Was passiert, wenn Herr Casanova auf Frau Casanova trifft?

War nicht auf dich gemünzt, sorry.
Dein Satz war nur der Aufhänger zu meinen (allgemeinen) Gedanken und keine Wertung zu deinen Motiven.
Ehrlich nicht.

Alles gut

In meiner Klasse ( etwa während der Altersstufen 7. - 10. Klasse ) gab es auch einen solchen Casanova. Wie war der Junge ? Durchschnittlich intelligent, den anderen Jungen körperlich in der Entwicklung voraus , Äußerlich ein Schönling. Aber.....er hat erst dann Casanovaverhalten an den Tag gelegt, als wir ( die Mädchen der Klasse ) ihm dieses Bild durch unser Verhalten BESTÄRKT haben. Jede wollte ihn und er hat es irgendwann für sich ausgenutzt. Ich wollte ihn tief im Inneren auch, aber ich hatte damals ein so geringes Selbstwertgefühl, dass ich nicht das Risiko des Abgewiesen werden riskieren wollte.
Erstaunlicherweise war er später einer von denen, die zeitig Familie gegründet haben. Klassentreffen zeigen, dass die Beziehung schon Jahrzehntelang zu funktionieren scheint und er dieses Verhalten ( zumindest auf Klassentreffen ) nicht mehr zeigt.

dann wird aus Herr und Frau Casanova, Herr und Frau Zusammenseinwollen

Was macht ein/e Casanova/in wenn er/sie sich ernsthaft verliebt? Oder ist das ausgeschlossen? Und Borderline ist was anderes. Borderliner tun etwas um sich selbst weh zu tun, um sich (das Leben) überhaupt spüren zu können.

Stella, das ist meines Erachtens zu kurz gegriffen: Borderliner machen auch was, weil sie zu viel spüren. Es sind da ja vor allen Dingen die sich widersprechenden Gefühle.

Lasst uns bitte die Borderline Geschichte außen vor lassen...sicher mag es Ähnlichkeiten geben, aber Ursachenforschung bringt uns bei diesem Thema nichts, denke ich.

Interessant finde ich immer, wieviele an einem Thema teilnehmen und dann, dass die Beobachter wesentlich mehr sind...

Also...nicht nur aufmerksam mitlesen...teilnehmen. Eure Ideen und Kommentare sind sicher auch bemerkenswert

normalerweise gib es unterschiedlich gewichtetes Interesse füreinander, wirklich gleiche Einlassung auf den möglichen Partner ( das behaupte ich ) gibt es nicht, ich gehe von einem Gefühlsgefälle aus .
Das kann bei offener Beziehung und Changsengleichheit auf dem "Markrt " für alle ganz erträglich werden, will aber eine Person Monogamie, die die andere Person nicht gewährleistet .....

Was passiert.....das Orakel sagte: Es wird ein großes Reich untergehen ..

Chancengleichheit gäbe es ja, wenn beide als Casanova betrachtet würden...

In dem Anderen sich selbst entdecken, immer spannend, in der Konstellation aber erst recht

Sie verstehen sich auf Dauer nicht, weil das gegenüber nicht die vedürfnissen komplettiert.

Vielleicht ein kurzer Reiz des Unbekannten, aber danach stellt man fest, dass der andere nicht das bietet was antreibt. Ein Casanova lässt sich wohl selten selber erlegen.

Im übrigen hat ein Casanova für mich leider keine ehrlichen und tieferen Gefühle für sein gegenüber übrig. Er bleibt oberflächlich bei der Eroberung. Wenn er damit fertig ist und es darum geht mit einem Menschen zusammen zu sein, Rücksicht zu nehmen und gemeinsam was zu errichten wird er scheitern, weil dann der Reiz des neuen verschwindet.

Eine attention-whore halt.

Da beide ja ihren Spaß am Verführen haben, würde da warscheinlich ein richtig spannender Machtkampf entstehen. Allerdings nur von kurzer Dauer, denn sie würden sich beide nicht mehr genügen.

Ein Casanova verliebt sich ständig neu. Wenn sich zwei Casanovas ineinander verlieben, wird es viele verletze Gefühle geben. Sie können nicht lange miteinander, ohne einander auch nicht.

Ein Casanova teilt nicht gerne, aber nimmt sich was er braucht. Braucht ständig Bestätigung und die Liebe des anderen. Wenn man ihm zu Nahe kommt, dann ziehen er sich zurück, aber ist immer noch da. Wenn man meint ihn verloren zu haben, nie wieder von ihm zu hören, dann meldet er sich wieder aus dem Nichts und es beginnt alles von vorne.

und daran ist absolut nichts Pathologisches.

Auch die Beschreibung, die eine ominöse allgemeine Meinung ohne jede Evidenz unterstellt, mal eben zu verändern, finde ich unangebracht.

Casanova liebte all seine Eroberungen. Er hat sicher Techniken eines PUA eingesetzt, ihn damit aber gleichzusetzen passt einfach nicht. Casanova hat soweit ich bisher dachte, auch keiner Frau die ewige Liebe versprochen. Das war deren Interpretation und Projektion. Er ist somit auch für keinerlei gebrochene Herzen verantwortlich.

Auf dieser Basis wären dies zwei Menschen, die sich gerne und leicht verlieben. Sie werden das Spiel miteinander aufnehmen. Ich kann mir auch vorstellen, dass bei beiden als geübte Spieler dies sehr intensiv gestalten können, aber nachdem es heiß und lichterloh brannte, werden sie jeder wieder seiner und ihrer Wege gehen.

Diese Eigenschaft mögen einige hier nicht gut finden und weiter von der einmaligen Liebe zu dem perfekten Partner träumen, aber das macht solch ein Verhalten nicht krankhaft. Selbst, wenn jemand dies als Egoboost benutzt, dabei aber ehrlich bleibt und keinen Leidensdruck verspürt ohne davon lassen zu können, ist es kein krankhaftes Verhalten. Es mag für einige unerwünscht sein. Es mag sogar unnormal sein, aber Krankheit entsteht nicht aus Abweichung von Normalität.

Und um das ganze noch mit Persönlichem und meinen Erfahrungen abzurunden. Ja, ich war schon in dieser Situation. Ja, es ist schön. Aber nicht immer sehr heiß. Und nein, mehr als ein paar Tage hat es nie gehalten. Aber auch nein, es ist keiner verletzt oder im Streit auseinandergegangen. Für beide ist dies sogar höchst unkompliziert, da man nie die Sorge hat, der andere könnte auf dumme Gedanken kommen.

Ich glaube auch, zwei Cassanovas reizen sich gegenseitig immer wieder. Kann sehr lang so sein, mit sehr vielen Pausen. Das geht so lange, bis ein Part das Interesse verliert. Da beide auch sehr stolz sind laufen sie sich nicht gegenseitig nach.

Lg

Hallo zusammen,

ich bin mir nicht sicher, ob das passt - aber hier mal ein hypothetisches Gedankenexperiment - wäre das so ne Mr.&Mrs. Casanova-Situation, oder ist das eher "männliche Schlampe trifft weibliche Schlampe" - und wie geht es weiter?

Ein Kerl schreibt und telefoniert seit einiger Zeit mit einer Frau, die unpraktischerweise nicht ganz nah wohnt. Auch nicht ganz fern, etwa eine Stunde Autobahnfahrt. Es ist immer ein sehr interessanter Austausch mit ziemlicher Tiefe, sehr intim: Sex-, und noch wichtiger, Nicht-Sex-Themen, die niemandem sonst gegenüber thematisiert werden; zuhörend und ratgebend und wertschätzend. Und damit in Verbindung mit der Entfernung auch die ideale Voraussetzung für eine beiderseitige Freundschaftsfalle.

Sie ist ziemlich jung und lässt sich nach einer längeren Beziehung treiben und probiert sich aus. Männerbekanntschaften, denen Sie klar macht, daß es nichts Festes geben wird. Wobei sie gegen die Liebe nicht völlig immun ist.
Er ist ein bißchen älter als sie, findet in letzter Zeit nie so ganz, was er sucht, und hat schließlich frustriert eher kurzfristige Sex-Dates und Frauenbekanntschaften mit einem Funken Hoffnung, daß sich was daraus ergeben könnte, oder wenigstens etwas Spaß dabei herumkommt.

Die beiden tauschen sich aus bei ihrem Tun, totale Ehrlichkeit - warum auch nicht; die Entfernung vermindert die Gefahr, in der Realität des Anderen größeren Raum einzunehmen.
Das geistige Interesse aneinander ist da und wächst, aber es scheint ein Fall von "die Richtigen zur falschen Zeit" zu sein, woraufhin sie ein Date Mitte 2017 in irgendeiner weiter entfernten Stadt verabreden, just for fun.
Aber schließlich thematisieren sie ihr weitergehendes Interesse aneinander, und verabreden sich zum Beschnuppern.
Da eh ein Date nur wenige Gemeinden weiter in der Nähe am Freitag angesetzt ist, verabreden sie sich zum Treffen am Samstag, wobei sie ihm erlaubt, notfalls von Freitag auf Samstag bei Ihr zu schlafen, statt im Auto oder sonstwo. Er erscheint bei ihr nachts gegen viertel vor zwei nach dem Date. Sie unterhalten sich, machen einen nächtlichen Spaziergang, kehren zurück, händchenhaltend, küssend; schlafen miteinander, verbringen den Tag zusammen, gehen Frühstücken, Spazieren, Feiern, verstehen sich gut, verbringen auch noch den halben Sonntag zusammen - kommen aber nicht zusammen, sondern verabreden sich mittelfristig: sobald einer von beiden wieder ein Date in der Nähe des Anderen hat, und jeder fährt bis dahin mit seinem Tun fort...

Wie könnte das weitergehen? Wird das was Festes, oder kreisen die eine zeitlang umeinander; sporadische Treffs, ohne je fest was miteinander zu probieren?

Es wäre eine interessante Auslegung...wenn du nicht die Frage am Anfang gestellt hättest.
Ein Casanova ist weder das eine noch das andere...

Sie reizen sich. Umgemein. Sie spielen miteinander. Jeder will der Beste sein, für das eigene Ego genauso wie für den anderen. Manchmal überspannen sie im Eifer des Gefechts vielleicht eine Saite, aber sie wissen sie auch immer wieder zum Klingen zu bringen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sexuell - knallt. Aber sie merken auch, dass es nicht wirklich perfekt passt, sie geben sich gegenseitig nicht das, was sie wirklich brauchen - können es sich nicht geben. Sie sind zu ähnlich. Aber so gänzlich können sie das Spielchen auch nicht sein lassen...

just my 2 piccoli, Mrs L

Also wenn sie sich zusammen tun dann als Dom/Dom Paar und der dritte muss zum Spielen herhalten.

klingt sehr nach "Liaisons dangereuses"... eine Spielerei, die sich gegenseitig Mitspieler zuschanzt, aber mit einem gegenseitigen Wollen im Hintergrund...

geheimnisvoll, manchmal auch gefahrvoll, einfach prickelnd.....und das nun im Doppelpack . Da läuft auch bei den heutigen Casanovas noch der alte Kopfkinofilm : Venedig, Palazzo , Gondel, Maske .....

Mir gefallen viele Gedanken von euch...Danke dafür.

Vielleicht machen wir noch einen kleinen Bogen und sammeln Attribute und zwar so:

Frau Casanova: ...
Herr Casanova: ...

Nichts weiter...nur die Schlagwörter. Wenn keiner mehr eine Idee hat, dann führen wir die Diskussion weiter.

Mein Gedanke dahinter ist folgender...

Wenn wir dahinter kommen, was einen Casanova ausmacht, verstehen wir vielleicht auch seine Beweggründe. Eventuell kommen wir auch dahinter, wie Herr Casanova und Frau Casanova, die ja immer noch umeinander herumschleichen, miteinander umgehen.

Ich bin übrigens immer noch der Ansicht, dass beide NICHT merken, mit wem sie es zu tun haben...weil sie einfach zu sehr Casanova sind.

Ich fange mal an...

Frau Casanova: verzaubernd

Herr Casanova: einfühlsam