen.
Minutenlang beklemmende Stille... dann das rasch lauter werdende Jaulen des Martinshorns.....Auf der Bundesstraße 516 staut sich der Verkehr...

„Das sieht ja aus wie nach einem Crashtest...“ denkt Einsatzleiter Ralf S. beim Anblick der demolierten Kleinwagen . Am schlimmsten hat es den Citroen erwischt.
Die anderen Wagen haben ihn fast synchron von beiden Seiten gerammt .
S. späht durch die zersplitterten Scheiben . Die Insassen sind hinter den Airbags nur schemenhaft erkennbar. Sie hängen regungslos in den Sicherheitsgurten, ihe Unterkörper verschwinden in einem Gewirr von zerbeultem Blech und den Trümmern des zerborstenen Armaturenbretts.
Der Kopf des Fahrers hängt auf seiner Brust. Der blonde Kopf der Beifahrerin ist auf ihre linke Schulter gesunken, der Hals wirkt unnatürlich in die Länge gezogen.
Auf beide Gesichter haben die umherfliegenden Glassplitter ein feines rotes Netz gezeichnet...
Der Bergungstrupp rückt mit der Rettungsschere an, trennt das Dach des Autowracks auf und birgt die Insassen. Der Notarzt beugt sich über die Frau und schüttelt den Kopf: „Da ist nichts mehr zu machen...extremes Schleudertrauma – schwere Verletzungen der Halswirbelsäule... war wahrscheinlich sofort tot. “ . Die Sanitäter betten den Mann vorsichtig auf eine Trage. Als einer von ihnen eine Infusion anlegt, seufzt er leise, sein Kopf sinkt zur Seite – er ist tot.
Zwei weitere Rettungstrupps bergen die Insassen der anderen Wagen, der Rettungshubschrauber erhebt sich mit Getöse und bringt sie in die nächstgelegenen Krankenhäuser – einer von ihnen, eine alte Dame, die mit ihrer Tochter zum Einkaufen nach Soest fahren wollte - wird diesen Tag ebenfalls nicht überleben...
Es dauert Stunden , bis die Autowracks beseitigt und die Spuren des Unfalls gesichert sind. Am späten Nachmittag ist nichts mehr zu sehen – auch die kleine Lache, wo aus einem der Wracks Benzin ausgetreten war, ist verschwunden. Die untergehende Herbstsonne leuchtet von einem fast wolkenlosen Himmel und vergoldet die Hochfläche der Soester Börde. Der Verkehr auf der Bundesstraße 516 fliesst wieder reibungslos. …..
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