Wer, wenn nicht der/die eigene Partner/in ist denn der/die erste Ansprechpartner/in für Problemstellungen im Alltag des Lebens?
Wir finden es immer wieder seltsam, solche Fragen hier im JC Forum zu lesen - das zeugt von grosser Unsicherheit und spricht nicht unbedingt für eine vollkommen offfene, gefestigte Beziehung untereinander. Kein Mensch hier kann aus der Ferne Ratschläge erteilen, die zwingend passen müssen.
Ganz besonders befremdlich kann es auf einen Menschen wirken, wenn ein tief verwurzeltes Bedürfnis, das schon am Anfang der Beziehung vorhanden war, urplötzlich zum Vorschein kommt und zur Sprache gebracht wird - dieser Vorgang alleine spricht nicht dafür, dass Offenheit und Ehrlichkeit von Anfang an vorhanden waren. Einige Menschen werden von solchen Gedanken womöglich zutiefst erschreckt.
Bei uns selbst war die "Dreier-Fantasie" längst Teil unserer Beziehung, bevor die Diskussion entstand, ob man es denn nicht einmal in echt versuchen würde. Im JC Forum haben wir dann versucht, nachzulesen, wie andere Menschen damit umgehen - und es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie es schief gehen kann, aber auch welche, die sehr wohl sehr gut damit zurecht kommen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es kann ganz gehörig in die Hose gehen, ein solches Thema überraschend auf den Tisch zu bringen. Alles mögliche kann schief gehen - vom falschen Moment bis zum falschen Tonfall bis hin zu Vorwürfen, wieso man das nicht von Anfang an gesagt hat. Wenn man wie der TE die Meinung hat, seine Partnerin sei "zurückhaltend" und "traut sich nicht aus dem Häuschen", hat das irgendwie ein Gschmäckle, die Wortwahl spricht in unseren Augen Bände, um ehrlich zu sein.
Um das Ganze abzurunden: Werter TE, warum traust du dich selbst nicht aus dem Häuschen deiner Partnerin gegenüber? Versuch, die für sie richtigen Worte, den richtigen Moment zu finden. Lass sie ggf. fühlen und wissen, dass es dir um mehr geht als nur darum, sie als Lustobjekt zu sehen. Und bereite dich gut auf diese Offenbarung vor - inklusive einer offenen und ehrlichen Begründung dafür, wieso du so zurückhaltend mit deinen Wünschen warst bisher. Auf gar keinen Fall ihr direkt oder indirekt die Schuld dafür in die Schuhe schieben, gib zu, dass zu selbst zu ängstlich warst - und wieso du ausgerechnet jetzt diese Angst überwinden konntest.