"Er" schreibt...
Sehr interessante Ansätze, Gedanken und Sichtweisen die ich hier im Thread geselen habe. Nicht jeden beitrag habe ich durchgelesen, aber es ist schon spannend wie so einiges zerpflückt wird.
Ich kann sicher nicht beurteilen wie es bei anderen ist, da es immer auch von der eigenen Persönlichkeit, dem Beruflichen Umfeld und nicht zuletzt den Vorstellungen eines jeden Paares abhängig ist, wie mit den Veränderungen im Zusammenleben umgegangen wird wenn die Familie wächst. Jedoch kann ich schreiben wie es bei mir persönlich war... Hier nehme ich einfach mal die ersten drei Einträge vom TE zum Anhaltspunkt.
An der Stelle habe ich nämlich schon den Eindruck, dass du lieber TE dich in der Hierarchie irgendwie zureckgesetzt fühlst. Du schreibst, dass du machst und tust, die Beziehung, sowie die Bedürfnisse deiner Freundin noch stärker wahrnimmst und in diesem Zusammenhang deine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen würdest... Dann kommt das große "aber"... "
Das hinten anstellen meiner Bedürfnisse darf aber nicht zum Dauerzustand werden.
Das Geschreibe von "Prioritäten" oder einem "größerem Projekt" kann ich ehrlich gesagt gar nicht verstehen. Das Gründen einer familie sehe ich nicht als Projekt an, sondern als Entwicklung. Eine Entwicklung die man eigentlich gemeinsam gehen sollte und keiner mehr als der andere mit irgendwas zurückstecken sollte.
Weder muss der Frau alles hinterhergetragen werden, noch hat der Mann aufgrund der veränderten Lebenssituation auf irgendwas besonders oder gesondert zu achten.
Man unterstützt sich gegenseitig, spricht miteinander und schafft sich auch mit Kind gemeinsame Zeit, denn der Wunsch nach einem Kind ist aus etwas entstanden, was in meinen Augen viele nur noch sehr begrenzt sehen wenn das Kind dann da ist.
Ohne Frage entstehen Veränderungen. Sowohl bei Frau, als auch beim Mann, aber man ist gemeinsam diesen Schritt gegangen eine Familie zu gründen, also kann man auch gemeinsam den Schritt gehen sein Leben mit der Familie zu erhalten. Wenn das Kind da ist, sind weder die Bedürfnisse der Frau, noch die des Mannes wichtiger oder unwichtiger als vorher. Es ist nur ein drittes Bedürfniss hinzugekommen--> Das des gemeinsamen Kndes.
Jetzt gilt es alle Bedürfnisse, nachdem es sich eingespielt hat, zu "bedienen", damit auch alle glücklich und zufrieden sind. Warum immer wieder irgendeiner völlig auf den anderen ausgerichtet sein "muss/soll" um irgendwas abzunehmen kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen.
Am Rande sei noch erwähnt, dass ich weiß wovon ich spreche und was im Regelfall die Frau alles macht, auch wenn ich naturgemäß kein Kind ausgetragen habe. Jedoch ist meine bessere Hälfte direkt nach dem gesetzlichem Mutterschutz auf eigenen Wunsch wieder Vollzeit arbeiten gegangen und ich habe Haushalt in weiten teilen, die Betreung des Kindes/der Kinder (Tagsüber und Nachts), sowie einen Nebenjob übernommen/ausgeübt.
Wir haben aber beide nicht das Gefühl gehabt, dass irgendjemand weniger wichtiger war, besondere Aufmerksamkeit haben musste oder auf gut deutsch "den Arsch nachgetragen bekommen musste". Wir haben uns unterstützt wo es ging, die gemeinsame Zeit als Familie genossen, so wie wir es auch heute tun und gemeinsam dafür gesorgt, dass wir auch Zeit für uns hatten, da genau aus dieser gemeinsamen Zeit zu zweit alles weitere überhaupt erst entstanden ist. Entsprechend wichtig war und ist es uns diese Zeit auch mit Kindern immer wieder zu haben.
LG "Er" von NeueReize