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Wie anerzogene Bedürfnisse überwinden?

Wie anerzogene Bedürfnisse überwinden?
Bedürfnisse können sich im Laufe des Lebens ändern. Anerzogene Bedürfnisse kann man in Frage stellen, man kann und darf sie auch über Bord werfen - aber man muss es nicht! Vor allem aber darf man auch eigene Bedürfnisse haben!

Mein Mann braucht zur Bereicherung seines Seins noch eine weitere Partnerin und ich kann es akzeptieren und bei der Richtigen auch mehr entwickeln.

Um wessen Bedürfnisse geht es denn eigentlich? Viel interessanter ist doch, was Du zur Bereicherung des Seins brauchst. Ist Dein Partner auch bereit seine Bedürfnisse zu hinterfragen und ggf. von Bord zu werfen?
*******na57 Frau
22.195 Beiträge
JOY-Angels 
dass es den Eindruck macht, als wäre alles, was uns unsere Eltern uns beigebracht haben, schlecht.

Meine Eltern waren Jahrgang 1922 und 1926, waren also in der Nazi-Zeit Jugendliche, haben Krieg und Flucht mitgemacht und führten seit 1956 eine traditionelle Hausfrauenehe. Und doch oder deshalb lernte ich von ihnen vor allem Toleranz, eine gute Gesprächs- und Diskussionskultur und Neugier auf das, was sich so alles im Leben verändern kann.

DAS sind die Werte, die ich auch an meinen Sohn weiter gegeben habe.

Dass meine Mutter in ihrer behütenden Liebe mich dennoch manchmal an einer eigenständigen Entwicklung gehindert hat, kann ich mittlerweile verstehen und habe mich daraus befreit.

Aber ich denke, sie wäre zufrieden damit, dass ich jetzt gelassen und glücklich bin - schade, dass sie es nicht mehr erlebt hat.

Man kann auch Glück mit seinen Eltern haben !
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Zwar
konnte ich mit meinem Vater nie ganz Frieden schließen, ich begriff ihn einfach als Schwächling, der sich nicht anders als brutal verständlich machen konnte, aber ich sehe das durchaus als Glück, diese Widerstände gehabt zu haben. Das prägte mich und stachelte mich auf. Was ich heute an meinem Leben schätze, war nur so denkbar. Deshalb mein Spruch von Kierkegaard "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden."

Das Überwinden ist vor allem ein Inangriffnehmen, statt Zögern. Was nützen die fantasievollsten Träume, wenn man sich nicht traut, sie lebendig werden zu lassen?
Oh ja...
wer über die Fähigkeit verfügt ein wenig Selbstreflektion zu betreiben, der wird früher oder später immer auf so Sachen stoßen.

Ich z.B. bin total hin und hergerissen. Auf der einen Seite haben mich meine Eltern gefördert, so wie man es heute halt macht, und mir das Gefühl gegeben ich könnte alles erreichen wenn ich mich anstrenge - Selbstverwirklichung bla bla.
Auf der anderen Seite haben sie mir dieses gehobene Mittelschichtsbedürfnis nach Sicherheit eingeimpft. Jetzt bin gefangen zwischen zwei Welten. Ich würde am liebsten durch die Welt reisen und auf alle scheißen, ein völlig unkonventionelles Leben führen.
Stattdessen lebe ich in einer relativ monogamen Ehe, mache eine 08/15 Bürojob und lebe wieder in der Stadt wo ich geboren bin. Anstatt weiter durch die Welt tingeln, häufe ich Besitz an, der zu einem immer größeren Klotz an meinem Bein wird und meinem Freiheitswunsch diametral entgegen steht.

Als ich aber unterwegs war, da keimte in mir auch irgendwann wieder der Wunsch nach Heimat und Beständigkeit auf, nach sozialer Absicherung und Besitz.
Ich steh zwischen den Stühlen - für das eine fehlt mir der Mut bis zur letzten Konsequenz, das andere ist langweilig und unerfüllend.

Ich bin nicht unglücklich, Glück ist eine Lebenseinstellung. Aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Ich hoffe es ergibt sich irgendwann ein Mittelweg.
@SexyInteracial
"Zwei Seelen wohnen, Ach! in meiner Brust..."

Das Thema ist nicht neu und Du bist nicht allein mit Deinen Empfindungen.

Was würdest Du denn Deinen Kindern mit auf den Weg geben?
******ito Mann
3.806 Beiträge
Wenn
man diesen Eindruck hat:

Ich steh zwischen den Stühlen

zerren an einem die essentiellen Bedürfnisse.
Essentielle Bedürfnisse
@******ito

Ist das so?

Sind wir nicht alle hier, um mal ein wenig aus dem Alltag auszubrechen?

... aber wir entfernen uns vom Thema. Sorry!
******ito Mann
3.806 Beiträge
Dies
ist ebenso zutreffend, wie der Umstand, dass diese Bedürfnisse nicht anerzogen werden können. Was in einem schlummert "ist", mal mehr oder weniger. *zwinker*
******ryk Mann
348 Beiträge
Sich verändern und die eigenen Bedürfnisse leben
Ich bin sehr katholisch erzogen, So gab es bereits in der Pubertät Dinge,- Anordnungen,- oder Gewissensbisse über das es sich hinweg zu setzen galt. Im Nachhinein hat ich jeder dieser Schritte bereichert. Ich halte es aber auch für eine bewusste, anstrengende Arbeit solche anerzogenen Verhalten ab zu legen,- und oder in Frage zu stellen.

Nachdem sich meine erste Frau von mir trennte ( da war ich 35 ), musste ich "fremdgehen" erst lernen. Bis dahin war ich treu.
Heute ist alles gut! Ich lebe genau das, was ich will , mit meiner Süßen, im Sex, im Leben und in der Lebensplanung.

Wir machen als Erwachsene einfach das, was wir als Kind nicht durften.

Treffe Entscheidungen und stehe zu den Konsequenzen.- das ist erwachsen.

Fühle in Dich hinein und sei bereit Deine Bedürfnisse an zu erkennen ,- dann entscheiden und es ausleben.

Sei bereit dass Du Bedürfnisse hast ,die Du nicht erwartet hast. Kann auch lustig sein !

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das eine Liebe und jenes nicht will,,,,,,
******ier Frau
36.473 Beiträge
Ich finde, die Worte "anerzogen" & "Bedürfnisse" passen nicht zusammen.

Meine Bedürfnisse sind meine Bedürfnisse, weil ich es genau so brauche, um glücklich zu sein.
Das hat mit "anerzogen" nichts zu tun.

~

Gesche:
Aber dann beschreibst du, dass sich die Bedürfnisse deines Partners verändert haben. Er hat dich betrogen, und du hast dich damit arrangiert.

Willst du sagen, es ist dein Bedürfnis, dass dein Partner andere Sexpartnerinnen hat?

Das sehe ich allerdings echt auch so!
*nene*
Wie kann das das eigene Bedürfnis sein, dass der eigene Mann unbedingt noch eine weitere Frau braucht?!
*crazy*

Warum darfst du keinen weiteren Mann haben, aber er darf eine weitere Frau haben? *hae*

Da ist etwas nicht im Gleichgewicht, aber na ja...
*******exe Frau
2.442 Beiträge
Ich finde, die Worte "anerzogen" & "Bedürfnisse" passen nicht zusammen.

Meine Bedürfnisse sind meine Bedürfnisse, weil ich es genau so brauche, um glücklich zu sein.
Das hat mit "anerzogen" nichts zu tun.

Nunja - Bedürfnisse kann man wohl nicht anerziehen - nur, wenn dir deine Eltern dir die ihrer Meinung nach wichtigen Bedürfnisse vorleben, wirst du als Kind keine anderen kennenlernen.
Erst wenn du dich von deinem engsten Kreis abnabelst, deine eigenen Erfahrungen machst und viel erlebst, werden sich mit der Zeit deine eigenen Bedürfnisse immer klarer zeigen. Entweder du bist so "gut erzogen", dass du diese neu gewonnenen/von dir erkannten Bedürfnisse weiterhin als schlecht oder unwichtig, für dich nicht relevant oder richtig siehst - oder du findest deinen eigenen Weg und entwickelst auch deine eigene Richtung - eben mit der Durchsetzung und Befriedigung deiner ganz eigenen Bedürfnisse....

Oftmals sind diese Bedürfnisse, die wir haben, nicht die der anderen - darum werden wir dann als die "Egoisten", die "Andersartigen" oder was sonst noch, bezeichnet... eben, weil wir nicht in den von den anderen gesetzten Rahmen und somit in ihr Lebensbild passen. Ok - gilt jetzt nicht für alle Bedürfnisse, muss nicht so sein, kann aber *zwinker*

Meine Bedürfnisse sind MEINE Bedürfnisse, auch wenn das anderen nicht paßt. Punkt. Andere fragen mich auch nicht, ob mir ihre Bedürfnisse in den Kram passen.
********uwel Frau
150 Beiträge
Themenersteller 
Unter einem anerzogenen Bedürfniss verstehe ich die Verhaltensmuster und Wünsche, die einem durch Erziehung und Gesellschaft eingeprägt werden. Um in der Gesellschaft zu bestehen musst man sich konform verhalten und seine ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche unterordnen. Das was einem vorgelebt wird darf nicht hinterfragt werden.

Aber jeder Mensch hat auch ganz eigene Bedürfnisse und Wünsche für sich. Wenn man diese nicht zulässt, kann man in meinen Augen auch nicht glücklich werden.

Was das zweite angeht, so hatten wir schon die Situation, eine Dame meinen Mann nur für sich alleine haben. Wir suchen aber jemanden, der mit uns eins sein möchte. Das bedeutet, dass nichts nur mein Mann, sondern auch ich diesen Menschen ins Herz schliessen möchte.

LG Sternenjuwel
Zu anerzogenen Bedürfnissen kann man nachlesen. Das Buch "Sex - Die wahre Geschichte" ist grade im Handel. Hier werden u.a. verschiedene Lebensweisen, unterschiedlicher Menschenstämme aufgezeigt. Wenn alle Menschen nur Ihre ureigensten Bedürfnisse hätten, müssten ja alle unabhängig von Gesellschaftsform, Relgion usw. im Durchschnitt gleiche Verhaltensmuster bevorzugen. Ist aber nicht so.
Anerzogene Bedürfnisse...
Ich denke schon, dass die Erziehung wesentlichen Einfluss darauf hat, was man sich vom Leben wünscht und was als Tabu gesehen wird - das monogame Beziehungsmodell ist sicherlich nur ein Beispiel.
Man sieht es z.B. auch darin, wie lange Menschen zum Teil brauchen, um ihre eigene homo- oder bisexuelle Neigung zu akzeptieren.
Selbst ich hab damit lange gehadert - ich dachte früher immer, Bisexuelle sind bloß zu vverklemmt um sich zu ihrer Homosexualität zu bekennen XD
Also hab ich mich sls lesbisch geoutet, als ich eine feste Freundin hatte, nur um dann mit verwirrendem Verlangen nach dem Sex mit Männern konfrontiert zu werden...
Ebenso wäre für mich früher nie eine offene Beziehung in Frage gekommen, oder auch eine Freundschaft+. "Sex ohne tiefe Gefühle geht gar nicht und ist deshalb falsch", so hsben es mir meine Eltern beigebracht.
Da ich aber sexuelle Bedürfnisse habe, die unter anderem mehr als nur einen Partner voraussetzen und da ich Sex mit beiden Geschlechtern gleichermaßen genieße und mir wünsche, geht das einfach gar nicht für mich

Ich hab das schon recht früh gemerkt - ich will jetzt auch nicht sagen meine Eltern hätten mich konservativ erzogen, im Vergleich zu anderen Geschichten hier bestimmt nicht - aber mich von anerzogenen Tabus zu befreien ist nicht leicht.

Man sollte die Macht der Eltern da wirklich nicht unterschätzen *zwinker*
Nicht jeden Beitrag gelesen
von daher kann es zu Wiederholungen kommen.

Erziehung im Rahmen eines einengenden Korsetts irgendwann abzustreifen, ist das Eine.
Daraufhin davon auszugehen das nun auch sämtliche eigene Moralvorstellungen automatisch über Bord gespült werden, das Andere.

Letzteres halte ich für bedenklich, aber keinesfalls für befreiend.
Aber solange alle damit happy sind?

So long...
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Anerzogenes
Wollen und Fürrichtighalten gibt es, unterstützt durch die Konditionierungen der Gesellschaft. Bedürfnis wird vom Duden so definiert

BEDEUTUNGSÜBERSICHT
Wunsch, Verlangen nach etwas; Gefühl, jemandes, einer Sache zu bedürfen, jemanden, etwas nötig zu haben
[materielle] Lebensnotwendigkeit; etwas, was jemand [unbedingt] zum Leben braucht
(veraltet) Notdurft

Da ist also das Gefühl wichtig und man kann sich fragen, ob dieses antrainiert werden kann. Ich persönlich sehe Bedürfnis als gegeben an. Und das, was die Eltern und die Gesellschaft mit ihren Medien in mich gepflanzt haben, ist oft schlecht zu trennen von meinen (eigentlichen) Bedürfnissenm weil sie mir ständig einreden, was für mich wichtig zu sein habe.

Aber im Unterschied zu echten Bedürfnissen lassen sich ankonditionierte rational anzweifeln und ändern. Sobald man sich gefragt hat, warum will ich das eigentlich, warum meine ich, das sei notwendig obwohl meine Gefühle Anderes verlangen, kann man beginnen, diese falschen Bedürfnisse abzuschalten, was durch den unreflektierten Druck der Masse nicht leicht ist. Will man lieber Lemming sein oder Individualist?
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Wie anerzogene Bedürfnisse überwinden?
Eigentlich ganz einfach und doch für manch einen sehr schwer..

@*****lnd
BEDEUTUNGSÜBERSICHT
Wunsch, Verlangen nach etwas; Gefühl, jemandes, einer Sache zu bedürfen, jemanden, etwas nötig zu haben
[materielle] Lebensnotwendigkeit; etwas, was jemand [unbedingt] zum Leben braucht
(veraltet) Notdurft

Da ist also das Gefühl wichtig und man kann sich fragen, ob dieses antrainiert werden kann. Ich persönlich sehe Bedürfnis als gegeben an. Und das, was die Eltern und die Gesellschaft mit ihren Medien in mich gepflanzt haben, ist oft schlecht zu trennen von meinen (eigentlichen) Bedürfnissenm weil sie mir ständig einreden, was für mich wichtig zu sein habe.

...ich finde das trifft es ganz gut!


Jeder sollte seinem inneren Verlangen, seinen Sehnsüchten die man entwickelt nach fühlen und sie auch so leben..

Jeder Mensch hat essentiell das Verlangen...die Sehnsucht, geliebt zu werden (um seiner Selbstwillen) und selbst zu lieben…das ist ein ganz selbstverständliches Bedürfnis…alle anderen "eigenen Bedürfnisse“…die, die von innen nach außen kommen…(nicht umgekehrt!) sind von Mensch zu Mensch sehr verschieden…die kann nur jeder selbst in sich spüren…völlig unabhängig von Anderen oder Anerzogenem aus Kindheitstagen, völlig unabhängig von der Meinung der Allgemeinheit…wie ein Mensch zu funktionieren hat…

Es gibt nicht wenige Menschen, die leben ein Leben lang…das Leben der Anderen…ordnen ihre eigenen Bedürfnisse Anderen unter…manchmal glauben sie selbst es ist „ihr Leben“…bis sie innerlich spüren…es erfüllt mich nicht…ich spüre eine Leere…oder eine innere Sehnsucht, nach etwas anderem oder es fehlt mir ein wichtiger Baustein zu meinem ganz persönlichem Glück…zur inneren Erfüllung…

******ito Mann
3.806 Beiträge
Bedürfnisse sind
Unter einem anerzogenen Bedürfniss verstehe ich die Verhaltensmuster und Wünsche, die einem durch Erziehung und Gesellschaft eingeprägt werden.

Nun wissen wir, was du darunter verstehst, wobei ein Bedürfnis meiner Ansicht nach kein Verhaltensmuster, also eine Verhaltensweise, die in einer bestimmten Situation gleich oder in gleicher Reihenfolge abläuft, darstellt. Ein Verhaltensmuster könnte allenfalls eine Strategie beinhalten, wie man sich ein Bedürfnis erfüllt. Ebenfalls handelt es sich bei einem Bedürfnis nach meine Auffassung nicht um einen Wunsch. Dieser folgt, wenn man sich seiner Gefühle klar wird und erkennt, welches Bedürfnis sich dahinter verbirgt.

Die elementaren Bedürfnisse sind bei jedem Lebewesen in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden. Es soll sich um Sicherheit, Dominanz und Stimulanz handeln (Hans Georg Häusel, deutscher Psychologe). Veit Lindau (Lebenshilfeautor und Berater) fügte dem noch drei menschliche Erweiterungen bei, und zwar die Nähe und die Verbindung, das Wachstum und die Entwicklung sowie das Dienen und Unterstützen. Sie können einem folglich nicht durch Erziehung und Gesellschaft eingeprägt werden.

Was für mich vorstellbar ist – wobei ich hierüber noch ein wenig nachdenken möchte -, dass sie durch Erziehung, durch das Erlernte und die Gesellschaft da und dort eingeschränkt werden können mit der Folge, dass man sie nicht so lebt, wie es einem „gut tun“ würde. Aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Bedürfnis an einem nagt. Dann entsteht Unruhe und irgendwann wird man es leben.

Wenn alle Menschen nur Ihre ureigensten Bedürfnisse hätten, müssten ja alle unabhängig von Gesellschaftsform, Relgion usw. im Durchschnitt gleiche Verhaltensmuster bevorzugen.

Auch dies dürfte so nicht zutreffen. Während für einen Menschen die Sicherheit, Nähe und Verbindung einen höheren Stellenwert hat, als die Dominanz, für einen anderen wieder die Stimulanz, also das Abenteuer und die Dominanz prägend ist, wird ein anderer wieder das Dienen und Unterstützen vorziehen oder am Wachstum und der Entwicklung seine Freude haben. Nach einer gewissen Zeit aber können sich auch hier wieder Veränderungen einstellen. Dann vielleicht, wenn zu viel Sicherheit und Nähe lähmt, man Veränderungen wünscht und das Abenteuer sucht. So ist alles einfach herrlich im Fluss.
Ich bin gerade am etwas hinterherzuckeln, aber mal noch mein Senf dazu:

Shagnyne:
TE, warum schreibst du über "man", wenn du dich meinst?

Auch wenn du hier jetzt den TE ansprichst, ich kann mir folgendes nicht verkneifen kund zu tun:
Dieser Ratschlag mit „ich“ anstelle von „man“ mag hier und da seine Richtigkeit haben. Aber:
Es kommt auf die Dosis an. Denn ich hatte das mal tatsächlich umgesetzt und dann sehr oft „ich“ anstelle von „man“ benutzt. Und es kam was kommen musste. Es dauerte nicht lange bis der erste Vorwurf kam, ich würde immer nur über mich sprechen. „Du sagst immer „ich, ich, ich...“

Zudem ist dieses „man“ auch einfach Sprachgebrauch. Es ist völlig ausreichend wenn der Leser, also du, in der Lage ist herauszulesen ob damit nun die Allgemeinheit „man“ gemeint ist, oder eben „ich“.

Sternenjuwel
Ich denke, Grenzen sind da, wo man anfängt einen andren zu verletzten.
Bei all der Selbstverwirklichung sollte man doch auch Rücksicht auf den anderen nehmen.

Dazu ein Zitat und ein Spruch:

Zitat:
„So lang jemand durch seine Taten nicht das Wohlbefinden oder die Freiheit eines anderen beeinträchtigt, sollte ihm die Gelegenheit gegeben werden, so zu leben, wie er möchte.“
-- Alexander Shulgin

Spruch:
„Gutmütigkeit endet da, wo sie systematisch ausgenutzt wird“

Was ich daraus gemacht habe: Rücksicht nehmen ist gut und richtig. Aber das hat dann auch immer für beide Parteien seine Gültigkeit. Und wenn du zu den Menschen gehört die zu viel Rücksicht nehmen, dann wirst du unweigerlich darunter leiden. Der Punkt ist: Entweder man (allegemein) resigniert und verfällt schlimmstenfalls in Depressionen oder aber man wird irgendwann wütend, fängt an zu rebellieren und wird schlimmstenfalls gewalttätig. Weil es einen irgendwann ankotzt immer der Nette und Gute und Rücksichtsvolle zu sein, während sich „die Anderen“ verhalten wie die Axt im Wald und auf dich oder Andere mal so gar keine Rücksicht nehmen.

Ausgeglichene Menschen sind da irgendwo in ihrer Mitte. Und es muss auch immer wieder neu ausgelotet werden. Wie viel Freiheit und Rücksicht gönne ich jemandem und wie viel brauche ich auch selber!

Wenn mich jemand zum Beispiel ständig bedroht oder ärgert, dann entsteht dass, was man bei Hunden „Angstbeissen“ nennt. Ein Hund, und der kann noch so friedfertig sein, der in die Ecke gedrängt wird und sich bedroht fühlt, der beißt irgendwann zu. Oder er zieht den permanent den Schwanz ein und lässt „die Prügel“ über sich ergehen. Da ist einfach nichts in der Mitte, sondern man ist entweder extrem am einen Ende, oder am anderen der „Skala“.
Beides ist nicht gut.

Seehund
Wir haben Angst vor Ausgrenzung, Verlußt - einfach vor unangenehmen Konsequenzen.

Unterschreibe ich. Genau so.
Und wenn ich damit alleine nicht klarkomme, dann sollte ich Hilfe, in welcher Form auch immer, in Erwägung ziehen.

Ich bin nicht von Wohlwollen abhängig. Als Angestellter sieht das sicher schon anders aus.

Ja. Ganz schwieriges Thema. Zugegben. Da fällt auch mir eine Lösung schwer. Aber was ich zumindest versuchen kann ist auch hier: Bedürfnisse kommunizieren. „Hallo Chef, Sie haben mir jetzt schon 4 Aufgaben gegeben. Ich kann nicht alle Gleichzeitig machen. Welche soll ich zu erst machen?“ notfalls ein „Ich habe jetzt schon 4 Aufgaben – Ich kann jetzt nicht noch eine fünfte Übernehmen. Das zehrt an meinen Kräften und macht <hier etwas Negatives einfügen> mit mir.“
Und das muss man lernen! Gewaltfreie Kommunikation (Siehe Wikipedia/YouTube) könnte schon mal ein Anfang sein.

Wenn man sich damit anfreunden kann. Wenn nicht, muss ich mir eben eine andere Strategie suchen. Das Problem ist: Kein Mensch kann in Frieden leben, wenn es der böse Nachbar nicht will. Oder eben, in dem Fall, der Chef. Dann sollte man sein Arbeitsverhältnis Überdenken...

Aber ich weiß: Extrem schweres Thema. Da wären wir eben wieder beim Ausnutzen und der Tatsache, dass da jemand mir meine Freiheit nicht gönnt. Den Schuh der Schuld ziehe aber dann nicht mehr alleine an. Ich wurde zum Angstbeisser gemacht! Und es gibt genug Leute die mich genau dafür dann bestrafen und mir Schuldgefühle einreden wollen. Aber da bin ich mittlerweile extrem hellhörig geworden. "Differenzieren" ist auch so ein Wort das ich sehr mag *g*

@TE: Es gibt ein sehr interessantes Buch. Vielleicht wäre das was für dich:
„Emotionale Erpressung: Wenn andere mit Gefühlen drohen“ von Susan Forward.

Und man darf eben auch nicht ausser Acht lassen: Wer schon immer Zeit seines Lebens „klein“ gehalten wurde, der hat nie gelernt sich durchzusetzen. Da hilft dann auch kein „Dann setzt dich halt mal mehr durch!“. Wenn ich es nie gelernt habe, kann ich es nicht. Da sind wir wieder bei „Nein“ sagen.

Cat99:
Immer wenn ich Aussagen lese, wie
„Anerzogene Verhaltensmuster zu verändern halte ich für eine sehr sehr gute Idee“,
werde ich ein bisschen traurig darüber, dass es den Eindruck macht, als wäre alles, was uns unsere Eltern uns beigebracht haben, schlecht.


Aus eigener Erfahrung: Es liegt eben Nahe. Aber wie so oft wird halt eben gerne erst mal irgendein Schuldiger gesucht der für die eigenen Probleme verantwortlich gewesen sein soll oder ist. Die meisten Menschen ticken so. Und da fasse ich mich auch an die eigene Nase.

Denn ...
Fesselnd:
Meine Eltern waren Opfer ihrer Zeit [...]
Also hatte ich für mich die Aufgabe mitbekommen, alles das zu hinterfragen, was mir meine Eltern und was mir die Zeit damals mitgegeben hatten.

Und genau so ging es auch mir. Mein Vater war lange Zeit mein Hass-Objekt Nummer 1. Bis ich alt genug war zu begreifen, das er eben seine Wertvorstellungen hat und ich eben meine. Ich liebe dieses Wort, weil sich vieles um genau eben diese Werte dreht. Wenn jemand etwas angreift das für mich einen Wert hat (ideell), eben meine Wertvorstellung, dann ist es gut, sich das in den Kopf zu rufen. Dass das sehr oft nicht passiert merkt man, wenn Diskussionen unsachlich werden oder persönlich werden („Ich habe von mehr keine Ahnung als du!!!!“). Sieht man sehr schön im politischen Spektrum von Links und Rechts.

Eltern: Konservativ
Ich: eher liberal

Meinen Frieden konnte ich dann irgendwann mal Ende meiner 30er Jahre machen. Mir wurde einfach klar: Mein Vater hat seine Werte und ich eben meine. Punkt. Glücklich wer erkannt hat, das es das Beste ist, das eben zu Respektieren. Und wenn man sich nicht mag, dann geht man sich halt aus dem Weg. Auch eine Art Liebe. Ich muss nicht jedem um den Hals fallen. Ich muss aber auch nicht als Sandsack für andere herhalten.

Und wie sagt man im Schwabenland so schön?

„Der Schwabe wird erst mit 40 gescheit –
Und andere nicht in Ewigkeit“ *g*

Ich konnte auch nicht immer so daherreden wie ich es jetzt tue. Ich musste auch erst mal die 40 überschreiten bis mir sehr vieles immer mehr und mehr klarer wurde. So eine Klarheit kann ich echt nur jedem Wünschen!

Bedürfnisse kann man in Frage stellen, man kann und darf sie auch über Bord werfen

So isses *g*

Aber ich habe eben auch erlebt wie schwer das sein kann, gegen eine „gängige Meinung“ anzurudern. Es gehört echt was dazu zu sagen: „Also ich sehe das ganz anders....“
Und man sieht ja in „Kommentaren“ bei Facebook oder bei Nachrichtenseiten wie schnell ein „Krieg“ ausbricht. Wenn zwei unbewusste Egos aufeinandertreffen...

Und selbst wenn man einen gewissen Bewusstheitsgrad hat, kann das passieren. Das Kopfkino, der Affengeist, wie die Buddhisten so schön sagen kann auch sehr subtil flüstern. Man (sic!) muss ehr Achtsam sein. Ich kann Achtsamkeitstraining nur jedem empfehlen. Aber...anderes Thema.

Sternenjuwel
Unter einem anerzogenen Bedürfniss verstehe ich die Verhaltensmuster und Wünsche, die einem durch Erziehung und Gesellschaft eingeprägt werden. Um in der Gesellschaft zu bestehen musst man sich konform verhalten und seine ganz eigenen Bedürfnisse und Wünsche unterordnen. Das was einem vorgelebt wird darf nicht hinterfragt werden.

Aber jeder Mensch hat auch ganz eigene Bedürfnisse und Wünsche für sich. Wenn man diese nicht zulässt, kann man in meinen Augen auch nicht glücklich werden.

... *g*
Treue
Wenn ich zu jemandem sage " ich liebe Dich" bedeutet das: Für immer.
Es bedeutet nicht, ich liebe nur dich.
Das über mich herauszufinden war schwierig und ist es immer noch, obwohl mir jetzt bewusst ist,
dass viele gesellschaftliche Konventionen und Moralvorstellungen nur ein Spiegel ihrer Zeit sind
und sich ebenso verändern wie die Zeit selbst.
Im Endeffekt muss jeder für sich selbst herausfinden was nötig ist um mit sich uns anderen
im Reinen zu leben.
"Ich liebe dich" ist so eine Sache...

Marshall Rosenberg - GfK (Ausschnitt)



Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

"Rosenberg unterscheidet zwei Arten zwischenmenschlicher Kommunikation, die Gewaltfreie Kommunikation und die lebensentfremdende Kommunikation. Zur spielerischen Veranschaulichung wird in Vorträgen und Seminaren dies auch als „Giraffensprache“ und „Wolfssprache“ bezeichnet."

Giraffe hat er deswegen ausgesucht weil sie das größte Herz unter den Säugetieren haben *zwinker*

Ich bin kein GfK Profi, aber ich finde das Konzept sehr spannend.

Wikipedia:
Rosenberg fasst die Schritte der GFK in folgendem Satz zusammen:

„Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.“
a … Beobachtung; b … Gefühl; c … Bedürfnis; d … Bitte

--- Off Topic ---
Für Borderliner gibt es das STEPPS Training. Aber da wird eher ein therapeutischer Ansatz verfolgt.
Aber ist, zumindest was Kommunikation angeht, ähnlich aufgebaut.

Ich erwähne es, weil vielleicht ist es ja mal für einen stillen Mitleser nützlich *g*

Die STEPPS Themen sind:
⚈ Distanzieren in emotionalen Krisen
⚈ Kommunizieren
⚈ Gedanken hinterfragen
...

Siehe: http://www.dachverband-stepps.de/
**********den63 Paar
220 Beiträge
das ist ein sehr interessantes Thema, vor allem für mich als Frau. Ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil es sehr ins Detail geht, sondern beziehe mich auf die Fragestellung. Wir sind doch ständigen Anforderungen an uns ausgesetzt - sei es die Erziehung oder gesellschaftliche Ereignisse oder sonst was. Man steckt doch in einem Schema fest und lebt darin, vor allen Dingen was Sexualität betrifft. Im JC habe ich erfahren und gelernt, dass man das bestehende Schema verlassen kann. Dabei muss man aber erst mal als Frau zulassen, dass es da Dinge gibt, die man erleben möchte. Und genau das ist der Punkt, die "anerzogenen Bedürnisse" zu überwinden - es zuzulassen, es zu erkennen was man erleben möchte, den Mut zu haben neue Dinge zu probieren. Ich empfinde es als eine große Bereicherung und Freiheit.
***44 Paar
1.698 Beiträge
Er schreibt
Erstaunlicherweise war mir in der Jugend und als Twen mehr daran gelegen überhaupt halbwegs ausreichend Sex zu haben. Diese Phase war wohl von totalem Unterangebot geprägt, da ich unglücklicherweise nur in reiner Männerumgebungen gelebt habe und damals wenig bi Absichten hatte. Mit 25 Jahren habe ich mich dann gedanklich von dem monogamen Gesellschaftsmodell emanzipiert. Diese Entwicklung war rein aus dem Bewußtsein heraus gesteuert. Ich habe einfach getan was sich richtig angefühlt hat. Später, Mitte 40 kam dann die Entwicklung zur Bisexualität, die im Anfang eher zufällig war. Ich habe in dieser Phase als Lover von Cucki Paaren Sex gehabt und bin darüber dann auch an einen anderen Mann im Bett gewöhnt worden. Danach war ich offen für männliche Verführer und habe meine Bisexualität von dort immer weiter entwickelt. So richtig gut ging dies aber erst als meine Partnerin dann alles über mich wusste und mich in allen meinen Neigungen unterstützt. Diese Beziehung ist besser als alles was ich je zuvor in meinem Leben hatte und dass wir alles machen können was wir wollen ist dabei die entscheidende Änderung.
****on Mann
16.112 Beiträge
Ich bin konditionierbar, formbar - eben ein Mensch
*******exe:
Mir wurde eher anerzogen, dass ich keine Bedürfnisse zu haben habe, dass mein Wollen hinter dem der anderen steht und mein Bedürfnis darin zu bestehen hat, dem anderen gut zu tun.

Ja, so ist es auch bei mir gewesen. Selbstlosigkeit war das Credo meines Elternhauses. Ein so perfektes System, dass mir erst spät aufgefallen ist, dass die verkündete Selbstlosigkeit nur für andere (also für mich) gedacht war, zum Nutzen der Verkünder.

Selbstlosigkeit und das Wohlergehen meiner Umwelt sind dermaßen zu meinem eigenen Bedürfnis geworden, dass ich meine eigentlichen, eigenen Interessen nicht wahrgenommen habe. Klar, es hat mich allseits beliebt gemacht, insoweit hat es gedauert, bis ich dem Fehler auf die Spur gekommen bin.

Meinen Blick in die entscheidenden dunklen Ecken hat mir das Buch "Die Kunst, ein Egoist zu sein" von Josef Kirschner gelenkt. Das Buch will niemanden rücksichtslos machen, sondern einstmals auf "selbstlos" konditionierten Kindern zeigen, wie sie elterliche Befehle für immer selbstständig fortsetzen, wenn sie die Sache nicht einmal aus der Vogelperspektive betrachten.

Es war ganz schön schwer für mich zu lernen, auch mal an meine ureigenen Bedürfnisse zu denken, musste das jahrelang trainieren. Heute kann ich es - und doch spüre ich immer wieder diesen Reflex: Hey, der andere geht vor! Weil ich es bewusst spüre, ist die Macht des alten Imperativs allerdings gebrochen.
****on:
Klar, es hat mich allseits beliebt gemacht, insoweit hat es gedauert, bis ich dem Fehler auf die Spur gekommen bin.

Das habe ich auch gedacht - bis mir klar wurde, dass ich mich teilweise selbst belogen habe, was das "beliebt sein" betrifft - "selbstverständlich sein" hat es dann manchmal eher getroffen, aber das wurde mir erst viele Jahre später klar.

****on:
Es war ganz schön schwer für mich zu lernen, auch mal an meine ureigenen Bedürfnisse zu denken, musste das jahrelang trainieren.

Mir wurden die ureigenen Bedürfnisse von meinen Eltern abtrainiert. Es hat mich sehr viele Jahre gekostet das zu erkennen - nämlich dass ich auch ein Recht auf meine eigenen Bedürfnisse habe. In diesem Lernprozess bin ich heute noch.


" Wie anerzogene Bedürfnisse überwinden?"
In dem man anfängt über sich selbst und sein Leben nachzudenken und auch, in dem man sich klar macht, in wie weit man seine "anerzogenen Bedürfnisse" in Frage stellt und was man seinen eigenen Kindern mit auf den Weg ins Leben mitgibt. Man sollte sich eigentlich klar machen, dass man Bedürfnisse nicht anerziehen sollte, sondern seine eigenen Bedürfnisse erkennen und zulassen sollte und seine Kinder fördern sollte, ihre (ur)eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
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