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Wenn der Partner nicht mehr reden will...

Dass dieser alte Thread
wiederbelebt wird - Donnerschlag . . .

der hängt mir noch immer nach. *snief*


Der Titel heißt, wenn der Partner nicht mehr reden will . . .

also als Problemdarstellung für den Leser, sodaß er sich hineinversetzt, der eigene Partner hatte, hat, würde nicht mehr mit einem reden wollen.

Evtl. die Schuld, das Auslösen bei sich suchen müssen.

Im alten Thread haben wir reihenweise versucht klar zu machen, dass die Schuld nicht bei uns liegt. Okay - lief nicht besonders gut.

Jetzt, fast ein dreiviertel Jahr später möchte ich mal was in den Raum stellen.

Der Titel müsste heißen, wenn man selber nicht mehr reden will....

Trotz Anwendung all dieser netten Tipps von @*****har zur guten Gesprächsführung: diese fruchten nur auf dem Boden, der sich m.E. Zuhörbereitschaft und Bereitschaft zur Selbstreflektion nennt.

Da kannste dir nen Bart, psychologisch und rhetorisch reden, wenn der Gesprächspartner wenig bereit ist, gut zuzuhören und sich nicht gleich ständig in Frage gestellt fühlt, auch überhaupt nicht auf das eingeht, was man wirklich sagt, dann hört man irgendwann auf zu reden.

Und dann kündigt man innerlich . . . .

wichtig war für mich mal ein Satz, den mir ein user schrieb: die meisten Menschen hören zwar was man sagt, beziehen den Inhalt aber leider stets auf sich als Person und fühlen sich sofort angegriffen bzw. in Frage gestellt oder nicht angenommen. Anstatt nur auf den Inhalt einzugehen.

Und da ist viel wahres dran.
********s_bb Frau
4 Beiträge
wow, ich danke sehr für dieses thema! da ich selbst in einer solch kommunikativen falle getreten bin! allerdings von einer ganz anderen seite - von meiner familienhelferin! und bin derzeit in der situation zu sagen "so ist es aber nicht gewesen" ! dank dieses themas kann ich schauen mich daraus wieder zu befreien, denn auch ich blockierte irgendwann einfach das reden mit ihr ( weshalb ich nat. grad einige probleme einzustecken habe)!

ich werde sicherlich nicht anders sein, aber wie bereits erwähnt fällt es einen doch sehr schwer dies zu erkennen!
@ Love4eva
Der Titel müsste heißen, wenn man selber nicht mehr reden will....

Stimmt - den Eingangsbeitrag kann ich sehr wohl auch so lesen.

Trotz Anwendung all dieser netten Tipps von @*****har zur guten Gesprächsführung: diese fruchten nur auf dem Boden, der sich m.E. Zuhörbereitschaft und Bereitschaft zur Selbstreflektion nennt

Wenn ich das in eine Gesprächssituation übersetzen würde -
wäre ich nicht auch auf der Ebene des Vorwurfs, wenn ich
meinem Gesprächspartner sage, dass er/sie nicht zuhören
und über seine/ihre Eigenanteile nachdenken will ?

die meisten Menschen hören zwar was man sagt, beziehen den
Inhalt aber leider stets auf sich als Person und fühlen sich sofort
angegriffen bzw. in Frage gestellt oder nicht angenommen...

Wenn das so ist, bleibt immer noch die Frage, wie damit umgehen.

Vielleicht ist es einfach eine Illusion zu glauben, dass auf der
Sachebene Themen oder Konflikte gut besprochen werden können,
wenn die Beziehungsebene gestört ist.
*****le6 Frau
8.650 Beiträge
Es gelingt mir...
nicht IMMER, aber IMMER öfter!

Meist befinde ich mich auf der Gefühlsebene, gerade bei mir wichtigen "problematischen" Gesprächen, mit Menschen die mir "NAHE" stehen.

Den 7 Regeln laut Antaghar würde ich gerne noch 2 hinzufügen, eine zu Beginn (1a.) und eine zum Abschluß (7b.)

1a.) POSITIVE Verstärkung:
Nicht die ganze Beziehung ist schlecht, weil ich im Moment dieses Problem habe.
Dazu gehört erst mal, die Eigenreflektion (was macht mich glücklich?) Ich sollte das EINE Problem unabhängig von der Gesamtsituation sehen können.
" Schatz (mein Kind, Partner, Freunde u./oder Team): ICH freue mich, bin glücklich, dass Du mein Partner bist! Weniger glücklich bin ICH darüber, dass... (wir zuwenig miteinander z. B. sporteln usw.)
Könnten wir mal darüber sprechen?"

7b.) Apell?
"Schatz: gibt es ETWAS das ICH tun kann, damit sich die Situation ändert?"

Meine größte Herausforderung in der Gesprächsführung u. Konfliktlösung war mein Sohn.
Schon als Neugeborener hat er mich gefordert, SEINE Sprache zu verstehen. Er lehrte mich was Empathie bedeutet. Mag sein, daß es nun der "Mutterinstinkt" war/ist, aber ich kann meine Erfahrung mit ihm, im Umgang mit ALLEN Menschen oft integrieren.
Ps: wichtiges OT!!!
Bin gerade sehr erschüttert über die Ereignisse in dem Land in dem ich lebe, und frage mich wo ist mein ANTEIL; wie anonym leben wir nebeneinander (wie gut gelingt UNS das Wegschauen?), daß dies geschehen kann?

Ich grüße Euch Alle recht lieb...

LIBELLE
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
ich bin selbst
jemand, der sehr gern sehr emotional reagiert und argumentiert und dabei auch manchmal das Ziel, mit einer Diskussion ein Problem zu lösen, entweder aus den Augen verliert oder durchaus mit Absicht torpediert.

Ja. Manchmal ist mir einfach danach.

Und weil ich weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen bin, bin ich eine Meisterin darin, Argumente des Gegenübers aufzugreifen und sie verbal in der Luft zu zerfetzen, bis mein gepeinigter Gegner dann die Flucht ergreift und irgendwann... ja, irgendwann habe ich dann immer den Salat und er steckt schon im Vorfeld auf mit den Worten "Du, gegen Dich komm ich sowieso nicht an, Du argumentierst mich eh immer so an die Wand, dass es für mich keinen Weg gibt, zu Dir durchzukommen."

Tja... dann lasse ich natürlich den Kopf hängen, denn das ist ja Spielverderberei... so zu diskutieren ist für mich natürlich oft nur ein Ventil, eine reine Frustbewältigungsstrategie... mehr nicht. Zu mehr taugt sie auch nicht. Klar, dass man SO keine Probleme löst.

Ja, und ich musste tatsächlich ein gewisses Alter erreichen um das einzusehen. Vielleicht kann ich es heute ein BISSCHEN besser, mich effektiv auseinanderzusetzen, anstatt ein emotionales Maschinengewehrfeuer vom Stapel zu lassen. Ein bisschen. Nicht viel.

Für mich waren die Tipps von Anthagar (einige kannte ich schon) irgendwie hilfreicher und konstruktiver zu lesen als der Text aus dem Eingangsposting. Der übt nur Kritik und sagt, wie es NICHT laufen sollte.
Da kannste dir nen Bart, psychologisch und rhetorisch reden, wenn der Gesprächspartner wenig bereit ist, gut zuzuhören und sich nicht gleich ständig in Frage gestellt fühlt, auch überhaupt nicht auf das eingeht, was man wirklich sagt, dann hört man irgendwann auf zu reden.
Genau darin liegt der Hase im Pfeffer. Das Miteinanderreden können bedingt die Grundvorausetzung des Zuhörenwollen des Gegenüber. Und genau daran scheitern die meisten Diskussionen unter Paaren.
Während der eine etwas zu besprechen hat das im auf der Seele liegt und er einen Konflikt lösen will, sieht der andere die Problematik gar nicht so und hört dementsprechend gar nicht oder oftmals halt nicht richtig zu.

Ein besonderes Phänomen lässt sich dabei sehr oft fesstellen. Das Falschverstanden werden. Wenn die Person die reden will, der deutschen Sprache mächtig ist und sich klar und deutlich artikulieren kann, der Gegenpart aber das Gehörte aber dann in verdrehter Form wieder gibt, ist es entweder ein Zeichen von Unaufmerksamkeit beim Zuhören, oder aber ein Zeichen das der Gegenpart zu diesem Thema keine Gesprächsbereitschaft hat.

Ich habe dies Jahrelang beobachten können. Diese Gesprächsunbereitschaft äussert sich oft dadurch, das der gegenpart das Gehörte in einen einfachen Satz umwandelt, der dann immer mit den gleichen Worten beginnt - Aber Du ....

Jegliche Kunst oder Variation des Gesprächführenden ist spätestens dann sinnlos, wenn der Gegenpart nicht bereit ist zu zu hören.

Er von Business
Genialer Text. Ein Paar bemerkungen dazu.

Du hast gefragt, ob diese Art zu reden gelernt oder angeboren sei. Das Gegenteil trifft zu. Logisch diskutieren ist gelernt. Die Idee, dass man sein Gegner durch logische Argumente überzeugen kann wurde durch den Griechen erfunden (Syllogismus usw). D. h: emotional reden ist für Menschen normal, Logik ist eine relative neue Erfindung.

Wie man reden kann: jedes Buch über Paartherapie enthält zahlreiche Technike dazu. Es ist die Hauptaufgabe von Paartherapeute, Umwege zu finden, damit diese Angriffe vermieden werden. Das gleiche gibt es auch andere Gebiete (z.B. die Arbeit).

Diese Technik ist eine Technik der Angriff: ich versuche mein Gegner totzureden. Es folgt davon, dass die Technik nur angewendet wird, wenn ein Konflikt schon in Hintergrund spielt. Dieser versteckte Konflikt zu finden sollte die Hauptaufgabe der Angegriffene sein. In den meisten Fällen ist aber der Konflikt ein Machtkonflikt (nicht nur in Beziehungen): in einfache Worte: "wer ist der Chef hier?".
@ Kalimba
Scheinbar kennen es also alle, dass diese Art des Gesprächsstils bei beiden Geschlechtern vorzufinden ist.
Das ist mit Sicherheit der Fall und ich glaube auch nicht, das dieser Gesprächsstil geschlechterabhängig ist.

Man sollte dabei eher berücksichtigen wer der "Führende" in einer Beziehung ist. Der Führende in einer Beziehung wird in den meisten Fällen auch der sein, der das Gespräch sucht um einen Konflikt zu lösen, während der andere Part sich darauf beschränkt, dieses "Gespräch" über sich ergehen zu lassen.

Sehr schnell kommt es dann zu einer Pattsituation. Der eine redet - der andere verschließt sich und macht zu. Dieses "Zumachen" äussert sich dann sehr schnell in Verhaltensweisen ala "Aber Du".

Eine vernünftige Diskussion oder ein vernünftiges Gespräch der beiden Gesprächspartner ist dann nicht mehr möglich. Während der "Führende" sich nun unverstanden fühlt, fühlt sich die "geleitete" Gesprächsperson nur noch genervt.

Abhilfe könnte hier nur Eines schaffen. Beide Gesprächspartner müssten "gleichberechtigte" Gesprächspartner sen. Dieses aber wiederum ist in einer erhitzen Diskussion kaum möglich, da einer immer die "führende" Rolle, der andere immer die "ertragende" Rolle einnehmen wird.

Einzig und allein die von Cerberus dargestellte Variante des Gesprächabbruchs und spätere Wiederaufnahme, könnte eine solche Situation entschärfen.

Er von Business
@******min

Übrigens ist es ein noch besseres Mittel zur Eskalation, den Herrn Grice in ein Streitgespräch reinzuziehen, um zu erklären, warum man dieses und jenes nur so und so verstehen konnte :D

*lach* Das stimmt, das funktioniert auch richtig gut. Und am Ende steht man da und fragt sich "Wie kamen wir auf Thema, worum gings eigentlich ursprünglich", und keiner kann sich mehr dran erinnern.. bis zum nächsten mal *gg*


@*****har

Auch wichtige Tipps. Ich hatte mal eine Zeit, da wollte ich unbedingt immer mitten in der Nacht diskutieren. Meine Partner haben das nie verstanden, sie wollten ja schlafen. Völlig nachvollziehbar. Ich lag halt da, alles still, ich hab meine Gedanken geordnet und wenn mir dann was aufgefallen ist, wollte ich drüber reden. Hab ich mir mittlerweile abgewöhnt *zwinker*


@******ewe

Wenn ich es schaffe, nachzuschauen - und hier Interesse besteht - werd ich aber gern Quellen nachliefern.

Also von mir aus besteht in jedem Fall interesse. Wäre wirklich interessant, ob dieses Schuld von sich abwälzen kulturell belegt sein könnte.

Vielleicht ist es einfach eine Illusion zu glauben, dass auf der
Sachebene Themen oder Konflikte gut besprochen werden können,
wenn die Beziehungsebene gestört ist.

Nein das will ich nicht glauben. Erst wenn man die Couch vom herumliegenden Zeug befreit hat, kann man wieder drauf kuscheln. Ich hoffe so ist es sinngemäß auch im Beziehungsgespräch. Bitte desillusionier mich nicht *zwinker*


@*****eva

Nicht nachhängen lassen, das ist ein Neubeginn *g* *knuddel*
Du hast Recht, der Titel könnte auch lauten "wenn ich selber nicht mehr reden will", aber wenn man selber nicht mehr reden will, wird man sich leider auch keine Mühe mehr machen, das Gesprächsklima zu verbessern, daher hab ich mich lieber für den noch gesprächsbereiten Partner entschieden *zwinker*


@******ess

dank dieses themas kann ich schauen mich daraus wieder zu befreien, denn auch ich blockierte irgendwann einfach das reden mit ihr ( weshalb ich nat. grad einige probleme einzustecken habe)!

Also wenn dieser Thread so richtig aktiv jemanden helfen kann, dann fände ich das echt nur noch genial. Vielleicht hast du Lust uns irgendwann zu erzählen, obs so war? *g*


@*******hen

Nicht die ganze Beziehung ist schlecht, weil ich im Moment dieses Problem habe.

Ich schätze das ist auch ganz wesentlich. Einen Punkt nach dem anderen und vielleicht nicht mal alle am gleichen Tag. Wenn ich meinem Partner hinknalle "du kommst schon wieder zu spät, ausserdem hat du heute Morgen schon wieder die Zahnpastatube offen gelassen, immer hast du den Kopf nur von Arbeit voll, und wann komm ich?".. dann ist das etwas viel Angriff auf einmal.

Überhaupt würde ich es noch um einen Punkt erweitern, der mich persönlich sehr ärgert, wenn ich es höre. Bitte Worte wie IMMER, STÄNDIG, DAUERND weglassen. Gegen solche Verallgemeinerungen kann man sich nur schwer wehren, denn man verzettelt sich sofort in der Diskussion, wann es NICHT so war.


@***as Traum

Für mich waren die Tipps von Anthagar (einige kannte ich schon) irgendwie hilfreicher und konstruktiver zu lesen als der Text aus dem Eingangsposting. Der übt nur Kritik und sagt, wie es NICHT laufen sollte.

Stimmt, ich habs aber auch bewusst ein bisschen offen gelassen. Mir wäre noch einiges eingefallen, was ich noch dazu schreiben könnte. Allerdings ist es so schon lang genug und wäre da noch einiges an Text dazu gekommen, hätte es gar keiner mehr gelesen *zwinker*
Und ich finds auch schön, dass jetzt genau von euch und den anderen kommt wie es NICHT laufen soll *g*


@****op

Logisch diskutieren ist gelernt. Die Idee, dass man sein Gegner durch logische Argumente überzeugen kann wurde durch den Griechen erfunden (Syllogismus usw). D. h: emotional reden ist für Menschen normal, Logik ist eine relative neue Erfindung.

überrascht guck Das find ich jetzt auch super interessant, das wusste ich nicht! Hast du vielleicht irgendwo einen Link oder so für mich, wo man das nachlesen kann wie das gelaufen ist?


@*****ESS

Einzig und allein die von Cerberus dargestellte Variante des Gesprächabbruchs und spätere Wiederaufnahme, könnte eine solche Situation entschärfen.

Das bringt tatsächlich oft was und mach ich auch oft. Allerdings (hoffe ich) bin ich meist eine aufmerksame Zuhörerin und frage gerne nach. Aber wenn ich merke, dass mir die Emotionen hoch gehen, dann sag ich schon mal gerne "Du lass uns bitte morgen weiter diskutieren, wenn wir das heute machen, kommt nur Streit raus. Morgen können wir vielleicht wieder ruhiger drüber reden".

Nur muss dies das Gegenüber auch annehmen können. Was nicht leicht ist, wenn er das Thema gerne vom Tisch haben will, weil es ihm unter den Nägeln brennt.

lg
Angelika
Schau mal in wikipedia unter Rhetorik, Logik und Aristoteles. Aristoteles gilt als begründer der formelle Logik. Er hat die Rhetorik als "Theorie der Überzeugung definiert" und das "Argument" als wichtigste Mittel gehalten . Das "Argument" ist durch logik gestützt. Eine Neuheit in dieser Zeit, wo Überzeugung oft nur durch den Charakter des Redners oder den emotionale Zustand des Hörers zu erreichen war.

Vor Aristoteles wird man Überzeugt,
weil man den Redner vertraut
weil man sich den Redner anschliessen will
weil man sich an einer höhere Kraft anschliessen wil (Religion, Ethik, Patriotismus...)
*********2020 Mann
408 Beiträge
Schau mal in wikipedia unter Rhetorik, Logik und Aristoteles. Aristoteles gilt als begründer der formelle Logik. Er hat die Rhetorik als "Theorie der Überzeugung definiert" und das "Argument" als wichtigste Mittel gehalten . Das "Argument" ist durch logik gestützt. Eine Neuheit in dieser Zeit, wo Überzeugung oft nur durch den Charakter des Redners oder den emotionale Zustand des Hörers zu erreichen war.
Das "formal" ist hier aber ein wichtiger Punkt!
Die Idee, dass man sein Gegner durch logische Argumente überzeugen kann
...ist sicher viel älter, nur haben die Griechen sich zuerst systematisch überlegt, wie sowas funktioniert.
Erstaunliche Erkenntnisse von einem Mann wie Aristoteles, der sogar zweimal verheiratet war... :p
Da musste ich mich doch tatsächlich ein Jahr lang mit langweiliger Rechtsphilosophie herumschlagen, mir die mehr oder weniger sinnigen (sinnlosen klingt so negativ *gg*) Theorien der alten Philosophen geben und sowas interessantes geht an mir vorbei *motz*

Muss ich mich gleich mal schlau machen *g*

lg
Angelika
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
ich finde
die Diskussion gerät uns allmählich etwas ZU theoretisch, meint Ihr nicht?

Es ist ja schön wenn man seinen Aristoteles gelesen und verstanden hat und vielleicht auch sonst noch einige Rethorik-Theoretiker...

Aber wer von uns verhält sich denn in einer Streitsituation mit dem Partner schon immer so, wie die Theorie es verlangt?

Ich möchte mal jemanden sehen, der sich argumentativ in die Enge gedrängt fühlt und dann noch die innere Disziplin hat, Aristoteles zu zitieren oder auch nur anzudenken.

Was ich sagen will: ich denke, die Theorie der vernünftigen Diskussion ist häufig die eine, das Drinstecken in einer emotionalen Streitsituation eine ganz andere Sache...
Was ich sagen will: ich denke, die Theorie der vernünftigen Diskussion ist häufig die eine, das Drinstecken in einer emotionalen Streitsituation eine ganz andere Sache...

Kein Thema, das ist schon so. Und Philosophen müssen bestimmt auch nicht sein. Aber für mich war es gut und richtig die Theorien hinter dem Gespräch zu kennen. Da halfen mir Dinge aus Rhetorikkursen, aus Informationen bezüglich Verkaufsgesprächen, aus der Farbeinteilung von Menschentypen usw. Alles zusammengenommen ergab für mich ein rundes Bild und ich verstand, was da eigentlich passiert und warum.

Klar kann ich es deswegen nicht immer umsetzen, aber ich hab wirklich versucht daran zu arbeiten, darauf zu achten was ich von mir gebe, warum ich das tu und was und warum mein Gegenüber das macht. Und manchmal hat das sehr geholfen.

Immer nicht klar, man kann nicht immer Selbstdiszipliniert sein. Aber für MICH wars im Großen und Ganzen gut und sehr wichtig, die Theorie dahinter zu kennen. Liegt aber vielleicht allgemein daran, dass ich generell ein Mensch bin, der gerne auch die Hintergründe kennt.

lg
Angelika
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ SinasTraum
Also ... Aristoteles werde ich garantiert nicht zitieren.

Aber ich kann, auch wenn ich mich in die Ecke gedrängt fühle, sehr häufig durchaus einen klaren Kopf bewahren und dennoch darauf achten, wie ich etwas formuliere (natürlich nicht immer, logisch, denn wir sind alle Menschen und reagieren nicht auf Knopfdruck perfekt).

Ich muss nicht verletzend sein und verbal "zurück schlagen".

Hilfreich dafür ist dann meistens (in Beziehungen jedenfalls), mir zu verdeutlichen, dass der andere mich nicht in die Ecke drängt, weil er was gegen mich hat oder mich ärgern will, sondern weil er vermutlich selbst gekränkt oder verletzt ist oder aber ein Problem hat - und dafür u. a. auch meine Hilfe braucht.

Und weil ich ihm wichtig bin - sonst würde er sich doch nicht die Mühe machen und mit mir "streiten".

(Der Antaghar)
Was
mir generell noch nicht klar ist:

wie geht man damit um, wenn man als Gesprächspartner das Gespräch beginnt und eigentlich alles richtig macht und der andere Gesprächspartner viel zu schnell dazwischen geht, bei seiner Ansicht bleibt, trotz mehrmaligem logischen oder emphatischen argumentierens, man auf keine Einigung kommt, weil einfach von "der anderen Seite" beschlossen wird, so und zwar wirklich nur so zu handeln und zu denken.

Man hat zwar alles versucht, sieht auch wirklich keine Chance mehr, sich verständlich zu machen bzw. angenommen zu werden. Wie geht man dann mit der Situation um? (ohne in Tränen auszubrechen, beleidigt zu werden, Türen zu knallen, sondern äußerlich völlig gefasst wirkend, aber innerlich nicht weiter wissend....)
*****le6 Frau
8.650 Beiträge
eben...
nicht IMMER, ab er IMMER öfter...

Außerdem: wenn ich darum weiß, merke ich viel schneller wann es nicht "RICHTIG" läuft und kann mich "rausnehmen".

Aber nicht aus den Augen verlieren und zu gegebener Zeit wieder beginnen.

LIBELLE
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Love4eva
Wenn ich dazu in der Lage war (was leider nicht immer gelingt), habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, sofort aus der eigentlichen Diskussion "auszusteigen" und den anderen zu fragen, warum er das jetzt macht.

Also:

"Warum tust du mir jetzt weh? Ich will doch nur etwas klären."

"Warum magst du nicht mit mir über die Sache reden?"

"Warum wehrst du dich jetzt so sehr, ich will dir doch gar nichts Böses."

Und so weiter ...

Meistens hilft das. Leider auch nicht immer. Und wenn nicht, dann ist es wohl am besten, einfach an dieser Stelle abzubrechen und zu sagen, dass man auf diese Art nicht miteinander umgehen möchte, dass man lieber jetzt nicht auch verletzend werden möchte - und gerne weiter redet, wenn der andere und man selbst in besserer Stimmung dafür ist.

(Der Antaghar)
*****le6 Frau
8.650 Beiträge
@eva...
(ohne in Tränen auszubrechen, beleidigt zu werden, Türen zu knallen, sondern äußerlich völlig gefasst wirkend, aber innerlich nicht weiter wissend....)

Frage: Darf das nicht auch sein?
Dann gings halt heute nicht, dafür das nächste mal besser...



LIBELLE
Ich habe gute Erfahrungen mit schreiben gemacht. Wenn mein Ex-Mann und ich in einer Sackgasse waren, dann wurde das Thema oft nochmal per Mail aufgegriffen.

Erstens kann man sich da nicht ständig dazwischen fahren, sondern muss erst lesen und dann antworten, was gleichzeitig die Möglichkeit gibt nochmal drüber nachzudenken und zweitens

... das klingt im ersten Moment als Nachteil.. aber zweitens war das tagsüber, wo wir beide unserer Arbeit nachgingen und dazwischen mailten. Es war aber ein Vorteil, da wir uns beide in dieser Zeit nicht ausschließlich auf den Partner konzentrieren konnten und so die Gefahr geringer war, dass man sich regelrecht in etwas festbeißt.

lg
Angelika
*****_68 Mann
8.641 Beiträge
Sicherlich ist es auch hilfreich, wenn man dem Gegenüber ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt, indem man ihn von der anklagenden in die erklärende Rolle zwingt.

So nach dem Motto: "Erzähle mir bitte wie ich es beim nächsten mal besser machen kann."

Auf diese Weise dürfte ein besserer Einstieg in die Thematik gelingen.
Auch nützt es nichts, wenn man sich vom energischen Reden des Partners anstecken lässt.
Ruhe bewahren und die Worte genau abwägen.
Notfals auch einfach mal den Rückzug antreten und etwas später selbst in die Offensive gehen - aber nicht anklagen.

Al
Echt spannendes Thema - danke Angelika für deine Initiative.

Ein ganz wichtige Frage scheint mir zu sein, welche Funktion(en) die Sprache als Mitteilungsträger und Medium für den Austausch von Wortbedeutungen hat: das Kommunikationsdreieck `Sender-Empfänger-Inhalt/Bedeutung/Botschaft´ beeinflusst einen Diskursvorgang stets ganz entscheidend.
Kann das, was ich kommuniziere überhaupt so rüberkommen, dass der/die Andere es so (oder vielmehr anders) versteht? - dazu bedarf es eines Grundkonsenses über grundgelegte Bedeutungstheorien und Kommunikationsformen, die von beiden Seiten gekannt & anerkannt
sein müssen.

Wie sieht´s mit non-verbalen Mitteilungsäußerungen aus?
Welche Kriterien haben hierbei zu gelten?

Und manchmal wird mann/frau auch sprach-los, weil´s einfach keine Worte mehr dafür gibt: also Schweigen, um zu verstehen.
LG
Mmmh
es gibt bei uns eher nur Diskussionen mit verschiedenen Ansichten (daher keinerlei Theatralik). Wobei ich gerne mich mal vom Gesprächspartner überzeugen lasse.

Persönlich vermeide ich WARUM-tustdumirdasan-Fragen, weil sie oft den anderen in eine Ecke bringen bzw. zurückgekontert wird: emotionale Erpressung.

Vorteile von Büchern: man lernt sich selbst zu reflektieren

Nachteil: beide Beteiligten kontern geschickt zurück

---------------------------------------------------------------------------------------

Ich habe sogar mal versucht: siehst du bitte meine Not (weil eine Konfliktsituation da war). Das sorgte für einen kleinen Augenblick Pause, dennoch wurde der gegenteilige Standpunkt weiterhin verteidigt.

---------------------------------------------------------------------------------------

Aus der Situation rausgehen und darauf hoffen, dass die eigene Rede beim Unterbewusstsein des Gesprächspartners ankommt und stetig Wirkung zeigen wird, hat bisher ganz gut geklappt. Erfordert nur Geduld. So mancher Gesprächspartner zeigt nach einiger Zeit neue Einsichten. (so ne Art Auszeit von 72 Stunden)
*****le6 Frau
8.650 Beiträge
"Warum tust du mir jetzt weh? Ich will doch nur etwas klären."

"Warum magst du nicht mit mir über die Sache reden?"

"Warum wehrst du dich jetzt so sehr, ich will dir doch gar nichts Böses."

Das wäre der Idealfall, sich so aus der Diskussion zu nehmen...
Aber ich kenne das von Eva beschriebene auch sehr gut u. halte dies für absolut menschlich.

Wir sind ja meist keine Therapeuten...

Lieber Antaghar, darf ich Dich fragen: gelingt es Dir immer, auch wenn Du emotional sehr betroffen bist?


LIBELLE
Wie sieht´s mit non-verbalen Mitteilungsäußerungen aus?
Welche Kriterien haben hierbei zu gelten?

Stimmt - wurde bis jetzt vernachlässigt in der Diskussion und ist doch total wichtig. Die Körpersprache.

Wenn mir mein Partner etwas sagt und ich verdrehe die Augen ala "Ach Gott, schon wieder", dann kann ich hinterher salbungsvolle Worte verwenden soviel ich will - sie werden nicht mehr durchdringen. Auch hier gibt es ja wesentliche Erkenntnisse:

Unsere Wirkung auf andere Menschen wird im wesentlichen verursacht:
• zu 55 % von der Körpersprache
• zu 38 % von der Stimmführung und nur
• zu 7 % von dem, was wir sagen

Daher danke für deine Anregung, das darf sicher nicht vernachlässigt werden.

lg
Angelika
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