@ muetzle
Die Fähigkeit/Bereitschaft zur Ekstase hat (bei mir zumindest!) bei weitem nichts mit dem "Fünf-Gäng-Menü" zu tun, wenn
beide Partner das Liebesspiel aktiv erotisch und leidenschaftlich mitgestalten können! In bewußt dominant/devoten gelebten Partnerschaften ist die aktive und passive Rolle festgelegt. Doch dazu kann ich keine Auskunft geben, da weder ich noch mein Mann passiv sind.
Aus dem Grund hatte ich die Worterläuterung zur Ekstase eingefügt und zudem auf einen anderen Beitrag von mir verwiesen, in dem ich u. a. etwas über "Innere und äußere Orgasmen" zitiert hatte. Das, was Du "Druckabbau" nennst, ist für mich ein äußerer Orgasmus, den ich nur mit Stimulation durch dem Partner (= "Masturbationsgehilfe" = "schnödes Poppen") oder bei SB mit der Hand oder mit "Hilfsmitteln" erreichen kann. Ist also für den ersten Moment "ganz nett", macht jedoch nicht langanhaltend "satt".
Es gibt hier im JC einige "erwachsene" Damen, von denen ich schon mehrfach gelesen habe, dass sie max. 3 verschiedene Orgasmen kennen (klitoral, vaginal, anal) und das ist absoluter Quatsch! Es gibt noch mehr Orgasmen. Doch nicht jeder Mensch kultiviert seine Sexualität dahingehend, um diese wahrnehmen zu können oder zu wollen (dieses Wissen wurde auch keinem in die Wiege gelegt). Ein Orgasmus wird von mir zumindest immer sehr individuell empfunden, da meine Tagesverfassung/meine Stimmung jeden Tag eine andere ist. Schließlich verändere ich mich jeden Tag und bin darum bemüht, mich dauerhaft gelassen geben zu können. Wer in meinem Alter immer noch wegen den döflichsten Lappalien an die Decke geht, der sollte sich mal schleunigst Gedanken machen, wieso das sein muß (?). Mir persönlich tut das nicht gut, wenn ich mich wegen jeder Kleinigkeit aufrege.
Ein Quickie kann ebenfalls sehr ekstatisch sein und langanhaltend "satt" machen! Ein emanzipierter, aktiv leidenschaftlicher Mensch übernimmt die Verantwortung für seine Sexualität in erster Linie für sich selbst und achtet beim partnerschaftlichen Sex darauf, daß und wie sein Partner emotional/körperlich "mitschwingt"!
Es ging mir dabei darum, mich als
erwachsener Mensch, im Laufe meines Lebens (!), auf jener erotisch-sexuellen „Reifestufe“ befinden zu können (im Falle von erotisch leidenschaftlichem partnerschaftlichen Sex = geben und nehmen!), auf der ich emanzipiert genug sein sollte, mein Bewusstsein/Hirn/Kopfkino (man nenne es nach eigenem Belieben so, wie man möchte)
zu gleichermaßen höchster Hingabe und höchstem Aufnahmevermögen auf die erotische Spannung (zwischen meinem Mann und mir)
unproblematisch einstellen zu können (= in meinem Kopf ist in dem Moment dann nur folgende Information drin: "Juhu, jetzt erlebe ich etwas Schönes (= erotische Liebe)!"). Bei der Ekstase geht es grundsätzlich darum, für den inneren Orgasmus oder auch Ganzkörperorgasmus genannt, in Stimmung zu sein und meinen Kopf sofort von sonstigem "Ballast" abschalten zu können. Das Ergebnis von ekstatischem Sex ist bei mir u. a. an einer Gänsehaut am ganzen Körper wahrnehmbar. Und das kann ich garantiert nicht vortäuschen!
Ich vergleiche Sex ganz gerne mit Essen, weil Essen für mich ein vergleichbarer
sinnlicher Genuß ist, wie Erotik und Sex mit meinem Mann. Das heißt jedoch auch, dass wir uns beide darum bemühen, äußerlich und innerlich (!) begehrenswert füreinander und aufeinander zu sein und zu bleiben. Das hat bei uns beiden sicherlich auch sehr viel damit zu tun, dass wir beide aus Elternhäusern entstammen, in denen auch Wert auf die Esskultur gelegt wurde. Deshalb halten wir beide nichts von dem "industriell gefertigten Chemiefraß", den es bei McDoof und Co. gibt. Unser
Sinn für Esskultur spiegelt sich auch in dem
Sinn für Erotik und Sexualität wider. Einen Quickie muß ich demnach nicht mit "industriell gefertigten Chemiefraß" vergleichen, sondern kann mit qualitativ gefertigten/entstandenen Lebensmitteln verglichen werden (z. Bsp. bodenständige/natürliche Mahlzeit/Snack). Wenn ich Lust auf einen knackigen Apfel habe, dann kann ich den genauso genussvoll genießen. Ich habe auch nicht immer Lust auf das Fünf-Gang-Menü sondern auf Abwechslung.
Die Erotik lebt u. a. von der Spannung, der Überraschung, der Magie. Und ich möchte auch nicht immer vorher die „Speisekarte“ lesen, um mich lustvoll hingeben zu können. Das ist der Vorteil von
erfahrenen Menschen, die im Laufe ihres Lebens einen gewissen „Reifegrad“ erreicht haben, um sexuell unproblematisch aufeinander eingehen zu können (funktioniert jedoch nicht ohne Kommunikation, Ideensammlung, "Horizonterweiterung"!).
Der faltenfreie Hintern/straffe Busen ist weder ein Garant, noch die "Geheimzutat" für dauerhaft erotisch leidenschaftlichen Sex.
Dazu fällt mir noch das Lied von Wencke Myhre ein:
"Beiß nicht gleich in jeden Apfel
er könnte sauer sein
denn auf rote Apfelbäckchen fällt man leicht herein."
Als junger Mensch waren für mich kurzer oder auch länger andauernder Sex nicht immer erfüllend, weil der Kopf manchmal nicht frei war. Das geschah nicht immer bewußt, sondern manchmal auch unbewußt. Ich wollte mich stets hingeben, allerdings kamen mir manchmal plötzlich die hirnrissigsten Gedanken hoch (z. Bsp. Ärger am Arbeitsplatz, etc. pp.).
Es gibt eine Werbung für Decken-Paneelen, in der ein heterosexuelles „Liebespaar“ gerade im Schlafzimmer Sex miteinander hat. Ich weiß nicht genau, wer unten und wer oben liegt. Einer von beiden ist zumindest gedanklich nicht beim "Liebesspiel" sondern denkt über die Neugestaltung der Zimmerdecke nach. Michael Mittermeier hat diese Szene köstlich parodiert. Gedanklich vergleichbar ging es mir manchmal auch. Störende Gedanken konnte ich nicht unterdrücken. Diese Parodie ist demnach nicht so ganz erfunden.
Wie man es schafft, "unpassende/störende" Gedanken dauerhaft abzustellen, dazu sollte man sich einfach mal mit etwas Fachlektüre beschäftigen. Man muß nicht immer zum Therapeuten rennen, wenn man selbst weiß, wo die "Blockaden" sitzen oder weshalb man die störenden Gedanken" nicht abstellen kann/will (= selbstverantwortliches Handeln).