"Geschönte Profile" - tolerierbar oder nicht?

Fake, oder übertrieben geschönte Profile finde ich absolut respektlos und für den Betrachter reine Zeitverschwendung. Auf dieser Plattform geht es doch darum das zu finden wonach man sucht und auch wenn es nicht die "Liebe des Lebens" ist, sollte nie etwas mit einer Lüge beginnen

Fand ich nicht "hochtrabend".

Vom Aussehen abgesehen kann man auch dabei "Kreativität" beweisen.

"Everybody lies.".
Lügen ist eine Kulturleistung.
Im Schnitt lügt jeder Mensch zwischen 50 und 200 Mal pro Tag.

Wer solch "absolutistische" Lebensvorstellungen praktizieren möchte, wird aufgrund des "menschlichen Makels" mit dem Leben in Konflikt geraten.

Kontakte bricht man ab, falls "es nicht mehr geht", sie nichts bringen.
Sollte der andere Mensch bspw. völlig unattraktiv sein und diese Eigenschaft für den spezifischen Kontaktwunsch nicht unerheblich, macht ein Kontakt keinen Sinn.
Ein Prinzip?
Nein.

wer will sich denn nicht von seiner besten Seite zeigen..............

wer sein Auto verkaufen will putzt es doch auch heraus
und nimmt nur die seiner Meinung nach besten Bilder....................

Fazit:
kleine Schummeleien sind wohl tolerierbar große eben nicht.............

Lügen an sich, bzw. das Aufdecken einer Lüge, sorgt immer irgendwie für einen Vertrauensbruch. Man fragt sich automatisch wobei die erwischte Person noch gelogen haben könnte.

Prinzipiell kommt es aber auf die Schwere der Lüge an. Wenn sich jemand als 178cm große, schlanke, vollbusige Blondine ausgibt, in Wirklichkeit aber eine kleine und übergewichtige Dunkelhaarige ist, braucht man über zukünftig geschenktes Vertrauen wohl nicht sprechen. Wenn jemand aber lügt bei z.B. Kindern, da diese nicht mehr gemeinsam im Haus leben, wird dies unter Umständen plausible Gründe haben. Anders sieht es natürlich aus wenn man vorher explizit nach Kindern gefragt hat oder dies irgendwie zur Sprache kam und verneint wurde und man bei einem Besuch quasi mit einem doch existierenden Kind "überrascht" wird!

Liebe Grüße,
Ri_Al(exander)

Das Wort "Zielgruppe" ist gefallen. - Dazu mal folgende Überlegung als Beispiel: Meine Zielgruppe sind Blondinen. Nach dem Sondieren der Profile von einigen Blondinen weiß ich, dass sie auf "Gentlemen" stehen.
Um bei dieser meiner Zielgruppe erfolgreich zu sein, d. h. bei möglichst vielen zum Schuss zu kommen, passe ich mein Profil als Lochvogelangebot an: Ein Foto von mir, Gesicht muss man gar nicht sehen, es reicht der schwarze Anzug, weißes Hemd, die Fliege ... und sagen wir um meinen Charakter treffend zu beschreiben das Zauberwort "dominant".
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn wir hier auf dem Fleischmarkt sind, in wie weit sind dann marktstrategische Erwägungen wie oben, keine Lügen sondern nur Wahl der bestmöglichen Mittel, um mit geringstem Einsatz Erfolg zu haben? In wie weit heiligt der Zweck also auch online im Joy-Club die Mittel?

Klasse Beitrag. Und wenn der "Lochvogel" noch Absicht war...genial.

Lach, ich finde solche "Loch Vogel Angebote "eher zum Abgewöhnen, aber ich bin ja auch nicht blond. 😁

... in den Profilangaben kann man getrost tolerieren.
Solche Schummeleien kommen über kurz oder lang ans Licht. Dann kann ich mir immer noch überlegen, wie es weiter geht. Ich sehe die dafür verwendete Mühe und Zeit nicht einmal als verschwendet an.

Problematische sind eher subjektiv empfundene Diskrepanzen:
• bei postulierten und gelebten Moralvorstellungen oder
• der geforderten und der eigenen Lebensweise
Hinzu komm das übermäßige Echauffieren über JC-Mitglieder im Kontrast zu sich selbst.
Oder das Entstehen einer Gruppendynamik, wenn jemand am Pranger steht.
An der Tastatur kann man schnell beurteilen / verurteilen.

safrano

Wenn man sich einem gewissen Beuteschema entsprechend hier präsentiert, in dem man die passende Kleidung trägt auf dem Foto, ist es ja noch keine Lüge. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der TE bei seinem von ihm genannten Beispiel, auch in Gedanken seinen Profiltext dem Beuteschema entsprechend angepasst hat - da könnte dann evtl. schon die ein oder andere Schwindelei versteckt sein. Wenn ich angebe "dominant" zu sein, dann muss ich das bei erfolgreicher Kontaktaufnahme auch irgendwie hinkriegen es auch so zu verkörpern.

Aber wenn ich mir die Antworten seit gestern so durchlese ... zum einen komme ich mir im Moment wie auf dem Viehmarkt vor - es kommt nur auf die Fleischbeschauung der Fickstuten und Hengste an - und zum Anderen sehe ich meinen Gedanken bestätigt, dass es auch bei den Profiltexten darum geht, wie jeder Einzelne sie interpretiert ... vielleicht auch seiner (verzweifelten) Suche entsprechend hineininterpretiert und dann entäuscht ist - und es dementsprechend gefrustet als "Geschöntes Profil" bezeichnet.

.. das kommt mir sehr bekannt vor.
Ich bin ja in einigen Gruppen vertreten wie z. B. CMNF und CFNM und wenn da Events anstehen für uns Männer in Anzug, weissen Hemden etc. also als wenn man auf den Bundespresseball geht. Keine Frage sieht Edel und Schick aus. Wenn ich mich dementsprechend kleiden würde, bin ich das nicht mehr, ich könnte dann so zum Karnevall gehen, aber nicht zu so einem Event.
So wie ich real bin, versuche ich auch hier rüber zu kommen, ist oft nicht ganz Leicht. Zumal es auch durchaus menschlich ist, dass viele die Sätze des anderen anders Interpretieren als der Verfasser ist meint.

Den Eindruck, dass es manchmal zu einer unschönen Gruppendynamik kommt, hatte ich hier in der kurzen Zeit meines Anwesenheit auch schon.

Dass sich hier viele als so toll hinstellen, ebenfalls.

Schaut man sich aber so manche Profile an, kann man auch zwischen den Zeilen lesen, jedenfalls ich.

Und bei einem Mailaustausch weiss ich auch nach relativ kurzer Zeit, woran ich bin, egal ob mit Sixpack oder Wampe.
Denn da fällt relativ schnell die Maske in für mich relevanten Dingen ab, vor allem wenn man dann mal nachfragt und nicht im oberflächlichen Smalltalk stecken bleibt.
Das zeigt dann auch, ob ich Lust habe, diese Person zu daten.

Wenn sie wie die Beispiele Dominanz/Gentleman tatsächlich auf die Person zutreffen sind es keine Lügen, auch wenn sie nur mit ins Profil aufgenommen werden um zum Stich zu kommen! Wenn Derjenige sich aber verstellen muss, wird dies spätestens durch Inkongruenz beim ersten Treffen deutlich auffallen und vermutlich nicht sonderlich gut aufgenommen werden. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass so etwas für viele durchaus ein Grund wäre ein Date sofort zu beenden - meiner Meinung nach dann auch völlig zu Recht!

Liebe Grüße,
Ri_Al(exander)

Aber in wie weit zählt denn der Mensch an sich hier im Joy noch, wenn man ein gewisses "Anspruchdenken" hat, wenn man mit ganz gewissen Vorstellungen zu einer Person Kontakt aufnimmt und zum Date geht?
In wie weit ist man (noch) bereit einen Menschen wirklich kennen zu lernen, auch wenn er anders ist, als man ihn sich vorgestellt hat? Hier würde dann ja auch ggf. wieder die eigene Interpretation, das eigene Bild im Kopf und vor allem aber auch die eigene Interpretation des Gegenübers der sogenannten Basics zu Tage kommen. Damit meine ich Charaktereigenschaften - nicht die messbaren Angaben, bei denen eine klare Lüge auch als solches angesehen werden kann.

Ich lese im Moment sehr viele Bücher zu einem ganz bestimmten Thema und in einem Buch heißt es: "Neue Wege sollte man ohne Wegweiser gehen" - das ist eine Erfahrung, die ich in Bezug auf das Kennenlernen von Menschen auch gemacht habe - wenn ich jedesmal nur nach dem Profil oder dem Schriftverkehr gegangen wäre, hätte ich manche Menschen nie kennengelernt, die ich jetzt nicht mehr missen möchte, denn auch ich habe anfangs in geschriebene Worte etwas ganz anderes hineininterpretiert, weil gewisse Vorstellungen in meinem Kopf waren.
Wir denken zu stur und zu einseitig - das "wir sind für alles offen" ist doch teilweise sehr begrenzt.

Zwischendrin und mittendrin wieder ein Danke von mir für eure Beteiligung.

Der Punkt mit der Interpretation ist wichtig, denn Kommunikation hat nun mal die zwei Seiten: Sender und Empfänger. Man denke nur an so eine Aussage wie "Es zieht". Das kann vom Sprecher als objektive Feststellung gemeint sein, kann aber auch "Ich bin erkältet" heißen, oder "Mach´ das Fenster zu!". Ähnlich sind die verschiedenen Ebenen das zu verstehen: Von "Ich finde das auch super, wenn´s zieht" bis zu "ja dann schließe ich mal schnell das Fenster" ...

Das bringt mich aber auf einen neuen Aspekt: Können Unwahrheiten, Lügen nicht auch andererseits vom Empfänger gefordert werden? - Angesichts der vielen Abenteuerreisenden hier beim JC helfen doch "sweet li´l lies" enorm, um dem grauen, langweiligen Alltag zu entfliehen - das ja erwünscht ist.
Zugespitzt: Süße Lügen als Essenz von Brain Fucking!?

Ich teile deine Interpretation von "brainfucking" jetzt schon mal nicht ...

es ist nicht nur entscheidend, was jemand sagt (meinetwegen auch schreibt) sondern auch das wie.
Ausdrucksweise, Stimme, Gestik, das Verhalten andereren Menschen gegenüber kann nicht aus einem Profil gelesen werden, macht aber vermutlich in der Realität mehr aus als schöne geschriebene Worte, die vielleicht garnicht selber gefunden worden sind.

Du hast natürlich recht - und alle anderen auch: Der ultimative Lackmustest ist und bleibt des persönliche Treffen.

Es gibt da schon noch Nuancen....

Falsche Angaben, um sich besser zu "verkaufen" und die Chancen zu erhöhen.
= verständlich, kommt aber beim ersten Date sowieso raus.

Fehlende Angaben, ....
= solange man nicht fragt, ist es nicht getäuscht. Fragen kann man dann beim Date. Wenn einem die Antworten nicht gefallen, wars das erste und letzte....

Falsches Eigenbild
= nichts gelogen, aber offenbar guckt der-/diejenige nicht in Spiegel oder glaubt ernsthaft, was er/sie über sich schreibt. Auch das kommt raus....

Nach langer Erfahrung mit Onlinedating kann ich nur sagen, man sollte die Profile lesen wie in einem Urlaubskatalog oder einem Arbeitszeugnis.
Da weiß man schon, was hinter manchen netten Umschreibungen wirklich steckt .
Egal wie toll - erstmal persönlich kennenlernen und man kann sich sein eigenes Bild machen.

ein Arbeitszeugnis von sich selber ausgestellt? ... gilt das nicht als Urkundenfälschung?

Vorzugsweise macht man das ja vor dem Date, wenn man datenfixiert ist.



Das ist das Ding mit der Selbstreflexion - kann nicht jeder.

Die letzten Statements (agaporniss, alka, firsttime, um nur wenige zu nennen ...) zeigen mir halt doch wieder, wie wichtig die Beschreibungen in den Profilen sind - denn diese beschwören im LeserIn Bilder hervor, schraffiert und koloriert von eigenem Befinden zwar auch, die den Weg zu einem Treffen aber überhaupt erst möglich machen - sollten sie deshalb nicht der Realität, der Wahrheit entsprechen?

Und so schließt sich für mich wieder der Kreis zur Ausgangsfrage ...

...ist zumindest im Joyclub (also online!) der erste Eindruck und für den gibt es bekanntlich keine zweite Chance.

Wenn uns ein Profil (aus welchen Gründen auch immer) nicht gefällt, kommt es nicht zu einem (verabredeten) Treffen.
Bei einem zufälligen Treffen (z.B. in einem Swingerclub) kann natürlich wiederum auch alles ganz anders aussehen...

Liebe Grüße,
Joanna & Lars!

Mit fehlenden Angaben meine ich z. B. Beziehungsstatus... Wenn da nichts angegeben ist, gehe ich davon aus, dass das Absicht ist, weil man eben eine hat. Da frag ich gezielt nach und zwar VOR einem möglichen Date. Kann ich hinterher nicht meckern, wenn er verheiratet ist.

Profil ist für mich der erste Eindruck. Für den gibt es bekanntlich keine zweite Chance.

Falls ich dabei in mir wichtigen Punkten getäuscht werde und ich das beim persönlichen Date merke, gibt es keinen weiteren Kontakt.
Mit wichtigen Punkten mein ich nicht ein paar Kilo mehr oder weniger oder andere Frisur, sondern eben mir wichtiges.

Über alles andere entscheidet das Date an sich.

Wenn man wirklich an einem Treffen interessiert ist, dann sollte man schon ehrlich in seinem Profil sein.
Die Angaben im Profil sind für mich der erste Eindruck von einem Menschen.
Und wer da nur den Textgenerator arbeiten lässt und Vorlieben angibt, da ist mein Interesse schon weg.