Szenen einer Ehe
Mir ist noch was eingefallen, was passieren müsste, damit ich fremdgehen würde (falls ich eine Partnerin hätte): Sie selbst würde darauf beharren, ihrerseits notorisch fremdzugehen. Wenn sie damit also anfangen würde, und es auch in Gesprächen ablehnte, eine andere Lösung zu finden.
Insgesamt gerät in der Diskussion etwas durcheinander, finde ich. Darum zur Klarheit: Die Moralkeule zielt nur auf das Anlügen des Partners, nicht auf den aushäusigen Sex an sich.
Letztlich ist es jedermenschs eigene Sache, wie ehrlich er dem Partner gegenüber ist. Ist 'ne interne Angelegenheit. Aber jeder andere darf auch darüber denken, was er will. Und ich finde Lügen in Beziehungen zunächst erstmal scheiße. Wenn es andere Wege gibt, sind die erstmal besser.
Was ich über meine Beinahe-Seitensprünge (die ich mir dann doch verkniffen hatte) gelernt habe: Lieber verliere ich Haus und Hof, Job und Ansehen, als dass ich meine Partnerin anlüge. Beim Umgangsrecht mit Kindern allerdings sieht die Sache anders aus - da würde ich im äußersten Notfall lügen, wenn sich keine andere Möglichkeit zeigt.
Es sind ja unterschiedliche Szenarien, aus denen Fremdgehen erwächst:
• Ehe intakt, aber ich brauche einfach Abwechslung.
• Ehe intakt, aber ich bin so verführbar.
• Ehe intakt, aber ich will was ausprobieren, was mit dem Partner nicht geht.
• Ehe intakt, aber wir haben uns gestritten.
• Ehe eine Art Zwangsehe ("mussten" heiraten, wg. Geld, Ehre, Ansehen, Erpressung).
• Ehe kaputt.
• Ehe liebevoll, aber sexlos.
• Partner dement.
• Partner geht selbst fremd.
• Partner Jahre im Ausland.
• Partner pflegebedürftig im Bett oder Rolli.
• Komplizierte Szenarien, zu denen mir gerade die Fantasie fehlt.
Sind die alle gleich zu betrachten?